no go areas Einstellungen

[Grübler]

Servus,

folgender Artikel regt mich zum Nachdenken an.
lies mich
Ist so was sinnvoll? ist es schlimm, dass sowas existiert? Wohin kann / soll es führen?


Gruß
Grübler

[shark]

Zum Schutz der betreffenden Menschen ist das sicher sinnvoll.
Es ist schlimm, dass es für solch eine Aktion überhaupt Anlass gibt.
Ich hoffe, es führt dazu, dass sich die politisch Verantwortlichen in Grund und Boden schämen und endlich dafür sorgen, dass diese Liste eines (möglichst nahen) Tages überholt und nicht mehr notwendig sein wird.

Ich befürchte, inzwischen werden sich diejenigen, die derart üble Angriffe auf Menschen anderer Hautfarbe selbst unternehmen oder gutheißen, ins Fäustchen lachen, weil ihre miesen Aktionen "erfolgreich" waren und dunkelhäutige Menschen sich nicht mehr unter sie wagen.... :(

[Grübler]

und was ist, wenn es sich "ausbreitet"?
wenn noch mehr Menschen wegen irgendwas darunter leiden müssen?
:(

[shark]

[Grübler]

bsp. Religion, wenn menschen wegen ihrem Glauben gedizzt werden
oder wenn "queers" Probleme bekommen...
so was meine ich

[anuk]

Ich hab das vorhin im Fernsehen gesehen, aber ich finde das öffentliche benennen solcher Zonen nicht sinnvoll. Es ist doch nur ein bestärken dieser Schwachsinnigen. Es darf doch nicht sein, dass ein Mensch an bestimmten Orten "offiziell" Angst haben muss. Für mich ist dieses Problem so vollkommen falsch angepackt.

Der Beitrag wurde von anuk bearbeitet: 20.Apr.2006 - 22:35

[shark]

Diese Problematik sehe ich auch...Nichts desto trotz kann ich es der Organisation nicht verdenken, dass sie zum Schutz der Mitglieder ihrer Community einen solchen Weg geht.

[Bilana]

Für fast jeden wird es Regionen geben, die zu bestimmten Zeiten, unter bestimmten Umständen besser gemieden werden. So ist das Leben.
Aber das nun auch noch institutionalisieren? Ich weiß nicht. Das ist doch auch wieder ein Instrument, dass nicht nur zum Schutz der Betroffenen dient, die die Infos wohl eh haben.

Gerade der Fall in Potsdam zeigt doch wie wenig sinnvoll so etwas ist. Potsdam hat ja nun wirklich bisher nicht durch Rassismus von sich sagen gemacht, im Gegensatz zu manch anderem Ort in Berlin und Brandenburg.

[Nuwang]

Für mich eher sinnlos.
Damit wird das Problem auch nicht gelöst. Wenn es an dem Ort nicht passiert, dann eben woanders!

[Delphin]

Ich finde das ganz gut. Hier in Frankfurt gibt es auch Gegenden, die ich nachts als Frau meide, aber welche das sind, hab ich halt mit der Zeit mitgekommen. Und wenn ich im Ausland bin, bin ich eigentlich immer ganz dankbar, wenn es Infos gibt, wohin ich lieber nicht gehen sollte. Ich mein, klar ist es schlimm, dass es solche Gegenden gibt, aber da es sie gibt, bin ich froh, wenn ich in etwa weiss, wo sie sind und sie dann meiden kann.

Ich hab zum Beispiel eine Weile in New York gelebt und da gab es Gegenden, die man als Weisse meiden sollte (neben Gegenden, die man überhaupt meiden sollte als Tourist, Gegenden, die tagsüber sicher sind, aber die man nach Einbruch der Dunkelheit meiden sollte, Strassen, die bis zu einem bestimmten Abschnitt sicher sind und ab da nicht mehr). Infos von Einheimischen sind wahrscheinlich am Besten, aber selbst in meinem Reiseführer steht zum Beispiel "Da Harlem nicht gerade die sicherste Gegend ist, legen Sie Ihren Rundgang am Besten auf einen Sonntagmorgen."

Klar wäre es besser, das Grundproblem zu lösen, die Frage ist aber, ob das immer so einfach möglich ist. Und dann ist mir lieber eine offene Info als dass totgeschwiegen wird, dass es solche Gegenden gibt und die Leute da blind reintappen.

Der Beitrag wurde von Delphin bearbeitet: 21.Apr.2006 - 10:07

[shark]

"Sinnlos" ist diese Liste wohl nicht....Denn die Community, die sie erstellt hat, versucht damit, ihre Mitglieder zu schützen. Verständlicherweise!
Nachdem diejenigen, die sich nun zur Erstellung dieses "No-go-Atlas" bemüßigt gefühlt haben, jahrelang versucht haben, das Problem der ausländerfeindlichen Angriffe auf andersfarbige Menschen politisch zu thematisieren und damit nichts als abgeblitzt sind (siehe nun auch wieder Schäuble mit seinen haarsträubenden Kommentaren zum betreffenden Vorfall!), bleibt ihnen nur noch der Weg über die Öffentlichkeit.
Eine sanfte "Erpressung" - viel sanfter, als ich es mir wünschen würde....:
Durch dieses Publik-Machen und deutliche Benennen der Gegenden, die für Andersfarbige gefährlich sind, werden zunächst die KommunalpolitikerInnen (BürgermeisterIn und Co) "vorgeführt". Und diese werden hoffentlich das ihnen Mögliche unternehmen, um "ihre" Stadt von der Liste gelöscht zu sehen, denn publikumswirksam ist die Listen-Aktion nur im negativen Sinne...
Ich denke, das steckt dahinter...
Wie erfolgreich die Liste sein wird (sowohl in ihrem Zweck, Menschen durch Information zu beschützen, als auch in ihrer Bestimmung, die Situation durch Öffentlichkeit endlich nachhaltig zu verbessern) wird sich zeigen.

Ich jedenfalls respektiere, dass es den "MacherInnen" der Liste wichtiger ist, Menschen nicht ins buchstäblich "offene Messer" laufen zu lassen, als weiterhin vergeblich auf Hilfe von "oben" zu hoffen.

edit: "wird" eingefügt

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 21.Apr.2006 - 10:46

[sja]

Es ist traurig, dass solche Listen überhaupt existieren können, die Liste selbst aber kann man wohl nur den Verursachern vorwerfen, die Ersteller sind nur um Selbstschutz bemüht.

Traurig ist, dass unsere Straßen nicht sicher sind, dass es immer wieder zu solchen und ähnlichen Vorfällen kommt. Unabhängig davon ob es um Ausländer, Homosexualität, Frauen oder was immer auch gerade mal wieder "nicht passt" geht.

Traurig ist, dass immer wieder die Schläger gewinnen, da die anderen sich aus Selbstschutz zurück ziehen. Schon in ländlichen Gegenden trauen sich die meisten Frauen nachts nicht mehr allein auf die Strasse. Ziehen alle Bürger den Kopf ein, wenn Nachts zumeist jugendliche Vandalen Scheisen der Verwüstung durch die Innenstädte ziehen.

Traurig ist, dass die Radikalen durch diesen Rückzug immer mehr an Macht und Einfluß gewinnen.

Dem einzelnen Schwächeren bleibt oft nichts anderes übrig, als zum Selbstschutz die betroffenen Gegenden zu vermeiden. Aber die Endlösung kann/darf das nicht sein.