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> Einsamkeit, Woher kommt sie?
LaPia
Beitrag 30.Apr.2006 - 14:59
Beitrag #1


Naschkatze
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Ich versuche euch mal meine momentane Situation zu beschreiben.
Mit meiner Freundin bin ich rund 6 Jahre zusammen. Seit einem halben Jahr wohnen wir auch zusammen, was nicht sooo ein Unterschied ist, da wir vorher nicht weit weg voneinander gewohnt haben.
Bis vor einem halben Jahr habe ich in einer 2er WG gewohnt, die von der Art her eher eine Zweck- WG war. Also so mal miteinander unterhalten, ganz nett, aber nicht so ein enger Kontakt.
An der Uni habe ich viele Kontakte. Viele nette Menschen, 2, 3 die mir etwas wichtiger sind. Wir sehen uns viel an der Uni, aber gerade am WE geht jede zu sich heim und wir unternehmen nur manchmal was zusammen. Ist grad so, passt so, alles andere wäre "gewollt".
Ich habe mich schon oft in meinem Leben einsam gefühlt. Als Jugendliche, weil ichs wirklich war. Ich hatte eine Zeitlang nicht wirklich Freunde, wohnte ziemlich ausserhalb, las viel und war - im Nachhinein betrachtet- komisch und eigebrötlerisch. Lag auch mit an meiner Familie, die sind alle bis heute unkommunikativ und an Emotionen anderer desinteressiert. Darunter habe ich lange gelitten, ohne Worte dafür zu finden.
Das hat sich geändert. Irgendwann haben mich Menschen immer mehr interessiert, und ich hab auch was dafür getan, immer mehr herauszufinden, wie man sich mit Menschen in Verbindung setzen kann. Inzwischen würde ich mich als sehr umgänglich und kommunikativ bezeichnen.
Bis auf manchmal. Jetzt ist meine Partnerin für 6 Wochen weg, wir telefonieren oft, aber ich fühle mich unendlich einsam. Mein restliches Leben geht weiter. Ich könnte mich auch bemühen und mich mehr als sonst mit anderen Leuten treffen. Aber es ist mir zu anstrengend. Ich bin schon in so einer Mühle, dass ich gar keine Lust mehr habe, mich zu verabreden, mir kommt alles nur anstrengend vor. Ich sehne mich nach unkompliziertem Kontakt, vielleicht nur ein belangloses Gespräch wie früher mit meiner WG- Mitbewohnerin, auf jeden Fall nach was, für das ich nicht extra telefonieren, Busfahren, mich engagieren muss.
Kennt ihr das auch? Ich komme mir immer so speziell vor, als würden andere das nicht kennen. Ich fühle mich eklig, unkommunikativ und eigenbrötlerisch.
Habt ihr auch das Gefühl, dass es verschiedene Sorten Einsamkeit gibt? Eine ist so eine innere, die ich gerade im Moment erlebe. Die hat wahrscheinlich zuallererst mit mir selbst zu tun. Dann gibt es noch eine äußere. Also wenn ich grad in einer WG wohne, von Menschen umgeben bin, die mir potentiell gutgesinnt sind, fällt das mit der inneren Einsamkeit einen Moment lang nicht so ins Gewicht.
Auch wenn ich weiß, dass meine Partnerin bald wieder kommt, am Dienstag wieder Uni ist und dort Menschen sind, die mich wirklich mögen, ich mich morgen mit meiner "Schwiegermutter" (eine sehr sehr Nette, die mich mag) treffen könnte falls ich will, und es theoretisch noch ein paar andere Menschen gäbe, mit denen ich in Verbindung treten könnte, so fühle ich mich trotzdem gerade derart einsam und ungeliebt, dass es fast nicht auszuhalten ist. Woher kommt das? Muß man das Aushalten?
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chaophraya
Beitrag 30.Apr.2006 - 15:22
Beitrag #2


Naschkatze
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Richtig als Einsamkeit würde ich tatsächlich die Situation beschreiben, wenn man alleine ist, oder mit den Menschen, die da sind, nichts anfangen kann, sie nicht mag oder keinen Bezug zu ihnen herstellen kann. Das ist bei dir ja eigentlich nicht so, da du schreibst, es gibt Leute in deiner Umgebung, an denen dir durchaus etwas liegt. Was du als innere Einsamkeit beschreibst, klingt mir stark nach einer Depression, oder zumindest den Anfängen einer solchen. Du absolvierst das Pflichtprogramm, aber alles, was darüber hinaus geht, ist dir zu anstrengend, kannst dich zu nichts aufraffen, fühlst dich irgendwie verloren. Ich würde dir raten, dich doch dazu zu triezen, dich mit den Personen zu treffen, die du magst, auch wenn du im Vorfeld keine richtige Lust dazu verspürst. Wenn man dann doch ne schöne Zeit hat, interessante Gesprächsthemen aufkommen, man ein wenig lacht oder man sich zumindest den Frust ein bisschen von der Seele reden kann, sieht häufig alles schon wieder besser aus, und man bekommt auch wieder mehr Spaß daran, sich mit anderen zu umgeben. Wenn du alles sausen lässt, fällst du nur immer weiter in dieses Loch.
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LaPia
Beitrag 30.Apr.2006 - 15:37
Beitrag #3


Naschkatze
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Vielleicht hast du recht, chaophraya. An Depression habe ich auch schon gedacht. Das Blöde ist grad, dass selbst wenn ich mich aufraffe, um jemanden zu treffen, mir es keinen wirklichen Spass macht, wenn ich dort bin. Ich komme mir wenig unterhaltsam vor und es ist eher anstrengend. Da komme ich mir auf dem Sofa mit dem Computer im Forum schon sicherer vor.
Aber meinst du wirklich, dass man sich, umgeben von netten Menschen in jedem Falle nicht mehr einsam fühlen müsste (sofern man nicht gerade depressiv ist)? Ich denke, es gibt vielleicht doch verschiedene Einsamkeiten.
Auf jeden Fall vielen Dank für deine Antwort!
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_Eva_
Beitrag 30.Apr.2006 - 15:38
Beitrag #4


Naschkatze
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Ich fühle mich gerade genau so: Eigenbrödlerisch, eklig, faul. Denn mir gelingt es auch nicht, aus diesem Kreis, in dem ich mich in mir selbst (be)fange herauszukommen.

Ich kenne das mittlerweile eigentlich viel zu gut, um noch Worte darüber verlieren zu wollen. Das habe ich lange Zeit, meistens in geschriebener Form viel zu intensiv getan, meine eigenste Einsamkeit aufs Differenzierteste auseinandergenommen, und ihr so seltsamerweise noch eine zusätzliche Rechtfertigung gegeben. Mittlerweileweiß ich zu gut, wie es immer wieder zu diesen zähen Zeiten der (Selbst)Isolation kommt, was ich falsch mache und welche EIFACHEN Regeln ich bedenken müsste, um es nichtso weit kommen zu lassen. Letztendlich wird jedoch wieder alles so bleischwer: eine regelmäßigkeit einzuhalten, mich bei anderen bemerkbar zu machen, nicht die Dinge zu tun, die in mir meine Verschlossenheit wecken; dass ich ganz von selbst in die Muster hineinrutsche, die alles andere als Einsamkeit unmöglich machen. Seit drei Tagen habe ich nicht viel mehr getan, als zu schlafen, übermäßige Müdikeit ist kein gutes Zeichen. Heute ist es nicht mehr ganz so schlimm, aber fatalerweise warte ich auch noch darauf, dass es „besser“ wird, anstatt selbst etwas zu unternehmen.
Dabei weiß ich ganz genau, dass ich das, diese zurückgezogene, unkommunikative Langweilerin gar nicht bin. Dieses Wissen schreit in mir und ich halte mir die Ohren zu.

QUOTE
Habt ihr auch das Gefühl, dass es verschiedene Sorten Einsamkeit gibt? Eine ist so eine innere, die ich gerade im Moment erlebe. Die hat wahrscheinlich zuallererst mit mir selbst zu tun.
...so fühle ich mich trotzdem gerade derart einsam und ungeliebt, dass es fast nicht auszuhalten ist. Woher kommt das? Muß man das Aushalten?


Ich kenne keinen äußeren Grund, der mir Anlass geben könnte, mich einsam zu fühlen. Es passiert mir einfach. Und irgendwann fange ich dann an, meine Brücken nach außen derart abzubrechen, dass es auch diesen äußeren Grund gibt.

Ich habe ein paar bescheidene Möglichkeiten gefunden, diesen Mechanismus aufzubrechen: Wenn ich mich an ein paar bestimmte Dinge halte, regelmäßig Sachen mache, die mir guttun, bin ich relativ "ungefährdet"; bei schlimmen Einsamkeiten funktioniert das allerdings nicht mehr so gut. Ich muss auf meine Äußeren Sicherheiten achten, z. B. sind das Beziehungen zu wenigen, bestimten Menschen, Bewegung, gedankliche bzw. intellektuelle Beschäftigung; muss diese pflegen, um nicht zu erstarren. Vor allem muss ich an diese Dinge auch in Zeiten denken, in denen es gar nicht nötig und unvorstelbar scheint, sich wieder so einsam zu fühlen. Es hat allein schon lange gedauert, dass mir diese Dinge wieder wichtig wurden und mir helfen konnten.

Diese Einsamkeit ist irreal, und genau das, ihre Nicht-Wirklichkeit, muss man ihr immer wieder vorhalten. (Ich will damit nicht ihre Schmerzhaftigkeit und allzu wirklichen Einfluss infrage stellen.)
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_Eva_
Beitrag 30.Apr.2006 - 15:41
Beitrag #5


Naschkatze
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Ja, und dass dann nichts, was man tun könnte, das einem vielleicht helfen würde, Spaß macht, macht die Sache nicht gerade einfacher...

Vielleich hilft da nur Durchhalten, wie chaophraya gesagt hat.

Der Beitrag wurde von _Eva_ bearbeitet: 30.Apr.2006 - 15:42
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LaPia
Beitrag 30.Apr.2006 - 15:54
Beitrag #6


Naschkatze
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@Eva
du kommst mir seelenverwandt vor...
Ich kenne dieses Kämpfen.
Mir tut gut: jeden Tag raus (mache ich auch konsequent, war heute schon Radfahren, war aber sau anstrengend die halbe Stunde, weil ich mich so müde fühle)
Ausserdem tut gut: mich zu anderen kleinen Sachen zwingen, damit ich nachher das einigermassen gute Gefühl habe, wenigstens das hinbekommen zu haben, mir was zu essen machen, nicht nach 10 Uhr aufstehn, wenigstens etwas für die Uni zu machen...
Mir geht es ähnlich wie dir: ich kenn mich da auch schon ganz gut, aber es klappt nicht immer oder nur ein stückweit, auch wenn ich darüber froh bin, was ich in meinem Leben schon erreicht habe, was ich jetzt besser hinbekomme, weil ich mich besser kenne, Dinge über das Leben und mich dazugelernt habe.

eine regelmäßigkeit einzuhalten, mich bei anderen bemerkbar zu machen, nicht die Dinge zu tun, die in mir meine Verschlossenheit wecken; dass ich ganz von selbst in die Muster hineinrutsche, die alles andere als Einsamkeit unmöglich machen.
Welche Dinge wecken deine Verschlossenheit?
Bei mir scheint es im Moment die Abwesenheit meiner Freundin zu sein, die mich sonst anspricht, fordert, so dass ich gleich gar nicht dazu komme, zu sehr in mich selbst zu versinken.

Dieses Wissen schreit in mir und ich halte mir die Ohren zu.
Das ist mit das Schlimmste. Zu wissen, was man sein könnte, es aber grad nicht erreichen kann. Ich weiß genau, wie unproduktiv solche Vorhaltungen an mich selbst sind. Es ist so wies ist und ich muss/kann grad keine andere sein, als ich es halt eben im Moment bin. Aber dieses Gefühl macht machtlos. Man hätte so gerne den Schlüssel, es jetzt in dem Moment zu ändern.
Danke für deine Rückmeldung!!!
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Willow71
Beitrag 30.Apr.2006 - 16:11
Beitrag #7


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Hallo LaPia,

ich kenne solche Phasen der Selbstisolation ganz gut von mir. Am Anfang dachte ich auch "ui, Depressionen!" - aber inzwischen denke ich, dass ich das manchmal "brauche", auch wenn ich mich letztlich nicht immer so wohl dabei fühle.
Ich kenne das: keine Lust auf Treffen, im I-Net und vor'm TV ist es "sicherer", keine Lust auf Smalltalk mit "Bekannten", ABER:
Irgendwie doch Sehnsucht nach Nähe und einer wirklich vertrauten Person, die nicht greifbar ist, die es vielleicht gar nicht gibt...

In meiner "schlimmsten" Phase bin ich sogar 10 Tage alleine in den Urlaub geflogen. Das war hart, aber irgendwie auch gut. Fast schon so ein Selbsterfahrungstripp. ;)
Bin alleine auf Kreta mit dem Motorroller über die Berge gedüst. Habe einfach nur alles genossen... andererseits war niemand da, dem ich das am Abend erzählen konnte.
Wollte ich das denn?

Übrigens aus dieser Phase stammen diese Avatare von mir:
(IMG:http://www.lesbenforen.de/iv/html/avatars/ava0011.jpg) (IMG:http://www.lesbenforen.de/iv/html/avatars/avat3.jpg) (IMG:http://www.lesbenforen.de/iv/html/avatars/avat1.jpg)

Letzterer ist von einer dieser Rollertouren.

In dem Urlaub hatte ich ein Schlüsselerlebnis bzgl. Einsamkeit:
Abend saß ich am Tisch zum Abendessen mit einer Familie. Jeder aß nur, man konnte gar nicht ausmachen, welche Nationalität sie hatten, denn sie sprachen nicht und schaufelten nur. Recht leblose Mienen. Ich glaube, es fiel nur ein einziger organisatorischer Satz. Sie: "Gehst du nachher dahin?" Er: "Ja."
Eine ganz gruselige Gesellschaft, bei der ich nur dachte "hey, DIE sind viel einsamer als du!"

In meinem Mutterschutz (6 Wochen vor der Geburt, 8 Wochen danach) habe ich mich vor allem vor der Geburt wieder total isoliert. Habe außer einer Freundin mit Kleinstkind niemanden an mich herangelassen und den AB abgeschaltet. Ich brauchte das. Momentan auch wieder (mit Kind), aber die Ruhe empfinde ich derzeit als absolut wohltuend und meiner Situation mit einem Säugling total angemessen. Ich vermisse derzeit nichts.
Und ich weiß, dass in 6 Wochen der absolute Stress mit vielen vielen Menschen um mich herum beginnt.
Also genieße ich es.

Was ich damit sagen will: Selbstisolation muss noch lange nicht bedeuten "Depressionen" oder "krank". Es kann einfach eine wichtige Phase sein. Es darf nur kein Dauerzustand werden! In Phasen der Selbstisolation habe ich meist angefangen, weiter zu planen und darüber nachzudenken, was ich verändern könnte.

LG W71
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LaPia
Beitrag 30.Apr.2006 - 16:14
Beitrag #8


Naschkatze
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Eine sehr schöne Sichtweise, willow71!
Auch wenns mir zugegebenermaßen schwerfällt, das so zu betrachten, ist es doch eine Anregung, den Zustand nicht als bedrohlich zu sehen und als müsste ich ihn schnell aus der Welt schaffen, sondern mich vielleicht in gewisser Weise auf ihn "einzulassen" statt ihn zu hassen...
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LaPia
Beitrag 30.Apr.2006 - 16:18
Beitrag #9


Naschkatze
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Alleine in den Urlaub gefahren bin ich auch schon.
Schon eine Weile her. In genau so einem Zustand.
Das war vielleicht gräßlich... Mache ich nie wieder, war mein Fazit aus diesem Erlebnis, eher bleibe ich alleine Zuhause! Mitten unter mir wirklich fremden Menschen in Spanien, nebenbei die schlimmsten Menstruationsbeschwerden meines Lebens, das war echt schlimm! DAS hat mir auch nicht geholfen, nur beim Fazit -_- .
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Willow71
Beitrag 30.Apr.2006 - 16:58
Beitrag #10


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QUOTE (LaPia @ 30.Apr.2006 - 17:18)
Alleine in den Urlaub gefahren bin ich auch schon.
Schon eine Weile her. In genau so einem Zustand.
Das war vielleicht gräßlich... Mache ich nie wieder, war mein Fazit aus diesem Erlebnis, eher bleibe ich alleine Zuhause! Mitten unter mir wirklich fremden Menschen in Spanien, nebenbei die schlimmsten Menstruationsbeschwerden meines Lebens, das war echt schlimm! DAS hat mir auch nicht geholfen, nur beim Fazit -_- .

Ich würde auch nicht noch mal alleine verreisen, obwohl ich es nicht bereut habe. Dazu war es zu interessant!
Allerdings habe ich eben gemerkt, dass ich den täglichen Austausch brauche, wenn so viele Eindrücke auf mich einprasseln. Also wenn ich mal wieder alleine bin, dann würde ich mich eher eine Reisegruppe anschließen oder eine Single (+Kind)-Reise machen.

Wäre ich in jenem Sommer zuhause geblieben, wäre ich wohl endgültig in eine Depressionen gepurzelt, daher war es gut, gefahren zu sein (hatte DEN Liebeskummer, ganz frisch). 6 Wochen Sommerferien können dann sehr lang werden.

Letzten Sommer bin ich übrigens auch nicht verreist, allerdings hatte ich mir einen Umzug "vorgenommen" und musste daher viel erledigen (renovieren).

Das ist inzwischen mein "Rezept" gegen Einsamkeit (die ich oft in den Ferien verspüre): ich nehme mir war Produktives vor: Renovieren, Ausmisten... also was für mich und meine (Lebens)umgebung tun - zum Wohlfühlen.

Nun ja, dieses Jahr freue ich mich erstmals auf 6 Wochen nichts tun... ;)

Der Beitrag wurde von Willow71 bearbeitet: 30.Apr.2006 - 16:59
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LaPia
Beitrag 30.Apr.2006 - 17:03
Beitrag #11


Naschkatze
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QUOTE (Willow71 @ 30.Apr.2006 - 16:58)

ich nehme mir war Produktives vor: Renovieren, Ausmisten... also was für mich und meine (Lebens)umgebung tun - zum Wohlfühlen.

merke ich mir mal, für bei Gelegenheit :D !
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freedom
Beitrag 30.Apr.2006 - 17:29
Beitrag #12


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hallo LaPia,

hier ist noch eine, die diese form von einsamkeit kennt. abgrundtiefe einsamkeit gepaart mit einer art innerer verzweiflung, die total lähmt. das geht dann soweit, dass ich mich kaum aus dem haus schleppen kann, um wenigstens die notwendigsten dinge des lebens zu erledigen. so ähnlich wie eva es beschreibt: bleischwere müdigkeit, der drang, nur noch zu schlafen, sich der welt zu entziehen. die welt sieht dann grau aus, düster.

wenn ich es schaffe, den inneren schweinehund, der mir sagt: "verkriech dich!" zu überwinden und mit freunden (naja bekannten, ich habe hier keine freunde) ausgehe, komme ich mir vor wie ein schauspieler. spiele eine rolle und beobachte dabei die anderen, denen es anscheinend gut geht, die lustig sind und das leben genießen können. in solch einer phase scheint es mir schon zuviel, meinen hund zum tierarzt zu fahren, um ihn impfen zu lassen. kleinkram wird zum riesengipfel, der erklommen werden muss:-(
begleitet wird diese stimmung von permanentem grübeln, der frage nach dem sinn dieses ganzen brimboriums, das sich leben nennt.

ich hatte diese phasen sowohl in der zeit, als ich noch mit meinem mann zusammenlebte, als auch jetzt in der zeit des alleinelebens. wobei letzteres mir keine probleme macht, ich war immer allein, egal ob mit oder ohne mitbewohner. der einzige vorteil: nun muss ich mich nicht mehr zusammenreißen, ich verkrieche mich einfach ins bett, wenn mir danach ist.

mittlerweile kann ich besser damit umgehen, denn die "phasen" kündigen sich an. wenn ich anfange, mich unwohl zu fühlen im inneren, weiß ich: hoppla, aufpassen! denn ich kann mir "ausfälle" im job nicht erlauben, geschweige denn kann ich mit grüblerisch-bewölkter miene in mich selbst zurückgezogen vor meinen studis stehen.

ich glaube, diese form von einsamkeit ist "normal", jedenfalls gibt es viele menschen (ich kenne zwar wenige), denen es ähnlich geht und ging. du brauchst bloß mal einen blick in die tagebücher von klaus mann zu tun beispielsweise. er litt auch darunter...will heißen: wir sind nicht alleine ;)

kopf hoch! ich wünsche dir, dass du schnell aus deinem tief klettern kannst!

lg,
freedom








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LaPia
Beitrag 30.Apr.2006 - 17:39
Beitrag #13


Naschkatze
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@freedom:
so ganz ungewöhnlich finde ich es nicht, sich so zu fühlen, wenn man den Belastungen ausgesetzt ist, die du so tagtäglich erlebst (hab bei deinen Threads zum Teil mitgelesen). Du bräuchtest dringend mal wieder Menschen, die es wirklich gut mit dir meinen und an dir ernsthaft interessiert sind.

In meinem Leben ist das soweit der Fall. Dennoch kann ich im tiefsten Innern deine Einsamkeit nachvollziehen, vielleicht ist es doch fast das Gleiche? Ich wünsch dir auf jeden Fall mal wieder jemand (eine) die dich richtig liebhat. Auch wenn davon nur ein Teil der Einsamkeit weggeht.
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freedom
Beitrag 30.Apr.2006 - 17:51
Beitrag #14


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@LaPia

Danke! Ich wollte Dir eigentlich nur zeigen, dass Du nicht alleine bist mit diesem eigenartigen Gefühl von Einsamkeit. Welche Ursache der jeweiligen Einsamkeit (in diesem Fall Deiner) zugrunde liegt, weiß ich selbstverständlich nicht.
Fällt Dir für Dich ein Grund ein? Dass Deine Partnerin nicht da ist, ist eins; aber Du weißt ja, dass sie zurückkommt. Wirklich nur Trennungsschmerz?


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LaPia
Beitrag 30.Apr.2006 - 18:17
Beitrag #15


Naschkatze
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Naja, es ist auf jeden Fall, wie bei einigen anderen hier auch, etwas, das ich schon sehr lange kenne. Es kommt immer wieder, mal mit mehr, mal mit weniger offensichtlichem Auslöser.
Meine Freundin war schonmal die gleich lange Zeit weg, und damals ging es mir gar nicht so. Anfangs war da ein komisches Gefühl, weil sie nicht mehr da war, der Alltag ganz anders war. Dann hatte ich angefangen, die positive Seite daran zu sehen. Mich wieder mehr auf mich selbst zu besinnen, probiert wieder "selbstständiger" zu sein, da ich das eine ganz wichtige Eigenschaft finde. Hab das Ganze dann auch genossen, tatsächlich auch mehr mit anderen Menschen unternommen, kurzum, das positive Gefühl, nicht nur von und für eine Beziehung zu leben, sondern dass es auch noch vieles andere gibt, neu entdeckt (obwohl ich auch sonst mein eigenes Leben lebe).
Diesen Dreh krieg ich dieses Mal nicht. Ich fühl mich nur noch einsam, obwohl sich seither an meiner Lebensituation nicht viel verändert hat. Ich nehme mal an, ich bin grad anders drauf. Und mir kann es einfach passieren, in so einen Zustand zu kommen, ähnlich wie es Eva geschildert hat.
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freedom
Beitrag 30.Apr.2006 - 18:32
Beitrag #16


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vielleicht ist deine lebenssituation dieselbe, aber DU hast dich geändert, wer weiß?
ich meine, der mensch verändert sich, er entwickelt sich. was gestern gut tat, kann heute schon nicht mehr guttun.
aber diese schlauen erkenntnisse bringen dich auch net weiter, sorry. außerdem sehr verkopft, also nicht hilfreich.

ich wünsch dir, dass du schnell aus dem loch rauskommst!


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LaPia
Beitrag 30.Apr.2006 - 18:38
Beitrag #17


Naschkatze
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Ich finds sehr sehr nett und süß wie sich hier alle kümmern und ihre Lebens- Erlebnisse mit mir teilen. Ich fühle mich wirklich schon etwas weniger einsam (warum wohl :rolleyes: ) und etwas besser. Tut gut hier zu sein!
Ich verabschiede mich dann mal für jetzt (vielleicht gehe doch noch ein bissi raus (mit meinem Besen auf den Brocken?)), melde mich aber bald wieder und
freue mich weiterhin über neue Beiträge und Erfahrungen zum Thema, ist wirklich sehr hilfreich und anregend!!! LG
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Willow71
Beitrag 30.Apr.2006 - 19:06
Beitrag #18


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Na dann, guten Flug! ;)

Ich find's übrigens ziemlich charakterstark, sich selbst und auch anderen gegenüber einzugestehen, *dass* man einsam ist.
Wie du selbst schon festgestellt hast, wenn du mit anderen zusammen warst: die fühlen sich anscheinend nie so.
Dabei sieht man es so vielen an der Nase an - oder manchmal auch daran, dass sie *immer* voll in Action sind... bloß keine Einsamkeit aufkommen lassen.
Ich kenne mindestens eine, die so viel Trubel veranstaltet, weil sie einfach Angst vor der Einsamkeit hat, vor diesem mit sich selbst ganz alleine sein (ist übrigens auch ne Brockenhexe ;))...
Dabei finde ich diese Art der Auszeit wirklich manchmal ganz hilfreich und wohltuend.
Es hat was, sich selbst und nur sich selbst ertragen zu müssen und das auch zu können.

Finde ich.
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Jasminblüte
Beitrag 30.Apr.2006 - 20:58
Beitrag #19


3Sterne Delux Köchin :-)
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Ihr ist noch jemand der das gekennt mit der eisamkeit.
Doch weiß ich nicht ob es bei mir daran liegt das ich in meiner neuen Stadt noch keine Freund habe oder ob es daran liegt weil ich mich nach einer Beziehung sehne und mich deswegen so alleine fühle. :gruebel:
Das versuch ich gerade noch raus zufinden. :was:
Ich versuche mich immer abzulenken doch das geht nicht immer.
Es gibt solche Tage an dem mich den ganzen lieben Tag im Bett verkriechen möchte und nichts hören und sehen will.
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chaophraya
Beitrag 01.May.2006 - 02:02
Beitrag #20


Naschkatze
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QUOTE (LaPia @ 30.Apr.2006 - 15:37)

Aber meinst du wirklich, dass man sich, umgeben von netten Menschen in jedem Falle nicht mehr einsam fühlen müsste (sofern man nicht gerade depressiv ist)? Ich denke, es gibt vielleicht doch verschiedene Einsamkeiten.
Auf jeden Fall vielen Dank für deine Antwort!


Nein, so kategorisch meinte ich das nicht. Ich denke aber, wenn man sich einsam fühlt und würde gerne etwas daran ändert, gelingt das eher nicht, wenn man sich vergräbt und niemanden an sich ranlässt. Der Umkehrschluss, man müsse sich nur Gesellschaft suchen, um sich ruckzuck wieder pudelwohl zu fühlen, stimmt natürlich so auch nicht. Klar, kanns sein, dass die Einsamkeit auch unter Leuten anhält. Vor allem natürlich, wenn man dort so tun muss, als ginge es einem ganz und gar spitzenmäßig. Allerdings kann es schon hilfreich sein, sich mit guten Freunden zu treffen, die, wenn sie merken, dass du traurig bist, versuchen dich aufzuheitern. Wenn ich mal so eine depressive Phase habe, find ichs jedenfalls schön, wenn ich, wider meiner momentan pessimistischen Stimmung, plötzlich sehe, dass es ja doch ein paar Leute gibt, denen mein Wohlergehen am Herzen liegt. Diese Erfahrung kann man natürlich erst gar nicht machen, wenn man sich von vorne herein abkapselt. Allerdings ist mir schon auch wohl bekannt, dass man sich in deiner Situation intuitiv eher abkapseln möchte. Es gibt ja auch Zeiten des Alleinseins, die sich sehr positiv auswirken können, weil man den Kopf frei hat, um die Zeit für sich zu nutzen. Wenn es mir jedoch so geht, wie du beschreibst, permanentes Gefühl der Überanstrengung, Kraftlosigkeit etc., hat das mit Kopf frei nicht viel zu tun, sondern ist einfach nur lähmend. Manchmal hat man sowas und es geht ja in der Regel auch nach einiger Zeit wieder vorrüber. Dass man eine Änderung nicht erzwingen kann, indem man auf Biegen und Brechen versucht, fröhlich zu sein und von einer Party auf die nächste eilt, ist ganz klar, aber sämtliche Kontakte vorrübergehend einschlafen zu lassen, sich komplett einzuigeln und der inneren Einsamkeit nun auch noch die äußere folgen zu lassen, halte ich für gänzlich kontraproduktiv. So nimmt man sich jede Möglichkeit der Unterstützung.
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