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> Höflichkeit um jeden Preis?, Wenn frau den Tisch alleine will....
marietta
Beitrag 25.May.2006 - 18:13
Beitrag #1


Gut durch
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Hallo,

mich beschäftigt eine Situation, die ich heute erlebt hab.

War heute mittag in einem Vollwert-Schnellrestaurant essen. Ich saß alleine an einem kleinen 4er-Tisch, der zusammen mit 3 anderen 4er-Tischen im Wintergarten steht - alles ziemlich eng. An einem der anderen Tische saß ein einzelner Mann, an dem dritten ein Pärchen. Mein Tisch war der hinterste, ich saß in einer der Ecken. Aber wenigstens konnte ich in Ruhe essen. Ich war froh, alleine am Tisch zu sitzen.

Ansonsten waren im Lokal noch 3 Tische frei und an verschiedenen großen Tischen (6- 10) saßen auch teilweise nur 1-2 Leute.

Da kommt plötzlich ein Herr von etwa 60 zielstrebig mit dem Tablett auf meinen Tisch zu, in seinem Schlepptau die Gattin, stellt das Tablett schon mal ab und fragt mich dann, ob noch zwei Plätze frei sind. Erst hatte ich den Impuls zu sagen "Natürlich, bitte...", dann dachte ich aber "Nee, warum denn ich jetzt schon wieder? Bei dem einzelnen Herrn versucht er es nicht mal!" Der hatte sich strategisch am Gang platziert und den gegenüberliegenden Stuhl mit seinem Anorak besetzt, so dass die beiden ihn hätten bitten müssen aufzustehen, während ich - gut erzogen - die Plätze zu Gang frei gelassen hatte.

Ich merkte also, dass der Gedanke, dass mir jetzt 2 Fremde dicht auf die Pelle rücken - auch noch so, dass ich einen der beiden hätte bitten müssen aufzustehen, wenn ich raus will - total gegen den Strich geht. Also sagte ich dem Herrn, dass ich lieber alleine essen würde und daß ja noch einige Tische komplett frei seien, ob sie sich denn nicht woanders hinsetzen könnten. Da war der total pikiert und ist grummelnd von dannen gezogen. Sie setzten sich dann an einen einzelnen Tisch in der Nähe, redeten weiter über mich und warfen mir böse Blicke zu.

Die Moral von der Geschicht? Wenn ich das nächste Mal alleine am Tisch sein möchte und verhindern will, unter Umständen eingequetscht zu werden, werde ich wohl auch einen der Plätze am Gang besetzen.

Kommentare von Euch? Zustimmung oder andere Meinung??

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 25.May.2006 - 18:15
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shark
Beitrag 25.May.2006 - 18:19
Beitrag #2


Strösenschusselhai
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Ganz grundsätzlich: ich esse auch nicht gerne mit Fremden am Tisch und an manchen Tagen ist mein Allein-Ess-Bedürfnis gar so groß, dass ich es nicht aushalten könnte, setzte sich jemand, den/die ich nicht kenne, dazu...

Auf Dein Erlebnis bezogen: ich hätte es genauso gemacht wie Du. Schließlich waren noch Tische frei und Deine ablehnende Reaktion hatte dadurch ja nicht die Folge, dass die beiden gar nicht hätten essen können (der einzige Grund für mich, dennoch den Platz anzubieten...)

Das hat auch nichts mit mangelnder Höflichkeit zu tun, wie ich finde, sondern mit dem Bedürfnis nach Abgrenzung. Und darauf haben wir alle ein Recht.
Da dieses aber von vielen Menschen nicht "eingeklagt" wird, sind Reaktionen wie die des Herrn an der Tagesordnung.

Gruß,

shark :)

edit: Komma

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 25.May.2006 - 18:20
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daisy
Beitrag 25.May.2006 - 18:22
Beitrag #3


Salzstreuerin
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also ich finde, du hast absolut legitim gehandelt. es ist doch nix dabei, wenn man sich den tisch nicht mit andere teilen möchte, wenn noch genügend andere tische frei sind. finde es auch eher unangenhem, wenn sich fremde menschen zu mir an den tisch setzten und es dann kompliziert wird mit aufstehe usw.. außerdem entstehen dann auch andere blöde situationen. was soll ich reden? soll ich überhaupt ein gespräch anfangen?

außerdem hast du höflich nein gesagt und auch eine erklärung dazu gegeben.
das er dann ein wenig pickert war, ist ja nicht dein problem.

unhöflich wäre es nur gewesen, wenn du es nicht gestattet hättest, dass sie sich setzten, wenn sonst kein tisch freigewesen wären!
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marietta
Beitrag 25.May.2006 - 18:30
Beitrag #4


Gut durch
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QUOTE (daisy @ 25.May.2006 - 19:22)
unhöflich wäre es nur gewesen, wenn du es nicht gestattet hättest, dass sie sich setzten, wenn sonst kein tisch freigewesen wären!

Ja, genau ... ich vermute mal, die beiden wollten im Wintergarten sitzen. Aber so ein Verhalten ist einfach grenzüberschreitend.

Ich habe mich zwar unwohl gefühlt, weil sie pikiert waren, aber im Nachhinein bin ich doch froh, für meine Bedürfnisse eingestanden zu haben :)
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Felidaes
Beitrag 25.May.2006 - 18:48
Beitrag #5


Naschkatze
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Also ich käme erst gar nicht auf die Idee, mich zu Jemandem dazu zu setzen, wenn
noch genug andere Plätze frei wären - es sei denn!, es wäre der noch einzige freie
Platz in der Raucherecke und alle anderen freie Tische wären im Nichtraucherbereich - ,
und deswegen kann ich an deinem Verhalten nix Unhöfliches entdecken.
Und die beiden älteren Herrschaften werden sich bestimmt auch wieder beruhigt haben.

;)

Felidae(s)
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reisende
Beitrag 25.May.2006 - 20:18
Beitrag #6


Gut durch
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Ich finde auch, dass das gar nichts mit Höflichkeit zu tun hat. Wenn noch Tische frei sind, dann kann man bestimmt fragen ob man sich dazusetzen darf. Aber dann doch auch nur, weil man vielleicht auch allein ist und die Person sympathisch findet...aber das ist ja ein ganz anderer Level und das Ehepaar hat sowas ja bestimmt nicht vorgehabt... Also für mich war das Verhalten des Ehepaars völlig unbrauchbar und du hast vollkommen richtig gehandelt. Da ist nichts verwerfliches zu sehen für mich...
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Bilana
Beitrag 25.May.2006 - 20:58
Beitrag #7


Capparis spinosa
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Sieh es mal so, du wirktest offenbar sympatischer als der einzelne Typ....

Im Ernst, Höfflichkeit um jeden Preis? Nein. Mit Höflichkeit hat es für mich auch nichts zu tun was ich anderen gestatte und nicht gestatte, sondern wie ich es mitteile. Und das hängt schon auch damit zusammen wie man mir gegenüber tritt.

Grenzüberschreitend fand ich das Verhalten des Ehepaare nun wirklich nicht, aber das tut auch gar nichts zur Sache. Wenn du den Tisch nicht mit ihnen teilen wolltest und noch leere Tische vorhanden waren, dann ist es doch ok, dass du ihnen das so mitgeteilt hast. In einer angemessenen Art, wie ich annehme.
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melody
Beitrag 25.May.2006 - 21:28
Beitrag #8


Fürstin Pückler
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Ich denke die Frage war wohl rhetorisch. Der Herr ging einfach davon aus, dass du ohnehin zustimmend antworten würdest.

Das Verblüffende war, dass seine Erwartung nicht erfüllt wurde.

Ich kenne vergleichbare Situationen aus eigenem Erleben und bin mittlerweile ziemlich sensibel für Grenzüberschreitungen geworden.
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hedonistin
Beitrag 26.May.2006 - 03:41
Beitrag #9


Satansbraten
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QUOTE (reisende @ 25.May.2006 - 21:18)
Ich finde auch, dass das gar nichts mit Höflichkeit zu tun hat. Wenn noch Tische frei sind, dann kann man bestimmt fragen ob man sich dazusetzen darf. Aber dann doch auch nur, weil man vielleicht auch allein ist und die Person sympathisch findet...aber das ist ja ein ganz anderer Level und das Ehepaar hat sowas ja bestimmt nicht vorgehabt... Also für mich war das Verhalten des Ehepaars völlig unbrauchbar und du hast vollkommen richtig gehandelt. Da ist nichts verwerfliches zu sehen für mich...

Hm, meiner Erfahrung nach setzen sich ältere Ehepaare gerne zu Leuten, auch wenn andere Tische oder Sitze (Zug) frei sind.
Sie mögen gerne Gesellschaft und Unterhaltung.

Oft sucht der Mann das Opfer aus und der bevorzugt alleinsitzende Frauen.

@Marietta
Ich finde dein Verhalten gar nicht unhöflich, du hast ihnen die Möglichkeit im Sitzen zu essen nicht genommen, nur auf einen anderen Tisch verwiesen.

Leider müssen sie sich da jetzt mit sich selbst beschäftigen!? :rolleyes:


Vielleicht klingt das ein wenig böse, aber mir ist das schon zu oft passiert. :rolleyes:

Der Beitrag wurde von hedonistin bearbeitet: 26.May.2006 - 03:42
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marietta
Beitrag 26.May.2006 - 05:35
Beitrag #10


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QUOTE (hedonistin @ 26.May.2006 - 04:41)
Hm, meiner Erfahrung nach setzen sich ältere Ehepaare gerne zu Leuten, auch wenn andere Tische oder Sitze (Zug) frei sind.
Sie mögen gerne Gesellschaft und Unterhaltung.
Oft sucht der Mann das Opfer aus und der bevorzugt alleinsitzende Frauen.
Vielleicht klingt das ein wenig böse, aber mir ist das schon zu oft passiert. :rolleyes:

Interessant! Im Zug ist mir das auch schon passiert, bevorzugt wenn ich alleine in einem Abteil saß. Auch ein Grund, warum ich möglichst im Großraum-Wagen sitzen möchte. Da ist die Gefahr einfach geringer, dass Du zugetextet wirst.
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Nordlicht
Beitrag 26.May.2006 - 05:50
Beitrag #11


Inselreifes Träumerschäfchen
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In unseren Lokalen versuchen die Kellner oftmals, das amerikanische Model nachzuahmen, man wird am Eingang empfangen und bekommt einen Tisch zugewiesen.

Dabei kann es passieren, daß man, wenn es voll ist, an einen Tisch mit beigesetzt werden soll oder aber man bekommt einen solch kleinen Tisch zugewiesen (möglichst in der Nähe der Toilette), daß man freiwillig wieder geht. Ich gehe sehr selten alleine essen, aber ich möchte selbst entscheiden, mit wem ich am Tisch sitze und mit wem ich mich unterhalte.

@marietta, Du hast völlig richtig gehandelt. Ich hätte es genauso gemacht, zumal ja genug Platz da war :)
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Liane
Beitrag 26.May.2006 - 09:35
Beitrag #12


Heiligenanwärterin
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Ich finde es kein Problem, dass Du sie auf andere Tische verwiesen hast - ob ich es auch getan hätte, kann ich nicht sagen, das ist situationsabhängig. Es war jede Menge Platz vorhanden, und beim Stellen einer Frage muss man auch ein Nein in Betracht ziehen.
Vielleicht wollten sie lieber im Wintergarten sitzen - aber Du warst nunmal zuerst da.
Vielleicht wollten sie Gesellschaft - aber dazu müssen sie zu einer entsprechenden Veranstaltung gehen.
Kann gut sein, dass sie Deinen Tisch gewählt haben, weil eine Frau eher ja sagt als ein Mann (höflich erzogen...) - oder weil heterosexuelle Männer nun mal gerne mit Frauen zusammensitzen ;)
Ich war schon in der Situation, dass in einem fast total leerem Zugwaggon (offen - vielleicht 3 Personen gesamt) ein Mann reinkam, auf mich zusteuerte und fragte, ob bei mir frei wäre. ich hattte gerade meine Schuhe ausgezogen, um es mir mit meinem Buch gemütlich zu machen und die Beine hochzulegen. Ich sah ihn eher verdattert an und meinte, theoretisch schon, worauf sich dieser genau mir gegenüber setzte (wohin ich ja eben meine Füsse betten wollte). Da ich ihm ja nicht verbieten konnte, dort zu sitzen, packte ich meine Tasche und setzte mich auf einen der vielen freien Plätze - worauf er aufstand und den Waggon verliess. Damals hatte ich den Eindruck, nicht unbedingt sehr charmant gehandelt und den Herrn vor den Kopf gestossen zu haben - ich war ja ganz offensichtlich gegangen, um nicht mit ihm zusammensitzen zu müssen. Allerdings hatte ich kein schlechtes Gewissen im eigentlichen Sinn, weil mir die freie Platzwahl genauso zustand wie ihm...
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Diana
Beitrag 26.May.2006 - 10:25
Beitrag #13


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Manche Menschen haben Antennen für diese kleinen, nonverbalen Signale, mit denen wir kommunizieren, anderen muss man in Äpfeln und Birnen mitteilen, was man möchte und was nicht.
Die Geschichte im Restaurant kann man als "harmloses" Kontakt- und Unterhaltungsbedürfnis betrachten, aber im engeren Sinne grenzüberschreitend ist es schon, weil Marietta bestimmt deutlich gemacht hat, dass sie ihre Ruhe haben möchte.

Lianes Geschichte im Zugabteil find ich ein gutes Stück deutlicher – da sehe ich ganz klar den Plan "Da sitzt eine einsame Frau, auf die stürz ich mich jetzt mal drauf, sie kann ja weglaufen, wenns ihr nicht passt".
Da war nun NOCH viel mehr Platz und der Mensch ist ihr trotzdem auf die Pelle gerückt – das kann man eigentlich nur als unverschämtes Verhalten interpretieren.
Selbst wenn der Herr an Liane interessiert wäre, könnte er sich zurückhaltend und angenehm benehmen. Grenzüberschreitung sieht manchmal ähnlich aus, ist aber in meine Augen schon was anderes als (ernsthafte und freundliche) Kontaktsuche.
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marietta
Beitrag 26.May.2006 - 10:39
Beitrag #14


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QUOTE (Liane @ 26.May.2006 - 10:35)
Ich war schon in der Situation, dass in einem fast total leerem Zugwaggon (offen - vielleicht 3 Personen gesamt) ein Mann reinkam, auf mich zusteuerte und fragte, ob bei mir frei wäre. ich hattte gerade meine Schuhe ausgezogen, um es mir mit meinem Buch gemütlich zu machen und die Beine hochzulegen. Ich sah ihn eher verdattert an und meinte, theoretisch schon, worauf sich dieser genau mir gegenüber setzte (wohin ich ja eben meine Füsse betten wollte). Da ich ihm ja nicht verbieten konnte, dort zu sitzen, packte ich meine Tasche und setzte mich auf einen der vielen freien Plätze - worauf er aufstand und den Waggon verliess.

Das habe ich auch schon gemacht. Ich finde es einfach grenzüberschreitend, jemandem so dicht auf die Pelle zu rücken, wenn doch kein sachlicher Grund besteht - sprich genügend freie Plätze mit ausreichend Abstand zu anderen vorhanden sind.

Ich selbst würde niemals jemand anderem so nahe treten, wenn ich nicht gezwungen wäre dazu, weil z.B. alle anderen Plätze schon besetzt sind.

Dass die Leute dann auch noch pikiert reagieren, finde ich unverschämt :angry:

Heutzutage würde ich in so einer Situation im Zug ebenfalls sagen, dass ich meine Füße gerne hochlegen möchte und allgemein gerne ein wenig für mich bin und keine Unterhaltung wünsche - sofern genügend übriger Platz vorhanden ist. Ich sehe es nämlich nicht mehr ein, warum ICH das Feld räumen soll, weil jemand ANDERES kein Gespür für soziale Grenzen hat.

EDIT Nachtrag Was ich allerdings schon schaffe ist es, Menschen im Zug zu sagen, dass ich mich nicht zu unterhalten wünsche - aber nur, wenn alle anderen nonverbalen Signale schon erschöpft sind. Auch dann reagieren viele beleidigt.

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 26.May.2006 - 10:42
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Lemongras
Beitrag 26.May.2006 - 11:34
Beitrag #15


~ no title ~
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QUOTE (marietta @ 25.May.2006 - 19:13)
Kommentare von Euch? Zustimmung oder andere Meinung??

Hi marietta.
Ich kenne das Restaurant, weil ich dort eine zeitlang fast täglich gegessen habe und ich immer noch sehr gerne hingehe :) . Ich hab für mich dort gelernt, dass es nicht schlimm ist, jemanden zu fragen, ob ich mich dazu setzen kann und ich habe dort auch erfahren, wie ich trotz Gesellschaft am Tisch alleine für mich sein kann. Gerade zu Mittagszeiten ist dort ja enorm die Hölle los und man ist drauf angewiesen, sich irgendwo dazu setzen zu können.
Aber dies nur so nebenbei.
In deinem Fall waren ja noch andere Tische frei und daher waren die beiden Leutchen ja nicht unbedingt auf deine Bereitschaft angewiesen, dass sie bei dir sitzen dürfen.
Ich finde, wenn dein Gefühl sagte, du magst allein sein, ist es auch vollkommen in Ordnung dies zu äußern.
Ich als Fragende hatte zwar noch keine Ablehnung dort erhalten, hätte damit aber auch gut leben können und hätte mir eine andere Möglichkeit gesucht (zumal ja einige scheinbar vorhanden waren). Dass ältere Menschen über eine Ablehnung erst mal pikiert sind, kann ich verstehen, sollte dich aber nicht weiter stören. Dass es dich stört zeigt eigentlich meiner Meinung, dass du mit deiner Entscheidung selbst gerungen hast...soll ich, soll ich nicht, oder? :gruebel:


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dandelion
Beitrag 26.May.2006 - 11:34
Beitrag #16


don't care
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QUOTE (marietta @ 26.May.2006 - 11:39)
Was ich allerdings schon schaffe ist es, Menschen im Zug zu sagen, dass ich mich nicht zu unterhalten wünsche - aber nur, wenn alle anderen nonverbalen Signale schon erschöpft sind. Auch dann reagieren viele beleidigt.

in dem Fall schnappe ich mir meist einfach mein Buch und lese. Ohne Augenkontakt wird frau irgendwie weniger zugetextet.

Bei Situationen wie den von Liane beschrieben kommt es extrem darauf an, wie störend ich mein Gegenüber wirklich finde. Daß ich mich woanders hingesetzt habe, ist auch schon vorgekommen. Hängt vom Füllgrad des Zugs ab.
Oftmals hält mich aber auch Sturheit davon ab. Ich möchte nicht, daß mir jemand durch Aufdringlichkeit Beachtung abringt.
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shark
Beitrag 26.May.2006 - 12:54
Beitrag #17


Strösenschusselhai
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Es ist halt immer die Frage, wo meine Prioritäten liegen...

Ist es mir am wichtigsten, alleine zu sein?
Oder jemandem zu signalisieren, dass er mich nicht "vertreiben" kann?
Oder ist es mir zwar lieber, allein zu sein, aber mir tut der/die FragerIn leid (aus welchem Grund auch immer) und ich gewähre deshalb Zutritt...?

Wichtig ist mir, dass meine Ablehnung nicht schroff klingt; es sei denn, auch die Anfrage war schroff...Damit habe ich der Höflichkeit genüge getan; der Rest ist das Bestehen auf Grenzen, die ich in diesem Moment ziehen möchte. Und das ist mein gutes Recht.

Das habe ich aber erst lernen müssen...Ziemlich lange hatte ich das Gefühl, grundsätzlich meine Bedürfnisse zugunsten der Anderer zurückstellen zu müssen...was immer die "Anderen" wollten: es war mir mehr wert, als das, was ich wollte...

Das erste Mal, da sich da in mir wirklich etwas geändert hat, erinnere ich noch gut: ein mir nicht sonderlich sympathischer junger Mann, den ich auf der Party, auf der wir beide damals waren, zum ersten Mal getroffen habe, bat mich beim Abschied um ein Küsschen (das alle meine FreundInnen , die da waren, bekommen hatten). Ich zögerte einen Moment und bemerkte, wie die eben noch alberne Runde gespannt auf mich blickte. "Was macht sie wohl" las ich in einigen Gesichtern, "Stell Dich jetzt nicht an!" in anderen.
Irgendwie ist es mir gelungen, dennoch laut und nicht unfreundlich zu sagen: "Ich kenne Dich nicht, ich finde Dich nicht sympathisch und gewiss werde ich Dich nicht küssen!" *Puh*
Etwas betreten warteten die "Zuschauer" darauf, was nun kommen sollte...Der junge Mann insistierte und fand es "ungerecht", um sein Küsschen herumzukommen und die Situation war insgesamt unerfreulich...für mich vor allem, weil ich merkte, dass auch einige meiner Bekannten es albern von mir fanden, nach "so einem netten Abend" jetzt zu "zicken" wegen eines kleinen Küsschens...
Aber ich habe "gezickt"...und bin gegangen.

Das war das erste Ml...und es hat mich fast berauscht, zu erlben, dass ich eben nicht MUSS, was andere von mir wollen...dass das, was ICH will, mehr Gewicht haben kann...Und seither trete ich für mich und meine Bedürfnissse ein; freundlich, aber sehr bestimmt und ohne Diskussion...Und ich fühle mich gut dabei. :)
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Felidaes
Beitrag 26.May.2006 - 15:31
Beitrag #18


Naschkatze
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Ich glaube, das Ganze ist auch eine Frage von Zivilcourage, eben nicht loszurennen
wenn alle rennen. Bei mir hat's auch gedauert, aber mittlerweile sage ich "Nein", wenn
ich etwas nicht will, und ich bin sogar schon so dreist, daß ich erwarte, daß das
einfach akzeptiert und respektiert wird OHNE großes "warum denn nicht-Gefrage"
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Willow71
Beitrag 26.May.2006 - 17:10
Beitrag #19


Miss Understood
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Zu "Warum-denn-nicht-Fragerei" fällt mir der Versicherungsvertreter von neulich ein, der mich partout besuchen wollte ("nur für ein halbes Stündchen"), obwohl total klar war, zu welchen Konditionen meine Tochter versichert werden soll.
Als ich darum bat, doch einfach den Vertrag zuzuschicken, machte er Zicken ohne Ende und wollte kommen. Das sei ja alles soooo kompliziert.
Da bin ich auch über meinen Menschenfreund-Schatten gesprungen und habe mehrfach "nein" gesagt.
"Warum denn nicht?" wurde mit "keine Zeit", "ich möchte nicht" und "ich will gerade keinen Besuch" beantwortet. War auch total übergriffig, obwohl ja auch noch ein geschäftlicher Grund dahintersteckte (Unfallversicherung, Ausbildungsversicherung und was weiß ich noch alles).

Tja, nein hat sich gelohnt. Die DinA4-Seite Vertrag habe ich auch alleine begriffen und die eine Unterschrift konnte ich ohne fremde Hilfe leisten.

Zum Restaurant oder Zug: Ich find's völlig in Ordnung, höflich nein zu sagen. Obwohl ich mehr die Liane-Masche mache: Nichts sagen und einfach wegsetzen. Eigentlich ist das bei weitem unhöflicher als gleich nein zu sagen. ;)
Ich werde auch hier mein nein üben.
Wobei sich wohl demnächst niemand mehr freiwillig neben mich setzen wird. Denn *sie* spuckt, meckert und schreit so gern.
Auch ein Mittel gegen Aufdringliche. ;)
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janis
Beitrag 26.May.2006 - 17:26
Beitrag #20


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ich finde auch, dass es legitim ist seine wünsche zu äußern.

andererseits fiel mir manchmal schon in d-land auf, dass menschen das lokal wieder verlassen, wenn es keinen freien tisch mehr gibt.

eine frage der bereitschaft zu kommunikation?

kürzlich war ich mit meinem sohn unterwegs, wir gingen in ein lokal, das keinen kleinen tisch mehr für uns alleine frei hatte, innerlich grummelte ich ein wenig darüber. wir kamen an einen tisch, an dem bereits eine familie mit 2 kids saß. ich fragte trotzdem, ob wir uns dazusetzen dürfen.
es war kein problem.

jede familie kommunizierte untereinander, aber auch miteinander.

ich fand das im nachhinein ganz nett. und sinnierte über mein anfängliches gefühl nach, das mich an eben dieses d-land beispiel erinnerte.

manchmal ist es schade sich immer so distanzieren zu wollen von anderen.

es gibt einfach unterschiedliche betrachtungsweisen und befindlichkeiten.

janis

Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 26.May.2006 - 17:28
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