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> eu-beitritt der türkei, ein muß, oder eine mittlere katastrophe?
megan
Beitrag 16.Dec.2004 - 22:34
Beitrag #1


skaldkona
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ich lehne einen beitritt der türkei tendentiell eher ab.

meiner ansicht nach passt sie weder aus kulturellen noch aus historischen erwägungen heraus in die eu.

auch das argument, eine gemäßigte, in die eu eingebundene türkei könne als brückenstaat funktionieren kann nicht wirklich greifen.
welches arabische, muslimisch-konservative land würde die 'assimilierte' türkei, die nachfahrin/das überbleibsel des osmanischen reiches(!), als brücke zum westen begreifen?

eure argumente dafür/dagegen ?
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megan
Beitrag 17.Dec.2004 - 10:56
Beitrag #2


skaldkona
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traut sich keine, zu antworten?

oder gab's den thread schonmal und ich hab ihn nur übersehen?

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destinysdarling
Beitrag 17.Dec.2004 - 11:00
Beitrag #3


Satansbraten
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QUOTE (megan @ 16.Dec.2004 - 22:34)
ich lehne einen beitritt der türkei tendentiell eher ab.

meiner ansicht nach passt sie weder aus kulturellen noch aus historischen erwägungen heraus in die eu.

ich denke das ist mit das wichtigste argument gegen einen eu beitritt der türkei..
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Bilana
Beitrag 17.Dec.2004 - 15:40
Beitrag #4


Capparis spinosa
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Ich bin auch dagegen. Die neue, nach Osten erweiterte EU muss erstmal beweisen, dass sie es packt. Der nächste Schritt sollte erst einmal wieder eine Vertiefung der Union sein, nicht noch eine Erweiterung lancieren.
Die Europäische Union ist schon viel mehr als nur eine Wirtschafts- und Währungsunion. Wir haben seid neustem eine gemeinsame Verfassung und ich denke es geht dahin, dass die EU irgendwann ein föderaler Staat sein wird, wie Indien oder die USA.
Die EU, wie es sie jetzt gibt wird schon mit den neuen Beitrittsländern auf eine Zerreisprobe gestellt. Es mus sich erst noch zeigen ob sie politisch und wirtschaftlich handlunsgfähig bleibt.
jeder weiß, das eine EU mit der Türkei nicht so sein kann, wie sie es jetzt ist. das geht wegen der größe der Türkei weder politisch noch wirtschaftlich. Aber kann die EU viel anbders funktionieren, als sie jetzt ist? ich denke nein. Der Erfolg basiert auf genau der jetztigen Struktur.
Darüber hiansu mag die Türkei zwar beachtliche Fortschritte gemacht haben, aber vieles sind bisher nur Lippenbekenntnisse gebleiben, wie ai und andere INGOs zu berichten wissen. Noch finde ich die Türkei generell inakzeptabel für die EU.
und der letzte Punkt ist: Wenn zur Türklei ja gesagt wird, was sagt man das zu Ländern wie Israel, Weißrussland. Irgendwann, irgendwo mussn schluss sein. Dieser Beitrittsautomatismus funktioniert nicht mehr.
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blue_moon
Beitrag 17.Dec.2004 - 17:26
Beitrag #5


strösen macht blau!
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ich bin durchaus der meinung, dass es möglich ist, kulturelle und von mir aus auch historische unterschiede zu überwinden. die motoren für das vereinte europa heissen frankreich und deutschland, einst erzfeinde, die es mit unermüdlichem einsatz geschafft haben, die alten barrieren zu überwinden. zumindest historische unterschiede scheinen überbrückbar.

bleiben die kulturellen unterschiede. es kommt mir wie eine bankrott-erklärung vor, wenn ich höre, die wären nicht überbrückbar. und es ist im grunde ein freibrief z.b. für die falken im nah-ost-konflikt.

die eu hat von der türkei das einhalten von menschenrechten gefordert. diese umsetzung ist in vollem gang. natürlich gibt es noch jede menge zu tun, bis die reformen alle umgesetzt sind und greifen, aber dies ist eine entwicklung auch gegen den mächtigen einfluss des militärs. und damit auch ein balance-akt, den die türkische regierung hinkriegen muss. und selbst die reformschritte, die bislang erfolgreich vollzogen worden sind, hätte den türken doch kaum jemand zugetraut. ich finde die entwicklung zumindest bemerkenswert. ein striktes 'nein' der eu wäre für diese entwicklung absolut kontraproduktiv.

dass das ganze nicht ohne den kontext der bisherigen entwicklung der eu gesehen werden kann, ist klar. es ist eine gewaltige anstrengung nötig, all die staaten, die in diesem jahr in die gemeinschaft eingetreten sind, einigermassen zu integrieren. aber die türken sollen ja auch nicht im nächsten jahr dazustossen. bis jetzt gibt es erstmal ein ja zu verhandlungen, und die werden weiteres ergeben. und verhandlungen sollte man eben auch ergebnisoffen beginnen, und nicht mit einem vorformulierten strikten nein.
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Bilana
Beitrag 17.Dec.2004 - 17:44
Beitrag #6


Capparis spinosa
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Sicher, es gibt den Druck (auch von den USA) die Türkei irgendwie zu integrieren, irgendwie an die westliche Welt zu binden. Es mag richtig sein und es muss eine Lösung dafür gefunden werden. Aber meiner Meinung nach ist ein EU beitritt nicht der richtige weg. Die Türkei könnte nichts anderes sein als ein Mitglied zweiter Klasse. Es ist wirtschaftlich schlichtweg nicht Möglich den Ausgleichsgedanken auf die Türkei auszudehnen. Es ist schon ein sehr tiefer Einschnitt wenn die neuen Beitrittländer ihre vollen Rehcte bekommen, was ja noch nicht so ist.
Sicherheitstechnisch halte ich es für fragwürdig. Freier Verkehr von Waren, Diebstleistugen und Personen zwischen der Türkei und Europa? Ich habe meine Zweifel ob das in den nächsten 50 Jahren möglich sein wird, angesichts der umgebenen Situation der Türkei.
Und ich denke es ist weder der europäische gedanke, noch kann es überhaupt funktionieren, wenn es auf Dauer innerhalb der EU eine Zweiklassengesellschaft gibt.
Und es ist meine persönliche Meinung, dass manche Unterschiede zu groß sind um sie zu überbrücken um miteinander zu leben. (Friedlich nebeneinder schon.) Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass Länder wie Deutschland, Spanien, Polen und Türkei eines Tages nach ein und der selben Verfassung regiert werden können. und darauf läuft die EU hinaus.
Deutschland und Frankreich mögen Erzfeinde gewesen sein aber das gemeinsame kulturelle und historische Erbe ist auch sehr stark, so wie bei allen europäischen Ländern.

Vorstellen kann ich mir Assoziierte um die EU herum. Das könnte die Türkei ebenso sein, wie Israel, Ukraine usw.
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Rafaella
Beitrag 18.Dec.2004 - 14:42
Beitrag #7


Freies Vögelchen
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Ich bin dagegen, ohne wenn und aber...
(Das einzige Thema, bei dem ich mit der CDU auf gleicher Wellenlänge bin, vielleicht aus unterschiedlichen Motiven, aber ihre Verbündeten kann frau sich nciht immer aussuchen ;) )
Für mich gehört die Türkei historisch und kulturell nicht zu Europa.
Das meine ich gar nicht mal diskriminierend.
Japan und Indonesien z B gehören auch nicht zu Europa, obwohl diese Länder sicher auch einen wertvollen, spannenden, historischen und soziokulturellen Hintergrund haben.
Irgendwo muss ja auch mal ein Limit sein, z B am Bosporus..

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 18.Dec.2004 - 14:43
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blue_moon
Beitrag 20.Dec.2004 - 17:37
Beitrag #8


strösen macht blau!
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also, irgendwie hab ich den verdacht, dass die umschreibung 'historisch und kulturell' am ende betrachtet immer wieder auf 'religiös' hinausläuft. und gerade da ist die türkei doch eigentlich ein absoluter vorzeigestaat. die trennung von staat und kirche/religion ist dort im grunde schon kalter kaffee - der ja nun auch durch die türken in europa verbreitet wurde -, während sogenannte hochkulturelle staaten immer weiter in den sumpf der verquickung derselben geraten.

interessant ist für meinen geschmack auch, dass gerade die griechen das grösste interesse an dem beitritt der türken haben und in den letzten jahren die grössten schritte auf die türkei zugegangen sind. - und im grunde bin ich überzeugt, griechen und türken sind in vielfacher weise kulturell näher beieinander als beispielsweise griechenland und schweden - trotz christlicher basis. und kann denn eine kulturelle 'einheit' überhaupt ein ziel der union sein?

sollten die verhandlungen, die im nächsten jahr beginnen, erfolgreich sein, wird es noch eine ganze weile dauern (beim zeitrahmen spricht man über 10 bis 15 jahre), bis die türken (die im übrigen anders als indonesien oder japan geografisch offiziell zu europa gehören, auch wenn ein grosser teil der türkei in asien liegt) dann wirklich auch eintreten können, und da hat die union auch noch einige hürden parat, die zur pflicht werden.

diese hürden sind unter anderem auf wirtschaftlichem gebiet zu erwarten. obwohl es noch keinen zeitplan gibt, jonglieren da einige 'finanzexperten' heute schon mit zahlen, wieviel der türkische beitritt in den ersten drei jahren kosten würde. solche zahlen müssen unseriös sein und erreichen meiner meinung nach höchstens stammtischniveau.
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Rafaella
Beitrag 20.Dec.2004 - 18:13
Beitrag #9


Freies Vögelchen
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QUOTE (blue_moon @ 20.Dec.2004 - 17:37)
bis die türken (die im übrigen anders als indonesien oder japan geografisch offiziell zu europa gehören, auch wenn ein grosser teil der türkei in asien liegt)

.

ich habe das in der Schule im Geographieunterricht anders gelernt...nun gut, frau könnte diesen Unterricht als Untermauerung der Ergebnisse von PISA werten... :P

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 20.Dec.2004 - 18:14
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