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> Frankie Hucklenbroich: A Crystal Diary, Rezension - für Leslie-Feinberg-Fans!
regenbogen
Beitrag 12.Dec.2005 - 13:14
Beitrag #1


a.D.
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Butch/Femme - was hat es mit diesem Klischee denn nun auf sich? Und wie war das alles "damals"?

Wer Leslie Feinbergs "Stone Butch Blues" ("Träume in den erwachenden Morgen") mit Gewinn gelesen hat, sollte sich auch dieses Leseerlebnis gönnen:

(IMG:http://images-eu.amazon.com/images/P/1563410826.03.MZZZZZZZ.jpg) <--- klick --- A Crystal Diary - Frankie Hucklenbroich

QUOTE (Amazon)
A fictional account of the largely illegal life on the drug infested streets of San Francisco pursued by the author in the 1970s. This book uncovers the lives of the often invisible lesbian women on the city streets, who pimp their girlfriends, and know how to survive and live off their wits.

The history of gay and lesbian lives is written not only in tales of gay politics or legislative amendments, but in the sounds and the stories of the streets. Frankie Hucklenbroich's A Crystal Diary is a beautifully sculpted and finely wrought autobiography about a working class stone butch making her way up from the meat-packing ghettos of St. Louis, Missouri, through the haze of Hollywood night-life in the 1960s and ending up in the wild, drug culture of San Francisco in the 1970s. A street-smart con artist who could have fallen out of a William Burroughs novel, Hucklenbroich and her memoirs are a testament to wit, survival, and sheer extraordinary talent.


Stonewall spielt hier keine Rolle; nur ganz am Rande wird erwähnt, welchen Schikanen Homosexuelle in dieser Zeit ausgesetzt waren. Sozusagen der "Positivabdruck" von Leslie Feinbergs erschütternder Geschichte.

Und dennoch bleibt einem auch hier manchmal der Mund offen: Nicky verkörpert die Butch aus dem Bilderbuch, die für "ihre Femme" alles tut, zwar kein Kochen und Wäschewaschen, aber durchaus auch Kriminelles.

"Politically correct" ist das heute alles überhaupt nicht mehr; ich denke da an die heftigen Diskussionen über Rollenklischees, die wir hier schon geführt haben. Doch auch das ist ganz offensichtlich ein Stück lesbischer Geschichte. Frankie Hucklenbroich beleuchtet es in einzelnen Episoden, unterteilt nach den Stationen auf ihrem Weg durch Amerika und nach den Femmes, mit denen sie jeweils das Leben teilte. Viele verschiedene Facetten werden dabei sichtbar: eine Baby-Butch und ihre Mentorin, Rivalität und Freundschaft unter Butches in der Szene, Sex, Drogen und Beschaffungskriminalität, Prostitution und Zuhälterei (die Butch, die als Zuhälterin ihrer Femme Freier vermittelt), Lesben und Kinderwunsch... Nichts davon ist wirklich einfach, und man schüttelt oft den Kopf über Nickys Nachlässigkeit im Umgang mit dem Gesetz, der Moral... und findet die mittlerweile erwachsene, gestandene Butch dennoch so sympathisch, dass man sie begleitet auf ihrem Weg und sich erklären lässt, wie es "damals" war.

Wirklich empfehlenswert, vor allem für diejenigen, die Leslie Feinberg schon gelesen haben. Den anderen empfehle ich - um zu verstehen, vor welchem Hintergrund sich Nickys Abenteuerreise zum Teil abspielte - zuerst

(IMG:http://images-eu.amazon.com/images/P/1555838537.03.MZZZZZZZ.jpg) <--- klick --- Stone Butch Blues - Leslie Feinberg

auf Deutsch:

(IMG:http://images-eu.amazon.com/images/P/3930041359.03.MZZZZZZZ.jpg) <--- klick --- Träume in den erwachenden Morgen - Leslie Feinberg


Sprachlich war für mich Frankie Hucklenbroich auf jeden Fall der grössere Genuss - Schwächen, wie man sie Leslie Feinberg ihrer wichtigen Geschichte zuliebe halt nachsieht, habe ich im "Crystal Diary" nicht gefunden.
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