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> Lebensmetamorphosen, raupeschmetterlingraupeschmetterlingraup
LadyGodiva
Beitrag 06.Oct.2005 - 21:16
Beitrag #1


Strøse
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Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



"Heute ist der Tag meiner Verwandlung." sagte sich die kleine Raupe, streifte ihr seidig-grünes Gewand ab und entfaltete die grauweißen Flügel.
Der Himmel brach in Tränen aus, der Jungfernflug entfiel.

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Eine Bekannte pflegt sinngemäß zu sagen "Die Liebe lebt im hier und heute." - weiter gefasst: du lebst dein Leben jetzt, sorge dich nicht um die Zukunft, betrauere keine Vergangenheit.
Kein Widerspruch - doch wie groß ist das Intervall "jetzt" denn eigentlich? Groß genug, um wirklich davon leben zu können?
Gewinnt das "jetzt" nicht an Bedeutung durch die spätere Bewertung als Vergangenheit - wovon leben wir, von unseren Träumen oder von dem, was wir an Erinnerungen in uns tragen? Was verleiht uns Flügel?

Da gibt es eine Frau, die sich in ihrem Leben sicher, geborgen und zuhause fühlte. Ein Anbau war geplant, verschiedenste Angebote bereits eingeholt, Pläne geschmiedet und die sinnvolle Finanzierung des ganzen wohl durchdacht.
In einer kalten Nacht brannte dieses Haus bis auf die Grundmauern nieder - alle, die sich retten konnten, mussten zur Kenntnis nehmen, dass der Brand wohl vorsätzlich gelegt worden war. Ebenso, wie die Tatsache erdrückte, dass einige der zu Hilfe eilenden Freunde sich eher gaffend am lichterloh brennenden Hause wärmten, anstatt bei der Rettung zu helfen.
Nun steht diese Frau vor der Ruine, deren beißender Gestank nach verkohltem Holz ihr den Atem raubt, versucht, die übrig gebliebenen Gegenstände zu sortieren und überlegt, wohin sie sich retten kann. Und was von ihrem Leben blieb.
Hat sie noch einmal den Mut, alles aufzubauen? Vielleicht sogar an der gleichen Stelle?

Traurigkeit, bestätigt worden zu sein in dem Wissen, dass die Zukunft niemands Gut ist - obwohl so tausendfach damit geliebäugelt.
Fassungslosigkeit vor der Tatsache, wie wenig nach dem Inferno übrig bleibt.
Bestürzung über die eintretende Stille und Einsamkeit.
Angst davor, künftig einen hohen Zaun ums Grundstück ziehen zu müssen, damit Brandstifter keinen allzu freien Zugang mehr haben.
Kraftlosigkeit im Angesicht des zu bewältigenden Wiederaufbaus - wo und wann auch immer dieser ansteht.

Wenn das "jetzt" unerträglich scheint - helfen uns Träume nicht beim Wiederfinden einer, unserer Heimat?
Sind Perspektiven wirklich nur die Flucht vor dem üblen Odeur der Ruinen?
Wie sicher machen Euch Hoffnungen, wie viele oder welche Perspektiven braucht Ihr im Leben?
Wie bewusst kann man sich Veränderungen stellen, die eine eher zum reagieren zwingen?


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