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> Nächste Coming-Out Geschichte
Firefly
Beitrag 28.Nov.2006 - 16:12
Beitrag #1


Gut durch
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Jetzt muss ich auch etwas loswerden...
Ich bin letzte Woche, so ziemlich unverhofft und gegen meinen Willen, in mein eigenes Coming-Out geschlittert. Für mich selber war es seit einiger Zeit schon klar, dass ich Frauen anziehend finde (hatte zwar erst zwei Beziehungen zu Männern, die beide auf ihre Art lehrreich waren, aber keine Erfüllung), ich war auch über ein Jahr lang ziemlich verknallt in eine, bin’s inzwischen auch wieder...
Ich konnte – und kann – mir aber überhaupt nicht vorstellen, mit jemandem aus meinem direkten Umfeld darüber zu reden, sprich mit meiner Familie oder meine Freunden. Solange nichts drängendes Aktuelles war, solange ich keine Beziehung hätte, die ich nicht verheimlichen würde, dachte ich mir, ich schweige es einfach aus. Irgendwann ist mir meine unglückliche Verliebtheit doch zuviel geworden, hab mich einer Brieffreundin anvertraut, sie hat sehr positiv reagiert, was mich ermuntert hat, mich ein wenig besser in meine Gefühlswelt hineinzufinden, ich hab eben im Internet (wie hier) einiges gelesen... und mir dann ein viel gepriesenes Buch zu dem Thema in der Bücherei ausgeliehen.
Kurz und schlecht: Meine jüngere Schwester kommt unvorhergesehen in mein Zimmer, sieht etwas, das sie nicht kennt, fischt zielstrebig das Buch aus meinen Schreibtischunterlagen heraus und fragt mich aus, wie ich denn dazu komme, so etwas zu lesen. Ich bin so erschrocken, das mir nichts eingefallen ist, um sie abzuspeisen, und sie hat sehr komisch geguckt und schief gegrinst – ich hab es ihr erzählt, dass ich mich in eine Frau verliebt habe. Hab ihr fast eineinhalb Stunden lang erklärt, dass das weder schlimm noch ansteckend noch für sie gefährlich ist, da ich es ja auch niemandem erzählen wollte.
Sie hat reagiert, als hätte ich ihr einen Mord gestanden. Fassungslos, entsetzt, fast angeekelt, ich wusste echt nicht, wie mir geschieht. Ich hab ihr gesagt, dass ich es keinem sagen wollte und dass es sie es daher auch für sich behalten soll. Sie hat schließlich eingewilligt, war schon spät abends, und ist ins Bett gegangen...
In der Früh steht sie dann in meinem Zimmer: Dieses Wissen belastet sie zu sehr. Das ist zuviel für sie, um es für sich zu behalten. Sie wird in absehbarer Zeit mit jemandem darüber reden müssen. Nur zu meiner Information.

Mein Verhältnis zu meiner Mutter war lange Zeit sehr, sehr brüchig, und erst seit einem guten Jahr hat es sich wieder erholt. Sie betrachtet sich als eine Freundin von mir. Sie ist nicht religiös, aber sonst doch das, was ich „konservativ“ nennen würde (was Moralvorstellungen angeht). Sie ist wahnsinnig stur bei Diskussionen, ihre Meinung ist DIE Meinung, mit Argumenten komme ich generell nicht durch. Lesbische Liebe hat sie bis jetzt nur ganz, ganz selten erwähnt, und ausschließlich in spöttischen Seitenhieben, als Witz.

Da meine Schwester zur Zeit zu einem Familienpsychologen geht, bin ich dort hingegangen und habe von mir erzählt - ich wollte diejenige sein, die damit herausrückt, ich will nicht, dass irgendjemand es hintenrum erfährt – auf dass meine Schwester jemanden zum Reden habe. Ich kenne sie und weiß, dass sie es weiter erzählen würde. Sie wird sehr leicht zornig und macht gern unüberlegtes, das die erst hinterher bereut...

Was daraus geworden ist, weiß ich nicht. Meine Schwester meidet jeden Kontakt zu mir (obwohl wir beide bei unserer Mutter wohnen), das Thema ist absolut tabu. Ich kann nicht wissen, wer über mich Bescheid weiß. Hängt sie mich hin? Oder nicht?

Plötzliches outen dem Rest der Familie gegenüber, obwohl ich mich selbst noch nicht voll kenne, entgegen meinem schlechten Gefühl in dieser Sache? Schweigen und Hoffen? Warten, bis jemand ankommt: „Stimmt es, was deine Schwester über dich sagt...?“?
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blaustrumpf
Beitrag 28.Nov.2006 - 16:36
Beitrag #2


Ich will Durchblick! Darum ist meine Brille von MrsM!
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Hallo, Firefly

Wie bist Du denn bisher damit zurechtgekommen, dass Deine Familie nicht Bescheid wusste?

Das sagst Du ja in Deinem Posting: Du hast nicht den Drang verspürt, Dich selbst zu outen. Warum also solltest Du es denn jetzt tun? Nur, damit Du die Erste bist? Hülfe das irgendetwas, würde es auch nur eine Person in Deinem Umfeld mehr von Dir einnehmen?

Ich vermute mal: Nein. Wenn ich in dieser Situation steckte, würde ich vermutlich nichts erzählen. Gar nichts. Seien wir ehrlich: Es braucht schon eine gewisse Entschlusskraft, auf jemanden zuzugehen und zu fragen, "ich habe das und das gehört, stimmt das".

Da kannst Du meiner Meinung nach auch abwarten, bis diese Frage kommt. Wenn sie denn überhaupt kommt. Und dann kannst Du ja so knapp antworten, wie Du willst. Ich habe die Frage einmal in meinem Leben beantwortet. Mit einem "Ja, warum?".

Es liegt an Dir. Solange Du es nicht sagen willst, sehe ich keine Veranlassung, dass Du es sagen müsstest. Jede auf ihre Art, jede auf ihrem Weg, jede in der Zeit, die sie eben braucht. Und wenn für Dich die Zeit noch nicht reif ist, dann ist sie es vielleicht tatsächlich auch noch nicht.

Wie Du Dich auch entscheidest, ich wünsche Dir Mut und Kraft. Alles Gute!

Grüssli, blaustrumpf
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chaophraya
Beitrag 28.Nov.2006 - 18:24
Beitrag #3


Naschkatze
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Gibt es die Möglichkeit für dich, im Fall des Falles auszuziehen?
Prinzipiell stimme ich blaustrumpf zu. Wenn du dich nicht outen willst, brauchst du es nicht zu tun. Das Problem ist aber ja, dass du gerade ziemlich auf glühenden Kohlen sitzt, da dir jederzeit ein Zwangsouting durch deine Schwester ins Haus stehen könnte. Und das scheint ja das Potential zu haben, ganz enorm stressig und unangenehm zu werden.
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Firefly
Beitrag 30.Nov.2006 - 19:15
Beitrag #4


Gut durch
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Erstmal danke für die Antworten :blumen2:

Ja, heute ist es eine Woche her, und zum Glück hat sich meine Schwester etwas beruhigt.
Bisher war meine Angst vor negativen Reaktionen größer als der Wunsch, kein Geheimnis mehr zu haben, obwohl es ab und zu hochkommt (einfach raus damit, egal was passiert :rolleyes: Das ist aber keine Lösung, merk ich schon).
Da meine Schwester zwar nicht mehr mit mir redet, aber wenigstens auch nicht mehr mit sich zu hadern scheint, bin ich nicht mehr unter Druck :) Ziemlich erleichternd.

@blaustrumpf: Meine Mutter würde schon fragen, meine Familie wohl allgemein. So eine Nachricht wäre zu schwer zu ignorieren. Wahrscheinlich würde mich irgendjemand "unauffällig" ausfragen, die klassiche Methode -.-
Ja... ich werde wohl auf jeden Fall noch warten. Meine Mutter ist so eine, die alles, was ihr nicht passt, wegreden will, und keine Argumente zulässt. Wenn ich kann, werde ich wohl warten, bis ich ihr etwas servieren kann, dass sich nicht wegreden lässt :)

@chaophraya: Leider nicht, ganz im gegenteil: Meine Mutter baut zusammen mit ihrem Freund ein neues Haus, in dem ich eine Wohnung haben soll. Ich würde auch wirklich gern mit... außerdem kann ich mir München allein nicht leisten :pfeif: Na ja, das werde ich früher oder später herausfinden, ob und wie das geht, unter einem Dach zu leben. Wenn es sich herausstellt, dass sie mich nicht akzeptieren, werde ich so oder so gehen müssen... aber bis dahin geht noch viel Wasser die Isar runter ;)
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chaophraya
Beitrag 01.Dec.2006 - 12:55
Beitrag #5


Naschkatze
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Freut mich erstmal, dass deine Schwester sich anscheinend doch im Zaum, wird halten können. Auch wenns natürlich schon traurig ist, dass sie deswegen jetzt nicht mehr mit dir spricht.

Das mit dem gemeinsamen Haus würd ich mir allerdings dann tatsächlich recht gründlich überlegen, zumindest versuchen, es so zu gestalten, dass ich nicht auf Teufel komm raus dort wohnen muss, egal was passiert.
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weibsstück1
Beitrag 02.Dec.2006 - 00:50
Beitrag #6


Filterkaffeetrinkerin
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Hi,
das ist ja nun keine schöne Situation für dich. Aber bevor ich versuche, dir weitergehend zu raten, kann ich gerade nur anmerken, dass ich das Verhalten deiner Schwester absolut -Achtung, jetzt kommt ein Wort aus den 80/90ern - ÄTZEND finde und ich mich frage, ob es dir wirklich gut tut, sie so ernst zu nehmen: A la dass sie dir gerade keine "Bedrohung" ist, im Sinne des Ausplauderns. Dieses Szenario, dass sie vor dir steht und meint, sie wäre sozusagen gezwungen, es zu besprechen, klingt für mich ziemlich nach ZENSIERT erhöhtem Geltungsbedürfnis, wohl wissend, wer wo zu treffen ist ...
Entschuldige, falls ich da jetzt voll daneben haue, war nur ein Eindruck. Mit dem dann auch verbunden ist, dass es natürlich schade ist, dass du solche Ängste haben musst, wo eigentlich Freude sein sollte ... Aber halt - ich schweife ab.

Alles Liebe

vom Weibsstück
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Jeshuna
Beitrag 02.Dec.2006 - 14:34
Beitrag #7


Salzstreuerin
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Liebe Firefly

man, Deine Situation ist ja das Letzte :patsch: Es tut mir aufrichtig leid für Dich!!
Ich frage mich, wie man als Mutter so sein kann (von Schwestern bin ich auch nix besseres gewohnt). Sollte mein Sohn später mit der Nachricht kommen, dass er auf Männer steht, dann werde ich ihn in den Arm nehmen und ihm sagen, dass er das von der Mama geerbt hat :D ma ehrlich, ich liebe mein Kind und es tut mir in meiner Eigenschaft als Mama richtig weh, wenn ich lese, dass Du gerade in Deiner Lage - die die Liebe einer Mutter besonders fordert, so wenig Unterstützung hast!
Ich denke, dass Du auf Dauer nicht drum rum kommen wirst, Prioritäten für Dein Leben zu setzen:

Entweder die schicke Wohnung in München - oder ein selbstbestimmtes Leben mit weniger Komfort in einer günstigeren Gegend - wo Du vielleicht morgens mit Deiner großen Liebe glücklich am Frühstückstisch sitzt - ohne dass Dir einer die Moral-Kelle auf den Schädel haut.

Ich wünsch Dir jedenfalls ganz viel Kraft für Deine Situation :)

Jeshuna
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pfefferkorn
Beitrag 04.Dec.2006 - 11:19
Beitrag #8


Gut durch
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jeshuna spricht mir aus dem herzen... sowas dachte ich auch, ich wußte aber nicht, wie schreiben....
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Firefly
Beitrag 04.Dec.2006 - 18:42
Beitrag #9


Gut durch
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@Jeshuna: Die schicke Wohnung ist nicht das Problem, eher die Uni. Ich will Physik studieren und habe so zwei Spitzen-Unis vor der Haustür – da fällt das Wegziehen schwer. Aber vielleicht könnte ich im Studentenheim was bekommen... daran hatte ich noch nicht gedacht

Ich weiß nicht, ob meine Schwester Geltungsbedürfnis hat, ihre Situation ausnutzen will, einfach nur ihre Macht genießt oder sich tatsächlich selbst so unwohl fühlt mit meiner Situation (ha!...).
Inzwischen redet sie wieder mit mir... genauer gesagt, wir haben einmal über eine Nichtigkeit gestritten und heute Mittag erzählt sie mir frohlockend, dass sie ihren Freundinnen verkündet hat, sie wäre lieber in ihren ungeliebten Mathelehrer verknallt als lesbisch. Dabei beobachtet sie mich wachsam.
Sie belauert mich doch. Warum erzählt sie mir so was? Soll ich das toll finden, dass sie lieber ein Ekel lieben würde als eine Frau? Sollte das eine Ermunterung sein, mit ihr darüber zu streiten? Sie sieht mir dabei ohne zu blinzeln in die Augen, und als ich (oh Wunder!) nicht in Lachtränen ausgebrochen bin, sondern nur einen kühl-neutralen Kommentar gemacht habe, fährt sie mich an: „Sei nicht immer(?!) so zickig bei dem Thema! Das ist lustig!“
Ich hab sie stehen lassen... In solchen Situationen würde ich sehr gern mit meiner Mutter darüber reden können; sie ist die einzige, die meine Schwester herunterbremsen kann.
In „Wir lieben wen wir wollen“ zum Beispiel – ich habe die Teile daraus gelesen, die hilfesuchende Jugendliche noch nicht aus dem Büchereibuch gerissen hatten – liest man so Sachen wie „Sag es erst deinen Freunden. Du kannst dir neue Freunde suchen, aber keine neue Familie.“ oder Erzählungen von Leuten, deren Eltern aus heiterem Himmel total überreagiert haben (und verkündete Wertungen zurückzunehmen, ist schwer).
Wenn ich es meiner Mutter einfach sage, es ihr schonend beibringe, dann bekomme ich vielleicht eine Verbündete, die auf ihre Art Macht in der Familie hat. Oder... eine neue Gegnerin, die auf ihre Art Macht in der Familie hat, Öl auf das Feuer meiner Schwester.
Hab heute ein tieferes Tief, schon. Ich fühle mich recht einsam in meinem Umfeld -.- Das wird mir wohl am ehesten zum Problem werden, besonders, wenn es weiterhin Schwierigkeiten mit meiner Schwester gibt.
Ich war früher recht stolz darauf, mein Leben und das Wissen anderer über mich unter Kontrolle zu haben (daher mein Wunsch, im Zweifelsfall die erste zu sein, die die Information preisgibt), und auf einmal bin ich abhängig, habe es nicht mehr allein in der Hand, wann was geschieht.
Es wird wohl Zeit, wütend zu werden. Angst schwächt, Wut stärkt mein Selbstbewusstsein. Ist das ein Weg? Ich erachte meine Wut als gerecht ( - natürlich).

(Zumindest eine der Freundinnen fand das übrigens nicht, dass Lesbischsein schlimmer wäre. Warum auch immer.)


:wacko:
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pfefferkorn
Beitrag 05.Dec.2006 - 10:43
Beitrag #10


Gut durch
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vielleicht ist die idee dann doch mal mit deiner mutter zu reden letztlich die bessere: wenn sie blöd reagiert, kannst du dich zumindest mal an den gedanken gewöhnen, dass es vielleicht besser ist, sich mit beginn des studiums auf eigene beine zu stellen und sich ein wenig von dieser familie zu lösen - wenn sie ihre tochter auch lieben mag, wenn die lesbisch ist, umso besser... dann bist du nicht mehr so ausgeliefert - deine schwester spielt blöde spiele und denkt, sie hat da was in der hand, womit sie dich provozieren darf...
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pandora
Beitrag 05.Dec.2006 - 12:05
Beitrag #11


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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pfefferkorns ausführungen kann ich mich nur anschliessen..
es ist besser das zepter selbst in die hände zu nehmen!!!
so hast du den ersten schritt getan, stehst nicht mehr so unter druck deine umwelt könnte es von jemand anderem zu hören bekommen und du nimmst deiner schwester und jedem anderen die macht über dich.
wird es auch nicht einfach sein, so hast du doch dir gegenüber respektvoll gehandelt...und da fängt es meiner meinung nach an...denn wie du siehst, haben die anderen, (siehe deine schwester) nicht so viel respekt vor dir...

vielleicht musst du deiner mutter ja auch nicht direkt sagen.."du ich bin lesbisch", sondern genau so wie du fühlst, nämlich "ich fühle etwas für frauen, weiß aber selbst noch nicht 100% wo ich stehe... ich kenne mich selbst noch nicht so ganz..."
signalisiere deiner mutter wie wichtig dir ihr vertrauen und ihre unterstützung ist...

edit...dreherchen

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 05.Dec.2006 - 12:07
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Mausi
Beitrag 05.Dec.2006 - 12:16
Beitrag #12


Mama Maus
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QUOTE (pfefferkorn @ 05.Dec.2006 - 10:43)
deine schwester spielt blöde spiele und denkt, sie hat da was in der hand

Und solang du ebenso tust, als ob sie was in der Hand hätte, wirst du dich schlecht fühlen!

Es ist nichts schlimmes daran lesbisch zu sein, weiß gott es gibt schlimmere Dinge (Charakterschwäche z.B. bzw. Manipulatives verhalten .. siehe deine Schwester!).
Aber solange du selbst der Meinung bist, dass lesbisch sein etwas schlimmes ist, dass es verheimlicht werden muss, dass du was falsch gemacht hast.. was auch immer.
Das es ein Grund ist, wieso du schlecht behandelt werden "darfst" .. wirst du es auch ausstrahlen & deine Schwester wird es auskosten & fast jedes Coming-Out mit Menschen, die gerne nicht-hinkucken wird evtl. ein Disaster .. einfach weil du ihnen keinen Grund zum hinkucken gibst, sondern sie unbewusst in ihrem Denken unterstützt!

Soweit von mir.

Mausi
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kleeblatt61
Beitrag 05.Dec.2006 - 12:21
Beitrag #13


einfach-unterwegs
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Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie anstrengend dieser Schwebezustand für dich ist. Jeden Tag damit zu rechnen, dass die Schwester es sagt. Ist ein verdammt schwierige Situation für dich. Vielleicht ist es wirklich das Beste, wie andere schon geschrieben haben, ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen und den 1. Schritt zu tun.

Ja leicht gesagt, weiß ich selbst nur zu gut. Denn bin ja selbst in einer ähnlichen Situation. Nur dass ich die Mutter bin, und grüble jedenTag "Wie sag ichs meinem Kind"
Da macht frau sich ja auch so ihre Gedanken, wie reagiert er, reagiert er überhaupt oder sagt er wie immer, hmm mir egal.
Also so oder so alles nicht einfach.

Ich wünsche dir eine verständnisvolle Mutter. :zustimm:
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Mausi
Beitrag 05.Dec.2006 - 12:34
Beitrag #14


Mama Maus
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QUOTE (kleeblatt61 @ 05.Dec.2006 - 12:21)
Da macht frau sich ja auch so ihre Gedanken, wie reagiert er, reagiert er überhaupt oder sagt er wie immer, hmm mir egal.

Wobei das doch das denkbar beste Statment wäre :D.. vor allem dass er immer sagt ist ihm egal find ich.. irgendwie .. süss :rolleyes: .. wobei es bestimmt auch durchaus nervtötend sein kann .. aber in dem Kontext die Möglichkeit mit einzubeziehen find ich echt nett :lol:

*ist die Antwort jetzt irgendwie unpassend? :wacko: :unsure: :blink: *
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kleeblatt61
Beitrag 05.Dec.2006 - 12:57
Beitrag #15


einfach-unterwegs
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Nö nicht unpassend, aber gehört ja wohl nicht hier rein. Er sagt zwar "mir doch egal" aber was er denkt und fühlt, weiß ich nicht. Ist schon nicht so leicht mit einem 17jährigem :( . Vielleicht sollte ich mal einen Thread aufmachen "Wie sag ichs meinem Kind" :wacko:

Der Beitrag wurde von kleeblatt61 bearbeitet: 05.Dec.2006 - 12:58
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Firefly
Beitrag 05.Dec.2006 - 15:30
Beitrag #16


Gut durch
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Ich fands erst komisch, aber irgendwie habe ich wohl doch kein größeres Problem mit fremden Leuten (ausleihen und in der U-Bahn lesen oder so finde ich nicht schlimm). Hab mir auch gleich mehrere Bücher ausgeliehen, "Wir lieben wen wir wollen" - eine Art Ratgeber, den ich nachher zur Infotheke bringen werde, weil er so beschädigt ist (bin gespannt, ob jemand reagiert auf das Buch (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) und "Von der Kunst, Frauen zu lieben" (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) ...das hat meine Schwester dann gesehen; eindeutiger wäre es wohl kaum gegangen, hm? Liest sich übrigens recht amüsant, das...
<<probt ihr Coming-Out schon an fremden Leuten... Bibliothek, UBahn und Frauenbuchladen waren eher ermutigend...

Morgen gehe ich mit meiner Mutter auf eine Ausstellung und danach in ein klassisches Konzert, ohne meine Schwester --- Ich habe sie Nachmittag und abends für mich allein --- wenn ich es ihr direkt vor dem Konzert sage, kann sie in Ruhe nachdenken, bevor sie eine Reaktion zeigt --- also vielleicht, wenn sie gute Laune hat, ruhig ist, allein mit mir reden kann ------

@Mausi: Ich finde absolut nicht, dass es etwas schlimmes ist. Ganz im Gegenteil, ich freue mich, Liebe für Frauen empfinden zu können; was mich einschränkt ist die Angst, dass das die anderen um mich herum eben nicht so sehen. Ich hatte eine Art Hochgefühl, als ich es mir selbst eingestanden habe, ich fand, dass mein Leben so besser zu mir passt, und aus diesem Gefühl heraus habe ich es auch meiner Schwester ehrlich und direkt erzählt (IMG:style_emoticons/default/sleep.gif)
Daher die Verunsicherung. Die ich recht einfach beseitigen könnte. Wird mir immer klarer. Vielen Dank für eure Antworten (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
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Firefly
Beitrag 15.Dec.2006 - 23:05
Beitrag #17


Gut durch
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So... letzte Woche Mittwoch habe ich es ihr übrigens gesagt, meiner Mutter, wir sind auf ein Konzert gegangen, und ich dachte mir, wenn ich es direkt vorher sage, kann sie darüber nachdenken, bevor sie irgendwie reagiert, kann vor allem/zumindest nicht sofort negativ reagieren, hat Zeit...
Mir sind (leider?) voll die Tränen gekommen, was ein bisschen blöd war, mitten auf dem Weihnachtsmarkt, den wir überquert haben, und dann vor ihren Freundinnen, aber es hat keiner was gesagt. Sie hat es vorerst auch nicht so sehr kommentiert... ich hab ihr erzählt, dass meine Schwester Druck ausübt, sie hat mir zugesagt, dass sie mir in dieser Hinsicht helfen wird (womit mein Ziel eigentlich erreicht wäre, nicht?) :] Außerdem hat sie ein etwas komisches gesagt, von wegen, sie hätte das früher schon einmal für möglich gehalten, nämlich als ich um die 13, 14 war, "weil ich da so zurückgezogen war" - ??? - sie hätte es trotzdem nicht ernsthaft vermutet *verwirrt*
Dann war sie aber letztes Wochenende nicht da, die Woche über ist immer meine Schwester anwesend, wir haben wohl deshalb nicht mehr geredet (sonst hat sich auch nichts geändert), dieses Wochenende kommt ihr Lebensgefährte wieder zu uns... Gestern hat mir meine Mutter gesagt, dass wir nächste Woche irgendeinen Abend weggehen sollten, um zu reden *schluck* -.- Wird schon wird schon wird schon...


:gruebel: :bounce: :unsure: :wacko:
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Lilith666
Beitrag 16.Dec.2006 - 07:01
Beitrag #18


Gemüseputzi
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Herzlichen Glückwunsch! Ich finde es klasse, dass Du den Mut aufgebracht hast, Dich Deiner Mum gegenüber zu outen! Auf jeden Fall hast Du somit Deiner Schwester die Möglichkeit genommen, weiter Druck auf Dich auszuüben mit der latenten Drohung, Dir bezüglich Deiner Mutter "zuvorzukommen"! Ich wünsche Dir alles Gute im Hinblick auf das anstehende Gespräch!! Das wird schon :)

Liebe Grüße
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Mondstern
Beitrag 16.Dec.2006 - 21:21
Beitrag #19


Großer Hund
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Hallo Firefly!

Ehrlich gesagt finde ich es ein gutes Zeichen, dass Deine Mutter mit Dir reden will. Wenn jemand etwas nicht akzeptiert und mit etwas nicht klarkommt, wird nicht darüber geredet. Das heißt, im Falle Deiner Mutter kann es nicht so schlimm sein. :)
Ich spreche da aus Erfahrung: meine Mutter kam und kommt mit meinem Lesbischsein überhaupt nicht klar, folglich ist es sowas wie ein Tabuthema in diesem Haus... :ph34r:

Mondstern.
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Firefly
Beitrag 20.Dec.2006 - 22:25
Beitrag #20


Gut durch
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It's done :happy:

:) Ihr hattet recht :)
Sie hat es akzeptiert,
ich habe gewonnen,
meine Schwester wird verlieren, sollte sie versuchen, gegen mich zu agieren :lol:

<<kommt nur langsam wieder runter von dem Gefühl, die Welt umarmen zu müssen :D

Der Rest der Family kann gar nicht so schlimm werden :)

*glücklich*

Ganz großes Dankeschön für all die Ermutigungen :blumen2:

:bounce:

:rolleyes:

B) :lol:
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