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Beitrag
#1
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Geschirrspülerin ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6 Userin seit: 11.01.2009 Userinnen-Nr.: 6.515 ![]() |
Hi!
Ich war hier schon mal vor Jahren angemeldet. Eben habe ich durch Zufall das Forum wiedergefunden und konnte mich sogar noch an die E-Mail-Adresse erinnern mit der ich hier angemeldet war. (IMG:style_emoticons/default/cool.gif) Das war damals mein Thread: http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?sho...entry1094901889 Ich hoffe, die jahrelange Abstinenz nimmt mir nun keiner übel. Irgendwie niedlich, das was ich damls geschrieben habe, nach der ganzen Zeit noch mal zu lesen. (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif) Naja, mittlerweile bin ich seit drei Jahren in einer glücklichen Beziehung mit einer Frau. Ich bin in meinem kompletten Freundeskreis geoutet. Nuuur.... Ja nur bei meiner Familie nicht. Und ich habe festgestellt, dass es mich einfach viel zu sehr belastet. Ich will es unbedingt einfach erzählen, damit dieses Gefühl immer bloß nicht zuviel zu erzählen verschwindet. Wie konnte ich es all die Jahre verheimlichen? Ich wohne mehrer 100 km von meinen Eltern entfernt, wir telefonieren ab und zu, ich besuche sie ein paar Mal im Jahr. Gespräche sind eher oberflächlich. Deshalb war es nicht sonderlich schwierig. Aber natürlich musste ich immer aufpassen, was ich sage, Dinge verschweigen, immer mit diesem schlechten Gefühl leben. Das will ich nicht mehr und ich fühle mich einfach breit dazu es meinen Eltern zu sagen. Ich bin unabhängig von ihnen. Es ist ihre Sache, wie sie darauf reagieren. Natürlich würde ich mich über eine halbwegs neutrale bis positive Reaktion freuen. Aber auch wenn es anders kommt, wäre es keine Weltuntergang für mich. Nun habe ich mir aber eine vielleicht etwas ungewöhnliche Art des Outings überlegt: Am Telefon. Was meint ihr dazu? Hat sich schon mal jemand so geoutet? Ist das zu merkwürdig? Meine Gedanken dazu sind, eben das meine Verhältnis zu meinen Eltern eher distanziert ist und ich es ihnen auch auf eine distanzierte Art und Weise sagen möchte. So hätten sie erst mal Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Ich werde sie dann Ende des Monats für 2 Tage besuchen. Natürlich allein ohne meine Freundin, so dass ein persönliches Gespräch möglich wäre. Der Tag der Tage, wäre der Sonntag, wenn ich dort meine Mutter erreiche, da ich es ihr zuerst sagen möchte. Was meint ihr dazu? Ich würde mich über unabhängige Meinungen und dazu passende Erfahrungsberichte freuen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Viele Grüße Kooky |
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Beitrag
#2
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 309 Userin seit: 07.08.2012 Userinnen-Nr.: 8.298 ![]() |
Hi Kooky,
Du kennst deine Eltern am besten und du allein kannst wissen, wie sie auf welche Art des Outings reagieren werden. Was würdest du denn sagen? Als ich mich zum ersten Mal in eine Frau verliebt hab, war meine Mutter grade im Ausland. In meiner Euphorie hab ich ihr gleiche eine Email mit folgendem Text geschrieben: "Mam, ich hab mich in eine Frau verliebt, ich hoffe du hast kein Problem mit einer Schwiegertochter anstatt einem Schwiegersohn. Foto anbei :-)" Zurück kam: "Sieht nett aus, nur her mit ihr!" Aber ich hab ein extrem enges Verhältnis zu meiner Mam. Sie hats dann meinem Vater erzählt. Auch das war kein Problem. Ich weiss nicht, ob dir das weiterhilft. Aber Eltern reagieren oft ganz anders, als man erwartet. Ich hatte schon damit gerechnet, dass sie mich fragt, warum auf einmal? Wieso jetzt? Wieso eine Frau? Was ist mit Männern? Bist du sicher? Ist das nur eine Phase? Du wirst lachen, ich habe keine dieser Fragen jemals von meinen Eltern gehört. Meine Oma hat ähnlich reagiert. Sie fragte mich, ob es denn einen Mann in meinem Leben gibt. Ich sagte, nein aber eine Frau. Sie hat gelacht und ich meinte zu ihr:"jetzt lachst du noch..." Aber es war tatsächlich kein Problem. Nicht mal für meine 75jährige Oma. Dir alles Liebe Allegra |
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Beitrag
#3
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 101 Userin seit: 05.07.2011 Userinnen-Nr.: 7.893 ![]() |
Liebe Kooky, ich war 29, als ich mich bei meiner unmittelbaren Familie outete. Wie du lebe ich ziemlich weit entfernt und sehe sie recht selten. Ich habe damals auch hin und her überlegt, wie ich das angehen soll. Am Telefon wollte ich es nicht tun, lieber bei einer persönlichen Begegnung. Ich hatte dann mehrere Treffen mit der Familie ungenutzt verstreichen lassen, mehrfach war ich kurz davor, aber ich hatte riesige Angst und schob Gründe vor, weshalb es doch nicht der richtige Zeitpunkt war. Nachdem ich ca. acht Monate mit meiner Freundin zusammen war und mein Bruder ohnehin schon länger Bescheid wusste, habe ich mich hingesetzt, einen sehr langen Brief geschrieben (in dem es nicht nur darum ging, dass ich mich in eine Frau verliebt hatte, aber das war ein großer Teil davon) und habe ihn an dem Tag, an dem ich in Urlaub flog, eingeworfen. Ich kann also nachvollziehen, dass du deiner Familie ermöglichen willst, erst einmal selbst darüber nachzudenken. Das war letztlich auch mein Argument, aber ein bisschen feige war es schon auch. Nun ja. Zunächst fand ich die Reaktion meiner Mutter (sie hat mir ebenfalls in Briefform geantwortet) sehr kühl, was mir doch ziemlich zu schaffen gemacht hat. Aber sie musste wohl erst einmal selbst mit der Vorstellung zurecht kommen, dass auf einmal eine Frau an meiner Seite sein war und damit z.B. auch die Aussicht auf Enkelkinder evtl in weite Ferne gerückt ist. Inzwischen kennt sie aber meine Freundin, findet sie nach eigenen Angaben "sehr sympathisch" und es ist selbstverständlich für sie, sich am Telefon nach ihr zu erkundigen und ihr Grüße auszurichten (wie sie das vorher eben bei den Männern in meinem Leben auch gemacht hat). Ein klärendes Gespräch gab es nicht, aber ich erachte das auch nicht mehr als nötig. Gelebte Akzeptanz und volle Unterstützung ist mir viel wichtiger.
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Beitrag
#4
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 149 Userin seit: 29.01.2013 Userinnen-Nr.: 8.456 ![]() |
moin Kooky,
wenn du das Gefühl hast, das deine Eltern erst die möglichkeit haben sollten diese "Neuigkeit"zu verdauen, dann bitte nicht am Telefon. Da sind sie auch gezwungen sofort zu reagieren . Und im schlimmsten Fall legen sie sofort auf.. wär doch auch blöd. die Idee von nightshade finde ich nicht feige. In einem Brief kann man es so formulieren, das es nachvollziehbar ist. Für jeden. Und diesen Brief können sich deine Eltern immer wieder anschauen. Da du schon eine längere Beziehung hast, bist du ja wirklich gefestigt. und das werden deine Eltern auch so sehen ( nach mehrmaligem lesen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) Ich wünsche dir Viiiieeeel Glück..und vielleicht überraschen dich deine Eltern ja ... (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) LG Lupine |
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Beitrag
#5
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 281 Userin seit: 13.10.2012 Userinnen-Nr.: 8.360 ![]() |
Hallo Kooky,
Telefon hab ich damals gemacht. Meine Mutter rief mich an und fragte, wie es mir geht. Und ich hatte gerade erst entdeckt, daß ich mich in eine Frau verliebt hatte (ich war damals 27 Jahre alt). Und ich hab spontan gesagt: "Ich hab mich verliebt." Und meine Mutter hat natürlich Fragen gestellt: "Wie heißt er? Was macht er beruflich?" und sich gefreut. Und ich habe geantwortet: "Sie heißt .... und arbeitet im selben Bereich wie ich." Stille am Telefon und dann: "Das muß ich jetzt erst mal sacken lassen." Und dann verabschiedeten wir uns. Ich fand die Reaktion meiner Mutter nachvollziehbar, sie war auch nicht sauer. Man unterhielt sich dann wenige Zeit später noch darüber. Ich hatte mir damals noch keine Gedanken dazu gemacht, wie ich es meinen Eltern mitteilen sollte/wollte. Das hat sich alles einfach überschnitten. Auch habe ich nie von meinen Eltern Fragen gehört, wie z.B. "Bist du dir sicher? Wirst du nie mit einem Mann ...?" Meine Eltern haben es einfach respektiert und das fand ich sehr schön! In deinem Fall liegt es ja ein bißchen anders und ich würde dir ähnlich wie Lupine raten, es nicht am Telefon zu erzählen. Vor allen Dingen deswegen, weil du dein Verhältnis zu deinen Eltern als distanziert beschreibst. Wobei ich es logisch finde, daß es so ist, wenn ich mir vorstelle, daß du ihnen seit einigen Jahren begegnest und dann immer sehr vorsichtig sein mußtest, was und wie du etwas sagtest. Da wurde dann vermutlich auch die Distanz für sie fühlbar, aber nicht greifbar. Nun hat sich ja da bei dir offensichtlich etwas verändert - du möchtest es sie wissen lassen! Und das tut man eigentlich nur, wenn einem die anderen wichtig sind bzw. es einem als wesentlich für den Kontakt zu denjenigen erscheint. Und da würde ich an deiner Stelle auch ansetzen: "Ich habe euch etwas wesentliches mitzuteilen meine Person und unseren Kontakt betreffend! ..... " Und wenn es etwas gibt, wovon du sagen kannst, daß du diese Eigenschaft von deinen Eltern mitgegeben bekommen hast, dann kannst du dies auch formulieren. Z.B. "Von euch habe ich gelernt, daß die Wahrheit zu sagen und zu leben, wichtig ist und das möchte ich tun. Ich habe es lange Zeit ausgespart aus (vllt) Angst, aber ich möchte mich in Zukunft auf einer anderen Basis mit euch treffen." Schönen Gruß von Veronika Der Beitrag wurde von Veronika bearbeitet: 16.Mar.2013 - 14:12 |
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Beitrag
#6
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Validating Beiträge: 1.332 Userin seit: 16.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.620 ![]() |
mir scheint nach dem, was du über deine familie schreibst, es genau angemessen es deiner mutter am Telefon zu erzählen - das klingt so, als sei das für dich schlüssig und passend
und darum gehts ja, dass die situation für dich gut ist ist ja auch immer wichtig sich vor augen zu halten, dass du schließlich "nur" von deinem leben erzählst und nicht ein schwerverbrechen offenlegst ist ja auch bemerkenswert, dass ihr scheints nie überhaupt über beziehungen gesprochen habt - so kenn ich das aus meiner familie auch... beziehungen waren irgendwie ... unwichtig... wichtig war ausbildung und job.... und ich finde es gut, dich nicht ind ie lage zu bringen, zus chreibn und dann... zu warten,ob und wan einen antowrt kommt, oder eben nicht... insofern finde ich genau das den voteil vom telefonieren ich bin sicher, dass du einen guten moment herstellen kannst, um dirs da leichter zu amchen p |
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Beitrag
#7
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 50 Userin seit: 21.01.2013 Userinnen-Nr.: 8.448 ![]() |
Hey!
Einen richtigen Rat kann ich dir nicht geben, weil ich denke, dass die Art des Outings vor der Familie jede für sich selbst herausfinden muss - wie schon geschrieben, muss es einfach stimmig sein. Für mich wäre das Telefon nichts gewesen, weil meine Eltern und ich ein sehr gutes, enges, freundschaftliches Verhältnis haben und es sie mit Sicherheit enttäuscht hätte. Nun ja, eigentlich will ich dir nur Mut machen. Ich habe meiner Mama erst vor zwei Wochen erzählt, dass ich lesbisch bin, es mir jetzt erst (ich bin genauso alt wie du) eingestehen konnte. Und ihre Reaktion war weniger schlimm als erwartet, sie hat zwar gemeint, dass sie sich eigentlich schon einen Schwiegersohn uund Enkel wünscht, es aber akzeptieren wird und mich dadurch kein bisschen weniger liebt. Bei dir wird es sicher auch weniger schlimm - vor allem denke ich, dass es für deine Eltern sogar leichter ist, es zu akzeptieren, weil du eine Freundin hast. Bei mir könnten sie sich theoretisch immer noch "einreden", dass das nur eine Phase ist. Brief würde ich auch nicht machen - dann sitzt du zuhause, musst warten, bangen, weißt ihre Reaktion nicht, wann sie anrufen werden.... das ist nicht gut, finde ich. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, wie auch immer du es machen wirst. Alles Gute dir, Lara! |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 13.05.2025 - 06:58 |