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> Lesben und bi?, ...und stimmen die Gerüchte?
shark
Beitrag 21.Apr.2006 - 19:31
Beitrag #101


Strösenschusselhai
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QUOTE (kleeblatt61 @ 21.Apr.2006 - 20:28)
@ Bilana kannst du dir deine Neigung , deine Gefühle, was du für wen empfindest, raussuchen wies gerade am passensten erscheint?! :wacko:

wart doch erst mal, was Bilana dazu schreiben wird.
Im Voraus die Augen zu verdrehen, ehe Du weißt, was sie meint, ist nicht fair.
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mandelbäumchen
Beitrag 21.Apr.2006 - 19:45
Beitrag #102


Naschkatze
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QUOTE (kleeblatt61 @ 21.Apr.2006 - 18:22)
Und sollen Bi Frauen deswegen nun weniger treu sein und ständig ihren Partner wechseln müssen , nur weil sie mit beiden können. Das glaube ich nicht.

Nun ja, "sollen" nicht, aber können und dürfen. Es gibt einige Bi-Frauen, die Mehrfachbeziehungen führen oder führen wollen. Nach meinem Eindruck mehr als Lesben, aber da ich keine statistischen Erhebungen angestellt habe, würde ich das nicht unterschreiben.

Ich persönlich empfinde den Verzicht auf das, was gemeinhin als "Treue" bezeichnet wird, klar als Vorzug :rolleyes:.

Das "Gesamtkunstwerk" gefällt mir übrigens auch sehr gut.

Und Janis Beitrag ebenso, wobei ich allerdings auf die archaische Sicht gut verzichten könnte. Dies beinträchtigt meine Zustimmung jedoch nicht.

Mandelbäumchen

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 21.Apr.2006 - 19:46
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Squirrel
Beitrag 21.Apr.2006 - 19:53
Beitrag #103


Tante!
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QUOTE (mandelbäumchen @ 21.Apr.2006 - 20:45)
Es gibt einige Bi-Frauen, die Mehrfachbeziehungen führen oder führen wollen. Nach meinem Eindruck mehr als Lesben, aber da ich keine statistischen Erhebungen angestellt habe, würde ich das nicht unterschreiben.

Genauso gibt es Hetero-Frauen und - männer, Lesben und Schwule, die das tun. *anmerk*
Das ist eins der Vorurteile (wobei ich dir nicht unterstelle, daß du vorverurteilst, aber ich empfinde es so, entschuldige), daß ich übrigens schon über sehr unterschiedliche "Arten" von Menschen gehört habe...egal, ob auf sexuelle Orientierung, Herkunft, Berufsbild o.ä. bezogen.

Der Beitrag wurde von Squirrel bearbeitet: 21.Apr.2006 - 19:54
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kleeblatt61
Beitrag 21.Apr.2006 - 19:56
Beitrag #104


einfach-unterwegs
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@ shark sorry, ich verdrehe nicht die Augen, weil bilana ihre Meinung kurz kundtut , sondern deshalb weil es sich für mich verwirrend anhört, man könne seine Gefühle und Neigungen steuern.
Im gewissen Maße vielleicht irgendwas unterdrücken oder in den Hintergrund drängen aber wohl nicht wirklich steuern :huh:




edit Buchstabe zuviel

Der Beitrag wurde von kleeblatt61 bearbeitet: 21.Apr.2006 - 20:15
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shark
Beitrag 21.Apr.2006 - 19:57
Beitrag #105


Strösenschusselhai
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Ich bin auch gespannt auf diesen doch in diesem Thread neuen Diskussionsaspekt.
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mandelbäumchen
Beitrag 21.Apr.2006 - 20:07
Beitrag #106


Naschkatze
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Liebe Squirrel, ich wäre glücklich, wenn es viel, viel, viel mehr Lesben gäbe, die es auch tun. Dann müsste ich sie nicht wie die Nadel im Heuhaufen suchen - die Tatsache mit einbezogen, dass auch sonst alles stimmen muss.

Ich habe über meine Liebste Kontakt zu einem Teil der Berliner Bisexuellen-Szene. Dort sind Mehrfachbeziehungen ein großes Thema. Ich habe den Eindruck, dass Bisexualität Menschen diesem Thema näher bringt. Und - um unseren OB zu zitieren - das ist gut so.

Deshalb würde ich nicht sagen, dass ich "vorverurteile". Ich verurteile nämlich gar nicht erst.

Mandelbäumchen


Edit: Kleine Ergänzung.

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 21.Apr.2006 - 20:17
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sahi
Beitrag 21.Apr.2006 - 20:22
Beitrag #107


Satansbraten
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QUOTE (Bilana @ 21.Apr.2006 - 18:38)
QUOTE
Aber ich denke, man kann doch niemanden einen Vorwurf machen, ob er/sie bi, lesbisch, schwul, hetero und was weiß ich noch ist. Darauf hat man doch wohl kaum einen Einfluss.
...
Aber frau kann sich ihre Neigung doch nicht raussuchen.



Sehe ich durchaus anders.

Also, da bin ich jetzt aber auch sehr gespannt auf eine genauere Ausführung deinerseits, inwiefern du das anders siehst... :was:
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kleeblatt61
Beitrag 21.Apr.2006 - 20:43
Beitrag #108


einfach-unterwegs
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QUOTE (mandelbäumchen @ 21.Apr.2006 - 21:07)
Dort sind Mehrfachbeziehungen ein großes Thema. Ich habe den Eindruck, dass Bisexualität Menschen diesem Thema näher bringt.

Das ist was, was ich nicht haben muss.
Aber der Geschmack ist wohl verschieden :o
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Squirrel
Beitrag 21.Apr.2006 - 21:27
Beitrag #109


Tante!
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QUOTE (mandelbäumchen @ 21.Apr.2006 - 21:07)
Liebe Squirrel, ich wäre glücklich, wenn es viel, viel, viel mehr Lesben gäbe, die es auch tun. Dann müsste ich sie nicht wie die Nadel im Heuhaufen suchen - die Tatsache mit einbezogen, dass auch sonst alles stimmen muss.

Öh, versteh ich jetzt irgendwie nicht ganz...du suchst Lesben, die Mehrfachbeziehungen wollen...also quasi, dran interessiert sind, mit mehreren Frauen gleichzeitig eine Beziehung zu führen? Oder ich versteh ich da grad was falsch? :gruebel:
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Bilana
Beitrag 21.Apr.2006 - 22:25
Beitrag #110


Capparis spinosa
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QUOTE
@Bilana: magst Du das vielleicht erläutern? Das klingt interessant...


Ich versuche es, wenngleich ich befürchte es wird wenig zum allgemeinen Verständnis beitragen wird. Außerdem sollte es klar sein, aber ich sage es gerne explizit. Die Gedanken beruhen natürlich hauptsächlich auf der Beobachtung meiner eigenen Person, sowie ganz weniger anderer Frauen. In der Tat kenne ich vielleicht mehr Frauen, auf die das gar nicht zutrifft.

Nein meine Gefühle an sich kann ich mir nicht aussuchen, aber die Deutung dergleichen wohl. Darum geht es mir. Es mag explizite, wie implizite Gründe für die ein oder andere Deutung geben. Wenn ich eine Angezogenheit zu einer Frau spüre, dann ist das erst einmal ein Fakt. Die Frage ist warum?
Und ich bin an dem Punkt, wo ich sage, würde ich mich als Hete begreifen, würde ich diese Angezogenheit als rein freundschaftlich oder auch anders nicht-sexuell sehen. Weil es so und nicht anders in mein Weltbild passt. Da ich mich aber vom Sandkasten an quasi als queer begreife unterstelle ich mir selbst zu gerne erotische Absichten, Gefühle. Das ist auch total ok und ich mag es nicht ändern. Aber ich weiß auch, dass es für mich noch andere Gründe für mein Hingezogen sein zu Frauen gibt. Und es ist schön einfach und auch reif es auch als erotisch, romantisch zu interpretieren. Alles andere ist komplex, verursacht denken, zweifeln und Bauchschmerzen. Gleiche Überlegungen könnte ich bezogen aufs männliche Anstellen.
Ich weiß ich kann meine Gefühle zu ein und der selben Person ganz unterschiedlich deuten. Und jedes Mal ist es die Wahrheit. Nur jedes Mal aus einer anderen Perspektive.
Gefühle, für eine Frau als, erotisch zu begreifen löst und schafft für mich gleichermaßen Probleme und eröffnet Perspektiven. Es ist meine Entscheidung, explizit und implizit, welches Problem ich lieber ignoriere und welche Perspektive ich lieber anschaue. Und ein jedes Mal merke ich hängt die Deutung von mir und meinem Inneren ab, weniger von der Frau. Der Fakt des sich hingezogen fühlen mag wohl von der Frau abhängen.

Zu allem anderen später. (der Thread entwickelt sich schneller, als mein mattes Hirn es verarbeiten kann. :D)

QUOTE
shark sorry, ich verdrehe nicht die Augen, weil bilana ihre Meinung kurz kundtut , sondern deshalb weil es sich für mich verwirrend anhört, man könne seine Gefühle und Neigungen steuern.

Warum nicht? Natürlich deutet und interpretiert jeder Mensch seine Gefühle. Die Frage ist nur, was bewusst und was unbewusst abläuft. Sprich wessen wir uns bewusst sind und wessen nicht.
Ich habe mir so die Lust auf Schokolade selbst aberzogen. Kein Scherz.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 21.Apr.2006 - 22:34
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mandelbäumchen
Beitrag 22.Apr.2006 - 08:40
Beitrag #111


Naschkatze
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QUOTE (Squirrel @ 21.Apr.2006 - 21:27)
QUOTE (mandelbäumchen @ 21.Apr.2006 - 21:07)
Liebe Squirrel, ich wäre glücklich, wenn es viel, viel, viel mehr Lesben gäbe, die es auch tun. Dann müsste ich sie nicht wie die Nadel im Heuhaufen suchen - die Tatsache mit einbezogen, dass auch sonst alles stimmen muss.

Öh, versteh ich jetzt irgendwie nicht ganz...du suchst Lesben, die Mehrfachbeziehungen wollen...also quasi, dran interessiert sind, mit mehreren Frauen gleichzeitig eine Beziehung zu führen? Oder ich versteh ich da grad was falsch? :gruebel:

Ja, Squirrel, auch wenn ich seit langem eigentlich nicht mehr auf der Suche bin, jedenfalls nicht bewusst, sondern mich lieber finden lasse ;) .

Oder sagen wir so: ich bin an Frauen interessiert, die sich Mehrfachbeziehungen vorstelle können, egal ob mit mehreren Frauen oder Frauen und Männern.

Oder umgekehrt: ich kann mir keine Frau als Partnerin vorstellen, die auf Exklusivität besteht, es würde nicht funktionieren.

Deshalb interessieren mich die Beteuerungen einer Bi-Frau, dass sie Frauen und Männer ganz bestimmt nicht gleichzeitig braucht, so überhaupt nicht - gerade weil ich sie vorbehaltlos glaube.

Mandelbäumchen


Edit: Der OB von oben ist übrigens ein RB. Das nur am Rande, und nur damit niemand denkt, ich wüsste es nicht ;)

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 22.Apr.2006 - 08:50
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Squirrel
Beitrag 22.Apr.2006 - 09:16
Beitrag #112


Tante!
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@mandelbäumchen
Danke, daß du das aufgeklärt hast...hatte Angst, dir irgendwas zu unterstellen, was nicht so ist. :)
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LadyGodiva
Beitrag 22.Apr.2006 - 12:05
Beitrag #113


Strøse
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[ot]
QUOTE (mab)
Ich bin kein Opfer meiner Gefühle mehr.


Selbstkontrolle als Essenz glücklicher sozialer Bindungen... vielleicht, aber als Grundstein einer Liebesbeziehung?! :unsure:

Gerade unselektives Einlassenkönnen(müssen), eine gewisse Bedingungslosigkeit und Hingabefähigkeit sind für mich wichtige Charakteristika einer Liebesbeziehung; Liebe als erweiterte Grenzerfahrung, ein Sicherverlassenkönnen in jeder Hinsicht - sowohl im Vertrauen auf die andere als auch im wahren Wortsinn, ein Aus-Sich-Herausgehen.
Gerne mit liberal-egalitärem theoretischen Überbau - aber wenn's das, was der Instinkt der Nähe und Anziehung antreibt, nicht gäbe, bedürfte man dann überhaupt der anderen?!

[/ot]

QUOTE
Ich habe den Eindruck, dass Bisexualität Menschen diesem Thema näher bringt.

Das sehe ich nicht so, für mich sind der Wunsch nach Monogamie und die letztenendes sexuelle Grundorientierung eines Menschen immer noch zwei verschiedene Paar Schuhe;
vielleicht ergibt sich durch eine gewisse libertäre Verklärung der Bisexualität eine grundsätzliche Haltung, die nach weniger Definivem im Leben strebt... das mag sein; wobei ich mir aber widerum nicht sicher bin, wie wenig Definitives einer Persönlichkeit zum Nutzen ist; der Mensch verfügt in meinen Augen nur über einen sehr begrenzten Umfang an Wahlfreiheit, was den Willen letztendlich bezwingt ist Instinkt.
Insofern... bin ich ein wenig skeptisch, was die so laut propagierten neuen "multisexuellen" Wahlverwandschaften betrifft.
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LadyGodiva
Beitrag 22.Apr.2006 - 12:56
Beitrag #114


Strøse
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QUOTE (Mab @ 22.Apr.2006 - 13:49)

Aber deshalb gleich jeden Impuls folgen... ? :gruebel:

Wer hat denn von jedem Impuls geschrieben?!

Impulslosigkeit (und letztenendes ist das die Konsequenz absoluter Selbstkontrolle) bedeutet Aufgabe aller Sehnsucht, allen Hoffens, aller Bedürfnisse... ja im letzten Schritt Perfektion, die aber auf menschlichem Mühen, trotz Rekrutierung aller grauen Zellen, nicht erreichbar ist (jedenfalls sind mir keine Beispiele perfekter Menschhaftigkeit ;) erinnerlich)

edit: vollkommene Bedürfnislosigkeit, definitive Autonomie... zu perfekt für diese Welt der Beziehungen und Bezüge

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 22.Apr.2006 - 12:57
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mandelbäumchen
Beitrag 22.Apr.2006 - 13:02
Beitrag #115


Naschkatze
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QUOTE (LadyGodiva @ 22.Apr.2006 - 12:05)
[ot]
QUOTE (mab)
Ich bin kein Opfer meiner Gefühle mehr.


QUOTE
Ich habe den Eindruck, dass Bisexualität Menschen diesem Thema näher bringt.

Das sehe ich nicht so, für mich sind der Wunsch nach Monogamie und die letztenendes sexuelle Grundorientierung eines Menschen immer noch zwei verschiedene Paar Schuhe...

Das sehe ich allerdings auch so, muss es so sehen, schließlich bin ich nicht bisexuell.

QUOTE
vielleicht ergibt sich durch eine gewisse libertäre Verklärung der Bisexualität eine grundsätzliche Haltung, die nach weniger Definivem im Leben strebt... das mag sein; wobei ich mir aber widerum nicht sicher bin, wie wenig Definitives einer Persönlichkeit zum Nutzen ist; der Mensch verfügt in meinen Augen nur über einen sehr begrenzten Umfang an Wahlfreiheit, was den Willen letztendlich bezwingt ist Instinkt...


Für mich geht es in diesem Zusammenhang nicht um Willen versus Instink. Weder Beziehungsformen noch emotionale/sexuelle Orientierung haben für mich mit Instink zu tun. Für mich geht es dabei um Vorstellungen, die wandelbar sind und die in Wechselwirkung mit unserer Gefühlswelt stehen. Eine Menge ist möglich, wenn es mir vorstellbar wird. Das ist meine Erfahrung. Dies bedeutet nicht, dass alles möglich und vorstellbar werden MUSS.
Aber es kann Situationen geben, in denen es vorteilhaft ist, etwas, was vorher außerhalb der Vorstellung stand, vorstellbar werden zu lassen. Ich habe Menschen kennen gelernt, bei denen Bisexualität eine Situation geschaffen hat, in der der Weg zur Nichtmonogamie eine Möglichkeit bot, unlösbar scheinende Konflikte zu lösen.

Ich sage nicht, dass das bei allen so sein muss, oder das es für Menschen anderer sexueller Orientierung nicht andere oder sogar ähnliche Situationen gibt.

Dies schließt für mich Hingabefähigkeit und Bedingungslosigkeit nicht aus. Und es ist für mich kein liberal-egalitärer Überbau. Es bedeutet für mich nicht, Beziehungen auf dem Reißbrett zu leben. Es kommt aus meinem Herzen, meinem Bauch, es ist mein Erleben, mein Erfahren.

Die Wahlverwandtschaft propagiere ich übrigens nicht - ich weiß, das das nicht direkt auf mich gemünzt war - ich erlebe sie.
Die Frau, der ich mich am innigsten verbunden fühle, ist bisexuell. Ich fühle mich mit niemandem mehr verwandt als mit ihr. Und ich erlebe eine gewisse Verwandtschaft auch mit den Menschen, die sie in den letzten Jahren kennenglernt, und mit denen ich über sie in Kontakt gekommen bin. Mit allem Respekt für die Unterschiede.

Liebe Grüße in die Nachbarschaft ;) .

Mandelbäumchen
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LadyGodiva
Beitrag 22.Apr.2006 - 13:15
Beitrag #116


Strøse
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Für mich impliziert "nicht-Opfer-meiner-Gefühle-Werden" die absolute Kontrolle eigener Gefühle und Bedürfnisse, auf der Schokoladenebene vielleicht noch praktikabel, an sich und grundsätzlich betrachtet aber entgegengesetzt dem, was Menschsein bedeutet - nämlich schwach und verführbar zu sein. Manchmal wenigstens für einen Moment eine Form der Seligkeit und Erfüllung.
QUOTE
Es gibt Grenzen in beide Richtungen, die ich gewahrt wissen möchte.
Liebe bedeutet für mich Auflösung, Abrissarbeiten am eigenen Stolz, an Schutzmauern, an Abgrenzungswünschen aller Art - ist das Symptom der Liebe, Sexualität, an sich nicht das Bedürfnis nach Grenzauflösung an sich?!
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mandelbäumchen
Beitrag 22.Apr.2006 - 13:18
Beitrag #117


Naschkatze
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@LadyGodiva
Habe im Eifer des Gefechts nicht gründlich gelesen und stolpere jetzt über das "mit weniger Definitivem". Was meinst du damit? Doch nicht weniger Verbindlichkeit?

Was die Sache mit den Impulsen angeht, so bin ich Deiner Ansicht.

Ich bin eine alte Löwin und weit weniger verkopft als ich mich vielleicht manchmal anhöre. ;)

Mal abgesehen davon: ein vernünftiger Kopf weiß, wann er sich zurückzuhalten und das Kommando abzugeben hat.

Mandelbäumchen
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LadyGodiva
Beitrag 22.Apr.2006 - 13:19
Beitrag #118


Strøse
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QUOTE (mandelbaeumchen)
Aber es kann Situationen geben, in denen es vorteilhaft ist, etwas, was vorher außerhalb der Vorstellung stand, vorstellbar werden zu lassen. Ich habe Menschen kennen gelernt, bei denen Bisexualität eine Situation geschaffen hat, in der der Weg zur Nichtmonogamie eine Möglichkeit bot, unlösbar scheinende Konflikte zu lösen.

Vermutlich liegt es einfach an der Unvorstellbarkeit von Bisexualität für mich. Allein meine Frauenliebe offenbart mir so viele Spannungsfelder und Ruhepole in einem, ich wäre mit einer theoretischen Erweiterung eventuell glatt überfodert.
Ein Bilderbuch für eine Blinde, Zungenbrecher für eine Stumme.
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mandelbäumchen
Beitrag 22.Apr.2006 - 13:23
Beitrag #119


Naschkatze
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QUOTE (LadyGodiva @ 22.Apr.2006 - 13:19)
Vermutlich liegt es einfach an der Unvorstellbarkeit von Bisexualität für mich. Allein meine Frauenliebe offenbart mir so viele Spannungsfelder und Ruhepole in einem, ich wäre mit einer theoretischen Erweiterung eventuell glatt überfodert.
Ein Bilderbuch für eine Blinde, Zungenbrecher für eine Stumme.

Wunderbar, dann lass es so!

Mir hat die bedingungslose Liebe zu einer Frau einen anderen Weg gewiesen.
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LadyGodiva
Beitrag 22.Apr.2006 - 13:24
Beitrag #120


Strøse
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QUOTE (mandelbäumchen @ 22.Apr.2006 - 14:18)
@LadyGodiva
Habe im Eifer des Gefechts nicht gründlich gelesen und stolpere jetzt über das "mit weniger Definitivem". Was meinst du damit? Doch nicht weniger Verbindlichkeit?
[...]

Mal abgesehen davon: ein vernünftiger Kopf weiß, wann er sich zurückzuhalten und das Kommando abzugeben hat.

...und darin offenbart sich Genuss; was zählte die Kontrolle ohne Ausschweifung?! :rolleyes:

Nein, Verbindlichkeit öffnet überhaupt erst Tür und Tor zum Menschen, zu Bedürfnissen und deren Bewältigungsstrategien ;)

Ich denke sehr polar, entscheide mich rasch und in der Regel ziemlich endgültig, nicht selten aus dem Bauch heraus und mit oft verblüffenden Ergebnissen.

Für mich gibt es das Weibliche, das nah ist und begehrenswert
und das Männliche, ein kalter Stern, fern und ohne die Eigenschaft, in mir Sehnsucht auszulösen.
Ich kann mir schwer vorstellen, beider Pole zu bedürfen.

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 22.Apr.2006 - 14:37
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