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Beitrag
#81
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... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 17.466 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 17 ![]() |
Nun, ob es im Sinne einer jeden Frau war, diese Wege nach ihren nicht vorhandenen Vorstellungen gestaltet zu bekommen, sei dahingestellt. Kinderbetreuung in allen Ehren... Sinn dessen war jedoch nicht, den Frauen das Berufleben zu ermöglichen, sondern der Umkehrschluss war hier Grundgedanke. Das Land besaß ja nur meistverbreitet volkseigene Betriebe, die größtenteils in riesigen Werken ihrem Dasein fristeten. Und nur um der Tätigkeit nachgehen zu können, wurde soviel Wert auf die Kinderbetreuung gelegt. Sprich: Weil Frau zu arbeiten hat, geht das Baby mit 1 Jahr in die Krabbelgruppe. Nicht, weil es so tolle Möglichkeiten der Kinderbetreuung gibt, können die Frauen so schön arbeiten gehen. Desweiteren wurde jährlich geschaut, wo Bedarf in diversen Kombinaten besteht und somit Arbeitsstellen vergeben. Ob jemand sich für für diesen Beruf berufen fühlte war schnuppe. Zu Mausis Frage: Der politische Aspekt stand immer und überall im Vordergrund. Nicht-befolgen wurde hart bestraft. Das ging ja in den obigen Ausführungen zu den Pionieren und Schulzählapellen schon los. Okay.... politschstes Zeichen: die Wahl! Parteien gab es einige, doch nur eine "gedultete". Wer nicht wählte oder die "falsche" ankreuzte wurde gerne mal persönlich aufgesucht. Soviel zu Wahlgeheimnis und Co.... |
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Beitrag
#82
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Dann will ich auch mal eine Frage stellen, als unkundige aber interessierte Westsozialisierte.
Wenn man mal von den offensichtlichen Entscheidungsträgern absieht - gab es in der DDR auch eine unausgesprochene Elite, so wie im Westen? Also eine Schicht die ihr bürgerliches (Vorkriegs-)Knowhow, und vielleicht auch Besitz, in den realexistierenden Sozialismus mit hinüber retten konnte und auch in diesem System hervorragend funktionierte? Kreise, Schichten, Familien die dann doch etwas gleicher waren unter all den gleichen Genossen? Für die ein begehrter Studienplatz, wirklich freie Berufswahl, eine etwas größere Wohnung usw. dann doch ein gutes Stück selbstverständlicher war als für die proletarische Masse? Die die Verhinderung von Privatbesitz gekonnter zu umschiffen wußten? Also dieses berühmte Sozialkapital, das systemunabhängig die mehr oder gerade auch weniger (sophisticated dezent!) offensichtlich Privilegierten auszeichnet, kam das auch in der DDR zum Tragen? Oder war es wirklich so daß diese Unterschiede erfolgreich ausgemerzt waren? Wie habt Ihr das erlebt? Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 26.Aug.2007 - 20:00 |
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Beitrag
#83
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Mama Maus ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.982 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 78 ![]() |
Danke Fledi, für deine Ausführungen.
ich wusste zwar, dass die Politik dort "hoch geschrieben war" bzw. das befolgen der "Regeln" - und auch dass Stasi eben überall war - aber die Berichte hier verdeutlichen und zeigen das Lebensgefühl, dass dort gewesen sein muss. Mit all seinen positiven und negativen Aspekten! Wobei mir die Frage aufkommt, was war positiv, welches Gefühl? ich habe grade eher das Gefühl, dass es ins "negative" - so man es bewerten wollte - abrutscht - gab es auch etwas "positives" an dieser Sicherheit des vorbestimmten Lebens? Interessierte Grüsse Mausi |
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Beitrag
#84
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Doppelherzchen mit Knutschchügeli ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 5.218 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 19 ![]() |
hallo sägefisch,
in der ddr gab es das "arbeiter- und bauernvolk" und die sogenannte "intelligenz"! wer zu wem "gehörte" is klar, oder? wer "mehr" hatte oder wer "mehr" war, gehörte zum staatsapparat, sprich stasi! man war immer bemüht, dem volk das gefühl zu geben, man behandle alle gleich, um so auch neid und missgunst unterm volk zu vermeiden! es gab viele dinge, da hatten wir einfach keine auswahl! entweder alle hatten das gleiche, oder eben alle hatte nichts! beispiele: auf unseren strassen fuhren in der regel 4 verschiedene autotypen: trabant, wartburg, moskwitsch, lada... (von mir aus auch noch einer mehr, kommt mir gerade nicht in den sinn, ist aber auch egal) wer etwas anderes fuhr, hatte "dreck am stecken"! alle unser bäder, von sassnitz (nördlichste stadt) bis suhl (südlichste) hatten blaue fliesen! wer andere fliesen hatte, hatte "dreck am stecken"! jede neubauwohnung war gleich geschnitten! da, wo villen standen, kam das normalvolk nicht hin! fertig! eine meiner cousinen verliebte sich damals in einen "soldaten auf zeit", heisst, der typ hatte sich für 25 jahre bei der nva verpflichtet. auf solche männer war man natürlich stolz und diese wurden dann auch "besonders" behandelt. schliesslich mussten die bei laune gehalten werden! in der ddr gab es sogenannte grenzgebiete. das waren orte oder stadtteile, welche direkt an der grenze standen. wenn dort einer aus deiner verwandschaft wohnte, und du diesen besuchen wolltest, dann ging das nur mit "passierschein". dieser musste natürlich lange genug vorher beantragt werden. der antrag musste ausführlich begründet werden und dann war lange nicht klar, ob er genehmigt wurde! meine o.g. cousine wohnte in einem solchen grenzort und wir konnten/durften sie jahrelang nicht besuchen! @ mausi, weisst du, ich habe 19 jahre meines lebens in der ddr verbracht. meine kindheit war "positiv". ich hatte ein gutes gefühl....aus meiner sicht als kind, wohlbemerkt!!! als kind kanntest du einfach nichts anderes! ich habe im wald im laub gespielt, wir haben dem bauern das heu in der scheune durcheinander gebracht. wir hatten tolle kindergeburtstage mit luftballons und girlanden, haben auch klingelstreiche gemacht und gummihopse gespilet, sindan die ostsee in den urlaub gefahren. weihnachten stand immer ein christbaum im wohnzimmer und geschenke gab es auch! uns kindern ging es gut, wenn uns unsere eltern ein gutes gefühl gaben. wenn allerdings die eltern auf ihre weise rebellierten, dann war es auch für uns kinder nicht lustig...zum beispiel in der schule! ich hatte eine unbeschwerte kindheit. es gab viele kinder, die hatten das nicht! gruss two-hearts ich weiss nicht, ob man das ddr-system wirklich so detailgetreu wiedergeben kann! |
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Beitrag
#85
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Salatfee ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 179 Userin seit: 12.02.2007 Userinnen-Nr.: 4.063 ![]() |
dass ich den ersten absatz ironisch gemeint habe, dürfte eigentlich klar sein, oder? ansonsten ist hier bei mir - feministisch geprägt - immer angekommen, dass die frauen in der ddr viel gleichberechtigter und autarker waren und viel mehr freiheit hatten - im gegensatz zu den westfrauen. das habe ich auch nach dem fall der grenze in ungarn von einer frau gehört, die wir damals in unsere "westliche wg" kostenlos aufgenommen hatten, weil sie ja eine bleibe brauchte. wenn ich dich richtig verstehe, hatten die frauen in der ddr arbeit, weil eigentlich zu viel arbeit liegenblieb, Fledi? *unsicher, ob ich das richtig interpretiere* |
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Beitrag
#86
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Die weibliche berufstätigkeit in der DDR hatte volkswirtschaftliche Hintergründe. Humanistisches oder gar feministischer Wohlwollen dürfte es kaum Gewesen sein.
Anfangs gab es tatsächlich zu wenige Arbeitskräfte. Prozessinnovationen und damit eine rationalisierung von Arbeitskräften gab es nicht, wegen mangelndem Know-How, Kapital und sicher auch Ideologie. Es wird ja auch die Doppelbelastung der Frau in der DDR diskutiert. Frau und Mann gingen arbeiten, aber Kinderbetreuung und Haushalt wurden nicht gleich aufgeteilt. Warum auch. Die angebliche feministsiche Revolution war eine von oben verordnete. Das geht nur bis zu einem gewissen formalen Grad. Informelle Institutionen, wie Überzeugungen der Leute, Familienstrukturen können weder von oben, noch schnell verändert werden. Ich denke schon was Berufstätigkeit anging waren Frauen gleichberechtigter als in der BRD und auch als sie es jetzt sind. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass eine der Mütter nicht gearbeitet hätte. Aber waren Frauen auch freier als jetzt? Wie sollte das sein? In einem Land in dem nur 2-3 Leute einer Klasse normal Abi machen konnten und studieren konnten. Ein Land in dem die Bürger eh nur so frei waren wie sie den engen vorgaben des Systems entsprachen. Das Frauen aus dem Ostblock das heute anders sehen halte ich für eine normale und notwendige Verklärung der Vergangenheit. Wer denkt und sagt schon gerne, dass er 20-30-40 jahre in einem unterdrückenden System und einer Mangelwirtschaft gelebt hat? Zudem wo es im Westen noch heute Ressentiments gegen den Kommunismus gab? Da musste man doch nach Dingen Suchen, die nachweislich besser waren. und die Situation der Frau ist ja in Teilen durchaus ein Ansatzpunkt. Nur denke ich, ist es nicht der einzige Ansatzpunkt. Erst recht nicht, wenn es um Lesben ging. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 04.07.2025 - 22:16 |