Mutter-/Elterngedanken Einstellungen

[Anfangszauber]

Litlith's thread hat mich berührt und bewogen, noch einmal in alten Büchern zu blättern ...
In die Werkstatt wollte ich sie nicht stellen, denn sie sind zum einen nicht 'literarisch' zum anderen zu schmerzhaft, um auseinandergenommen zu werden.

Meine 'Gedankengedichte' hatten immer eine Katalysatorfunktion für mich - lange vor dem Reden können.

Ich möchte hier welche vorstellen und ... vielleicht hat die ein oder andere auch noch zum Thema Eltern/Kindbeziehung auf Lager und Lust zur Ergänzung? Fände ich schön :)

Wir haben uns
jahrelang
so gut
voreinander beschützt
bis zur Perfektion
die Liebe
steht nicht zur Debatte
Nur diese
unglaubliche Sprachlosigkeit
wir können nicht mehr
schutzlos sein
die Distanz
verhindert
Trost
und du wirfst mir vor
daß ich dir nichts
erzähle
Rien ne vas plus
und ich will nicht
versuchen
die Vergangenheit nachzuholen
zumal ich befürchte
daß es dazu
zu spät ist

Ich bin leer

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Sprachlosigkeit
die Sprache los
Worte weg
kein Brücke
über die wortlosen
Abgründe
Wollte
zu dir
doch die Kluft
hat mich verschlungen

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Du bist
so stumm
warum sagst du nichts
fragst du nichts
Ja, du hast mich lieb
schön
toll
andere haben das nicht
ich weiß es zu schätzen
Ich habe dich auch lieb
aber

warum sagst du nichts
fragst du nichts
Ja, du hast mich lieb

du wirfst mir vor
kein Vertrauen zu haben
dir nichts zu sagen
Ich habe es getan und jetzt:
warum sagst du nichts
fragst du nichts?

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Oh
ich ach so liebe Tochter
ich erfülle die
Erwartungen
Nicht-Erwartungen
mache mir meine Hölle selbst
brauche deine
Sprachlosigkeit nicht dazu
Funktioniere
ach so gut
mache mir meine Hölle selbst
brauche deine stummen
Nicht-Anklagen nicht dazu
mache
mir
meine
Hölle
selbst

alle Juni '97