Es geschah am hellichten Tage... Einstellungen

[pandora]

[noname45]

Ich habe einen interessanten Gedanken zu einem ähnlichen Thema in einem Interview mit Alice Schwarzer gelesen. Es geht um die Frage, wieso Schwule eher akzeptiert werden als Lesben.

Alice Schwarzer meint, das hänge damit zusammen, dass Schwule ja Männer lieben und in unserer patriarchalischen Gesellschaft sei dies noch eher gern gesehen.

Was meint Ihr dazu?

[noname45]

Das ist wohl die einfachere und auch logischere Erklärung.

Finde den Gedanken mit dem Männer lieben dennoch interessant. Vielleicht erklärt das, warum Schwule in ihrem Schwulsein eher akzeptiert werden. Ich meine damit, wenn ein Mann sagt: "Ich bin schwul.", dann wird er möglicherweise diskriminiert, aber kaum jemand zweifelt diese Aussage an. Eine lesbische Frau dagegen muss sich immer wieder das "Du hast noch nicht den richtigen Kerl getroffen." anhören.

[Inken]

'N Abend!

Wußtet ihr, dass Schwule Oralsex möchten, wenn sie nach einem Strohalm verlangen? Gut zu wissen - zumindest für Hetero-Frauen. ;)
Dies ist die Begründung des äußerst sympathischen Pflegers, warum er meinen Freundnicht pflegen wollte. Eigentlich ist es logisch: ein Schwuler mit verquollenen Gesicht, der nicht kauen jann und den Mund nicht aufmachen kann, denkt nur an Oralsex. Nicht wahr?! Heute war ein Treffen mit den betroffenen Pflegern, Ärzte und übliche Obrigkeiten und meinen freund. es war wirklich schlimm, wie sie mit ihm sprachen. Der sehr unangenehme Ton änderte sich erst, als sie erfuhren, dass ich ebenfalls in der Pflege tätig bin. Wirklich interessant.
Die gesamte Geschehnisse werden weitergeleitet, damit diese Idioten sowas nimma machen könne. Wobei sich dann natürlich die Frage stellt: Steigern wir so nicht die Schwulenfeindlichkeit? Dennoch muß man was tun!!!! Immerhin haben wir ( Pflegepersonal) alle gleich zu behandeln, auch wenn uns die Person nicht liegt. ich werd euch am laufenden halten.
Bzgl Strafe: Das dauert -- die österr. Bürokratie :wacko:
Aber nun was Erfreuliches: Die Polizei ist supernett! Find ich wirklich schön, wenn man an den Dauerkonflikt zw. Homosex. und Polizei denkt.
Aber das Schönste: Er hatte heute auch einen termin bei seinen Chef: er behält den Job und , wenn es ihn dann besser geht, kann er kleine Aufträge zu Hause schon erledigen. es wurde auch das Thema "Schwul sein" angesprochen und es tut nix zur Sache. Seine KollegenInnen haben ebenso reagiert und er bekam einen Riesenpudding - quasi als keksersatz. Fand ich wirklich toll.
An sich geht es ihm noch nicht so gut - schreckt noch oft hoch und hat vor allem Angst. Vor allem weiß er nicht wie er damit umgehen soll - einige Freunde sagen, er soll es publik machen und an die Öffentlichkeit gehen und andere meinen wiederum, er soll ja nix tun.
ich weiß noch immer nicht, wie ich damit umgehen soll. ich bin noch immer so, dass ich mir denk, ich geh auf die Strasse und schrei es laut hinaus, was mich stört. Oder besser gesagt: ich engagiere mich, aber anderseits: soll ich meinen freiden wirklich riskieren.
Tatsache: Ich habe einen Job, wo 90% von meiner Neigung wissen und ich kanns ie auch problemlos ausleben. Den meisten ist es egal. Meine Vorgestezte ( in höchster Ebene ) dürfte es nicht wissen! Auch würde ich Probleme mit den Arbeitgeber bekommen, denn es war schon schwierig mein Engagement für HIV positive erforderte viel Überzeugungskraft.
Und dann wär da noch meine Familie: Es wissen nicht alle - aus guten Grund und es sollte auch so bleiben, denn es würde meine Mutter angefeindet werden und dass würd ich nicht wollen! Ich weiß es nicht, was das Richtige ist. Bin momentan wirklich unschlüssig!
Aber wär eine interessante thread!

[Taxus]

@mab
diese threads habe ich schon gelesen
und gerade dabei beschleicht mich das merkwürdige gefühl, so viele haben eine ganz andere wahrnehmung als ich

zum beispiel in dem thread "wie verhaltet ihr euch in der öffentlichkeit" schrieben ca 70 prozent der antwortenden, sie würden sich in der "öffentlichkeit küssen und händchen halten"

mal abgesehen davon dass es bei verschiedenen personen ganz unterschiedliche vorstellungen gibt wann das ok und angebracht ist - welche "öffentlichkeit" meinen die antwortenden? das lft, in einer anonymen großstadt-öffentlichkeit wo einen niemand kennt und beachtet (vermutlich) oder in der Dorfkneipe im 3000-Seelen-Heimatort?

ich war viele jahre verheiratet und mir fällt es immer wieder auf, wie ich mich gegenüber meiner freundin mit zuneigungsbezeugungen zurückhalten muss, weil ich nicht geoutet werden will und es für sie auch aus beruflichen gründen nicht möglich ist, sich zu outen, und spüre eine gr0ße wut über diese situation, habe ich sie doch mit meinem früheren mann als selbstverständlich und völlig unproblematisch empfunden.

wenn ich dann diese threads lese komme ich immer ins grübeln, ob denn ich so ein großer angsthase bin oder ob mein verhalten - der von mir als latent bedrohlichen lage gegenüber - angemessen ist