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> Studiengebühren, Was haltet Ihr davon?
Bilana
Beitrag 03.Feb.2005 - 08:51
Beitrag #21


Capparis spinosa
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Du magst recht haben, aber die Kehrseite der Medallie ist doch, dass das Angebot an Lehrveranstaltungen in großen Unis viel breiter ist. An kleineren Unis muss man dann halt alle Kurse seines Institutes belegen, die da sind. Die Auswahl an Schwerpunktfächern, Ausrichtungen, wie immer das heißt ist geringer. An großen Unis kann man sich im Rahmen seiner Prüfungsordnung das so zusammenstellen, wie mans braucht.
Schlussendlich wirst du die Vordenker eines Faches nicht in Lüneburg, Rostock und Bielefeld finden, sondern in Berlin, München und Frankfurt/M. Auch das zählt.
Das ganze hat für mich nichts mit hippen Cafés zu tun.
Die Orchiedeenfächer sind auch an Massenunis nicht voll. -_-
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Sägefisch
Beitrag 03.Feb.2005 - 09:11
Beitrag #22


Schlaudegen.
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QUOTE (Bilana @ 03.Feb.2005 - 08:51)
Schlussendlich wirst du die Vordenker eines Faches nicht in Lüneburg, Rostock und Bielefeld finden, sondern in Berlin, München und Frankfurt/M. Auch das zählt.

Bestimmt. Allerdings ist das ja auch wieder bezeichnend, daß Koryphäen dort ihren (letztlich auch auf persönliche Positionierung geeichten) Tummelplatz auf Lebenszeit haben können und es für eine solide Basisausbildung des Nachwuchses nicht reicht...?

Wenn man das ganze schon ökonomisch durchspielt, kommt man nicht umhin das Studium als berufliche Ausbildung zu betrachten und auf Nützlichkeit abzuklopfen - und dann könnte man auch fragen ob zumindest im Grundstudium nicht unprätentiöse Hochschul-LEHRER wichtiger sind als von Steuergeldern spendierte Forschungsseparées für große Namen.

Sowas wird nämlich überraschend wenig diskutiert, wenn von Geldmangel im Bildungswesen die Rede ist.

Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 03.Feb.2005 - 09:12
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Bilana
Beitrag 03.Feb.2005 - 09:28
Beitrag #23


Capparis spinosa
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QUOTE
Sowas wird nämlich überraschend wenig diskutiert, wenn von Geldmangel im Bildungswesen die Rede ist.


Ich halte es für eine landläufig falsche Annahme, dass die Eliteforscher unseres Landes von Steuergeldern im 7. Himmel leben. Gut geht es dehnen, die Drittmittel einwerben können. Bei vielen Fächers ist das aber kaum möglich.
Ich kenne zumindest 3-4 Profs, die in Deutschland und auch darüber hinaus als Richtungsweiser ihres Gebietes gelten. Sie arbeiten unter den selben armseligen Bedingungen wie alle anderen auch. Sie kriegen nichtmal ausreichend Geld für Forschungsreisen. Die, die drauf angewiesen sind (Leute, die sich mit Themen beschäftigen, die man nicht vom Schreibtisch, Labor, Deutschland, Europa aus bearbeiten kann.) versinken so über kurz oder lang in der wissenschaftlichen Bedeutungslosigkeit oder zahlen selbst.
Und dann wird über den Brain-Drain nach Amiland gemeckert...

Es ist doch irgendwie logisch, das sich die besten Leute die besten Bedingungen aussuchen wollen. Wer würde das anders machen?
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Sägefisch
Beitrag 03.Feb.2005 - 09:50
Beitrag #24


Schlaudegen.
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Gerade in Amerika kommen Forschungsgelder doch aus privaten oder gespendeten Mitteln?

Ich selbst kenne Leute die seit 30 Jahren mit ihren Themen arbeiten, im Selbstverlag publizieren und ihr Geld als Antiquar, Altbausanierer oä verdienen, also dranbleiben obwohl sie niemand dafür bezahlen will.

Dagegen ist eine Professur sicherlich kein schlechtes Los.

Ist halt die Frage, ob man das Thema Hochschulbildung unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachten und gleichzeitig großzügige öffentliche Finanzierung aller Fachbereiche fordern kann.
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Bilana
Beitrag 03.Feb.2005 - 10:21
Beitrag #25


Capparis spinosa
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Was verstehst du unter drannbleiben? Zur den weltweit oder wenigstens deutschlandweit führenden Wissenschaftlern gehören die von dir beschrieben Fälle sicher nicht. Sie sind sicherlich auch nicht darauf angewiesen ihre Daten aus mehrmonatigen Forschungsaufenthalten zu ziehen.
Das ist auch alles ok. Es kann, soll und muss nicht jeder zur Forschungselite gehören. (Sonst wäre der begriff Elite obsolet.)

Aber wenn man keine Bedingungen schafft, sollte man sich nicht wundern, das es einen Brain-Drain gibt, der aus Deutschland raus geht. Das ist alles, damit muss man dann leben ohne zu jammern.

Ich will jetzt nicht noch mit so unsinnigen Sachen wie den Einstellungsfristen im Hochschulrahmengesetz anfangen. Oder den Juniorprofs..

Sicherlich ist eine C4 Professur kein schlechtes Los, aber es ist auch nicht unbedingt dass was jemandem vorschwebt der viel viel bessere Bedingungen anderswo haben kann.
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blue_moon
Beitrag 03.Feb.2005 - 11:04
Beitrag #26


strösen macht blau!
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in der firma, in der ich arbeite, hat ein C4-prof monatelang innerhalb eines projektes als sap-berater geschult und gecustomised. dazu war er etwa ein oder zwei tage pro woche hier - ca. 450 km von seinem hochschularbeitsplatz entfernt - und das auch innerhalb des semesters. selbst, wenn ich mal davon ausgehe, dass das, was er dabei verdient hat, möglicherweise auch seinem lehrstuhl zugute kommt, er steht 20 - 40 % seiner zeit nicht direkt für den hochschulbetrieb zur verfügung. da stellt sich für mich schon auch sehr eindeutig die frage nach den rahmenbedingungen, nach kontrolle und auch nach leistungsprinzipien.

Der Beitrag wurde von blue_moon bearbeitet: 03.Feb.2005 - 12:26
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Sägefisch
Beitrag 03.Feb.2005 - 12:17
Beitrag #27


Schlaudegen.
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QUOTE (Bilana @ 03.Feb.2005 - 10:21)
Was verstehst du unter drannbleiben? Zur den weltweit oder wenigstens deutschlandweit führenden Wissenschaftlern gehören die von dir beschrieben Fälle sicher nicht. Sie sind sicherlich auch nicht darauf angewiesen ihre Daten aus mehrmonatigen Forschungsaufenthalten zu ziehen.
Das ist auch alles ok. Es kann, soll und muss nicht jeder zur Forschungselite gehören. (Sonst wäre der begriff Elite obsolet.)

Nein, natürlich sind das keine führenden Wissenschaftler. Wobei ich nicht beurteilen kann, ob alles was in Gehaltsklasse C an der Uni rumkraucht zu dieser Kategorie zu zählen ist.

Ich habe jedenfalls schon Veröffentlichungen von "Privatgelehrten" gelesen, wenn man das heute noch so nennen kann, die selbst für mich als Laien fast schon literarisch schön zu lesen waren, und mit dem eigenen Fach auch sehr humorvoll spielen konnten. Ob sowas auch in Hochschulverlagen erscheinen würde?

Ich wollte damit nur illustrieren daß es auch wiederum Jammern auf hohem Niveau ist wenn jemand mit sehr gut bezahltem Job auf Lebenszeit sich darüber beschwert daß der Steuerzahler nicht auch noch auf Zuruf 4 Monate Übersee draufpackt.

Ich bilde mir ein, in einer solchen Gehaltsklasse wäre es tatsächlich möglich, auf eigene Kosten anderswo zu überleben, und generell auch zumutbar, die von Dir angesprochenen Drittgelder zu aquirieren. Und wenn die nicht allzu hoch ausfallen, gehört auch das vielleicht zum Beruf. Oder aber es könnte bedeuten daß jemand vielleicht doch nicht so brillant ist, daß von privater Seite jemand Geld dafür auszugeben bereit ist?

Ich will damit gar nicht sagen daß die entsprechenden Fächer gestrichen gehören oder wertlos sind. Aber es gibt noch andere Schieflagen als die auf Seiten der Studierenden.

Siehe auch blue_moons Beispiel. Ich kriege jedenfalls SO einen Hals wenn ich mir überlege daß ich so jemanden letztlich mitbezahle.
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