Ich habe mich in den letzten Wochen ziemlich rar hier gemacht. Das liegt sicher nicht am Forum,
sondern schlicht an meinem Leben, in dem es grade drunter und drüber geht.
Vor vielen Jahren bin ich durch Zufall auf unsere kleine Insel gestoßen. Die hohen und tiefen Wellen
des damaligen Lebens haben mich zu einer Gestrandeten gemacht. Aber ich hatte das Glück,
auf andere Gestrandete hier zu stoßen. Und schon bald hab ich gemerkt, dass hier gemeinsam
ein Stück Heimat geschaffen wurde und wird.
Mein Leben schlägt nach wie vor hohe Wellen. Im Moment sogar größere als jemals zuvor.
Diese Wellen sind nicht positiv, ganz und gar nicht. Deshalb ist es gut zu wissen, dass es da diese
kleine Insel gibt, auf die ich mich flüchten kann. Auch wenn ich mich in den letzten Wochen
nicht aktiv eingebracht habe, so war ich dennoch nicht weg.
Einige Male habe ich überlegt, ob ich euch an dem was grade mit mir passiert teilhaben lassen soll.
Bisher hab ich mich dagegen entschieden, weil es triggern könnte, bzw. würde. Manchmal ist es
besser, dieser Insel, dieser Heimat für kurze Zeit den Rücken zu kehren.
Andere Medien werden heute wohl eher zum Austausch genutzt als ein Forum. Chats und Gruppen
auf Webseiten oder dem Smartphone lassen eine viel schnellere Kommunikation zu. Für mich ehrlich
gesagt zu schnell. Mein Account bei dem blauen sozialen Netzwerk existiert zwar noch, aber ich nutze
ihn nicht mehr. Die Kommunikation mit dem Smartphone mag ich nicht, ist aber leider nicht wegzudenken.
Sicherlich kann dies praktisch sein, keine Frage, doch ich sehe auch eine gewisse Problematik, die es auf
unserer Insel so nicht gibt. Die Reaktionszeit ist hier in der Regel eine ganz andere, was ich als wohltuend
empfinde. Man liest einen Text und kann darauf antworten, oder auch nicht. Die Antworten sind
zeitversetzt, wodurch es auch bei brenzligen Themen eine Abkühlphase gibt. Wie schnell tippt man aber
auf dem Smartphone herum, fast schon im Affekt? Das geschriebene Wort hat in einer Kommunikation immer
einen kleinen Nachteil. Es sind lediglich Worte, die man lesen kann, aber nicht hören, keine Tonhöhen, keine
Betonung, auch keine Mimik oder Gestik. Das ist hier natürlich auch so, doch durch die Zeitversetzung können
Worte bedachter gewählt werden, jede hat die Möglichkeit für sich zu entscheiden, wie schnell sie antworten
will. Die Entschleunigung empfinde ich als Wohltat.
Vielleicht sind Foren überholt, mag sein. Viele Dinge waren das irgendwann einmal. Viele Dinge kommen aber
auch wieder, erleben ein Revivel. Ich möchte unsere Insel nicht verlassen, denn sie ist ein Stück Heimat für mich.
Eine Heimat, die für andere Frauen vielleicht grade wenig ansprechend wirkt. Das ist in meinen Augen aber in
Ordnung. Hin und wieder strandet dann doch die eine oder andere hier. Vielleicht nur für kurze Zeit, vielleicht
findet diese aber das, was sie gesucht hat. Eine Heimat, in der man ankommen darf, mit seinem ganz
eigenen Tempo, weit weg von der Schnelllebigkeit der anderen sozialen Medien. Kurz gesagt, ein Ruhepol.
Also packt die Liegestühle aus, lasst uns hinaus auf's Wellen schlagende Meer blicken und Cocktails aus
Kokosnüssen schlürfen. Ich lade euch ein, aber bitte lasst das Smartphone zu Hause