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> Schülerpraktikum kündigen wegen Homosexualität?, Kennt sich eine mit den Gesetzen aus?
malene
Beitrag 25.May.2011 - 18:13
Beitrag #21


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ZITAT(leslie7259 @ 25.May.2011 - 18:21) *
Ich werde es "meinen" Kindern nicht erzählen. Jedenfalls jetzt noch nicht, vielleicht später. Ich weiß, was das für einen Aufstand nach sich ziehen würde, und meinetwegen nennt mich jetzt feige - oder nennt es "verbiegen", aber das will und werde ich mir nicht zumuten...


Es würde mir nicht einfallen, Dich feige zu nennen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ich würde auch nie ein Outen am Arbeitsplatz jeder und jedem als einzige Option empfehlen. Dafür habe ich schon zu oft den Arbeitsplatz gewechselt und sehr unterschiedliche Erfahrungen machen dürfen. Nicht jede( r ) hat den Nerv, mit einer ausgeprägt homophoben Umgebung fertig zu werden und nicht jede( r ) das Glück, aufgeschlossene und unkomplizierte Kollegen zu haben.

Es freut mich aber sehr, dass Du dem Praktikanten moralisch und auch praktisch Beistand geleistet hast. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 25.May.2011 - 18:23
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McLeod
Beitrag 25.May.2011 - 21:28
Beitrag #22


mensch.
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ZITAT(leslie7259 @ 25.May.2011 - 18:21) *
McLeod: (...)
Auch hier trifft es ein Zitat wieder gut, diesmal von malene:
ZITAT
es stimmt schon, der von McLeod angeführte Vergleich mit der Hautfarbe hinkt nach. Als Farbige® hast Du keine Wahl, Du kannst Dein Anderssein nicht verstecken. (Um den Schriftsteller James Baldwin zu zitieren: „Als Schwarzer musste ich mich vor meiner Mutter nicht outen, als Schwuler schon.“)

Da kam von malene zwar noch ein Nachsatz, dass es eine positive Herausforderung sei, sich zu erkennen zu geben. Das ist sicher auch richtig. Aber wie ich bereits oben erwähnte: Ich werde es "meinen" Kindern nicht erzählen. Jedenfalls jetzt noch nicht, vielleicht später. Ich weiß, was das für einen Aufstand nach sich ziehen würde, und meinetwegen nennt mich jetzt feige - oder nennt es "verbiegen", aber das will und werde ich mir nicht zumuten...


Ich nenne es Energieverschwendung. Der erste, eigene Nutzen - in Ruhe gelassen werden, nicht anecken o.ä. - (ich ent-persöniche es absichtlich, enn es geht nicht um Dich, Leslie, sondern um die Haltung) ist ein Trugschluss. Das tägliche "was, wenn's jemand doch merkt?", "wie sag ich's jetzt, damit es ungesagt bleibt" ist alles andere, als Ruhe. Der zweite "Nutzen", für die lieben Kleinen, ist schon gar keiner. Es ist und bleibt ein Schaden, sich mit 14 als Mädchen in ein Mädchen zu verlieben und bis dahin gelernt und verinnerlicht zu haben, dass das falsch ist, unaussprechlich, eklig, heimlich. Oder schlicht inexistent. Und es bleibt ein Schaden, mit 28 als Hetera nicht zu wissen, wie mit der lesbischen Kollegin umgehen, wie mit dem Coming-out des besten Freunds, mit 35 wie umgehen mit dem Coming-out des eigenen Kinds.

Mothers tell your children:
"Be quick - you must be strong.
Life is full of wonder,
Love is never wrong."

Remember how they taught you...
How much of it was fear?!
Refuse to hand it down,
the legacy stops... here!

Silent Legacy - Melissa Etheridge. Alter Song, immer noch wichtig.

Ich hab vor den 6.-Klässlern gesessen, die nicht wussten, wie sie das Wort aussprechen, ohne sich zu winden. Ich sehe die Seelenqualen ungeouteter Freundinnen und Freunde. Ich hab beides doch auch durchlebt. Es ist ja nicht so, dass Schwule und Lesben in 2 Sorten vom Himmel fallen: souverän und selbstbewusst und Schrank 2.0

Was ist gut oder gar besser daran, Liebe zum Tabuthema zu erklären?

Mein hinkender Vergleich war anders, provokant gemeint: zum Glück sieht man uns das Lesbisch-sein nicht an...?! Solange mensch es mir nicht ansieht, kann ich nicht abgewertet werden... Welch Glück. Dabei tun's die, die abwerten trotzdem: sie denken ja nicht wirklich besser über mich. Sie wissen nur noch nicht, dass sie schlecht über mich denken "dürfen". So werden die Aschloch-Menschen mächtig, weil sie sich nicht mal trauen müssen, mich zu beschimpfen. Und es sind so wenige, die sich das derzeit trauen. Und das ist gut so! Ich will nicht, dass Lesben Lesben beibringen "Schweig, dann geht's Dir besser" - weil das ein Versprechen ist, dass sie nicht halten können. Es geht Dir nicht gut damit. Du musst mit ansehen, wie ein Schülerpraktikant zurechtgestutzt wird. Musst schweigen, wenn dumme Sprüche über Schwule und Lesben gemacht werden. Würdest Du schweigen, wenn Sprüche über Schwarze gemacht werden? Ich vermute nein und wenn dem so ist - warum sind andere Dir mehr wert, als Du selbst?

Das geb ich als Fragen und Erfahrungen mit auf den Weg... Nicht, um Dich zu veruteilen, das liegt mir komplett fern. Sondern weil ich Dir sehr gewogen bin. Weil ich nicht so vom Himmel gefallen bin, wie ich bin. Und Du auch nicht. Also müssen wir beide nicht so bleiben, wie wir sind. Können wir auch gar nicht. Aber das ist dann wirklich eine ganz weitschweifige Sache. Diese Worte hier werden bei Dir bleiben. Du wirst sie nicht mehr los, sie können nicht mehr un-gesagt werden.

Liebe Grüße aus dem Off
McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 25.May.2011 - 21:49
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leslie
Beitrag 25.May.2011 - 23:22
Beitrag #23


Miau
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@malene: Danke (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) (Sorry, mehr kann ich gerade dazu nicht schreiben, bin ein bisschen aufgewühlt....)

@McLeod: Ich danke auch Dir für Deine ehrlichen Worte! Ich gebe zu, manchmal fällt es mir schwer, sie zu lesen und sie nicht.... hmpf.... wie formuliere ich das jetzt? Naja... sie treffen eben (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Und sie BEtreffen... und sie machen manchmal einfach auch beTROFFEN.... und das bewirkt dann, dass ich ganz verunsichert werde... und mit Formulierungen kämpfe, weil ich fürchte, missverstanden zu werden....
Aber nun gut.
Es geht mir im Umgang mit den Kindern z. B. nicht so, dass ich um alles und jedes in der Welt permanent daran denke, wie kann ich es bloß verheimlichen... Das Ganze ist für meine Erstklässler ja überhaupt noch kein Thema, so weit denken die einfach noch nicht. Und sollte es später mal Situationen geben, wo das Thema zur Sprache kommt und/oder ich merke, da gibt´s wen, den beschäftigt das besonders, dann sieht die Sache ja wieder anders aus. (Ich hatte an meiner Ausbildungsschule mal einen Kollegen, der hatte eine Schülerin - ich glaube, 3. Schuljahr war es - die recht burschikos war und eben recht "typisch" in das "Raster" fiel (Jungshaarschnitt, Fußballspielerin....) Der Lehrer wurde von einer Mitschülerin gefragt, ob xy evtl. lesbisch wäre. Der hat dann gesagt: "So ein Quatsch, in dem Alter kann man das noch gar nicht wissen, das gibt´s nicht." Den habe ich hinterher zur Rede gestellt und ihm erklärt, dass man das wohl schon wissen könne - allerdings war ich da noch im Referendariat, ansonsten ungeoutet und fürchtete um meine Abschlussbeurteilung, deshalb habe ich das nicht bei den Schülern weitergetragen... Heute würde ich z. B. in so einem Fall darauf reagieren, denn es ist ja nochmal etwas anderes, wenn es von den Kindern konkret angesprochen wird, als wenn es keiner erwähnt...

Und was die Sprüche über Schwarze oder Lesben angeht - glaub´ mal nicht, dass ich den Kindern den Kopf da nicht zurechtrücke (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ich muss dazu ja nicht gleich sagen, dass ich selber lesbisch bin - aber ich kann doch ausdrücklich die Meinung vertreten, dass sowas nicht geht? Wenn ich mitbekomme, dass Kinder das Wort "schwul" oder "lesbisch" als Schimpfwort benutzen oder sich lustig machen, interveniere ich natürlich und greife das Thema auf. Ich schweige nicht.
Aber ich werde MICH SELBST damit den Kindern gegenüber wirklich nur zum Thema machen, wenn es einen konkreten Anlass gibt, der mich persönlich betrifft....
Ich habe den Kolleginnen gegenüber ja auch betont, wie mies sich der Praktikant jetzt fühlen muss, und meine eigene Situation geschildert. Da flackerte dann ja zumindest ein bisschen Verständnis auf - ich denke, die meisten haben darüber einfach überhaupt noch nicht nachgedacht... Wie war das mit dem Zahn der Zeit? Er nagt.... Kontinuierlich (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Steter Tropfen höhlt den Stein... Nur mit dem "Übern-Zaun-Brechen" wird´s schwierig (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
LG, Leslie

Der Beitrag wurde von leslie7259 bearbeitet: 25.May.2011 - 23:24
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dandelion
Beitrag 26.May.2011 - 08:47
Beitrag #24


don't care
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ZITAT(leslie7259 @ 25.May.2011 - 18:21) *
Aber wie ich bereits oben erwähnte: Ich werde es "meinen" Kindern nicht erzählen. Jedenfalls jetzt noch nicht, vielleicht später. Ich weiß, was das für einen Aufstand nach sich ziehen würde, und meinetwegen nennt mich jetzt feige - oder nennt es "verbiegen", aber das will und werde ich mir nicht zumuten...

3) @shark: Die Mischung aus Homophobie und Hilflosigkeit trifft es wohl sehr gut, ja. Ich habe noch nicht mit ihr gesprochen, weil sie so gut wie nie im Haus ist und wir uns immer nur zwischen Tür und Angel sehen... Ich schleppe aber nach wie vor die Kopie des Gleichbehandlungsgesetzes mit mir herum und werde hoffentlich bald mal mit ihr sprechen können und dabei sicher auch das
ZITAT
Rückenstärkung ab, die sie von der Leitung der Einrichtung erfahren.

Und ich glaub, daran mangelt's arg an der Schule, an der Du arbeitest, leslie.
Ich würde, unterrichtete ich an dieser Schule, diesen Mangel klar formulieren und darauf bestehen, dass sich da was tut.

und eben einige weitere Punkte aus Deinem Post ansprechen.

Das erinnert mich an mehrere Menschen in meinem (teils näheren, teils erweiterten) Bekanntenkreis, die so sehr menschenorientiert arbeiten, dass es ihnen schwer fällt, nach Feierabend sie selbst zu sein. Da ist eine Lehrerin, die sich mit ihren Depressionen weder vor den Schülern outen sollte noch beim Kollegium groß Rückhalt erführe. Im Internet sind zu viele ihrer Schüler unterwegs, um wenigstens dort ein Ventil zu haben - manchmal kommt sie mir sehr einsam und isoliert vor.
Da ist die Friseurin, die beschlossen hat, künftig zur Arbeit mindetens X Kilometer zu pendeln, damit sie nicht permanent nach Styling-Tipps gefragt wird, wenn sie morgens Brötchen kauft oder sich nach Feierabend auf die Straße wagt.
Da ist die Referendarin am Gymnasium, die um ihre Autorität fürchtet, wenn rauskommt, dass sie privat nur Metal hört.
Da ist der Lehrer, bei dem durch einen herrischen Kollegen eine Angststörung wieder ausbricht - mit dem Resultat, dass er auch nach der Therapie nicht an die Schule zurückkehren konnte.
Da sind die beiden Lehrer, die fast von der Schule geflogen wären, als ihre Beziehung bekannt wurde - er war noch anderweitig verheiratet, die Schule war katholisch... (sind aber beide geblieben, mittlerweile allerdings miteinander verheiratet)
Dann hätten wir noch die Lehrerin, die (nach Verlassen der Schule) eine On/Off-Romanze mit einem Schüler hatte - und panische Angst, dass das herauskommen könnte.

Man muss glaub ich nicht lesbisch sein, um als Lehrer(in) Angst vor Entdeckung irgendwelcher Ansatzpunkte für Angriffe zu haben. Jedenfalls bin ich wahnsinnig froh, dass meinem Computer egal ist, wer ich bin, und er mich nach Feierabend nur dann verfolgen kann, wenn ich ihn lasse. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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McLeod
Beitrag 26.May.2011 - 12:13
Beitrag #25


mensch.
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Hallo Leslie aus der kurzen Mittagspause.

Es gibt einen Satz, den ich desöfteren höre, wenn es darum geht, wann Kinder was "erfahren" dürfen sollen können (oder so):
ZITAT(leslie7259 @ 26.May.2011 - 00:22) *
Das Ganze ist für meine Erstklässler ja überhaupt noch kein Thema, so weit denken die einfach noch nicht.


Und dann schau ich raus in die Welt der Kindergartenkinder, Erstklässler und Kommunionskinder und sehe, dass sie die ganze Zeit heterosexuell-weit denken und erleben dürfen. Und müssen.

Natürlich braucht ein/e Erstklässler/in keine Gebrauchsanleitung für die Pille oder das Kondom oder das Coming-out oder die ELP. Der Punkt, an dem ich immer wieder stolpere - weil ich es auch jahrelang so gemacht habe!! - ist, dass "Mann & Frau = kann Liebe sein" selbstverständlich und präsent sind. Und das sollen sie auch sein. Und wünschenswert ist es (für mich und ein paar andere, die ich kenne), dass Liebe generell selbstverständlich und präsent und damit gelebt gleichberechtigt, gleichwertig, gleicherlebbar ist oder wird. Dass es eben nicht "unausgesprochen" bleibt, weil es für andere - "Frau X da drüben oder Vater Y dort" - ein Problem sein könnte - sondern dass nur noch unausgesprochen bleibt, was ich aus Gründen, die in mir liegen nicht sagen will. Hier meinen Realnamen, weil mich die Datenbanksuchmaschinenverknüpfungen und -speicher schrecken. Dort meine lesbische Lebensweise, weil ich mit den Menschen dort auch sonst nix Privates teile (dann auch nicht meinen Musikgeschmack, meine Hobbies, meine Urlaubsbilder).

Ich kann mich nicht darüber aufregen, dass Menschen im Iran ihre Herzenssehnsüchte unterdrücken oder verschweigen, weil sie Repressalien fürchten - und dann hier in der Nachbarschaft locker sagen "mach mal, die Intoleranz der anderen ist es wert, das eine oder andere zu schlucken". Gerade wenn ich nur 5-25%% Verständnislosigkeit zu befürchten habe und nicht 99%ig eine Steinigung... Ist zwar nicht schön, aber in 95% der (unrepräsentativ von mir erlebten) Fälle hat sich die Verständnislosigkeit mit der Zeit verändert zu Toleranz, Akzeptanz, Sympathie, offenerem Miteinander., bleiben also noch 0,25-1,15% an Menschen übrig, die mich nicht leiden können, weil ich uhuhuuuu lessssbischschschsch bin. Da gibt es mehr, die mich aus anderen Gründen nicht leiden können. Wer von 100% Gemochtwerden träumen sollte... ;-)

Wünsche Dir, dass Du dazu beitragen kannst und andere es auch tun, dass das Klima an Deiner Schule ein normales und entspanntes Miteinander möglich macht. Vielleicht gibt es ja ein lesbisch/schwules Projekt in Eurer Gegend, mit dem eine Kooperation möglich ist, die erstmal mit den Lehrern über die Thematik reden und Fortbildung betreiben und dann als "Prototypen" herhalten. In jeder Klasse gibt es mittlerweile Schüler/innen, die in ihrem Umfeld jemanden kenne, die lesbisch oder der schwul ist. Ein Nachbar, eine Tante, die Kollegin des Vaters, der Vater einer Freundin. Auch in der soooo behüteten ersten Klasse, die Du unterrichtest. Und Du wärst dann eben eine von 25 Lehern und Lehrerinnen, die sie bis zu 9, 10 oder 12 kennenlernen, die lesbisch oder indisch oder kleinwüchsig oder geschieden oder frisch verheiratet oder 3-fache Mutter oder Strickliesel oder streng oder freundlich oder ungerecht oder motiviert oder alt oder jung oder dick oder dünn ist...

Predige ich schon wieder? Mittagspause vorbei.
McLeod grüßt!
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Saru
Beitrag 26.May.2011 - 15:16
Beitrag #26


Geschirrspülerin
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ich schreibe hier eigentlich nie aber ich möchte mal ein großes dankeschön loswerden an McLeod für diese immer wieder tollen beiträge (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) !!!
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Marie18
Beitrag 26.May.2011 - 16:23
Beitrag #27


Satansbraten
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puuuuh.....also da kann man ja bauchweh kriegen (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) ich hab den thread auch immer mitgelesen jetzt und bin seehr schnell emotional und sowas geht mir einfach gegen den strich, selbstverständlich....ich bin selber gerade erst eigentlich so richtig dabei, mich mehr und mehr zu outen bei leuten, was mir weiß gott echt nicht leicht fällt....und dann denk ich mir aber immer "verdammte sch****, es müsste aber eigentlich leicht sein!"
dass da um homosexuelle immer sooo diskutiert werden muss und dass das ja so ein problem ist usw., das versteh ich nicht (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) ich kanns hin- und herschieben wie ich will, am ende bin ich jedes mal nur soo wütend und verletzt, furchtbar.

hm, sorry, wenn ich jetzt nicht wirklich zum thread-thema geschrieben hab (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) aber das ist echt unter aller s** so ein verhalten (IMG:style_emoticons/default/sad.gif)
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leslie
Beitrag 26.May.2011 - 22:09
Beitrag #28


Miau
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McLeod, ich danke Dir, dass Du Deine Mittagspause damit verbringst, auf meinen Beitrag (und vielleicht auch noch auf andere (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) zu antworten!
Ich denke, diesbezüglich:
ZITAT
Das Ganze ist für meine Erstklässler ja überhaupt noch kein Thema, so weit denken die einfach noch nicht.

gehen unsere Meinungen einfach auseinander - oder wir reden irgendwie aneinander vorbei... oder ich drücke mich unglücklich aus....
Ich versuch´s mal so:
Ich bezeichne mich ja nun auch als "Sandkastenlesbe", denn ich hatte mit Jungs und Männern noch nie was am Hut und habe bereits im Kindergarten gesagt, dass ich niemals heiraten werde. In der Grundschule und in der Anfangszeit auf dem Gymnasium habe ich immer für meine Lehrerinnen geschwärmt, Lehrer fand ich meistens doof, es sei denn, sie waren irgendwie besonders witzig...
Das ging aber den meisten meiner Mitschülerinnen auch so - zum einen vielleicht, weil es gerade in der Grundschule überwiegend weibliche Lehrkräfte gibt, zum anderen, weil ich auf einem Mädchengymnasium war, wo eben auch überwiegend weibliche Lehrkräfte unterrichteten... Joar... ich war also bis ca. zur 6.-7. Klasse nicht anders als die anderen... Erst dann dämmerte mir, dass da vielleicht doch was anders ist, als die anderen anfingen, für den Reli-Lehrer zu schwärmen oder für irgendwelche Schauspieler - und ich fand meine Englischlehrerin immer noch toll... Im Nachhinein ist mir erst bewusst geworden, dass ich mich immer nur für Frauen interessiert hatte - aber der Unterschied zu meinen Heten-Klassenkameradinnen kristallisierte sich erst so im Alter von 12-13 Jahren heraus, und auch das erst nur sehr gemächlich....
Natürlich hast Du Recht, die Kids wachsen in einer Hetero-Welt auf, solange niemand was anderes anspricht. Andererseits sagst Du, dass es in jeder Klasse inzwischen Kinder gibt, die homosexuelle Menschen kennen... und es werden sicher immer mehr... Wie ich oben schon sagte: Der Zahn der Zeit nagt kontinuierlich. Und an DIESER Schule werde ich NICHT Zahnarzthelferin spielen. Ich werde mit der Schulleiterin sprechen, das ganz sicher. Aber die wird das Ganze abbügeln, das weiß ich jetzt schon. Einen Versuch ist´s trotzdem wert.

@dandelion: Dein Beitrag sagt mir jetzt zumindest, dass Lesbisch- oder Schwulsein nicht die einzige Baustelle ist, die zu bearbeiten wäre... Ich bin in diversen Tierforen als Moderatorin tätig (natürlich unter einem Nickname), in einem davon ist auch öffentlich bekannt, dass ich lesbisch bin (irgendwann gab´s da mal ´nen Thread, bei dem ich die Füße einfach nicht mehr stillhalten konnte (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) - aber Du hast Recht - es gibt von mir keine Fotos im Internet, zumindest keine, auf denen man mich erkennen könnte oder Rückschlüsse auf meine Identität ziehen könnte - eben genau weil ich nicht möchte, dass irgendeiner meiner Schüler/Eltern darüber stolpert (und das jetzt nicht "nur", weil ich lesbisch bin, sondern weil ich nicht will, dass man mich im I-Net erkennt - da wird ja in alle Richtungen Schindluder getrieben...)

@Marie: Genau das ist es: Es sollte eigentlich kein Problem und eigentlich auch kein Thema sein.... Leider ist es das aber oft genug, und leider ist es ja auch so, dass wenn man das, was McLeod z. B. zu Recht fordert, versucht umzusetzen, man vom Gegenwind schlichtweg umgepustet wird... Und ich weiß genau, dass der Gegenwind, der mir, wie gesagt, an DIESER Schule seitens Elternschaft und evtl. auch Schulleitung entgegenblasen würde, mehr als ein mittelschwerer Hurricane wäre....

LG, Leslie, die jetzt dringend ins Bett muss....

Der Beitrag wurde von leslie7259 bearbeitet: 26.May.2011 - 22:11
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Marie18
Beitrag 26.May.2011 - 22:14
Beitrag #29


Satansbraten
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ja fei echt, erhol dich mal ordentlich (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) ab ins bett (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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McLeod
Beitrag 27.May.2011 - 13:00
Beitrag #30


mensch.
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ZITAT(leslie7259 @ 26.May.2011 - 23:09) *
Joar... ich war also bis ca. zur 6.-7. Klasse nicht anders als die anderen... Erst dann dämmerte mir, dass da vielleicht doch was anders ist, als die anderen anfingen, für den Reli-Lehrer zu schwärmen oder für irgendwelche Schauspieler - und ich fand meine Englischlehrerin immer noch toll... Im Nachhinein ist mir erst bewusst geworden, dass ich mich immer nur für Frauen interessiert hatte - aber der Unterschied zu meinen Heten-Klassenkameradinnen kristallisierte sich erst so im Alter von 12-13 Jahren heraus, und auch das erst nur sehr gemächlich....


Sixt... und jetzt mach den Schuh draus: solange bis zur 6. Klasse die Welt hetero zu sein hat und lesbisch "bäh" und "hihihi" und "schschscht" und "bei denen, nicht bei uns" - wird es noch vielen weiteren Mädchen so gehen, wie Dir und mir in der 6. Klasse. Wer soll's denn ändern, wenn nicht wir? Das tut niemand für uns, weil es auch niemand wirklich kann. Es geht/reicht eben nicht, abstrakt und unpersönlich zu sagen "übrigens, es gibt auch noch andere Liebeskombinationen, der Vollständigkeit halber. Und die sind in Ordnung". In MILK über Harvey Milk bringt er es schon(?) in den 70ern auf den Punkt: Wenn die Leute erstemal einen von uns kennen, fällt es ihnen schwerer uns abzulehnen (vage aus dem Gedächtnis an den Sean Penn-Film zitiert). Oder belegt und original:
ZITAT
Gay brothers and sisters,... You must come out. Come out... to your parents... I know that it is hard and will hurt them but think about how they will hurt you in the voting booth! Come out to your relatives... come out to your friends... if indeed they are your friends. Come out to your neighbors... to your fellow workers... to the people who work where you eat and shop... come out only to the people you know, and who know you. Not to anyone else. But once and for all, break down the myths, destroy the lies and distortions. For your sake. For their sake. For the sake of the youngsters who are becoming scared by the votes from Dade to Eugene.

http://en.wikiquote.org/wiki/Harvey_Milk
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leslie
Beitrag 29.Jul.2011 - 19:52
Beitrag #31


Miau
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Ihr Lieben,
nach langer Zeit grabe ich diesen Thread nochmal aus...
Ich habe so lange nicht geschrieben, weil ich erstens - hmpf - mich ein wenig in die Rolle gedrängt fühlte, dass ich jetzt unbedingt ein großes "Ich bin lesbisch und das ist auch gut so"-Plakat vor mir hertragen sollte bzw. einen Feldzug pro Homosexualität einläuten sollte - und die Gründe, warum ich genau das nicht tue, hatte ich ja schon hinreichend erläutert.
Dazu kam dann aber auch noch massiver schulischer Stress und nicht zuletzt eine Woche Krankenhausaufenthalt vor Ferienbeginn, völlig überraschend... geplatztes Gefäß, 2l Blutverlust... joar...
Zumindest das aber war dann die Gelegenheit, ENDLICH mal mit meiner Schulleiterin ein intensives persönliches Gespräch zu führen, als sie mich besucht hat.
Dabei ging es zugegebenermaßen nicht um den Praktikanten, sondern es ging um sie und um mich... (in erster Linie um mich (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) Ich habe ihr meine halbe Lebensgeschichte erzählt, ihr berichtet, was ich so alles erlebt und gefühlt und empfunden habe und wie schwierig manche Situationen waren etc. pp.... Ihre Augen wurden immer größer, und sie gab zu, dass sie darüber noch nie nachgedacht habe...
Ich glaube, so ein wenig was ist ihr doch gedämmert - v. a. wohl, dass es keine Frage von Entscheidungen, sondern eben von Gefühlen ist - und das ist für mein Empfinden bei ihr schon ein großer Erfolg... Und ich finde, Kleinvieh macht auch Mist... Steter Tropfen höhlt den Stein.... usw.... Ich werde da sicher nicht mit dem Brecheisen rangehen, das ist schlicht und ergreifend absolut kontraproduktiv... Ich glaube, der etwas langsamere und behutsamere Weg führt da eher zu Erfolg....

LG, Leslie
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svan
Beitrag 29.Jul.2011 - 21:14
Beitrag #32


Gut durch
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Glückwunsch zum Outing bei deiner Chefin (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
Das war sicher nicht so einfach.
Mir ist das sowas von egal, wer homosexuell ist oder nicht oder doch oder bi oder was auch immer, da ich schon in meiner früheren Tätigkeit immer mit homosexuellen Menschen zu tun hatte.
Aber es holt mich immer wieder mal ein, dass das bei anderen Menschen nicht zur Normalität gehört.....
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leslie
Beitrag 29.Jul.2011 - 21:27
Beitrag #33


Miau
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Danke, svan (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Aber geoutet war ich bei meiner Chefin ja schon längst - nur hatte ich noch nie mit ihr darüber gesprochen, was das denn eigentlich wirklich bedeutet... Für sie war das offenbar alles immer ein Buch mit sieben Siegeln, irgendwie suspekt und - ja.... eben unbekannt.... und dadurch, dass ich ihr jetzt meine Geschichte erzählt habe, scheinen sich da bei ihr doch ein paar Knoten gelöst zu haben bzw. Dinge in Bewegung gesetzt zu haben, über die sie halt früher nie nachgedacht hat, weil sie mit "sowas" nie konfrontiert war... Und ja, ich werte das als Erfolg (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Eben genau, weil es so ist, wie Du sagst: Es hat für sie nie zur Normalität gehört, und ich glaube, sie ist da ein Stück weitergekommen... und das freut mich....

LG, Leslie
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shark
Beitrag 29.Jul.2011 - 21:47
Beitrag #34


Strösenschusselhai
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Erst mal: Was für ein Glück, dass Du noch am Leben bist! (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)

Und wie jedes Schreckliche irgendwo Gutes bergen kann: Schön, dass Du offen mit Deiner Schulleiterin sprechen konntest. Das muss eine Erleichterung für Dich sein. Und für sie ist es sicher ein Gewinn.

Ganz liebe Grüße

shark (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 29.Jul.2011 - 22:13
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Hortensie
Beitrag 02.Aug.2011 - 00:43
Beitrag #35


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Schön, mal wieder von Dir zu lesen.

Das Gespräch mit deiner Vorgesetzten hört sich sehr positiv an und scheint aber für Dich sehr schwierig gewesen zu sein.
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leslie
Beitrag 03.Aug.2011 - 11:06
Beitrag #36


Miau
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Danke, Ihr zwei! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

@shark: Ich denke - und hoffe - dass es für meine Schulleiterin ein Gewinn war und sie vielleicht in Zukunft ein paar Dinge etwas anders sehen und anders damit umgehen kann..

@Hortensie: Ich glaube, für meine Schulleiterin war es deutlich schwieriger als für mich (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Ich hab´ sie ja damit einfach überrannt - sie wollte eigentlich nur, dass ich die Zeugnisse unterschreibe, und ich dachte erst: "Toll, jetzt sitzte hier im Krankenhaus, hast dich gerade halbwegs von den OPs bekrabbelt, dann musste auch noch "arbeiten" und Zeugnisse unterschreiben - und sobald das erledigt ist, packt sie alles geschwind ein und verschwindet wieder"....
Aber dann hab´ ich sie ja quasi festgezurrt und überfallen (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Sie hat sich dann ja aber auch wirklich die Zeit genommen (und das am Sonntagabend), und ich denke, es hat sich gelohnt...
Ich hab´ sie dann am Ende auch einfach mal ganz spontan umarmt - und obwohl sie ja normalerweise eher auf Distanz geht, hat sie die Umarmung erwidert... Kennt man von ihr auch nicht wirklich (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Mal schauen, was die Zukunft so bringt....

LG, Leslie

Der Beitrag wurde von leslie7259 bearbeitet: 03.Aug.2011 - 11:07
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svan
Beitrag 03.Aug.2011 - 19:32
Beitrag #37


Gut durch
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Meine Erfahrung ist, dass grade kleinere Kinder- anders als Jugendliche- Dinge erst mal so annehmen und als "normal" wahrnehmen, wie sie kommen. Denn sie lernen ja ständig neues.
Wenn du also ganz relaxed damit umgehen kannst, ist es gut. Wo bei ich auch keine Freundin von Zwangsouting bin. Das passt oder ergibt sich oder auch nicht. Es gibt auch Bücher zu dem Thema Regenbogenfamilie usw für Kinder. Und es ist einfach die Frage, was man ihnen vorsetzt und wie das Elternhaus damit umgeht. Ich kenne eigentlich niemanden normales in der jüngeren Generation, der heute noch ein ernstes Problem mit Homosexualität hat.
Die einzigen, die ich kenne, die damit ein Problem haben, sind Leute aus fundamentalistisch-christlichen Freikirchen-Kreisen.
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