Schwierige Beziehung Einstellungen

[Lana21]

Ich habe meine Partnerin im Chat kennen gelernt, sie wohnt einige hundert km von mir entfernt und so sind wir die meißte Zeit getrennt von einander was uns beide ziemlich an die Nieren geht. Das ist eigendlich unser schlimmes Streitthema, weil sie gerne hätte das ich zu ihr ziehen würde, da ich das aber zz nicht kann und auch nicht möchte da unsere Beziehung ziemlich am kippen ist streiten wir uns andauernt darüber, also eigendlich immer ein hoch und tief. Wir oder sagen wir ich war schon einige male drauf und drann die Beziehung zu beenden weil ich den ständigen Ärger nicht mehr ertragen konnte, aber was soll man schon tun wenn man märkt zwischen den ganzen Stress und Streit ist da doch noch die Liebe die uns zusammen gebracht hat. Tja und so lebe ich hier und sie irgendwo ganz weit weg von mir und wir sitzen beide da und zerbrechen uns die Köpfe über eine Lösung die es warscheinlich gar nicht oder im Moment nicht gibt. :unsure:

[Lucia Brown]

Hallo,

seit letzten Sommer bin ich auch von einer Verbeziehung getrennt. Ich kann dir nur sagen, dass ich endlich wieder bei mir angekommen bin. Die Fernbeziehung ging über 5 1/2 Jahre und über 500km entfernt. Ich war dort und bei mir nicht mehr zu Hause und hatte für meine Freunde nicht mehr so viel Zeit.

Jetzt genieße ich es, dass ich neue Freundinnen kennenlerne, aber auch wieder zu meine Bedürfnissen und Wünschen gekommen bin.

Ich wollte niemehr eine Fernbeziehung, denn ich bin beruflich bereits sehr viel unterwegs und diese Fahrerei geht wirklich von sowas auf die Nerven.

Eine Fernbeziehung ist nur ok, wenn irgendwann dann auch mal das Zusammenziehen thematisiert wird und natürlich auch dann erfolgt.

Eure Streits kann ich gut verstehen! :troest:

[Little_Ru]

Ich kann Dich so gut verstehen, denn das alles habe ich auch bereits 2x hinter mir. Wie sieht es denn aus- kann denn Deine Liebste nicht zu Dir ziehen? Ich für mich habe gelernt, daß eine Fernbeziehung ohne die Perspektive, daß man in absehbarer Zeit zusammen leben kann, wenig Sinn macht und sicher irgendwann scheitern wird. Dieses HIn- und Hergerissensein, dieses Gefühl, weder hier noch dort heimisch zu sein, was Lucia ja auch beschrieben hat, das kenne ich nur zu gut. Ich habe schon mal an anderer Stelle geschrieben, daß ich nach eigenen Erfahrungen Fernbeziehungen total kritisch gegenüber stehe- man ist nie wirklich da, wenn die andere einen braucht, ein Anruf kann in eine ganz blöde Situation kommen und man bekommt nicht die Antwort, die man dann gerne hätte, wenn man zusammen ist, ist es wie Urlaub, man kennt nicht das wahre Alltagsgesicht der Partnerin- das finde ich alles sehr schwierig. Ich würde dir wünschen, daß Ihr Euch zusammenrauft und es doch irgendwie hinbekommt. Und auch wenn ich Dir den Mut nicht nehmen möchte- ich glaube, um Dir selber gerecht zu werden, solltest Du aber auch überlegen, ob es sein kann, daß Ihr vielleicht doch nicht ganz so gut zusammen paßt und ob dieses ständige Streiten, die fehlende Perspektive nicht doch ein HInweis ist, daß diese Beziehung nicht so wirklich erfolgsversprechend aussieht. Viel Glück!

[McLeod]

Hallo Lana,

notwenige Entscheidungen, die nicht fallen oder akzeptiert werden, garantieren nahezu das Scheitern. So meine Erfahrung. Du sagst, Du willst im Moment nicht umziehen. Was hält Euch davon ab, diese Entscheidung zu akzeptieren? Vielleicht kann sie ja um ein "wir reden im September noch einmal darüber und entscheiden uns dann neu oder erneut"? So eine Entscheidung muß ja nicht für die Ewigkeit gefällt werden. So wie die Entscheidung füreinander erneuert und verstärkt werden kann. (Viele machen das mehr oder weniger bewusst an Monats- und Jahrestagen, ich erfinde also nichts Neues oder Progressives hier.)

Fragend grüßt

McLeod

[Diana]

Die Ferne in der Fernbeziehung ist eine Tatsache, die frau akzeptieren muss.
Keine der Beteiligten ist dafür verantwortlich, sie ist einfach da.

Beide müssen sich damit arrangieren. Zumindest eine Weile, bis sich herausgestellt hat, ob die Partnerschaft tragfähig ist. Dann wird sich eine Perspektive ergeben.
Bis dahin braucht es Geduld. Und etwas Mühe, denn in einem zweigeteilten Alltag ist es machmal nicht leicht, Raum zu finden für die notwendigen Gespräche. In Kontakt bleiben, der ehrliche, offene Gedankenaustausch auch an den schwierigen Ecken, das ist, mein ich, das A und O.
Trotzdem wird es immer wieder Konflikte und Schieflagen geben, die kurzfristig nicht lösbar sind, die man eine Zeit lang hinnehmen muss.

Es hat sicherlich wenig Sinn, eine gemeinsame Perspektive erzwingen zu wollen. Wenn eine umzieht, nur weil sie oder die andere die Entfernung nicht aushält, dann geht das mit ziemlicher Sicherheit schief.