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Beitrag
#141
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 47 Userin seit: 18.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.998 ![]() |
also ein bisschen schockiert es mich schon, obwohl es mich eigentlich kaum noch wundern sollte, dass einige frauen sich immer wieder gerne selbst diskriminieren. das zieht sich wie ein roter faden durch die geschichte - das war immer schon so, und wird wahrscheinlich immer so bleiben. nicht alle frauen standen hinter olympe de gouges und fanden ihr engement genauso übertrieben wie meine ehemalige geschichte professorin es übertrieben fand, dass ich darauf bestand die frauen die während der französischen revolution gekämpft haben wenigstens ansatzweise zu erwähnen. schließlich wurde nicht nur der schrei nach brüderlichkeit laut, sondern von den frauen durchaus auch der schrei nach schwesterlichkeit. warum wohl haben die frauen sich damals nicht mitgemeint gefühlt?
klar wenn heute die rede von brüderlichkeit ist, sind frauen meistens mitgemeint, aber eben nur meistens und ich muss immer überlegen und nachforschen, ob ich jetzt mitgemeint bin, oder nicht. dem könnte entgegenwirkt werden, indem einfach von geschwisterlichkeit gesprochen werden würde. die weibliche form zu verwenden ist natürlich nicht das wichtigste worum es sich zu "kämpfen" lohnt, aber durchaus eine sinnvolle variante weibliches vorhandensein in der sprache und somit auch in den köpfen der menschen nicht verschwinden zu lassen. sprache schafft bewusstsein und bewusstsein schafft veränderung. das ist in diesem fall gut und wichtig. (eine schreiberin vor mir hat das buch "gewalt durch sprache" schon erwähnt und ich möchte dieses buch auch allen die sich so strikt gegen die weiblichen formen wehren wärmstens an herz legen) die deutsche sprache unterliegt wie jede lebende sprache stetiger veränderung und durch die emanzipation der frauen hat sich auch das binnen-I und die weibliche form gebildet. wenn es diese formen also gibt, dann verwende ich sie auch, und wenn ich mal ganz gut aufgelegt bin, dann führe ich meine referate unter verwendung des femininen plurals, natürlich nicht ohne die anwesenden männer und frauen darauf hinzuweisen, dass z.b. bei dem wort lehrerinnen, die lehrer gleich mitgemeint sind. dabei geht es mir aber nicht darum, männer absichtlich wegzudenken, sondern ihnen (und auch frauen) deutlich zu machen, wie diskriminierend sprache eigentlich sein kann. Der Beitrag wurde von quies bearbeitet: 05.Jun.2006 - 20:41 |
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Beitrag
#142
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Salatfee ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 156 Userin seit: 22.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.643 ![]() |
Partner und Partnerin! Ich unterscheide da - soweit ich bisher darauf geachtet habe - schon!
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Beitrag
#143
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.798 Userin seit: 25.11.2004 Userinnen-Nr.: 823 ![]() |
Naja, ich hab letztens einen Brief erhalten, in dem etwas von "Vormündin" stand. Es hat in der Tat einen Moment gedauert, bis ich kapiert hatte, dass ein Amtsvormund gemeint war. Femininer Ausdruck in der deutschen Sprache nu hin oder her, ich fand die Bezeichnung schlichtweg bescheuert.
Ganz zu schweigen von den Damen, die alles verweiblichen und so Dinge sagen wie "Salzstreuerin". Aber das nur am Rande... Ich fühle mich keineswegs diskriminiert, wenn in der Zeitung von "Bürgern" die Rede ist, es schließt mich schlichtweg mit ein, und ich fühle mich angesprochen. Beruflich achte ich darauf, dass ich die Standartformulare so abändere, dass sie auf die jeweilige Person (männlich oder weiblich) zugeschnitten sind. Einfach weil ich es ansprechender und richtig finde, wenn nicht gleich ersichtlich ist, dass es sich um einen 08/15-Vordruck handelt, der dann solche Formulieren aufweist wie "Ihr Sohn/Ihre Tochter". Da wird entsprechend entfernt. Ansonsten muss ich sagen, dass ich es hin und wieder sogar albern finde, wenn die weibliche Form eines Begriffs mit der Endung -In angeführt wird. Wo gibts denn sowas, dass mitten im Wort ein Großbuchstabe auftritt?!? Das ist in meinen Augen Verunglimpfung der deutschen Sprache und Rechtschreibung. Dann soll man es doch bitte ausschreiben. Soviel Zeit muss sein :) |
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#144
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 407 Userin seit: 29.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.540 ![]() |
Wer tut das denn? |
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#145
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 412 Userin seit: 30.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.782 ![]() |
Sicherlich gibt es auch in England Leute, die sich für feministische Sprache einsetzen. Wie auch immer das aussehen soll... . :gruebel: Ich werde mal bei meinen Linguistikdozenten (ich meine jetzt beide Geschlechter!) nachfragen. Wenn du von Pronomen redest, meinst du sicherlich Personalpronomen wie he/she, denn das "one" als "man" kann nun wirklich nicht verweiblicht werden. Ich glaube auch nicht, dass man sich im englischsprachigen Raum darüber Gedanken macht, eine weibliche Form für "teacher" zu finden, oder etwa doch? :o |
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Beitrag
#146
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 47 Userin seit: 18.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.998 ![]() |
@co-mom: leider sehr sehr viele, aber hier habe ich eigentlich nur frauen gemeint, die sich überall mitdenken ;-)
bei dem student zb. denke ich persönlich an einen mann. (ich frage dann natürlich immer nach *gg*) aber eine genauere antwort auf die frage welche frauen sich selbst diskriminieren, würde die diskussion ins unermessliche führen und irgendwie total vom eigentlichen thema (nämlich sprache) abkommen lassen. :) |
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#147
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auf Entdeckungsreise ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.151 Userin seit: 21.11.2004 Userinnen-Nr.: 800 ![]() |
Ich verwende nach Möglichkeiten neutrale Formen (Studierende,...), ansonsten versuche ich schon, beide Formen bzw. schriftlich das I einzubauen.
Gelegentlich, grade wenn es um rein "weibliche" ;) Inhalte geht, benutze ich auch mal "frau" statt "man". Nicht durchgängig, ja, an manchen Stellen erscheint es mir auch eher unpassend (und frau studiert ein "Männerfach" an einer eher konservativen Fakultät... ;) ). Aber grade dieses "in eine Männerdomäne eindringen" hat mich schon sensibilisiert. Da gibt es so viele kaum merkliche bis rundweg unverschämte Diskriminierungen, da möchte ich als Frau schon sprachlich präsent sein. Ich werd Ingenieurin sein und nicht Ingenieur. Ja, ich denke schon, dass die meisten Frauen sich erst mal mitangesprochen fühlen bei "Lehrer", "Schüler", sonst was... Und die, die das jederzeit gedankenlos so benutzen, brauchen sich auch nicht überlegen, ob das so wirklich stimmig ist. War schon immer so, ist bequem und einfach, und es ist doch völlig klar, dass alle gemeint sind, nicht wahr? Klar gibt es rein rechtlich gesehen seit einiger Zeit Gleichberechtigung, aber ganz praktisch sieht die Welt doch oftmals deutlich anders aus. Meines Erachtens hat Sprache durchaus etwas damit zu tun, dass das Bewusstsein sich ändern kann. Das fängt für mich da an, wo ich tagtäglich immer wieder sagen kann "und da sind auch Frauen!". Bislang ist mir noch kein Fall untergekommen, bei dem ich keinen Weg gefunden hätte, es zumindest geschlechtsneutral auszudrücken. Ganz oft, denke ich, steht uns lediglich die Gewohnheit und die eigene Bequemlichkeit im Wege. |
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#148
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 935 Userin seit: 31.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.788 ![]() |
Weil ich da was von "Vormündin" gelesen habe... Das Beispiel, das mich immer am meisten zum Grinsen bringt, ist eindeutig "die Quarterbackin". :lol: Ich finds ja lieb, wenn die Männer zeigen wollen, dass sie Frauen im Football akzeptiert haben, aber "Quarterbackin" ist einfach falsch und klingt schrecklich.
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#149
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Salzstreuerin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 85 Userin seit: 31.08.2004 Userinnen-Nr.: 215 ![]() |
erstmal vielleicht dazu, wie ich das so halte: 1. bei gegenständen verwende ich die übliche form, ich fände es irgendwie übertrieben, von meiner tischin zu sprechen, aber ich denke das stand auch gar nicht zu debatte. 2. beim schreiben sage ich z.b. "schüler und schülerinnen" wenn ich menschen beiden geschlechts meine. es liest sich vielleicht nicht so flüssig wie schüler, aber das fände ich einfach falsch. schülerInnen wäre evtl. auch einfacher, finde ich persönlich aber sehr hässlich. 3. beim sprechen achte ich definitiv nicht immer auf das korrekte nennen beider formen, was aber primär daran liegt, dass ich informatik studiere, was einfach total männerdomiert ist, und wenn von studenten die rede ist meistens einfach tatsächlich studenten gemeint sind. generell muss ich sagen, dass ich es sehr wichtig finde, dass man sich zumindest intensiv damit auseinandersetzt (zu welchem schluss dann man kommt, bleibt jeder selbst überlassen). aussagen wie diese:
z.b. zeugen für mich nicht von einer intensiven auseinandersetzung, da die begründung "naja, es macht ja keiner, warum soll ich es dann machen?" für mich einfach keine ist. irgendwer muss es ja anfangen, oder nicht? das wär doch genauso wie wenn alle frauen weiter brav hausfrau und mutter bleiben, weil "wirf doch mal einen blick in deine nachbarschaft...siehst du da arbeitende frauen?" ein weiterer inteessanter aspekt: bei "klassischen frauenberufen", wie krankenschwester, stewardess etc. wurden plötzlich, sobald diesen mehr männer ausübten, wert darauf gelegt, dass es auch männliche bezichnungen gibt. ich weiß es natürlich nicht, aber ich denke schon, dass viele (in deutschland) es komisch fänden, wenn mehrer männer mit "liebe krankenschwestern..." angeredet werden würden. warum fallen die dann nicht unter die gängige form? ich denke im englischen wird das sehr gut gelöst, in dem in texten manchmal nur von she manchmal nur von he die rede ist. und ich denke auch das mussten erst viele menschen konsequent durchziehen, bevor das nicht mehr belächelt wurde. inzwischen ist das, wie schon oben erwähnt, üblich. wenn natürlich bei uns einfach kein bedarf besteht, mit und in der sprache (dass das natürlich auch anders geschehen muss ist klar und wiederspricht dem nicht) für gleichberechtigung zu sorgen, und das scheint mir leider immer öfter so, wird das sicher auch nicht passieren. |
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#150
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Ich versuche so zu sprechen und zu schreiben, dass sich die Menschen, die ich meine, persönlich angesprochen und respektiert fühlen können.
Dazu gehört es, dass ich einem weiblichen Polier ihre männliche Berufsbezeichnung zugestehe, auf die sie mit gutem Grund stolz ist; dazu gehören auch Hilfskonstruktionen wie SIER für Menschen, die sich weder mit "sie" noch mit "er" angesprochen fühlen; und dazu gehört leider auch verdammt viel Sprachlosigkeit und das Gefühl, sich "ungeschickt oder unnatürlich" ausdrücken zu müssen, um allen Menschen Raum in meiner Sprache zu geben, die einen Platz in Kopf und Herz haben. Und immer wieder taucht die Frage auf, wie die Werte verteilt sind zwischen w und m - ob ich beleidige oder honoriere mit meiner Grammatik-Entscheidung. Ob ich mich selbst aus Mut, Feigheit oder Ehrlichkeit weiblich, männlich oder neutral bezeichnen möchte. In meinem jetzigen Job ist es beispielsweise so viel angenehmer und unproblematischer, eine "weibliche Handschift" zu haben als in der Wissenschaft, wo ich immer das Gefühl hatte, eine gewisse "Unseriösität" ausgleichen zu müssen. "Weiblich" ist schlicht ein Qualitätsurteil für Gebrauchsgrafiken - keine Behinderung. Wenn es mir darum geht, für Frauen einen Tisch interessant zu machen, ist es mein vorrangiges Ziel, eine Tischin in Szene zu setzen. Mit Farbe, Form und Perspektive ist das glücklicherweise völlig selbstverständlich und überhaupt nicht albern. In einer KFZ-Werkstatt hätte ich sicher mit sehr viel mehr Vorurteilen zu kämpfen, wenn ich darauf bestünde, alle Ersatzteile einer Quotenregelung zu unterwerfen. Trotzdem finde ich es wichtig, dass alle Menschen versuchen, an ihrem Horizont zu arbeiten - je nach dem, wo sie eben stehen. Ob es dort die Frauen sind, die immer nur mitgemeint werden, Migranten, Kinder oder Homosexuelle. Das Problem beim "mitgemeint" werden ist einfach, dass die besonderen Bedürfnisse der "Mitgemeinten" nicht berücksichtigt werden. Einer Rollstuhlfahrerin ist es schließlich schnuppe, ob Treppenarchtektur sie "mitmeint": sie kann sie nicht ohne Fremde Hilfe nutzen - und Mädchen in gemischten Schulen studieren hierzulande so gut wie nie Physik. "Mitmeinen" ist für mich nicht wirklich einladender als "auschließen" - beides animiert höchstens meinen Trotz. Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 06.Jun.2006 - 07:53 |
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#151
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Immer noch gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.543 Userin seit: 31.05.2005 Userinnen-Nr.: 1.679 ![]() |
ich habe mich jetzt mal durch den thread durchgelesen - interessant wie sich so ein ding weiterentwickelt. hier ein paar gedankengänge meinerseits:
sprache ist mit sicherheit auch ein herrschaftsinstrument. nicht nur die verwendung von wörtern, sondern auch die art und weise, wie sprache angewendet wird, zeigt in welcher beziehung jemand zu sich und seiner umwelt steht. in gewisser weise ist in diesem zusammenhang aber auch sprache dann als etwas zu sehen, dass durch die verwendung weiter bandbreiten (durch die verwendung von bildern, von rhetorik aber auch durch die verwendung von fremdworten) nicht nur ein gewisses bewußtsein darüber zeigt, mit wem ich wie kommuniziere, sondern auch eine bestimmtes bewußtsein für sich selbst darstellt. auf der anderen seite muss natürlich auch dem umstand rechnung getragen werden, dass sich die bestimmte bezeichnungen, insbesondere berufsbezeichnungen, aus der geschichte (männlich dominiert) entwickelt haben und daher auch als geschlechtsneutral (wenn auch mit männlichem hintergrund) zu sehen sind. der hinweis, dass in anderen sprachen diese unterscheidung (des herrschaftsdenkens in der sprache) nicht vorhanden ist, kann ich nur teilweise nachvollziehen. denn immerhin heißt - wenn ich immer noch richtig liege - bei den engländern und amerikanern in der geschlechtsneutralen anrede "dear sirs", wohingegen in deutschland "sehr geehrte damen und herren" steht. mein eindruck ist, dass wir sehr unbewußt mit dem medium sprache umgehen. ein ausdruck hierfür ist meines erachtens ist verwendung von männlichen sprachformen, wenn frauen über sich selbst sprechen. dies ist gerade dann der fall, wenn ein frau sich als "arzt" bezeichnet und komplett männliche formulierungen verwendet. dies sind - aus meiner sicht - ausdrücke einer sehr angepaßten lebensweise, wobei ich mit "angepaßt" nicht meine, dass sich diese person selbst aufgibt. bloß ordnet sie sich in ein bestimmtes system ein. |
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#152
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 257 Userin seit: 31.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.546 ![]() |
Im Englischen taucht das Problem sicherlich nicht so häufig auf wie im Deutschen, schon allein wegen der zumeist geschlechtsneutralen Pluralformen. Dennoch sind sich beide Sprache natürlich sehr ähnlich und haben in weiten Bereichen die gleichen, männlich geprägten Ursprünge. Im Englischen wird etwa häufig man für Mensch gebraucht. Mankind ist ein weiteres sehr eindeutiges Beispiel. Das ist wahrscheinlich in allen Sprachen mehr oder weniger latent der Fall, was ja auch, angesichts der jahrhundertelangen völligen Ungleichheit von Mann und Frau, nicht wirklich überraschend sein kann. |
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Beitrag
#153
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Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.215 Userin seit: 04.12.2004 Userinnen-Nr.: 869 ![]() |
:blink: Ich glaube, ich kenne noch nicht einmal englischsprachige Männer, die auf die Idee kämen, "Dear Sirs" als geschlechtsneutral aufzufassen, geschweige denn englischsprachige Frauen, die diese Anrede nicht als abstoßend-chauvinistisches Gehabe betrachten würden, solange es nicht unzweifelhaft bekannt ist, daß die Adressaten ausschließlich Männer sind. Vielleicht ist dies eine Frage der Generationen oder des Umfelds? Mit erzkonservativen Rentnern habe ich mich darüber noch nicht ausgetauscht, im Business-Bereich gibt es aber durchaus Frauen, die auf diese Anrede bestenfalls ironisch oder gar nicht reagieren würden. |
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
mehrere punkte, die mir aufgefallen sind und die ich jetzt einfach mal in eine lose reihe bringe:
1. die diskussion um die sprache ist in england mindestens genauso alt wie bei uns. begriffe wie 'herstory' belegen, dass sprache auch dort als instrument der unterdrückung betrachtet wird, in diesem fall konkret dem verschweigen/übergehen von weiblichen figuren in der geschichtsschreibung. 2. das 'problem' um den computer hat luise pusch schon in den 80ern so gelöst, dass sie ihren rechner als com-pute bezeichnet hat. auch meine maschinchen haben immer auf den namen pute gehört (meistens) 3. in meinem 'kaufmannsgehilfenbrief' (!) steht als berufsbezeichnung 'datenverarbeitungskauffrau' :rolleyes: 4. wieder luise pusch: in der (göttin hab sie selig) courage (einer frauenzeitschrift, die gleichzeitig mit der emma auf den markt kam, dann aber in den 80ern aufgrund von zu teuren vertriebswegen in die ewigen jagdgründe verschieden ist) hatte eben jene eine kolumne über frauensprache - aha-effekte incl.. der hersteller von sanitätsartikeln johnson und johnson änderte damals aufgrund einer ausgabe dieser kolumne den text der waschzettel: "man führe das tampon in seine scheide" war dann doch zu sehr NICHT auf frauen gemünzt und ist seitdem einer frauengerechteren beschreibung gewichen. nicht nur manchmal wünsch ich mir die ironische leichtigkeit dieser kolumnen zurück. sie waren bei weitem nicht nur unterhaltsam. 5. für die erschaffung des binnen-I zeichnen (wer hat's erfunden, häh?) die schweizerInnen verantwortlich. eingang in die bundesdeutsche (hauptsächlich geschriebene) sprache fand es in erster linie durch die tageszeitung (taz). gerade im journalistischen umfeld ist das binnen-I kaum noch wegzudenken. 6. in einigen beiträgen wird das benutzen der weiblichen formen der politischen/gesellschaftlichen arbeit gegenübergestellt. ich glaube, das funktionierte in feministischen zusammenhängen noch nie so. es wurde immer an beidem gearbeitet. an der gesellschaftlichen realität wie an der sprache, die diese wiedergibt. nur so wird ein schuh draus. und so dumm, nur die kappe ohne sohle zu wollen, sind die verfechterinnen der frauensprach-versionen ganz sicher nicht. |
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 407 Userin seit: 29.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.540 ![]() |
Sorry, aber da käme ich mir, ist aber ein ganz persönlicher Eindruck, irgendwie auf den Arm genommen vor. |
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 557 Userin seit: 29.10.2005 Userinnen-Nr.: 2.249 ![]() |
Mich hat es schon immer gestört, dass so viele Bezeichnungen eine Geschlecht auschließen.
Trotzdem würde ich im Alltag nicht sagen: "ich war mit meinen Freunden und Freundinnen am See", sondern "Ich war mit Freunden am See", auch wenn es eigentlich falsch ist. ich finde es sehr schade, dass es im Deutschen kein neutrales Wort für ´man´ gibt... Da lob ich mir das Schwedische, dort es nur ein Wort für z.B. Lehrer und Lehrerin und wenn man ´die Lehrer´ sagt, sind die LehrerInnen gemeint... zumindest habe ich das immer so empfunden, als ich dort gelebt habe, ich werde aber noch mal nachfragen... |
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Salatfee ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 161 Userin seit: 08.05.2005 Userinnen-Nr.: 1.578 ![]() |
Also ich empfinde diese ganzen Endlosdiskussionen mittlerweile einfach nur noch als nervig... Ich will damit jetzt niemanden angreifen! Ich persönlich fühle mich eher angegriffen als angesprochen, wenn ich sowas lese wie SchülerInnen/StudentInnen. Das hat für mich so den Klang, als würde der Schreiber damit ausdrücken wollen: "schau her, ich sprech auch euch Frauen an und wehe ihr macht noch nen Mucks"...
Ich weiß grad nicht so recht wie ich das ausdrücken soll... Ich hoffe ihr versteht was ich meine! Ich fühle mich auf jeden Fall angesprochen, wenn ich zum Beispiel höre/lese, dass ein Café eine Aushilfe sucht oder neue Zeitungsausträger oder so gesucht werden (bin noch Schüler, deswegen diese Beispiele). Ich finde es fast schon kleinkariert, wenn Frauen so darauf erpicht sind, dass diese "Innen"-Formen verwendet werden... Wenn es wirklich mal unklar sein sollte, ob Mann oder Frau oder beide gesucht werden/angesprochen werden sollen, dann finde ich es irgendwie passender auch beides zu verwenden, als die weibliche Form mit einem großen "I"... Das ist meine Meinung und soll wie gesagt niemanden angreifen! :D edit: Buchstabendreher Der Beitrag wurde von Joule bearbeitet: 06.Jun.2006 - 13:44 |
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#158
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
dann will ich mal eine frage stellen: es gab die 'väter des grundgesetzes', sprich: den parlamentarische rat, der 1949 das grundgesetz ausgearbeitet hat. gab es darunter auch frauen?
nun, es geht mir nicht darum, hier ein quiz zu veranstalten, deshalb gleich die lösung hinterher: ja, es waren vier frauen beteiligt. sind die wirklich 'mitgemeint', wenn von vätern die rede ist - und diese bezeichnung hat sich bis heute gehalten. ich behaupte, sie sind es nicht. kaum jemand weiss heute, dass es damals auch 'mütter des grundgesetzes' gab. wie in der geschichtsschreibung üblich, werden die frauen hier unter den tisch gedrängt. |
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Beitrag
#159
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blinder Passagier ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.957 Userin seit: 07.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.905 ![]() |
gute frage..
bei dem thema fällt mir wieder die diskussion über die änderung der (österr.)bundeshymne ein (wegen der söhne...)- für mich völlig unverständlich ich bin auch der meinung man sollte sich besser auf die gleichstelung von mann und frau im realen leben konzentrieren, wie etwa im beruf etc., anstatt in der deutschen grammatik oder in den texten uralter bundeshymnen nach eventuellen, versteckten, hineininterpretierten benachteiligungen suchen... wenn frau nichts besseres zu tun hat als das, dann ist s mit der notwendigkeit von emanzipation nicht mehr weit her... |
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Beitrag
#160
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Doppelherzchen mit Knutschchügeli ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 5.218 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 19 ![]() |
ursprünglich ging es am anfang dieser umfrage nur um die wichtigkeit von weiblichen und männlichen bezeichnungen. es wurde nach den meinungen der userinnen gefragt. denen, die ihre meinung dazu äusserten und eine andere hatten als die, denen diese bezeichungen mehr als wichtig erscheinen, wurde mangelndes interesse, ahnungslosigkeit, unwissen -und was weiss ich nicht noch alles- unterstellt.
die einen fühlten sich missverstanden, die anderen versuchten zu erklären, wie es die deutsche sprache nun mal vorsieht. die einen sagten, wie es ist, die anderen, wie sie es gern hätten. ich persönlich unterscheide in mir wichtige und unwichtige bezeichnungen. so gehöre ich zu den "bürgern dieser gemeinde", genauso wie ich zu den "studenten dieser uni" gehöre. würde mich aber jemand fragen, ob ich der besitzer dieses autos sei, so würde ich sicher antworten: nein, die besitzerin! ebenso lege ich wert auf die bezeichung partnerin, weil ich nun mal eine frau an meiner seite habe. was ich ebenfalls nicht verstehe: wieso fühlen sich lehrerinnen bei der bezeichnung lehrer nicht mit angesprochen, aber umgekehrt soll es so sein? wenn ich bezeichnungen wähle, die beide geschlechter betrifft, dann schreibe ich häufigst so: lehrer/innen wieso gibt es eigentlich die neutrale bezeichung "baby", wenn doch jede mutter weiss, welches geschlecht ihr kind hat? und so kann man ...und frau ;) natürlich auch....sich stundenlang über den sinn und den unsinn, über die korrekte und weniger korrekte, über die emanzipierte und weniger emanzipierte sprache unterhalten...oder streiten! :D in diesem sinne! |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 12.05.2025 - 02:40 |