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> Mein ist die Rache ...
two-hearts
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:02
Beitrag #41


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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okay, ich fasse mal zusammen:

rache ist...laut wiki...etwas, was ich jemandem antue! ich räche mich - praktisch!
fluch ist etwas, was ich jemandem wünsche - theoretisch!

wenn ich also rachegedanken hege, dann läuft in meinem kopf etwas theoretisch ab...oder?

demzufolge gehe ich also davon aus, dass alle, die rachegedanken hegen, ihre "opfer" rein theoretisch nur verfluchen, denn rache ausüben bedeutet ja, jemandem etwas antun!!! richtig???
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pandora
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:06
Beitrag #42


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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ja genau two-hearts, dass meine ich...versuche ich zu sagen :blumen2:

alles nur theorie...nie nicht wirklich in die realität umzusetzen...
aber auch das schrieb ich schon ;)
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two-hearts
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:11
Beitrag #43


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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oh pandora, ich dachte, für mich eine zusammenfassung zu formulieren, weil ich das gefühl hatte, dich nicht richtig zu verstehen. ich kam irgendwie völlig durcheinander mit diesen begriffen und ihren be-deutungen!

nun gut, dann lag ich also richtig! also...her mit die blumens!!! ;) merci!
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pandora
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:19
Beitrag #44


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (two-hearts @ 03.Apr.2007 - 14:02)


demzufolge gehe ich also davon aus, dass alle, die rachegedanken hegen, ihre "opfer" rein theoretisch nur verfluchen, denn rache ausüben bedeutet ja, jemandem etwas antun!!! richtig???

wobei da anzumerken wäre...
es gibt natürlich auch menschen, bei denen es nicht beim verfluchen alleine bleibt, sonderen die theorie "leider" auch in die praxis umgesetzt wird...
und das ist in meinen augen, verwerflich, negativ, destruktiv und ...
zu viel der ehre, für die arsch.... dieser welt
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blue_moon
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:22
Beitrag #45


strösen macht blau!
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@pandora: mein beitrag sollte nicht konkret auf deine antworten, sondern meine allgemeine sicht beschreiben. der nahost-konflikt beschreibt - natürlich auf die spitze treibend - was ich meine: rache, die vielfach nicht in der ventil-funktion steckenbleibt, sondern zum selbstzweck wird.

was du beschreibst, ist eine einseitige rache. eine, die deine fantasie beschäftigt, dir hoffentlich hilft, loszulassen und der positive mensch zu sein, der du bist. die jeweilige person, an der du dich rächst, wird wohl nie davon erfahren. das ganze hilft dir, druck abzubauen, aber nicht, weil wirklich jemand anderes darunter leiden muss.

ich hab von filmen und büchern geschrieben, die mir durchaus spass machen. natürlich ist das auch eine art ventil, wenn die ar***löcher im film ihre 'strafe' kriegen. da ist ein held - oder x heldinnen -, die es den ar***löchern der welt zeigt. und solche kennen wir alle...
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regenbogen
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:26
Beitrag #46


a.D.
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Hm, ich verstehe "Fluch" anders. Der ist nicht nur Theorie, sondern der Wunsch, dass jenem Menschen ganz real etwas Schlimmes passieren möge.

Während die "Rache in der Fantasie" sich damit erschöpft, dem Menschen in der Fantasie etwas anzutun. Für den realen Menschen soll das aber keine Konsequenzen haben, sondern es dient nur der eigenen Verarbeitung.
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Fledi
Beitrag 03.Apr.2007 - 13:27
Beitrag #47


...
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Ui...

Pandora

Wikipedia sagt - dank dem Hintergrund dieser Enzyklopädie - nach Gefühl einer X-beliebigen Person, was Rache zu sein hat. Die Psychologie spricht vermutlich eine vollkommen andere Namensgebung zu, die Philosophen handeln nach dem ihren Gefühl und schrieben dies auf und so mag mein Weltbild möglicherweise zwiespältig erscheinen, doch ist Ambivalenz manchmal das einzige, was mich auf den Boden der Tatsachen zurückholt.

Während Sokrates vor seinem Tode sprach: "Leben - das heißt lange krank sein: ich bin dem Heilande Asklepios einen Hahn schuldig." war er wohl eher der Sanftmütigere, ganz im Gegensatz zu Nietzsche. Sein Spruch des Gewaltmenschen - "Bitte nie! Lass dies Gewimmer! Nimm, ich bitte dich, nimm immer!" - spricht hier für sich.

Für mich bedeutet Rache eben den geplanten Feldzug gegen eine andere Person. Ob das Gegenüber mir selbst oder mir bekannten Menschen etwas antat, was nicht nachvollziehbar ist, sei dahingestellt, aber sowie ich bewusst in die Richtung denke, wie heiß denn die glühenden Eisen sein müssten und ob das Eis denn noch mit den Fingerspitzen berührt werden darf oder nicht, verschleier ich die Arbeit an mir selbst. Ich glaube nicht daran, das Rache aufhört. Die erste Tat ist immer die schlimmste, alles folgende trägt für mich persönlich zur Routine bei. Eine gefährliche Angelegenheit.

Das spontane Reagieren innerhalb eines Streites ist eine Affektemotion. Man kann sicherlich auch hier geteilter Meinung sein, ab welchem Stadium der Handlung man von krankhaftem Verhalten sprechen möchte oder auch nicht.

Wenn Wikipedia sagt, Rache sei eine Emotion die dem Kontrahenten zur Genugtuung dient, dann widerspreche ich dem Menschlein, der diesen Beitrag da so hineingesetzt hat. Das stimmt für mich und mein Empfinden schlichtweg nicht. Bewusste Rache ist Berechnung. Berechnetes Gefühl ein Ausschluss in sich selbst. Denn plane ich eine Rache, plane ich negatives Gefühl von morgen, übermorgen und nächster Woche. Wie weit mehr kann man sich denn noch selbst den Dolch in die Rippen treiben? Kalkuliert wird beim klugen Rächer nicht nur das eigene Handeln, sondern es wird zu einem Schachspiel. Inwieweit hat das Gegenüber Möglichkeit zu schaden und übergreifend zu handeln und inwieweit wirken Rächer diesem Handeln gleichermaßen entgegen und lassen ihr Tun denn beim eigentlichen Thema?

Somit widerlege ich nach meiner Auffassung bereits Wikipedias nächsten Ansatz, dass Rache ein Akt zur Selbsthilfe sei. Nett umschrieben aber meiner Meinung nach mehr als fragwürdig.
Ein Akt zur Selbsthilfe ist das Verarbeiten von Erlebtem und die Selbsthilfe beruht ja wohl darin, sich der Möglichkeiten dieser Selbsthilfe bewusst zu werden und ggf. zu nutzen. Das Ausmerzen eines Zweiten oder Dritten steht da ja vollkommen außen vor. Dann sind es mindestens zwei Menschen die sich auf das Recht der Selbsthilfe berufen und somit ist ein Erreichen der Selbstverstümmelung unumgänglich. Und sei es "nur" das Innere dieser Menschen.

Blui:

Versuchen wir nicht, dem Rachegefühl überlegen zu sein? Versuchen wir nicht stolz aus Niederlagen hervorzugehen und stark zu werden? Anders war das in dem Zusammenhang nicht gemeint.
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blue_moon
Beitrag 03.Apr.2007 - 15:57
Beitrag #48


strösen macht blau!
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QUOTE (Fledi @ 03.Apr.2007 - 14:27)
Blui:

Versuchen wir nicht, dem Rachegefühl überlegen zu sein? Versuchen wir nicht stolz aus Niederlagen hervorzugehen und stark zu werden? Anders war das in dem Zusammenhang nicht gemeint.

das klingt, als würd ich da hocken und sagen: ich will jetzt keine rache nehmen wollen. oder so. - tu ich aber nicht. eher bin ich damit beschäftigt, mich selbst auf alle möglichen weisen aufzupäppeln - ich neig ja eh eher dazu, mir selbst leid zu tun (zum glück immer irgendwie zeitlich absehbar) :rolleyes:

hm, das was du beschreibst, klingt irgendwie eher nach trotz und sturheit... vielleicht ja ganz probate mittel gegen das unterkriegen lassen.

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Bilana
Beitrag 03.Apr.2007 - 17:13
Beitrag #49


Capparis spinosa
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QUOTE
Rache ist Kampf. Rache ist Macht.

Ich möchte noch einmal betonen, das Rache eher Machtlosigkeit zeigt. Oder anders. Rache zeigt, dass man eben vom vollkommen hilflosen Opfer zum rächenden Opfer geworden ist. Aber immer noch Opfer. Opfer von anderen, aber irgendwann eben auch von sich selbst. Und Opfer sein heisst für mich klein sein, nicht stark sein, also nicht stark von innen heraus. Ob nun generell oder situativ das mag unterschiedlich sein.
Allerdings ist Rache vielleicht Kampf, nämlich Kampf um Macht. Es scheint mir als wolle rache ein Stück der Macht zurückerobern, die einem entzogen wurde. Aber da liegt für mich der casus beknacktus: Es funktioniert nicht. Zumindest nicht für mich.
Ich kann mir die Macht nicht zurück holen, Hilflosigkeit kompensieren. Ich kann sie mir nur selbst geben. Schwierig.
QUOTE
meinst du etwa, dass das zeitweilige befassen mit rachephantasien schon belastend, unvernünftig ist???

Ich denke ja. Denn wie du selbst an anderer Stelle schreibst ist es eine Beschäftigung mit bestimmten Menschen, ich sag jetzt mal Tätern, die das gar nicht verdient haben und die einem selbst nicht gut tut.

Die beste Rache ist, finde ich auch, immer noch ein schönes Leben. Manchmal geht es mir so, wenn ich mich an Vergangenes, Schlimmes erinnere, dann denke ich auch, was sind/waren das für arme Würstchen, mein Gott, dass die es nötig hatten ihre Mitmenschen so unmenschlich zu behandeln. Aber das gute ist: Ich hab sie hinter mir gelassen. Ich bin jetzt schon, obwohl erst am Anfang des Weges, stärker, freier und glücklicher, als die je sein werden. Und das lässt mich in Genugtuung innerlich kichern.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 03.Apr.2007 - 17:13
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skritti
Beitrag 03.Apr.2007 - 20:46
Beitrag #50


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QUOTE (Bilana @ 03.Apr.2007 - 17:13)


QUOTE
meinst du etwa, dass das zeitweilige befassen mit rachephantasien schon belastend, unvernünftig ist???

Ich denke ja. Denn wie du selbst an anderer Stelle schreibst ist es eine Beschäftigung mit bestimmten Menschen, ich sag jetzt mal Tätern, die das gar nicht verdient haben und die einem selbst nicht gut tut.

Das sehe ich ein wenig anders.
Durch Rachephantasien kann ich zumindest zum Teil etwas nachholen, wozu ich in der Situation selbst nicht in der Lage war: Mich zu wehren.
Ich kann Wut ein wenig ausleben, die mich sonst nach und nach auffrisst. Die erlebte Hilflosigkeit ein bisschen wenigstens ausgleichen und so mein Inneres wieder ein wenig in die Waage bringen.
Durch Wegschieben und sogenanntes positives Denken allein ist manches Erlebte (Erlittene) nicht zu bewältigen und zu überwinden.
Wichtig finde ich, Rachephantasien bewusst zu erleben und mit dem Wissen, dass ich mir damit Erleichterung verschaffen will.
Nicht mich verzehren nach Ausübung der Rache in Wirklichkeit.
Nicht versinken, nicht mich verstricken in Rachephantasien.
Irgendwann tief durchatmen können mit dem guten, hoffnungsvollen Gefühl, nun freier weiterleben zu können.
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sugar
Beitrag 03.Apr.2007 - 21:42
Beitrag #51


sendegi sibast!
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QUOTE (two-hearts @ 03.Apr.2007 - 08:02)
greifen wir gar nicht so weit um uns!
nehmen wir eine x-beliebige ex und im streitgespräch schleudern wir ihr den (rache-)wunsch, sie möge vom blitz getroffen werden, an den dickschädel.

sie verlässt das haus und rennt in ein auto!

und nun?


ich kann mich erinnern, dass wir (als kinder auf der rückbank unseres autos sitzend) auf der landstrasse unterwegs waren, als uns ein auto auf rasante und halsbrecherische art überholte, die meinem vater ein enormes fahrkönnen abverlangte, und ich meine mutter daraufhin wütend sagen hörte: ihr verdammten ar....., der nächste baum soll eurer sein! :unsure:
wenige kilometer weiter sahen wir den wagen an einem baum kleben!


dieses erlebnis und seine erinnerungen daran lassen mich mit rachegelüsten inne halten!

rache hat bei mir etwas mit hass zu tun. hass ist ein gefühl, welches ich nicht zulasse, demzufolge auch keine rachewünsche enstehen können!

Hallo TwoHearts! :)
Dein Beispiel mit dem Autounfall war gut, allerdings wollte ich nicht so weit gehen und mir die Rache praktisch und real (!) nehmen.
Es geht mehr um die Gedanken, die darum kreisen ...
Was den Hass betrifft: Ja, Rache hat mit Hass zu tun. Verspürst du ihn NIE? Oder wie blockst du ihn ab, wenn Hass sich anbahnt??
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sugar
Beitrag 03.Apr.2007 - 21:47
Beitrag #52


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QUOTE (skritti @ 03.Apr.2007 - 20:46)
...
Durch Rachephantasien kann ich zumindest zum Teil etwas nachholen, wozu ich in der Situation selbst nicht in der Lage war: Mich zu wehren.
Ich kann Wut ein wenig ausleben, die mich sonst nach und nach auffrisst. Die erlebte Hilflosigkeit ein bisschen wenigstens ausgleichen und so mein Inneres wieder ein wenig in die Waage bringen.
Durch Wegschieben und sogenanntes positives Denken allein ist manches Erlebte (Erlittene) nicht zu bewältigen und zu überwinden.
Wichtig finde ich, Rachephantasien bewusst zu erleben und mit dem Wissen, dass ich mir damit Erleichterung verschaffen will.
Nicht mich verzehren nach Ausübung der Rache in Wirklichkeit.
...

Liebe Skritti, ich zitiere dich, weil du sehr schön ausgedrückt hast, was ich auch empfinde :blumen2:
Trotzdem merke ich, dass ich oft auch die Gedanken zensiere ... manchmal sind sie so stark, dass ich sie nicht ignorieren kann, aber - tja, ich bekomme ein schlechtes Gewissen :unsure: und gleichzeitig ärgere ich mich darüber, denn ganz tief in mir fühle ich mich doch "im Recht" -_-
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Firefly
Beitrag 03.Apr.2007 - 22:05
Beitrag #53


Gut durch
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QUOTE (Fledi @ 03.Apr.2007 - 13:27)
Wenn Wikipedia sagt, Rache sei eine Emotion die dem Kontrahenten zur Genugtuung dient, dann widerspreche ich dem Menschlein, der diesen Beitrag da so hineingesetzt hat. Das stimmt für mich und mein Empfinden schlichtweg nicht. Bewusste Rache ist Berechnung.

Berechnetes Gefühl ein Ausschluss in sich selbst.

Denn plane ich eine Rache, plane ich negatives Gefühl von morgen, übermorgen und nächster Woche. Wie weit mehr kann man sich denn noch selbst den Dolch in die Rippen treiben?

Berechnung schließt Gefühl aus, aber negative Gefühle kann man sich durch Planung verschaffen? Ich lese das so, für mich ergibt diese Ausführung keinen Sinn. Wie ist das gemeint?

Ich sehe in der Planung und Ausführung von Rache durchaus "positive" Gefühle: Befriedigung eines Nachholbedarfs, Erfolg bei der eigenen Tat, Überlegenheitsgefühle... von daher auch Genugtuung, wie es wohl bei Wikipedia steht.

Ein gesundes Gewissen sollte sich da natürlich einschalten (oder auch der Verstand), aber genau auf solche befriedigenden Gefühle spekuliert man doch während etwaiger Rachegelüste; die Umsetzung in der Praxis heißt dann nur, dass man Egoismus den Vorzug vor Vernunft gibt oder dass man die negativen Folgen der Tat für sich selbst ausblendet.

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two-hearts
Beitrag 04.Apr.2007 - 06:18
Beitrag #54


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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QUOTE (sugar @ 03.Apr.2007 - 22:42)
Hallo TwoHearts! :)
Dein Beispiel mit dem Autounfall war gut, allerdings wollte ich nicht so weit gehen und mir die Rache praktisch und real (!) nehmen.
Es geht mehr um die Gedanken, die darum kreisen ...
Was den Hass betrifft: Ja, Rache hat mit Hass zu tun. Verspürst du ihn NIE? Oder wie blockst du ihn ab, wenn Hass sich anbahnt??

guten morgen sugar,

ich denke, jede/r wird "hass" anders definieren, anders deshalb, weil es doch ein sehr persönliches gefühl ist.

ich für mich kann sagen, dass ich dieses gefühl nicht kennen, weil hass für mich ein gefühl ist, welches ich nicht greifen kann. es gibt viele andere beschreibungen, die ich für eine meiner gefühlslagen einsetzen würde.
das wort "hass" oder dinge wie "ich hasse dich" würden mir niemals über die lippen kommen.

ich denke auch, dass es einen zusammenhang zwischen diesem hassgefühl und der fähigkeit des verzeihens gibt.

sicher gab es situationen in meinem leben, in denen das gefühl des hasses angebracht wäre, aber mir gelang es bisher immer, dieses gefühl durch andere begriffe zu ersetzen.

bildlich dargestellt würde ich sagen, das gefühl hass hockt ganz ober auf der letzten treppenstufe und bis ich da ankomme, muss ich so manch andere stufe hochsteigen...und sei es auf knien und ellenbogen!

gruss
two-hearts
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Bilana
Beitrag 04.Apr.2007 - 08:54
Beitrag #55


Capparis spinosa
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QUOTE
Ich kann Wut ein wenig ausleben, die mich sonst nach und nach auffrisst. Die erlebte Hilflosigkeit ein bisschen wenigstens ausgleichen und so mein Inneres wieder ein wenig in die Waage bringen.
Durch Wegschieben und sogenanntes positives Denken allein ist manches Erlebte (Erlittene) nicht zu bewältigen und zu überwinden.

Ich sage ja auch nicht das es mit positivem Denken und wegschieben allein getan ist. Obwohl ich denke das wegschieben für den Moment durchaus hilfreich sein kann. Und positives an ALLEM finden was man erlebt hat finde ich auch wichtig. Ich glaube sonst zerbricht man vielleicht, wenn man nicht sieht das gewisse Dinge einen nicht nur geschwächt, sondern auch gestärkt haben.

Nur ich persönlich verstehe es nicht. Dieses Rache als nachträgliches Wehren oder auch Macht zurückholen, das versteh ich nicht, wie es wirken kann, soll. Dieses nachholende, wie kann das gehen?
Das Geschehene ist doch nunmal vergangen. Und damit ist auch erstmal das weg, was einem genommen wurde. Und wie krieg ich das wieder mit Rache? Da gebe ich dich wieder etwas von mir. Dabei will ich etwas haben. Und das kann ich mir nur slebst geben. Allein, aber eben vielleicht auch über positive Beziehungen.
Hm.. büschn würr heut morgen.
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sugar
Beitrag 01.May.2007 - 18:22
Beitrag #56


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QUOTE (Mab @ 04.Apr.2007 - 09:10)
Ich war den Großteil meines Lebens zu schwach, zu gutmütig, zu verständnisvoll und ließ Menschen auf meiner Würde herumtrampeln - obwohl ich sagte und mitteilte, dass ich das nicht möchte.

Seitdem ich meine Grenzen verteidige (einmal in Taten, wie gesagt: "piesacken" und anschließend in Gedanken) scheine ich etwas auszustrahlen, dass es nicht mehr dazu kommt, dass mir jemand dumm kommt.


Das ist auch ein sehr interessantes Thema :)
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