Selbstzweifel, Identitätskrise in groß Einstellungen

[Squirrel]

Lang ists her, daß ich diesen Thread begonnen habe und inzwischen komm ich mit meinen Gefühlen bestens klar.
Trotzdem muß ich nochmal was dazu loswerden. Denn heute hatte ich endlich mal wieder Therapie seit langem, mein Therapeut hatte von all dem noch nichts mitbekommen. Und er sagte einen wirklich schönen Satz, der im Grunde das zusammenfaßt, was ihr mir hier auch geantwortet habt:

"Wenn Sie die Person ihres Lebens treffen, dann kann das ein lesbischer Mensch, ein Hetero-Mensch...oder eben einfach ein Mensch sein."

*plonk* Da wußt ich erstmal nix zu sagen, weil er den Nagel so feste aufn Kopf getroffen hat. ;)

[sophialein]

[Sophia]

[Night]

Hi Squirrel!

Was gibts denn neues bei dir? Hat sich mitlerweile was ergeben oder verändert?
Würde mich freuen, von dir zu lesen!

Night

[Squirrel]

Naja, es hat sich dahingehend was verändert, daß ich inzwischen voll akzeptiere, wohl doch nicht auf ein Geschlecht fixiert zu sein.
Mit dem Mann, wegen dem ich diesen Thread hier überhaupt begonnen habe, hat es leider nicht lange gehalten, was aber von ihm ausging. Momentan bin ich leicht verschossen, diesmal wieder in ne Frau ;) Ob was daraus wird, wird die Zeit zeigen.
Der Grund, warum ich den Thread überhaupt wiederbelebt habe, war halt dieser schöne Ausspruch meines Therapeuten.

[janis]

sozusagen: ein hinweis auf einen guten therapeuten, den du mit gutem gewissen auch weiter empfehlen kannst.

Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 02.Dec.2005 - 21:19

[Squirrel]

[june]

hallo,

als ich das hier gerade alles gelesen habe, sind mir beim lesen die tränen gekommen, weil es genau das ist, was ich auch gerade erlebe.
nach 7 jahren rein lesbischen (er-)lebens habe ich mich jetzt, mit 24, zum ersten mal wieder in einen mann verliebt, was ich noch vor wenigen monaten für ausgeschlossen hielt. in meinen besten freund auch noch...und er sich auch in mich. wir konnten es uns beide längere zeit nicht eingestehen, weil wir es beide irgendwie nicht gecheckt haben.
ich will auch irgendwie immer noch nicht akzeptieren, dass es so ist.
so blöd das jetzt klingt: als lesbe, mit einer freundin, habe ich mich auf irgendeine art überlegen gefühlt, weil ich die gesellschaftliche norm der heterosexuellen, monogamen zweierbeziehung so schön subversiv unterwandert habe. mein coming out hat mich stark gemacht, hat meine beziehung zu meinen eltern intensiviert und einige freundschaften "geklärt".
trotz allem oder gerade wegen alldem bezeichne ich mich nach wie vor als lesbe...
...die sich zum ersten mal nicht in das äußere, sondern (wie schon gesagt wurde) in den menschen verliebt hat. kategorienfehler halt...irgendwie...

viele liebe grüße
von einer nachdenklichen
june