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> Unfreiwillig vor der Frau Mama geoutet, Brauche Rat...
Gattina
Beitrag 20.Aug.2005 - 23:03
Beitrag #21


sensible Wildkatze im Porzellanladen
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Hey Joey,

ich kann mich den Vorrednerinnen nur anschließen. Deiner Geduld mit Deiner Ma zolle ich immensen Respekt! Und ebenso finde ich, dass sich Deinen Ma/Eltern sehr egoistisch verhalten. Denn wie Lilith schon sagte: Du hast Dich nicht verändert, genausowenig wie Dein Glaube oder Deine Liebe zu Deinen Eltern. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Deine Eltern dies einsehehn werden!

Liebe Grüße

Gatti :blumen2:
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edelbratschi
Beitrag 21.Aug.2005 - 23:47
Beitrag #22


~ Fischkopp ~
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Liebe Joey,

zu allererst schließ ich mich mal an: Du hast das super gemacht! Wenn ich daran denke, ich hätte das nicht bis ins kleinste Detail geplant und mehrfach im Kopf durchgespielt, ich hätte mein CO niemals so (relativ) locker und ruhig über die Bühne gebracht.

Aber: ich möchte auch mal eine Lanze für deine Ma brechen. Ich kann mich einfach nicht dazu durchringen, ihr Verhalten egoistisch zu nennen. Sie ist (nur) ein Mensch und hat als solcher numal einfach bestimmte Erwartungen (und wie die meisten Mütter wohl auch und gerade in Bezug auf die eigene Familie/ die eigenen Kinder). Wer will sich selbst denn von Erwartungen/ Wünschen/ Hoffnungen freisprechen? Ich mich nicht.

Das Wichtigste ist doch, dass sie irgendwann damit leben kann, dass dein Lebensstil nicht dem ihren entspricht. Wie Liane mal schrieb: Wir selber hatten eine gewisse Zeit, um uns mit unseren (neuen) Gefühlen/ Gedanken/ Problemen, eben mit der ganzen Situation auseinanderzusetzen und "anzufreunden". Diese Zeit hatten unsere Eltern nicht, sie werden mehr oder minder unvorbereitet mit einer für sie neuen Situation konfrontiert.

Du schaffst das schon *weiterhin Daumen drück*

Liebe Grüße,
bratschi
:lol:
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Joey
Beitrag 22.Aug.2005 - 06:03
Beitrag #23


Im Frühling.
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Hallo, Ihr Lieben! Vielen Dank für Eure Worte und Ermutigungen.

Seit Samstag sind nun schon 2 Tage vergangen. Meine Ma nähert sich mir zaghaft wieder an. Sie rief mich gestern an, um mir zu sagen, dass sie mich liebe und mir nicht böse sei. Ich solle es auch nicht falsch verstehen, dass ich erstmal nicht vorbeikommen sollte.
Das Telefonat war kurz, aber in Ordnung.

Aber das ist eigentlich nicht das, weshalb ich grad schreibe.

Ich wollte nur Bratschi in Bezug auf meine Mutter zustimmen. Natürlich hat mich ihr Verhalten am Samstag sehr getroffen. Aber ich weiß auch, warum meine Ma meinen Weg nicht ganz nachvollziehen und akzeptieren kann.
Als egoistisch mag ich ihr Verhalten nicht ansehen, da ich weiß, dass sie gute Gründe hat, so zu handeln, wie sie es gerade tut. Sie hat Angst davor, mich zu verlieren. Doch ich habe ihr gesagt, dass dies nicht passieren wird, solange sie meine Entscheidung akzeptieren.
Ich denke, dass sie Zeit braucht. Die habe ich immerhin auch gebraucht, um meine Gefühle zu verstehen und letzendlich auch als einen Teil von mir zu akzeptieren. Und das war, wie ich ja schon im Anfangspost schrieb, nicht gar so einfach.
Sie wünscht sich für ihre Tochter natürlich das Beste und möchte, dass es mir gut geht. Allerdings gehen gerade in diesem Punkt unsere Meinungen auseinander. Ich tue, was ich für richtig halte und was mir gut tut, nur entspricht genau dies nicht den Vorstellungen meiner Eltern.

Ich wünsche mir nur, dass sie irgendwann sehen, dass ich so, wie ich nunmal bin, glücklich bin... Und vielleicht hilft ihnen das, über ihren Schatten zu springen und meine Entscheidung nun doch eines Tages zu akzeptieren.


Und kleine Anmerkung: Meine Mutter zeigt bisweilen auch leichtes Interesse an meiner Freundin. Und ich muss gestehen, dass ich manchmal schmunzeln muss, wenn wir auf sie zu sprechen kommen und meine Ma bei manchen Fragen etwas verlegen wird. :D
Ich genieße solche Momente, da es mir zum Einen zeigt, dass meine Ma wirklich versucht, sich mit diesem Gedanken anzufreunden. Zum Anderen merke ich, dass es mir nun auch leichter fällt, von "ihr" zu reden.
Außerdem genieße ich es auch ein wenig, die Verlegenheit meiner Ma in gewissen Momenten etwas "auszunutzen"... ;)

Beispiel: Freitag im Café...
Sie: "Ähm... also... und der blaue Fleck letztens. Da hab ich dich doch gefragt, ob es ein Knutschfleck war und du meintest, du hättest dich an der Tischkante gestoßen." *räusper*
Ich (schmunzelnd): "Ja."
Sie: "Das war doch ein Knutschfleck, oder?"
Ich: "Ja."
Sie: "Von... ähm.. von ihr?"
Ich: "Klar. Von wem sonst?"
Sie: "Wusst ich's doch! So verpeilt bist nicht mal du, dass du beim Rechner rumschieben gegen die Tischkante läufst!"


:lol:
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Willow71
Beitrag 22.Aug.2005 - 06:29
Beitrag #24


Miss Understood
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QUOTE (Joey @ 22.Aug.2005 - 07:03)
Und kleine Anmerkung: Meine Mutter zeigt bisweilen auch leichtes Interesse an meiner Freundin. Und ich muss gestehen, dass ich manchmal schmunzeln muss, wenn wir auf sie zu sprechen kommen und meine Ma bei manchen Fragen etwas verlegen wird. :D
Ich genieße solche Momente, da es mir zum Einen zeigt, dass meine Ma wirklich versucht, sich mit diesem Gedanken anzufreunden. Zum Anderen merke ich, dass es mir nun auch leichter fällt, von "ihr" zu reden.

Hallo Joey,

;) klingt ja gar nicht mehr sooo schlimm...
Hat sie denn schon die typische Schwiegermutter-Frage gestellt "Was macht *sie* eigentlich beruflich?"
:D Da brauchst du bei dem spießigen Beruf ja nichts zu befürchten - die perfekte Schwiegertochter...

Kennst du den Link? http://www.befah.de/
Und kennst du das dort angepriesene Buch "...und ich dachte, du bist schwanger!"
Schönes Buch, ich habe das für alle Fälle in der Nachttischschublade.

Alles Gute weiterhin!
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Liane
Beitrag 22.Aug.2005 - 10:27
Beitrag #25


Heiligenanwärterin
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Das klingt doch schon recht gut, Joey :blumen2: Meine Mutter würde niemals mit mir über meine Knutschflecken sprechen - alle Achtung vor Deiner Mutter :)
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dandelion
Beitrag 22.Aug.2005 - 10:28
Beitrag #26


don't care
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wow.
Respekt, ich hätte nicht gedacht, daß die Dinge so schnell eine gute Wendung nehmen. Das freut mich wirklich! :bounce:
Ich hoffe für euch alle drei, daß die Dinge auf einer so geduldigen Basis weiterlaufen wie bisher, daß die Phase des akzeptieren-lernens möglichst kurz wird.. *seufz* das ist toll. :blumen2:
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Hrafntinna
Beitrag 22.Aug.2005 - 11:02
Beitrag #27


Salatfee
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Noch eine kleine Bemerkung am Rande...

Heulende Eltern sind besser als wütende! Dann trauern sie wenigstens schon mal um ihr Kind bzw. um die Vorstellung, die sich sich von ihrem Kind gemacht haben. Und danach werden sie sich ganz langsam mit der Situation abfinden und mit etwas Glück sich sogar für einen freuen können. :morgens:
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dandelion
Beitrag 22.Aug.2005 - 11:40
Beitrag #28


don't care
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QUOTE (Hrafntinna @ 22.Aug.2005 - 12:02)
Heulende Eltern sind besser als wütende! Dann trauern sie wenigstens schon mal um [...] die Vorstellung, die sich sich von ihrem Kind gemacht haben.

naja... manche brüllen auch, weil sie nicht weinen können... Stolz und dergleichen. :( Insofern, falls dein Vater laut wird, kann es auch schlicht ein letzter Versuch von falsch verstandener Autorität sein...
Aber das klingt doch alles top. :blumen:
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Joey
Beitrag 04.Sep.2005 - 22:03
Beitrag #29


Im Frühling.
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Ich würde gern nochmal aktualisieren. In den letzten Tagen ist doch einiges passiert und nun finde ich Zeit, dieses niederzuschreiben.

Die letzte Zeit mit meiner Mutter war sehr anstrengend. Es gab Momente, da konnten wir recht normal miteinander reden - da konnte ich sogar ein wenig von meiner Beziehung erzählen.
(Kleine Anmerkung für Willow: Ja, sie weiß, was meine Freundin berufsmäßig macht - es ist für sie aber ganz und gar nicht beruhigend aus diversen Gründen.) ;)
Und dann gibt es Momente, wo wir nicht eine Minute lang reden können, ohne dass sie wieder hemmungslos in Tränen ausbricht und mir Vorwürfe macht, mir sagt, wie sehr ich doch in mein Unglück laufe.
Aber meine Mutter versucht, den Kontakt zu mir aufrecht zu erhalten. Ihr zweites Kind möchte sie nicht auch noch verlieren und das ist für mich eine Art Sicherheit.
Dennoch lässt sie keine Minute aus, mir zu sagen, wie sehr sie mir doch einen Mann an die Backe wünscht. Er müsse ja nicht perfekt und nicht christlich (?!) sein, sondern einfach nur ein Mann. -_-

Ich wollte meinem Pa diese Woche (nach der Diplomierungsfeier) alles erzählen. Meine Ma sicherte mir zu, solange zu schweigen und mir diesen Schritt zu überlassen.

Am Freitagnachmittag war besagte Feier - neben meiner Mutter war auch meine Oma dabei. Der Vater musste leider zuhause bleiben.
Nach der Feier ging ich mit meiner Ma zusammen zum Sektempfang. Sie fragte mich währenddessen, ob ich denn gerade "Besuch" hätte. Das bejahte ich. Sie schaute etwas überrascht und erschrocken und gestand mir dann zwischen Tür und Angel, dass sie meinem Pa mittags alles gesagt hätte und er nun auch Bescheid wüsste und sich nicht an einem neutralen Ort mit mir unterhalten möchte.
Ich war in dem Moment einfach perplex und wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Immerhin waren wir auf einer Feier und somit von vielen Leuten umgeben, die unsere Konversation miterleben konnten.
Meine Ma hatte noch die Zeit, mir zu sagen, dass mein Vater ihr nicht böse war, dass sie ihm nicht sofort etwas gesagt hätte. Aha! :huh:
Zu mehr kam es an dem Nachmittag nicht.
Ich wusste in dem Moment nicht, ob ich erleichtert, sauer, wütend oder enttäuscht sein sollte.
Hätte mir gewünscht, dass sie mir sowas nicht einfach zwischen Tür und Angel sagt und mir somit eine "offene" Reaktion unmöglich macht!

Nun werde ich also morgen zu meinen Eltern fahren und mich der Diskussion mit meinem Vater stellen. Am Telefon hat er schon verlauten lassen, dass er das alles Andere als gut findet und mir einiges zu sagen hätte.

Vor einigen Wochen hätten mich meine Gedanken an das bevorstehende Gespräch kaputt gemacht und so sehr zerfressen, dass ich ihm sicherlich in allen Punkten zugestimmt hätte und versucht hätte, mich anzupassen.
Nun muss ich sagen, dass ich der Auseinandersetzung recht distanziert gegenüberstehe und dass alles einfach nur unbeschadet hinter mich bringen möchte.
Dennoch wechselt meine Laune und meine Zuversicht für morgen stündlich.

Auch wenn ich mir jetzt noch nicht der Konsequenzen des Gespräches morgen bewusst bin, so weiß ich doch, dass es ans Eingemachte gehen wird. Mein Vater wird mich mit Vorwürfen bombadieren, mir vieles an den Kopf werfen und mich sicherlich kaum zu Wort kommen lassen. Momentan seh ich alles ganz locker, obwohl es alles Andere als das ist.

Ob das ein gutes Zeichen ist? Hat Jemand noch auf die Schnelle ein paar Tipps?

Meine "Gleichgültigkeit" macht mir grad auch etwas Sorge...
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regenbogen
Beitrag 04.Sep.2005 - 22:19
Beitrag #30


a.D.
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@Joey

Wenn die "Gleichgültigkeit" bedeutet, dass du ruhig bleiben kannst, hast du schon ganz viel gewonnen.

Denk dran: du bist in der stärkeren Position. Für dich ist es nicht neu, dass du Frauen liebst, und für dich ist es völlig in Ordnung. Das kann dir ganz viel Sicherheit geben. Für ihn ist das ungewohnt, und er muss sich damit erst auseinandersetzen - da darf er emotional reagieren. Hab Geduld mit ihm, und lass das erste Gewitter über dich ergehen.

So habe ich es zumindest bei meiner Mutter erlebt, und ich war hinterher stolz auf mich, dass ich "bei mir" geblieben war.

Ich drück dir die Daumen!
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Joey
Beitrag 04.Sep.2005 - 22:32
Beitrag #31


Im Frühling.
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Danke, regenbogen!

Mir fällt es schwer, diese Gleichgültigkeit näher zu definieren. Ich weiß, dass ich mich momentan stark genug für morgen fühle, aber es kann auch wieder ins genaue Gegenteil umschlagen.

Das Problem an der Sache: Mein Papa weiß genau, was er sagen muss, weiß genau, welche Worte mich am Meisten treffen. Er weiß, wie ich "funktioniere". Ich war mal in einer ähnlichen Situation (wie ich anfangs schon schrieb) und dort bin ich - vom heutigen Standpunkt ausgesehen - kläglich gescheitert. Ich möchte einfach nicht, dass dies wieder geschieht.

Ich habe Angst, dass ich mich selbst wieder verliere, um dem Bild meiner Eltern und der Gemeinde entsprechen zu können. Manchmal mag ich es doch allen Recht machen, aber daran würd ich nur selbst kaputt gehen.
Schade, dass meine Eltern das nicht so sehen... :(
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regenbogen
Beitrag 04.Sep.2005 - 22:42
Beitrag #32


a.D.
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Übrigens, ich weiss nicht, welcher Art eure Gemeinde ist, aber vielleicht ist dies ein Tipp:

(IMG:http://images-eu.amazon.com/images/P/388095111X.03.MZZZZZZZ.jpg) <- 'klick'

(Ich habe es hier stehen, muss allerdings zugeben, dass ich es bisher noch nicht gelesen habe. :roetel: )
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Joey
Beitrag 04.Sep.2005 - 22:48
Beitrag #33


Im Frühling.
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Ich werde da mal reinschauen. Danke! Vielleicht finde ich da ja auch Antworten, mit denen meine Eltern sich zufrieden geben... und welche für mich...

Thanx. :blumen2:
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Diana
Beitrag 05.Sep.2005 - 09:36
Beitrag #34


Gut durch
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Hallo, Joey,

bei sich zu bleiben, gerade wenn es um Menschen geht, die wissen, wie sie einen "kriegen" können, ist nicht leicht. Aber es ist der einzige und richtige Weg.
Mach Dir nochmal klar, wer Du bist und wo Du stehst.
Und mach Dir klar, wo Deine Grenzen sind. Du kannst Deinen Eltern zugestehen, dass sie erschrocken sind und dass sie emotional und aufgewühlt reagieren. ABER: das gibt ihnen nicht das Recht, Dich zu verurteilen, anzubrüllen, kleinzumachen, zu beschimpfen oder zu bedrohen.

Versuche, möglichst viel emotionale Distanz aufzubauen (die "Gleichgültigkeit", die Du beschreibst, ist so eine Form der Distanz) und nimm Dir vor, nur ganz wenig zu sagen (das wichtigste kann man in zwei, drei kurzen Sätzen sagen) und – ganz wichtig – NICHT auf Angriffe, Zusammenbrüche und sonstiges Theater zu reagieren. Schaus Dir an, lass es an Dir abgleiten und sag und mach – nix.
Es ist sauschwer, NICHT zu reagieren.
Aber es funktioniert, wenn man es sich vornimmt. Und Du kannst damit das Spiel durchkreuzen, das man versucht, mit Dir zu treiben.

Ich drück Dir die Daumen! :)


edit: Wort geändert und Grammatik korrigiert

Der Beitrag wurde von Diana bearbeitet: 05.Sep.2005 - 10:27
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Joey
Beitrag 08.Sep.2005 - 16:41
Beitrag #35


Im Frühling.
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@Diana: Danke schön...

Mal wieder was Neues:

Das Gespräch mit meinen Eltern verlief überraschend gut. Sie heißen meine Lebensweise nicht gut, haben mir aber zugesichert, dass sie trotz allem meine Eltern sind und bleiben und dass ich jederzeit zu ihnen kommen kann...
Selbst mein Vater ist während des Gesprächs sehr ruhig geblieben. Natürlich hat er mir einiges vorgeworfen... Aber der Ton macht eben die Musik. War positiv überrascht.

Grad hatte ich ein Gespräch mit der Gemeindeleitung und mit meinem Bandleiter und habe nun offiziell die Gemeinde verlassen.
Nun bin ich gespannt, wie es weitergeht. Kann grad nicht viel schreiben, da ich ein paar Dinge noch verarbeiten muss und alles grad frisch ist.

Aber danke für die lieben Worte und Euren Zuspruch. Ihr seid toll! :blumen2:
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Gattina
Beitrag 09.Sep.2005 - 10:50
Beitrag #36


sensible Wildkatze im Porzellanladen
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Und? was haben die Gemeindevorsteher gesagt? Wie fühlst Du Dich jetzt?

:troest: :blumen2:
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Joey
Beitrag 09.Sep.2005 - 21:54
Beitrag #37


Im Frühling.
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Hm... also, sie haben nichts Anderes gesagt als meine Eltern. Die Meinungen decken sich da. Was ein Zufall...
Aber ich bin nun ausgestiegen und werd schauen, wie es jetzt weitergeht.

Und wie ich mich jetzt fühle? Hm... das ist gerade eine sehr gute Frage. Eigentlich dachte ich seit Montag, dass es nur noch ein Klacks wäre, es auch der Gemeindeleitung zu sagen, da es meine Eltern ja schon wissen. Und jener Schritt war mir unangenehmer.
An sich war es gestern auch keine große Sache, meinen Ausstieg bekannt zu geben und auch offen zu den Gründen und vor allem zu meinen Gefühlen zu stehen.
Aber nun muss ich sagen, dass ich mich sehr leer fühle... fast so, als wäre ein Teil von mir gestorben. Ich habe die Hälfte meines Lebens als Mitarbeiterin in der Gemeinde zugebracht. Sie war mir über viele Jahre ein Zuhause, eine Familie und sicherlich hatte ich auch dort eine gewisse "Sicherheit".
Ich merke nun, dass ich jenen Teil von mir hinter mir lasse - jene Familie, jene Sicherheit. Das bringt zum Einen eine Befreiung als auch einen großen Schmerz mit sich. Dennoch weiß ich, dass ich das Richtige getan habe und tue.
Es wird sicherlich seine Zeit brauchen, bis ich verstehe, was ich grad alles hinter mir lasse. Diese Jahre sind schließlich nicht wegzudenken. Dennoch bin ich nun wirklich ganz "frei" darin, endlich zu leben, was ich fühle.

Das ist bei all dem schmerzlichen Verlust ein lohnenswerter Gewinn...

Der Beitrag wurde von Joey bearbeitet: 09.Sep.2005 - 21:56
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shark
Beitrag 09.Sep.2005 - 22:05
Beitrag #38


Strösenschusselhai
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Das freut mich für Dich. :)
Den Schmerz, etwas hinter sich (zu) lassen (zu müssen), was lange Jahre das Leben erheblich mitbestimmt hat und auch Geborgenheit gespendet hat, kenne ich: als ich bei den ZJ ausgestiegen bin, habe ich mich erst auch recht einsam gefühlt...Aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall...

Weiter alles Liebe,

shark
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