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> Mein ist die Rache ...
DerTagAmMeer
Beitrag 30.Mar.2007 - 21:43
Beitrag #21


Adiaphora
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Also kein Problem habe ich mit Zornes-Phantasien, Woodoopüppchen, Foto-Dartscheiben oder was auch immer das Kompensationsbedürfnis im stillen Kämmerlein befriedigt.

Reale Rache halte ich hingegen für absolut destruktiv, sinnlos, kurzsichtig, verantwortungslos und ausgesprochen fatal. Denn fast nie ist sie das letzte Wort nach einer erlittenen Kränkung - statt dessen aber allzu oft ein weiterer Schritt auf einer endlosen Spirale der Gewalt, auf der jeder Racheakt nur neue Rache nach sich zieht. :no:

Ob das christliche Konzept der zweiten Wange die ultimative Reaktion auf eine Verletzung darstellt, mag ich nicht wirklich beurteilen, aber sozial verträglicher ist sie auf jeden Fall - im Großen wie im Kleinen.

Für mein persönliches Gleichgewicht hat es bislang immer genügt, Grenzen nachträglich wieder aufzurichten und mir zu versichern, dass sich eine Verletzung nicht mehr wiederholen kann.

Edit: Absätze

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 30.Mar.2007 - 21:44
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shark
Beitrag 30.Mar.2007 - 22:14
Beitrag #22


Strösenschusselhai
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 30.Mar.2007 - 21:43)


Für mein persönliches Gleichgewicht hat es bislang immer genügt, Grenzen nachträglich wieder aufzurichten und mir zu versichern, dass sich eine Verletzung nicht mehr wiederholen kann.


Das ist auch mein Prinzip. Nicht, dass ich verschiedenen Menschen nicht schon die Krätze an den Allerwertesten gewünscht hätte im ersten gerechten Zorn, doch für mich (und um MICH geht es mir dann ja schließlich primär) war es stets wesentlich wichtiger, zu sehen, dass ich zukünftig nicht mehr in Situationen komme, die hinterher Rachegefühle "produzieren" können.

Meist bin ich ja an dem Umstand, der meine Rachegelüste hervorruft, nicht "unschuldig", sondern habe z.B. "mit mir machen lassen".
Das künftig verhindern zu wollen, löscht schnell mein Rachefeuer zugunsten vernünftiger Vorbeugung.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 30.Mar.2007 - 22:17
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thorn
Beitrag 30.Mar.2007 - 22:38
Beitrag #23


Gut durch
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QUOTE (Firefly @ 30.Mar.2007 - 18:41)
Persönlich glaube ich, Rachebedürfnis hat den Ursprung, dass ich mich irgendwo erniedrigt fühle und meinen Rang zurückgewinnen möchte.

QUOTE
Rache ist eine Handlung, die man begehen möchte, wenn und weil man machtlos ist:... Aus George Orwell - Rache ist sauer.

eben dies denke auch ich.
rache + rachegelüste sind sehr eng mit hierarchien + machtstrukturen verbunden.

zu zeiten der monarchie + den dazugehörenden intrigen wurde sich noch zu hauff duelliert + was machen wir heute?? -_-
ist es uns negal geworden, das gesicht zu verlieren?? :D

aber spass beiseite - in bestimmten gesellschaftsschichten + in sozialen randgruppen, in denen mehrstufige strenge hierarchien herrschen, sind wissentlich ausgeführte racheakte noch heute an der tagesordnung + das ist doch eher traurig.

mir persönlich war bisher kein 'feind' so wichtig - hatte so viel macht über mich - dass mir ein bedürfniss nach rache entstanden wäre.

QUOTE (blue_moon @ 30.Mar.2007 - 18:03)
ganz anders ist es, wenn ich das 'zugucken' im buch oder im film präsentiert kriege. 'der graf von monte christo' oder 'der club der teufelinnen' machen schon spass...

auch mir macht es spass 'anderen dabei zuzusehen' wobei ich glaube dass der reiz für mich nicht in der rache an sich liegt, sondern eher im ausleben intensiver gefühle. :D
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DerTagAmMeer
Beitrag 30.Mar.2007 - 23:01
Beitrag #24


Adiaphora
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QUOTE (thorn @ 30.Mar.2007 - 22:38)
QUOTE (blue_moon @ 30.Mar.2007 - 18:03)
ganz anders ist es, wenn ich das 'zugucken' im buch oder im film präsentiert kriege. 'der graf von monte christo' oder 'der club der teufelinnen' machen schon spass...

auch mir macht es spass 'anderen dabei zuzusehen' wobei ich glaube dass der reiz für mich nicht in der rache an sich liegt, sondern eher im ausleben intensiver gefühle. :D

Vielleicht wäre es hilfreich zwischen "Rache" und "Revanche" zu unterscheiden. Das eher spielerische Thema der "zweiten Chance" (im Leben sieht man sich vielleicht wirklich immer zwei Mal, wer weiß?) befriedigt für mein Empfinden schon ein anderes Gefühl als die Ausscht auf Rache.
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thorn
Beitrag 30.Mar.2007 - 23:39
Beitrag #25


Gut durch
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 31.Mar.2007 - 00:01)
Vielleicht wäre es hilfreich zwischen "Rache" und "Revanche" zu unterscheiden. Das eher spielerische Thema der "zweiten Chance" (im Leben sieht man sich vielleicht wirklich immer zwei Mal, wer weiß?) befriedigt für mein Empfinden schon ein anderes Gefühl als die Ausscht auf Rache.

okay, 'ne chance auf revanche macht den machtkampf zum wettkampf - aber auch dafür müsste es mir wichtig genug sein! zudem bleibt es ein kampf + ich sehe äusserst selten die notwendigkeit auf einer solch drastischen ebene zu agieren.


ps - der threat erinnerte mich gerade an ein posting von Holly http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?sho...ndpost&p=427043
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Fränkie
Beitrag 31.Mar.2007 - 08:39
Beitrag #26


Naschkatze
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Was mich betrifft, bin ich eher der Typ der anderen etwas nicht gönnt, zumindest wenn ich diese Personen nicht mag. Wenn sich dann eine bestimmte Frau vor mich hinstellt und die ganze Zeit vor meinen Füßen herumspringt und sich gerade darüber freut das sie das und das bekommen hat und das sie das und das schon hat, dann macht mich das rasend und am liebsten würde ich sie von irgendetwas runterwerfen. Das würde ich natürlich nie machen B)

Aber das merke ich immer wieder ... das ich Menschen die mir unsympathisch sind ihr Glück in keinster Weise gönne. Eine Ausnahme jedoch ist, wenn mir etwas widerfährt was besser ist als das was ihr widerfahren ist :D

Kurz gesagt, ich bin neidisch auf die Menschen die es in meinen Augen nicht verdient haben glücklich zu sein.
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Little_Ru
Beitrag 31.Mar.2007 - 16:53
Beitrag #27


Naschkatze
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Ich glaube, Rache will man nur nehmen, wenn man mit dem Ereignis, das einen so getroffen hat, noch nicht abgeschlossen hat, wenn zu viele Gefühle noch involviert sind und wenn man keine andere Möglichkeit sieht, um mit der Enttäuschung, dem Schmerz, der Wut umzugehen. ich für mich muß ganz ehrlich sagen, daß ich nicht rachsüchtig bin. Zum einen möchte ich nicht, daß man mich in einer Situation, in der ich jemand verletzt habe, so behandelt. Und zum anderen muß ich sagen- wenn mich jemand so getroffen hat, daß Rache angebracht wäre, dann ist mir dieser Mensch diese Aktion gar nicht mehr wert- das ist abgehakt, und ich will mich nicht erniedrigen, mit den gleichen Mitteln zu kämpfen wie er.

Ich bin auch niemand, der wirklcih eifersüchtig oder neidisch ist- allenfalls auf solche Dinge wie FReundschaft, Zuwendung. Materiell interessiert mich das gar nicht- da können wirklich alle das haben und bekommen, was sie nun mal haben, ich weiß, daß Materielles allein nicht glücklich macht und von dhaer gönne ich das allen von Herzen. Und außerdem weiß ich ja nie, was bei mir noch kommt- vielleicht habe ich das ganz große Glück und bekomme etwas, was andere sich ersehnen- in Kanada habe ich das Sprichwort kennen gelernt "What goes around, comes around"- und danach lebe ich.
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sugar
Beitrag 01.Apr.2007 - 14:28
Beitrag #28


sendegi sibast!
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QUOTE (Fränkie @ 31.Mar.2007 - 08:39)
... Kurz gesagt, ich bin neidisch auf die Menschen die es in meinen Augen nicht verdient haben glücklich zu sein.

Das ist ja eine offene Antwort! :)

Meinst du, sie verdienen es nicht, weil sie DIR etwas angetan haben, oder allgemein?
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Bilana
Beitrag 02.Apr.2007 - 19:21
Beitrag #29


Capparis spinosa
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Ich denke auch, Rache hat was mit Machtlosigkeit zu tun. Rache ist eine Handlung. Und die finde ich für mich persönlich destruktiv, unnütz und einfach Energieverschwendung.
Ärger, Wut, Zorn, Trauer, Hass vielleicht sogar, ja das alles gehört wohl irgendwie dazu und will angemessen ausgedrückt werden. Magengeschwüre sind sicher noch die harmloseste Folge von herunterschlucken solcher Gefühle. Aber Rache? Steigert man sich da nicht rein in negative Gefühle? Ich meine reinsteigern ohne verarbeiten zu können?
Mit Machtlosigkeit meine ich hier subjektive Machtlosigkeit oder vielleicht auch Machtlosigkeit gegenüber den eigenen negativen Gefühlen, dem eigenen Leid. Ich finde die Idee konstruktiver, dass man seinem Leid nicht dauerhaft vollkommen machtlos gegenüber steht. (Damit will ich nicht sagen, dass es nicht Situationen gibt, wo man als Mensch in dem Moment komplett machtlos, ohnmächtig ist.)
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pandora
Beitrag 02.Apr.2007 - 19:43
Beitrag #30


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (pandora @ 30.Mar.2007 - 20:58)

bis ich erkannte, welch tolles werkzeug die phantasie sein kann...

in meiner phantasie, darf ich alle facetten der rache leben...von verbaler wut, bis zum körperlichen übergriff, ohne dass sie sich letztlich gegen mich, oder andere richtet.


mit anderen worten...ich denke phantasie ist ein gutes ventil und finde es keinesfalls verwerflich, solche sachen zu denken.

rache hat was mit machtlosigkeit zu tun, dem stimme ich zu 100%zu, @bilana
jedoch bin ich der meinung, dass die verarbeitung per phantasie dafür sorgt, dass eben die von dir beschriebenen magengeschwüre, nicht auftreten...
selbstverständlich gibt es oft die gelegenheit zum gespräch, oft aber ist es nicht mehr möglich, mit menschen zu reden, weil zu viel beschädigt, verletzt oder zerstört wurde...
es gibt menschen die ich derartig verachte, dass es mir nicht möglich war/ist, mich in einem gespräch, mit ihnen auseinander zusetzen.

und dann steht/stand mir nun die phantsie zur verfügung, sie lässt/ließ für mich den weg der verarbeitung offen, sie gibt/gab mir gegelgenheit, mich mit diesem thema auseinanderzusetzen, ohne irgendjemandem schaden zuzufügen.
früher richtete sich unverarbeitet wut, hass und rachegefühl gegen mich selbst...

heute trete ich den arschlöchern dieser welt, in meiner phantasie heftigst in den arsch, aber noch nie habe ich in erwägung gezogen, dies in die tat umzusetzen.


eines finde ich seltsam, bin ich wirklich die einzige, die rache nimmt....wenn auch nur in gedanken?????

edit...anrede zugefügt

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 02.Apr.2007 - 19:49
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Mausi
Beitrag 02.Apr.2007 - 19:54
Beitrag #31


Mama Maus
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QUOTE (pandora @ 02.Apr.2007 - 20:43)
eines finde ich seltsam, bin ich wirklich die einzige, die rache nimmt....wenn auch nur in gedanken?????

Nein, bist du nicht.

Aber auch nur in Gedanken, mehr möchte ich auch garnicht.
So viele Gefechte mit mir unliebsamen Personen fechte ich im Kopf aus, damit ich im Leben damit gelassener umgehen kann.

Selbst Rache geübt? Nein, soweit ich mich erinnern kann nie.
Angestiftet dazu? Nein, auch nicht.

Ich habe für mich gelernt, dass ich nur warten muss und sich jeweillige Leute dann selbst ins aus befördern. Hört sich vielleicht komisch an, aber wenn ich einen Disput mit einer Person hatte, dann versuche ich zu klären & je nachdem wie es dann läuft ziehe ich mich zurück ... die Person selbst macht dann alles weitere, wenn sie nicht loslassen kann.

Eine Genugtuung verspüre ich dann jedoch, wenn jeweillige Person sich dann ins Aus beförderte sozusagen.. (wobei "Ins Aus befördern" viele Formen haben kann, einfach ein "Folgen für Verhalten spüren").

Ich verlasse mich darauf, dass Dinge sich von selbst regeln und das tun sie meist, auch ohne mein Zutun.

Ich möchte mich nicht rächen, da würde ich mir selbst nicht treu bleiben.
Wie gesagt, die Gedanken jedoch sind frei, was ich da machen kann bleibt mir überlassen und kann in vollsten Zügen ausgelebt werden .. denn es bleibt ja in Gedanken.

Mausi
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Bilana
Beitrag 02.Apr.2007 - 20:05
Beitrag #32


Capparis spinosa
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QUOTE
es gibt menschen die ich derartig verachte, dass es mir nicht möglich war/ist, mich in einem gespräch, mit ihnen auseinander zusetzen.

Ja das verstehe ich. Zumal das oft auch Menschen sind die von sich aus zu einem Gespräch nicht in der Lage sind.
Aber für solche Menschen mag ich eben meine Energie gar nicht verschwenden. Kann das gar nicht. Das wäre mir schon wieder eine Nähe, die ich zu denne nicht mag. Völlige Ignoranz liegt mir da eher.

QUOTE
eines finde ich seltsam, bin ich wirklich die einzige, die rache nimmt....wenn auch nur in gedanken?????

Jetzt wo du so genau fragst. Doch ganz selten passiert es mir, das ich Rachefantasien habe. Aber auch nur in Beziehungen in denen ich mich sicher fühle. Und ja, es entlastet auch irgendwie. Aber doch stelle ich fest, dass es eben eine ausgiebige Beschäftigung mit negativen Gefühlen, ein hineinsteigern ist. Zumindest bei mir. Und es gibt mir irgendwie nicht nachhaltig etwas. Ich habe es für mich als befriedigender erlebt die Machtlosigkeit so auszuhalten, als Gefühl, wie sie eben ist. Das ist irgendwie realer. Und es ist ein guter Ausgangspunkt etwas zu ändern. Zu verstehen das die Machtlosigkeiten eben ein Gefühl ist, das in mir entsteht und meist recht wenig mit anderen zu tun hat. (Gilt wie gesagt für aktuelle Situationen und nicht für solche, wo man de fakto machtlos ist.)

Ist vielleicht auch eine Frage was man für ein Typ ist.
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two-hearts
Beitrag 03.Apr.2007 - 07:38
Beitrag #33


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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ich möchte mal diejenigen von euch "rachsüchtigen" ;) fragen, wie so eine rache aussehen würde.

mir kommt diesbezüglich gerade in den sinn:
wenn ich zum beispiel jemandem "die pest an den hals wünsche" und selbiger tatsächlich die pest bekommt, wie ich mich dann wohl fühle?
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Laika
Beitrag 03.Apr.2007 - 07:44
Beitrag #34


Gut durch
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Das dürfte doch eine Sache der Situation sein, oder?

Also ich achte auf die Verhältnismäßigkeit (bei der ich natürlich meine eigenen moralischen Kriterien anwende). Es ist für mich völlig logisch, dass die Opfer z.B. von Gewaltverbrechen ein anderes Rachebedürfnis verspüren, als wenn mir z.B. die letzten 5 Körnerbrötchen vor der Nase wegschnappt werden. Ein konkretes Beispiel finde ich daher schwer ... :gruebel:
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two-hearts
Beitrag 03.Apr.2007 - 08:02
Beitrag #35


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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greifen wir gar nicht so weit um uns!
nehmen wir eine x-beliebige ex und im streitgespräch schleudern wir ihr den (rache-)wunsch, sie möge vom blitz getroffen werden, an den dickschädel.

sie verlässt das haus und rennt in ein auto!

und nun?


ich kann mich erinnern, dass wir (als kinder auf der rückbank unseres autos sitzend) auf der landstrasse unterwegs waren, als uns ein auto auf rasante und halsbrecherische art überholte, die meinem vater ein enormes fahrkönnen abverlangte, und ich meine mutter daraufhin wütend sagen hörte: ihr verdammten ar....., der nächste baum soll eurer sein! :unsure:
wenige kilometer weiter sahen wir den wagen an einem baum kleben!


dieses erlebnis und seine erinnerungen daran lassen mich mit rachegelüsten inne halten!

rache hat bei mir etwas mit hass zu tun. hass ist ein gefühl, welches ich nicht zulasse, demzufolge auch keine rachewünsche enstehen können!
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Fränkie
Beitrag 03.Apr.2007 - 08:20
Beitrag #36


Naschkatze
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QUOTE (sugar @ 01.Apr.2007 - 15:28)
QUOTE (Fränkie @ 31.Mar.2007 - 08:39)
... Kurz gesagt, ich bin neidisch auf die Menschen die es in meinen Augen nicht verdient haben glücklich zu sein.

Das ist ja eine offene Antwort! :)

Meinst du, sie verdienen es nicht, weil sie DIR etwas angetan haben, oder allgemein?

Diese Menschen müssen mir noch nicht einmal was getahn haben ... es reicht wenn ich sehe wie sie mit anderen umspringen. So als wären sie weniger liebenswert und hätten es nicht verdient zu exestieren.

Aber die Person auf die ich jetzt ganz besonders spekuliere, die hat mir soviel genommen ... von meiner Persönlichkeit ... sie sorgt dafür das ich mich mehr als klein fühle und ständig das Gefühl habe nicht zu genügen.

Sie reibt einen die tollsten Geschichten unter die Nase und schreit nach Anerkennung ... wenn ich etwas erzähle, dann wird dies nur mit einem "hmm" kommentiert. ICH HASSE SIE.

So das musste jetzt raus -_-
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Fledi
Beitrag 03.Apr.2007 - 08:52
Beitrag #37


...
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Guten Morgen.

Two-Hearts letzter Beitrag spricht mir bisher am meisten an.

In den Jahren meiner Kindheit und Jugend spürte ich die Rache für die Unsichtbarkeiten der Welt und den maßlosen Zorn für Dinge, die ich weder herbeigeführt noch tragen konnte. Belohnungen waren Strafmaßnahmen, die nicht eben mit einer Ohrfeige zu beschreiben sind. Ich habe meine Eltern lange Jahre für das was sie taten geliebt. Wie sollte ich auch anders. Kind sein bedeutete dies. Kind sein bedeutete, Lasten zu tragen und Dinge anzunehmen, die - wie ich heute weiß - Eltern nicht mit ihren Kindern tun.
Lange Jahre brauchte es um meine Psyche zu brechen, Tage die nicht enden wollten. Wochen, in denen ich zwischen Leben und Sterben dahindümpelte.

Nun, ich könnte Rache nehmen. Ich könnte einen unaussprechlichen Hass entwickeln. Doch wozu? Die situative Genugtuung würde es keinesfalls beschaffen und eher würde es meine Persönlichkeit wieder und wieder brechen.

Rache ist Kampf. Rache ist Macht. Wie mächtig möchten wir Menschen sein? Hier kommen meines Erachtens psychologische und geschichtliche Aspekte erschwerend hinzu. Wie sagt man so schön: "Gib einem Pförtner einen Schlüssel und er wird zum Diktator." Und würde man ihn fragen, lautete die Antwort sicherlich: "ich musste ja früher dafür das und das....." Wir alle streben nach Überheblichkeit und Stolz. In welchen Bereichen wir die Dinge ausleben, suchen wir uns gewissermaßen aus. Wir alle beziehen uns rechtfertigend gerne auf Situationen, um unser Tun auszuleben. An wem scheitert die Rache denn dann am meisten? Ja wohl an uns und unserem Gefühl.

Ich komme durchaus damit zurecht, wenn Situationen ihren spontanen Tribut fordern. Das ist Emotion, die darf gewissermaßen raus. Doch inwiefern setzen wir unseren eigenen Zorn über das Wohl Anderer?
Verhältnisse lassen sich klären. Fühle ich mich hintergangen und das bewusst, dann muss das Verhältnis geklärt werden und keine Pseudomachtspielchen ins Leben gerufen, die mich Energie kosten und ich nur auf den Rückschlag meines Gegenübers warten darf. Dafür ist mir meine Zeit definitiv zu schade.

Für mich ist Rache dumpfer Hass. Die Jahre haben mich empfindsam werden lassen. Gleichermaßen stolz. Aber auch vernünftig. Und ich bin froh, dass ich kein Amokläufer bin. Meine Vergangenheit ließe dies in Rechtfertigung sicher zu, vielleicht auch ein strafmilderndes Urteil.
Doch entscheide ich, ob ich mich über zwei statt fünf Jahre Haft freue, oder ob ich diese Zeit anderweitig planen möchte. Und genauso verhält es sich mit den minuziösen Ausmaßen dieser Verschwendung.

Ich möchte leben, nicht mich zerfressen lassen von dumpfen Rückschlägen und dem permanenten beschäftigen mit Vergangenheit. Nichts anderes ist Rache für mich. Rache ist für mich schlichtweg Unehrlichkeit und das Verschleiern bzw. das bewusste Vermeiden der Auseinandersetzung mit der eigenen Person und seinen Schwächen.

So... nun fahre ich entspannt ins Büro
einen schönen Tag.

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pandora
Beitrag 03.Apr.2007 - 10:09
Beitrag #38


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (Fledi @ 03.Apr.2007 - 09:52)


1... Ich möchte leben, nicht mich zerfressen lassen von dumpfen Rückschlägen und dem permanenten beschäftigen mit Vergangenheit.

2... Nichts anderes ist Rache für mich. Rache ist für mich schlichtweg Unehrlichkeit und das Verschleiern bzw. das bewusste Vermeiden der Auseinandersetzung mit der eigenen Person und seinen Schwächen.

hey fledi,
dein statement wiederspricht sich für mein gefühl doch sehr :gruebel:

zu 1...
wenn es sich um eine späte rache handelt, ist es sicher ein hohles, kalt geplantes unterfangen und mehr als kontraproduktiv.
es ist absolut destruktiv sich ständig in altem schmerz und alten verletzungen zu suhlen...
ich würde es wirklich niemandem empfehlen, es zerfrisst den menschen und nimmt die lebensqualität...weil alle energien nur auf rache fokusiert sind.
produktiver ist es, sich mit der vergangenheit auseinanderzusetzen und den dingen ihren platz zu geben...
in so fern gebe ich dir absolut recht

zu 2...
aber...
rache hat in meinen augen, so rein garnichts mit unehrlichkeit zu tun...
rachegefühle zu haben, hat schon etwas mit auseinandersetzen der eigenen erfahrungen zu tun. allerdings auf eine sehr negative art.

hab mal nachgelesen...und wiki sagt
QUOTE
rache ist eine handlung, bei der der rächer jemandem das gleiche oder schlimmeres antut, was dieser ihm oder dritten, zuvor angetan hat.
rache ist eine emotion, die dem kontrahenten zur genugtuung dient.
rache ist ein akt der selbsthilfe.



wobei ich immer wieder erwähnt und verstanden wissen möchte....dass meine art der rache sich nur und ausschliesslich in meinem kopf abspielte...
und selbst dies, ist mir heute zu viel aufmerksamkeit, für einen menschen der diese nicht im geringsten verdient hat...
und hier sprechen wir von rache und nicht von kleinen flüchen, die wir alle mal aussprechen...
niemals würde ich wie doppelherzchen erwähnte...jemandem den tod an den hals wünschen, o.ä...

edit...ich kaufe ein P.... geplantes sieht doch besser aus

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 03.Apr.2007 - 11:00
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blue_moon
Beitrag 03.Apr.2007 - 10:55
Beitrag #39


strösen macht blau!
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fledi schreibt vom 'permanenten beschäftigen mit der vergangenheit'. genau das ist doch der punkt. statt mich aktiv darum zu bemühen, das vergangene hinter mir zu lassen und nach vorn zu blicken, halte ich im planen oder auch im akt der rache eben an diesen negativen geschehnissen fest. im 'besten' fall hört das mit dem vollzug der rache auf, im schlimmsten fall warte ich auf gegenmassnahmen, suhle mich in der vorstellung, was als nächstes vom opfer meiner rache zu erwarten ist und bleibe immer noch in den alten vorkommnissen gefangen.

wenn ich die situation zwischen israelis und palestinensern begucke, frage ich mich, was wohl passieren würde, wäre eine der beiden parteien plötzlich weg. einfach in luft aufgelöst, nicht mehr da. besiegt oder einfach nur auf den mond ausgewandert. hass und rache sind in dieser region so oft zum selbstzweck geworden, dass viele menschen probleme damit bekommen würden, nach vorn zu gucken und die zukunft in angriff zu nehmen. die möglichen schrecken (chancen?) der zukunft sind nicht bekannt, die der vergangenheit schon.

QUOTE (fledi)
Wir alle streben nach Überheblichkeit und Stolz.

nö.
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pandora
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:01
Beitrag #40


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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@blui

so wirklich verstehe ich nicht, was du mir sagen willst :roetel:
ich schrieb doch, dass rache destruktiv, negativ und belastend ist...

meinst du etwa, dass das zeitweilige befassen mit rachephantasien schon belastend, unvernünftig ist???
wenn ja, wieso?
weil du glaubst, dass ich somit die vergangenheit nicht loslasse???

da kann ich nur sagen, für mich ist dem absolut nicht so...
ich benutzte es oft als ventil...
ich kann wut, trauer oder sogar hassgefühle, die durch einen traum entstanden, oder durch eine therapiesitzung zurückkamen, damit super gut kompensieren.
ich befasse mich aktiv mit diesem thema, indem ich mit meiner therapeutin zum beispiel eine visualisation mache und alles was mich belastet sage, rausschreie oder evtl. sogar am boxsack rausprügele...
meine gefühle lassen sich somit wieder auf einen normalen level zurückfahren und gestatten mir somit, wieder funktionieren zu können....

okay, vielleicht ist "rache" da nicht der richtige ausdruck :roetel:
aber ich habe während so einer sitzung, sehr wohl schonmal, hände oder andere körperteile chirurgisch entfernen lassen, selbst zum hackebeilchen gegriffen, oder zugesehen wie der jenigen person genau das angetan wurde, was man mir gerade zu gute kommen ließ... und dann gefragt..."na, wie fühlst du dich jetzt damit "...

wie gesagt, dass alles ist lichtjahre her..aber es hat mir damals geholfen zu überleben, ohne selbst zur amokläuferin/täterin zu werden, oder zu einem drogen/alkoholsüchtigen, selbstverletzenden etwas...

nun ja, ich glaube ja, der umgang mit gefühlen oder deren verarbeitung, ist individell..
jedeR hat seine eigene weise

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 03.Apr.2007 - 13:04
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