Für alle Exen, dieser Welt Einstellungen

[Rafaella]

Die Ex

Ach, wär ich gerne deine Ex,
Ich würd dich dann ganz doll vermissen,
Doch immerhin läg ich noch stets
Und feist im Geist auf deinem Kissen.

Die Neue, die dann ganz real
Dein Leben teilt, die hätt es schwer:
Als unerreichtes Ideal
Schwebt deine Ex neben dir her (ich!),(IMG:style_emoticons/default/engel.gif)

Zwar nur im Geist, doch penetrant -
Wir trennten uns, das ist schon richtig,
Den Trennungsgrund, wie elegant,
Vergaßen wir: er war nicht wichtig.

Oft sind wir beide gern zu zweit.
Heut nenn dich die Liebste mein,
Doch irgendwann, dann ists so weit:
Ich bin die Ex, ja, so wirds sein (vielleicht...).

Ich wär für immer ungetadelt,
Und jeder Furz ein Donnerschlag.
Wie sanft würd jede Nacht geadelt,
Die ich in deinem Bette lag.

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 26.Aug.2011 - 23:08

[svan]

(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

[dandelion]

(IMG:style_emoticons/default/lach.gif) Das ist ja herrlich! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Ich frage mich allerdings, wieviel von seinem Charme das Gedicht auch den Beifügungen in Klammern und dem Smilie an der passenden Stelle verdankt. Da bin ich etwas zwiegespalten - einerseits finde ich die Idee klasse, andererseits ziehen diese Kommentare ihren Charme für mich auch aus dem Smilie, was das Gedicht etwas weniger "portabel" macht.
Das tröstet mich auch über kleinere Stolpersteinchen hinweg. In der ersten Strophe habe ich durch "feist" und "Geist" ein wenig den Eindruck, das Kissen hoppelt eher über die Matratze (was natürlich auch an der Gegenwärtigen oder Zukünftigen liegen kann (IMG:style_emoticons/default/engel.gif) ), während das Versmaß in der zweiten nur dann funktioniert, wenn man in Anlehnung an Karl Valentins Semmelnknödeln das mittige Wort als "neben" betont. In den Zeilen davor war der Rhythmus dann doch etwas zu dominant, um ihn nun ignorieren zu können.
Was mich auch etwas aus dem Tritt gebracht hat, ist, dass du die betrachtete Dame in der vierten Strophe wechselst. Da hatte ich bei genauerem Lesen zunächst den Eindruck, dass da doch etwas fehlen müsse - nein, es ist nur nicht die gemeint, die ich vermutet hätte.

Absolut großartig finde ich den Stilsprung innerhalb der letzten Strophe. Vom Furz zum Adelsschlag in einer Zeile, das soll dir erstmal eine nachmachen. (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)

Der Beitrag wurde von dandelion bearbeitet: 28.Aug.2011 - 14:37

[Rafaella]

Hallo ihr beiden, danke für die Blumen und für die sorgfältige Kritik, die wirklich sehr hilfreich ist. Die Betononug des "neben" höre ich anders: wenn du in der Zeile stark die Ex betontst, muss das "neben" imo nicht Valentinsch daherkommen, aber es gibt ja wahrhaftig schlechtere Vorbilder.
Die Verwirrung der Zukunft Vergangenheit, wer ist gerade dran, ist teils gewollt, teils so passiert. Ich hatte das Gedicht in einer stimmungsmäßigen Mélange von Ingrimm und Amüsemant geschrieben. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 16.Sep.2011 - 11:53