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> chronisch krank..., eine Last für die Solidargemeinschaft?
kröpi
Beitrag 14.Sep.2010 - 20:19
Beitrag #1


Naschkatze
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Gruppe: Members
Beiträge: 379
Userin seit: 07.06.2007
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Hallo Frauen,
ich frage mal aus ganz persönlichen Gründen, wie Ihr das so seht mit Belastung der Solidargemeinschaft. Mal angenommen, frau leidet an einer chronischen "Erkrankung", die sie zwingt, ihr Leben danach auszurichten und umzustrukturieren, um gut und lange damit zurecht zu kommen. Es gäbe durchaus Möglichkeiten, die die Lebensqualität damit deutlich verbessern könnten, die aber die Tagestherapiekosten deutlich steigern würden.

Ist es moralisch/ethisch und sonstwie vertretbar, für die eigene Verbesserung der Lebensqualität die Solidargemeinschaft zu beanspruchen? Oder sollte man, weil alle vom sparen reden, darauf verzichten, um seinen Beitrag zur Kassenentlastung zu leisten?

Bin so hin- und hergerissen....
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meandmrsjohns
Beitrag 14.Sep.2010 - 21:25
Beitrag #2


Gut durch
************

Gruppe: stillgelegt
Beiträge: 1.127
Userin seit: 25.02.2010
Userinnen-Nr.: 7.294



Wenn die Therapie Erfolg verspricht>>>>> machen!

Alles Gute (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)
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Grübler
Beitrag 14.Sep.2010 - 21:41
Beitrag #3


blau ist gesund
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Es kommt darauf an. Wenn ein kleiner oder auch ein guter Betrag dafür notwendig ist, damit die chronisch kranke Person eigenständig leben kann. Gerne. Wenn es der Person das Leben erleichtert, Komplikationen, Folgeerkrankungen verhindert, verschleppt gerne.
Sollte massiv Geld (> fünfestlliger Betrag) eingesetzt werden, damit die Person den kleinen Finger haben kann, aber die restlichen Finger benutzen kann. Dann fange ich an zu grübeln. Oder zigtausende eingesetzt werden, wo andere Sachen denselben Effekt haben, dann nein.

Aber so wie Du fragst, würde ich meinen: Ja: frage aber bitte die zuständigen Stationen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Für mich geht es in Ordnung, wenn das Leben dadurch lebenswerter und erträglicher wird.
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Hortensie
Beitrag 15.Sep.2010 - 09:31
Beitrag #4


"Jeck op Sticker"
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Liebe kröpi,

für genau solche Fälle haben wir unser Solidarsystem. Bei chronisch Kranken bewahrt alles was kurz- und langfristig die Lebensqualität heben kann die Solidargemeinschaft vor Kostenerhöhungen durch einen rascheren Verlauf oder Folgeerkrankungen.

Solange jemand im allgemeinen System und nicht im privatfinanzierten System Mitglied ist (z.B. Krankenkasse) kann dieser jemand (ob leider oder zum Glück sei dahingestellt) sicher sein, dass die Kasse nur Sachen finanziert, die in ihrem Leistungskatalog enthalten sind, oder die ihre Gutachter bei der Fallbewertung für medizinisch sinnvoll halten.

Sicher mag es hierbei immer Grauzonen oder völlig unverständliche Entscheidungen geben, aber die Botschaft, die hierbei mitschwingen kann ist doch sehr erfreulich:

Für Dich sind Beiträge bezahlt worden (durch Dich und deinen Arbeitgeber, durch deine Lebenspartnerin, durch das zuständige Amt, oder durch deinen Ehemann), also hast Du einen Anspruch erworben. Jetzt bist Du in der Situation, diesen Anspruch abzurufen, also tu es.

Leider wirst Du oder der Mensch für den Du hier nachfragst allerdings die Erfahrung machen, dass es bei den meisten Soildarsystemen kein gutorganisiertes Fallmanagement gibt. Das bedeutet, dass niemand den vorliegenden Fall bewerten wird und dann sagen wird:
"Hier eine Übersicht über Leistungen, die sie in Anspruch nehmen können und hier sind die Formulare dazu."

Genehmigt oder überprüft, ob eine Genehmigung erteilt werden kann, werden nur Leistungen, die die chronisch kranke Person selber beantragt.
Da jetzt nicht jede wissen kann, was das im Einzelnen ist, haben sich viele chronisch Kranke nach ihren Krankheitsbildern in Selbsthilfeorganisationen zusammen geschlossen und beraten sich darüber.

Manchmal sind Kostenentscheidungen aber auch nciht zu verstehen. Meine Krankenkasse z.B. bezahlt Akkupunktur bei Rückenleiden unterhalb der HWS und dem Schultergürtel. Die gleiche Akkupunkturmethode bei dem gleichen Akkupunkteur für Beschwerden der HWS, des Nackens oder des Schultergürtels werden im Moment nicht übernommen.

Im Fazit würde ich zu einem chronisch Kranken sagen, nimm´in Anspruch was Dir gut tut und wenn es eine Sozialversicherung bezahlt, hast Du eine Sorge weniger.
(Ich meine bei chronisch krank reden wir immerhin von einem Menschen, der per Definition einen GdB von mindestens 60% hat)
Mache es Dir schön und versuche, Dir deine Träume zu erfüllen, soweit es geht.


Liebe Grüße

H.
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Deirdre
Beitrag 15.Sep.2010 - 14:01
Beitrag #5


Satansbraten
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Ich bin generell der Meinung, dass die Gesellschaft alle ihre Mitglieder tragen muss: Die auf ihre Art starken, wie die auf ihre Art schwachen.

Glücklicherweise gibt es Regeln, die meisten davon sinnvoll, die die gröbsten Egoismen einschränken (damit meine ich keineswegs Bedürfnisse chronisch Kranker, sondern z.B. Angewohnheiten rücksichtsloser oder besonders habgieriger Menschen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ).

Und speziell zu Deiner Frage, Kröpi: Ich weiß ja nicht, welche Behandlung Dir vorschwebt, aber ich stelle mir vor, dass man als chronisch Kranke gar nicht immer weiß, auf welch positiven Weg bestimmte Anwendungen, Kuraufenthalte etc. führen könnten.

Der Beitrag wurde von Deirdre bearbeitet: 15.Sep.2010 - 14:02
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McLeod
Beitrag 15.Sep.2010 - 14:16
Beitrag #6


mensch.
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Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



...sonst wär es ja keine Solidargemeinschaft mehr. Wobei ich nach den letzten 20 Jahren nicht mehr sicher bin, ob wir noch eine sind. Oder ob wir eine kluge Solidargemeinschaft sind, weil es mir schwerfällt, das Verhältnis von Bürokratie und Nutzen daraus z.B. bei den "Gesundheitsreformen" dieser jüngeren Vergangenheit einzuschätzen. Mein Bauch sagt mir, dass unsere Vertreter/innen da Aufwand in die falschen Bahnen lenken. Ich will nicht mehr System, sondern mehr Gesundheit im Gesundheitssystem.

Aber wie gesagt: ich bin kaum drin in der Materie und es war auch nicht wirklich gefragt ;-)

Liebe Grüße
McLeod
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Nele64
Beitrag 15.Sep.2010 - 21:47
Beitrag #7


Geschirrspülerin
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Ja, ein deutliches und klare JA von mir.
Natürlich hast du das Recht alles in anspruch zu nehmen,was dir deine Lebensqualität sichern oder verbessern kann.
Du bist ein Teil dieser Solidargemeinschaft und als solcher bist du es wert gut behandelt zu werden.

Naja und niemand,der das in Anspruch nimmt,was ihm helfe kann, leert die Kassen der Kassen.
Das können die schon ganz gut selber.
Ein Beispiel:
2004 war ich Rollstuhlpflichtig und weil ich das gar nicht einsah,aber auch nicht ohne konnte, stellte ich einen Antrag auf einen Sportrolli.
Ich dachte,der ist leicht genug und den krieg ich schon bewegt.
Nun kam der MHD zu mir und nach kurzer Zeit wurde klar: die Frau braucht nen elektrisch unterstützten Rolli und ich war beleidigt,
weil die echt dachten,ich sei behindert,tze tze tze.
Da hab ich mir bei ebay einen Sportrolli gesteigert und................. richtig, ich kam nicht damit klar. Im Flachland ja, aber ich lebe nicht im Flachland (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
Nun, ich stellte einen Antrag auf Zusatzantrieb für meinen Rolli. Der hätte 1500,-€ gekostet.
Der MHD kam wieder und.................. richtig, ich bekam einen neuen Rolli mit Zusatzantrieb für 4800,-€.

Meine Kasse hat also vollkommen freiwillig und gegen meinen Willen einen Mehrbetrag von 3300,-€ bezahlt und ich konnte nichts dagegen machen.

Du siehst also, die schaffen das auch ohne uns chronisch Kranke sich zu Grunde zu richten (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif)
Und nun ran an die hilfreiche Therapie

Liebe Grüße
Nele
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ella1
Beitrag 17.Sep.2010 - 17:52
Beitrag #8


Naschkatze
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Eine Nacht mit einem Rettungsdienst einer Großstadt könnte davon überzeugen, dass die Solidargemeinschaft noch Geld hat, für Alkoholexesse, Schlägereien.... . Nebenbei erlebe ich tagtäglich wie Krankenkassenkarten "verkauft" werden und das Ganze durch die Verrechnungsstelle der Ärzte nicht nachvollziehbar ist in Bezug auf "Verursacher".... .

Also locker bleiben... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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kröpi
Beitrag 21.Sep.2010 - 18:20
Beitrag #9


Naschkatze
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Hallo alle zusammen.

Ich danke Euch für Eure ermutigenden Antworten. Mein Problem ist sicher auch grundsätzlich, d. ich Schwierigkeiten habe, anzunehmen und immer das Gefühl habe, etwas stünde mir nicht zu. Mir hat neulich eine sehr nette Frau mit dem selben "Problem" dazu gesagt, d. in anderen Ländern ohne Solidaritätsprinzip die Menschen sich die Dinge selber kaufen müssen. Sie kenne jemanden in Südafrika, der sich das alles vom eigenen Einkommen leistet, aber das alles auch nur ein Bruchteil von dem Preis kostet, den man dafür hierzulande auf den Tisch legen müßte. Das Problem sei also weniger das Solidaritätsprinzip als die unverschämten Beträge, die die Kassen an die Firmen hierzulande bezahlen müßten. Und wenn ich also Probleme hätte, dann sollte man erst einmal da ansetzen.

Ich werde also meinen Doc den Antrag stellen lassen.....

ZITAT(Hortensie @ 15.Sep.2010 - 10:31) *
Ich meine bei chronisch krank reden wir immerhin von einem Menschen, der per Definition einen GdB von mindestens 60% hat)


(Stimmt nicht. Sind nur 40GdB. Ich definiere mich persönlich auch nicht als chronisch "krank", sondern vielleicht als chronisch behandlungspflichtig.... aber das nur am Rande)

Also, Ihr habt mir in meiner Entscheidungsfindung helfen können und dafür danke ich allen,
hoffnungsvolle Grüße,

Kröpi
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Nele64
Beitrag 21.Sep.2010 - 19:54
Beitrag #10


Geschirrspülerin
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Userinnen-Nr.: 7.582



das ist schön (IMG:style_emoticons/default/bounce.gif)

Nele
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Hortensie
Beitrag 22.Sep.2010 - 12:29
Beitrag #11


"Jeck op Sticker"
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Liebe kröpi,

schön von Dir zu lesen. Viel Erfolg bei deiner Behandlung.
Liebe Grüße
H.
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Grübler
Beitrag 22.Sep.2010 - 18:42
Beitrag #12


blau ist gesund
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Userinnen-Nr.: 40



klingt gut (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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mek63
Beitrag 26.Oct.2010 - 09:44
Beitrag #13


Moornixes Schwester
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es gibt eine genaue definition, was und wer als chronisch krank bezeichnet wird

diakonie: definition chron. krank
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