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> Wie beeinflusst Corona Euer Leben (und die Liebe)?
Lucia Brown
Beitrag 27.Oct.2020 - 20:11
Beitrag #61


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ohje, Schräubchen. Ich bin einfach bei dir und fühle mit Euch mit!
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Schräubchen
Beitrag 31.Oct.2020 - 12:09
Beitrag #62


Dreht manchmal durch...
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Ich danke euch (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
Das KH war übrigens Anfang der Woche in den Medien, wegen einer anderen Sache.


Ok, mal zurück zum eigentlichen Thema.
Was haltet ihr von dem "Wellenbrecher-Lockdown"?
Angesichts der Zahlen, auch hier im Kreis, halte ich die Maßnahmen zumindest für gerechtfertigt.
Wenn ich dann sehe, dass gestern die hiesigen Kneipen und Bars brechend voll waren und man
immer wieder gehört hat, dass man wenigstens dieses Wochenende nochmal feiern wolle, kann ich
das "Apellieren an die Vernunft" nicht mehr hören.

Mir ist klar, dass es für viele, sehr viele Menschen auch finanzielle Probleme geben wird.
Für Wirte und Künstler müsste eine Menge mehr getan werden und das sind nur zwei
Bereiche, bei denen es um die Existenz geht. Allerdings kann ich Aussagen wie, dass Kneipen
und Kulturbetriebe ja keine Infektionsherde seien, nicht mehr hören. Da frage ich mich immer wieder,
woher diese Gewissheit kommt. Die meisten Infektionsketten können gar nicht mehr
nachvollzogen werden.
Und trotzdem denke ich, dass vernünftige und sichergestellte Hygiene-Konzepte
in diesem Bereich erstmal ausreichen sollten, um Existenzen so lange wie möglich zu erhalten.
Diese könnte man ja noch etwas verschärfen.
Und dass Ferienwohnungen nicht mehr genutzt werden dürfen, ist für mich nicht zu verstehen.
Ein hiesiger Bauer darf seine Ferienwohnungen nicht vermieten, hat aber einen Reitstall, wo
sich die Pferdebesitzer und Reitschüler*innen ständig begegnen.

Ich bin ehrlich gesagt, ziemlich verwirrt, kann das Eine gutheißen und zugleich tauchen andere
Gedanken auf, die dem vorherigem zu widersprechen scheinen.
Also, wie seht ihr die neuen Maßnahmen?
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Lucia Brown
Beitrag 31.Oct.2020 - 18:00
Beitrag #63


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ZITAT(Schräubchen @ 31.Oct.2020 - 13:09) *
Also, wie seht ihr die neuen Maßnahmen?


Unverständlich und unklar. Wir wissen noch überhaupt nicht, wie die UNI und die VHS geregelt sind. Hier in Bayern sind gerade eine Woche Herbstferien und wir wissen alle nicht, ob wir im November überhaupt Kurse halten dürfen.

Es dürfen sich 10 Personen aus zwei Haushalten treffen? Was ist mit Haushalt gemeint? Was ist mit WG´s. Wie groß muss die Wohung für die 10 Personen sein? Müssen diese 10 Personen auch Abstand halten????

Fragen über Fragen!

Der Profi-Fußball darf stattfinden. Die kleine Vereine dürfen nicht mal trainieren.


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Lucia Brown
Beitrag 31.Oct.2020 - 18:05
Beitrag #64


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So eben bekam ich die Info, dass an Musikschulen Unterricht, mit Hygienkonzept, stattfinden kann.
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plop
Beitrag 31.Oct.2020 - 20:06
Beitrag #65


feministische winterfeste klimperlesbe
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ZITAT(Lucia Brown @ 31.Oct.2020 - 19:05) *
So eben bekam ich die Info, dass an Musikschulen Unterricht, mit Hygienkonzept, stattfinden kann.



aber nicht in nrw (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) da werden sie jetzt geschlossen.
das ist respektlos gegenüber den leuten,die sich echt einsetzen
und tun und machen und ständig überprüfen und ggf. verbessern:
denn da wo ich arbeite sind die hygienekonzepte sowas von gut und konsequent........

aber da sieht frau auch andere gewichtungen:
musikschule gehört im einen bundesland zur bildung und in einem anderen
zu freizeitangebot.

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Lucia Brown
Beitrag 31.Oct.2020 - 20:48
Beitrag #66


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ZITAT(plop @ 31.Oct.2020 - 21:06) *
ZITAT(Lucia Brown @ 31.Oct.2020 - 19:05) *
So eben bekam ich die Info, dass an Musikschulen Unterricht, mit Hygienkonzept, stattfinden kann.



aber nicht in nrw (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) da werden sie jetzt geschlossen.
das ist respektlos gegenüber den leuten,die sich echt einsetzen
und tun und machen und ständig überprüfen und ggf. verbessern:
denn da wo ich arbeite sind die hygienekonzepte sowas von gut und konsequent........

aber da sieht frau auch andere gewichtungen:
musikschule gehört im einen bundesland zur bildung und in einem anderen
zu freizeitangebot.

das stimmt. Und zugleich regen mich diese unterschiedlichen Regeln einfach nur auf. Für viele Erwachsene ist auch in Bayern die Teilnahme an einem Kurs der VHS oder der Musikschule Freizeit. Das kann ich schon auch verstehen. Der Bildungsauftrag ist jedoch schriftlich festgelegt und wird doch immer mal auch kommuniziert. Warum das nicht in ganz Deutschland endlich mal gleich geregelt wird, verstehe ich nicht. Vermutlich, weil sie sich nicht einigen können, die versch. Bundesländer.
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McLeod
Beitrag 02.Nov.2020 - 08:48
Beitrag #67


mensch.
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Mich haben die steigenden Fallzahlen und das wenige, was sich mit dem Erreichen der seit Juni(?) bekannten "relevanten Grenze" von 50/100.000 in 7 Tagen änderte, gestresst. Kreise erreichten 100. 150. 200. Selbst in dünn besiedelten Gegenden, die nicht einmal eine erste Welle hatten (auch weil SH und MV im Frühjahr Tourismus komplett stoppten, nehme ich stark an) ist es mit etwas Verspätung auf einmal hochgegangen, erst die 35, dann die 50 gerissen.

Und draußen gingen die Leute ins Kino, in die Kneipen, waren die Straßenbahnen voll. Dass es in den Großstädten zu mehr Fällen kommen würde, hat mich nicht überrascht. Nur die Tatenlosigkeit, diese Mini-Veränderungen. Dass es sich in Landkreisen auch so rasant entwickelte, hat mich erst überrascht. Dann wurde mir klar, dass dort 1-2 dieser Gelegenheiten, wo 1 Person sehr viele ansteckt (während die meisten infizierten Personen 0-1 anstecken), ausreicht für hohe Inzidenzwerte.

Es hat mich gestresst, weil ich viele Leute aus Risikogruppen kenne, zu denen nun die Gefahren näher rückten. Plötzlich waren "die Fälle" Personen die wir/sie kannten, plötzlich saßen direkte Kontakte von mir (und ich hab nur wenige seit März) in Isolation und warteten auf ihr Testergebnis.

Ich habe schlicht Angst um ihre Leben und unsere Gesundheit.

Solange die Menschen bei gutem Wetter viel draußen waren und auch Rad fuhren, statt Auto oder Bahn oder Bus, war dieses Hygienekonzept-Prinzip mit Museen, Kinos und Kneipen voll ausreichend. Milder September. Nicht mal Schule war problematisch, trotz Stoßzeiten im Bus o.ä.

Darum bin ich erleichtert über den großflächigen Stopp von Kontaktmöglichkeiten und Verkehrsaufkommen. Ich bin wütend und verletzt über die letzten zweieinhalb Wochen und erst recht über die letzten 5 Tage. Diese Ignoranz finde ich komplett unverständlich. Und nach den März-Erfahrungen, als vor den ersten Verordnungen die Menschen schon sehr spürbar ihre Präsenz im öffentlichen Raum reduziert hatten und sich viele solidarische Aktivitäten online und offline entwickelten, bin ich enttäuscht über den Fokus auf sich selbst, nun.

Die Kompensationen und Hilfsmaßnahmen finanzieller Art der Regierungen (Bund/Land) finde ich darüber hinausgehend eine Zumutung. Ich sehe meine künstlerisch freiberuflichen Freund*innen mit den Nerven am Ende, gestresst und ratlos. So viel Geld verteilen wir im Privaten um seit März, das kann doch nicht deren fucking Ernst sein, dort bei denen in der politischen Verantwortung. Denn alle Vermögenden haben 2020 ihr Vermögen weiter gesteigert. Und es wird dort nichts abgeholt und für die wirtschaftlichen Pandemie-Maßnahmen und den Ausbau des Gesundheitssystems genutzt. Applaus und Lavendel für Pflegekräfte... Ich möchte brechen und zwar auf Redepult im Bundestag. (All das trifft auch Gastronom*innen und Sexworker*innen und noch einige andere Berufsgruppen... Tattoo-Artists, Physios zT)

Was unsere staatlichen Strukturen auch nicht geschafft haben seit März ist ein System der Arbeit und Zusammenarbeit, um Übertragungswege gut zu identifizieren. Vielleicht hängt das aktuell auch mit der enormen Geschwindigkeit zusammen und dass es einfach ein Alltag mit viel zu vielen Kontakten der Corona-Positiven war. Aber schlechte EDV-Lösungen, schlechte Personalschlüssel und Gesundheitsämter, die nicht mal im Ansatz Pandemie-tauglich sind... Was hatten wir da eigentlich all die Jahrzehnte? Bundeswehr beim Kontaktermitteln... Gruselig... Es gäbe genug Menschen, die angestellt und eingearbeitet wersen können. Hier werden staatspolitische Trennungen aufgehoben, während sich ein Scheiß um rechte Netzwerke bei Bundesweh und Polizei gekümmert wird. Uff, uff, uff.

Ich finde die Schließungen von Gastronomie und Kultur und einem Teil von "Freizeit"-Orten sowie dem Amateursport völlig okay. Es ist eine breit gestreute Kontaktreduzierung. Angesichts von Dunkelrot und Lila auf der Karte und keinem einzigen Kreis unter 35 (oder inzwischen 50) und der Latenz von 10-14 Tagen ungemein wichtig. Auch angesichts der nicht funktionierenden Appelle an uns, kollektiv auf jene Aktivitäten zu verzichten, die wir individuell für verzichtbar gehalten hätten, in den 3 Wochen zuvor. Offenbar haben die, die etwas veränderten mit dem Herbst und den steigenden Zahlen und den Appellen, nicht genug Masse/Gewicht in der Menge aller entwickelt.

Mich frustriert allerdings auch die Tatenlosigkeit aller Verantwortlichen, die strukturell, konzeptionell und in Sachen Ausstattung nach dem ersten Hauruck im März/April dann den Herbst und Winter hätten vorbereiten können und müssen. Kürzere Takte im ÖPNV, Beschulung umorganisieren, digitale Infrastrukturen ausbauen dort und auch über Verordnungen und Regeln hinaus direkte Aufklärung über Gesundheitsschutz. Das, was Aishilfen und Bzga-Kampagnen in den 90ern leisteten in Bezug auf STIs (und bis heute), das was mal über 70 Frauengesundheitszentren in den 1980ern taten. Längst untergegangene, schon damals eher autonom entstandene Strukturen.

Mein Zwischenfazit jetzt ist, dass unsere Gesellschaft geprägt(er) ist von einem Umgang mit Regeln, der ohne eigene Verantwortungsübernahme bei (zu) vielen in ein "ich mache, was erlaubt ist - alles davon! Und außerdem will ich beim Regelnbrechen nur nicht erwischt werden." mündete.

Die Zusammenhänge, warum nur eine so großflächige Maßnahme, wie forciertes Schließen von Orten, um Kontakte insgesamt auch auf dem Weg und davor und danach zu reduzieren, nun noch erfolgversprechend ist, sind viele und komplexer als Hygienekonzept für 1 Ort/Raum.

Diskussionen über die Hygienemaßnahme in Raum X und dass sie doch vom Gesundheitsamt abgenommen wurde, überraschen mich. Die Zahlen sagen klar: in der Menge sind wir zu häufig, zu viel in Räumen mit anderen. Die Verlagerung ins Private wird trotzdem den Kontakt zwischen Fremden aus Kneipen, Kinos und VHS-Schulungsräumen reduzieren. Ich hoffe sehr auf möglichst wenig gesundheitsgefährdenden Trotz, bin aber gerade nach den letzten fünf Tagen nicht mehr überzeugt von meinen Mitmenschen (in der Massen, nicht im Einzelnen).

Ich wünsche uns allen gute Selfcare-Kompetenzen für Isolation in herbstlicher Trübnis und zunehmender Dunkelheit. Ich wünsche uns Wege aus dem Hickhack der Diskussionen aus der ohnmächtigen Position heraus. Solidarische Momente. Zugewandtes Miteinander. Ich wünsch mir für mich, meinen Ärger und Frust nicht allzu lang zu tragen und einen Ungang mit der Angst um die meinen zu finden.

Das so in aller Kürze ;-)
McSchieflächel

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 02.Nov.2020 - 08:57
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Mondstern
Beitrag 05.Nov.2020 - 09:03
Beitrag #68


Großer Hund
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In Vielem finde ich mich in McLeods letztem Beitrag wieder. Ich glaube, eins unserer größten Probleme in dieser Pandemie ist, dass viele Menschen verlernt haben, mitzudenken und selbst Initiative zu ergreifen. Das dachte ich mir in diesem Jahr schon sehr oft. Zum Beispiel, wenn in anderen Ländern gegen zu lasche Beschränkungen und damit einhergehende hohe Fallzahlen protestiert wurde. Warum, dachte ich, macht ihr nicht einfach selber was? Warum wartet ihr, dass jemand kommt und sagt "Trefft euch nicht mehr so viel", wenn ihr euch so einfach selbst dafür entscheiden könnt, euch nicht mehr so viel zu treffen? Warum musste man uns in der großen Stadt, in die ich zum arbeiten pendle, Masken in der Fußgängerzone vorschreiben, wenn die dort verkehrenden Menschenmassen das an sich schon vorgeschlagen hätten?
Es scheint so, dass die Menschen darauf warten, dass man ihnen sagt, was sie tun und lassen sollen. Das tun und lassen sie dann, oder sie regen sich darüber auf, dass es wahlweise zu viel oder zu wenig ist.
Ein wenig verständlich ist das schon. Nicht nur die Politiker, wie alle sind mit dieser neuen Welt zunächst einmal überfordert. In Zeiten der Überforderung wendet sich das Wolfsrudel dem Leitwolf zu und wartet auf Ansage. Aber sind wir wirklich ein Wolfsrudel? Und wer sind unsere Leitwölfe?

So viel zur Allgemeinheit.
Für mich persönlich hat Corona zugleich sehr viel verändert - und nichts.
Der Lockdown im Frühjahr hat mich auf eine Art gerettet, so grausam das klingt, denn er bescherte mir die Pause von der Welt, die ich so dringend brauchte nach den letzten Jahren. Ich habe in diesen Wochen viel gelernt über mich und darüber, wie ich funktioniere (oder nicht funktioniere), was ich mitnehme in die Zukunft, so unklar sie momentan ist. Mir wurde eine Chance eröffnet, die ich ohne Corona so nicht gehabt hätte.
Zugleich bin ich wie alle anderen: ich vermisse Kontakte. Ich bin ganz stark von Berührungen abhängig, und nicht berührt werden zu können und nicht zu berühren ist sehr schlimm für mich.
Ich muss zugeben, ich fürchte mich vor dem Virus. Für mich selbst, und für die, die mir am Herzen liegen. Eine Freundin von mir wurde gestern positiv getestet, und obwohl sie keinerlei Vorerkrankungen hat und noch nicht alt ist merke ich, dass ich um sie fürchte. Dieses Virus hat eine Kraft, die niemand von uns einschätzen kann.
Und dann gibt es einen sehr wesentlichen Teil meines Lebens, der sich überhaupt nicht verändert hat. Ich lebe am Ende der Welt auf einem kleinen Hof, und alles, was dort geschieht, geschieht nach immer den gleichen Rhythmen, die nicht die Menschen vorgeben, kein Virus, keine Technik. Die Rhythmen dieser Welt sind viel älter als alles andere, und es ist, als würde ich hier in einer Parallelwelt leben. Alles geht seinen gewohnten Gang. Ich komme aus der Welt draußen und hier ist alles gut. Hier wird gelebt, geboren und gestorben, egal ob "draußen" gerade alles zusammenbricht und neu geordnet werden muss. Ich weiß nicht, ob Worte auszudrücken vermögen, wie heilsam es ist, zu sehen, dass es etwas gibt, das einfach weitergeht.

Am Ende glaube ich, dass wir uns ein neues Normal aufbauen müssen. Und es wird sich zeigen, wie lange das dauert.
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Schräubchen
Beitrag 05.Nov.2020 - 16:02
Beitrag #69


Dreht manchmal durch...
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ZITAT(Mondstern @ 05.Nov.2020 - 09:03) *
Die Rhythmen dieser Welt sind viel älter als alles andere, und es ist, als würde ich hier in einer Parallelwelt leben. Alles geht seinen gewohnten Gang. Ich komme aus der Welt draußen und hier ist alles gut. Hier wird gelebt, geboren und gestorben, egal ob "draußen" gerade alles zusammenbricht und neu geordnet werden muss. Ich weiß nicht, ob Worte auszudrücken vermögen, wie heilsam es ist, zu sehen, dass es etwas gibt, das einfach weitergeht.

Am Ende glaube ich, dass wir uns ein neues Normal aufbauen müssen. Und es wird sich zeigen, wie lange das dauert.


Das finde ich sehr schön ausgedrückt. Und ich kann es unterschreiben.
Im Einklang mit der (Um)Welt zu leben, haben vermutlich viele verlernt, weil alles immer und jederzeit möglich oder vorhanden ist.
Auch denke ich, dass viele einfach überfordert sind, mit sich allein zu sein. Aber ich schweife ab.

Was hier in NRW bzw. im Bund los ist, kann ich ebenfalls nicht mehr nachvollziehen. Hier so, dort so und an anderem Ort wieder anders.
Wie soll man da den Überblick behalten? Andererseits könnte man auch einfach mal den gesunden Menschenverstand einschalten, denn
es sollte jedem mittlerweile klar sein, was auf dem Spiel steht.

Eine Freundin arbeitet im Ruhrgebiet an einer Hauptschule. Im LehrerInnenzimmer werden dort schon Wetten abgeschlossen, wann
die Schule komplett dicht machen muss, weil nun die Erkältungszeit kommt und somit Symptome zugegen sind, die eben auch auf
eine Infektion mit dem Virus hindeuten können. (Die Wettquote liegt in der dritten Januarwoche am besten)

ZITAT
Bundeswehr beim Kontaktermitteln... Gruselig... Es gäbe genug Menschen, die angestellt und eingearbeitet wersen können. Hier werden staatspolitische Trennungen aufgehoben, während sich ein Scheiß um rechte Netzwerke bei Bundesweh und Polizei gekümmert wird.

Im Kreis haben sich unzählige Leute aus den Reisebüros angeboten, bei der Kontaktermittlung zu helfen. Stattdessen sind Soldaten gekommen.
Warum werden nicht die dafür angestellt, die z.Z. keine Arbeit und damit kein gesichertes Einkommen haben? Einer der Soldaten sagte, dass
sie es selbst nicht verstehen würden, zumal sie ihren Sold so oder so bekämen.

Und während hier darüber debattiert wurde, ob MNS Masken sinnvoll sind, haben andere Länder den Lockdown so rigeros durchgezogen, dass
dort das Virus kaum noch vorhanden ist und Infektionsketten locker nachvollzogen können. Außerdem hat die Wirtschaft dort kaum gelitten.
Es geht also auch anders.
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Lucia Brown
Beitrag 05.Nov.2020 - 18:14
Beitrag #70


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ZITAT(Schräubchen @ 05.Nov.2020 - 17:02) *
Und während hier darüber debattiert wurde, ob MNS Masken sinnvoll sind, haben andere Länder den Lockdown so rigeros durchgezogen, dass
dort das Virus kaum noch vorhanden ist und Infektionsketten locker nachvollzogen können. Außerdem hat die Wirtschaft dort kaum gelitten.
Es geht also auch anders.


Das ist interessant, denn nach Meinung einiger Politiker sei doch Deutschland am Besten organisiert.

Ich verfolge nicht alle Nachrichten, aber kannst du mir/uns sagen, welche Länder das sind?
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McLeod
Beitrag 06.Nov.2020 - 11:20
Beitrag #71


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Länder mit sehr niedrigem Infektionsgeschehen: Neuseeland, Mongolei (Hauptstadt hat 1,5 Mio Einwohner*innen und sie haben/hatten viele wirtschaftliche und soziale Verbindungen nach China), Südkorea, Island... Über Jessica Adern, die dortige Corona-Strategie und dass ihre Partei mit absoluter Mehrheit wiedergewählt wurde, sie trotzdem mit den Grünen koaliert und ein sehr diverses Kabinett aufgestellt hat, ist auch immer wieder zu lesen. Keinen Kiwi in Gefahr bringen. Was hier in Europa nationalistisch anmutet, tut es dort nicht, weil es eben in eine insgesamt andere politische/gesellschaftliche Haltung eingebettet ist. Meines Erachtens.

McL

Lesenswerter Artikel über die Pandemiemaßnahmen in der Mongloei (englisch): https://medium.com/indica/covid-underdogs-m...ia-3b0c162427c2 | https://www.technologyreview.com/2020/08/18...ia-coronavirus/

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 06.Nov.2020 - 11:24
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Lucia Brown
Beitrag 06.Nov.2020 - 12:51
Beitrag #72


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ZITAT(McLeod @ 06.Nov.2020 - 12:20) *
Länder mit sehr niedrigem Infektionsgeschehen: Neuseeland, Mongolei (Hauptstadt hat 1,5 Mio Einwohner*innen und sie haben/hatten viele wirtschaftliche und soziale Verbindungen nach China), Südkorea, Island... Über Jessica Adern, die dortige Corona-Strategie und dass ihre Partei mit absoluter Mehrheit wiedergewählt wurde, sie trotzdem mit den Grünen koaliert und ein sehr diverses Kabinett aufgestellt hat, ist auch immer wieder zu lesen. Keinen Kiwi in Gefahr bringen. Was hier in Europa nationalistisch anmutet, tut es dort nicht, weil es eben in eine insgesamt andere politische/gesellschaftliche Haltung eingebettet ist. Meines Erachtens.

McL

Lesenswerter Artikel über die Pandemiemaßnahmen in der Mongloei (englisch): https://medium.com/indica/covid-underdogs-m...ia-3b0c162427c2 | https://www.technologyreview.com/2020/08/18...ia-coronavirus/

Vielen Dank für diese Infos. Da werde ich mich mal schlau machen, wie es so schön heißt.
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McLeod
Beitrag 08.Nov.2020 - 11:38
Beitrag #73


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Jacinda Adern. Sorry, ich hab ein mäßiges Namensgedächtnis.

https://www.zeit.de/video/2020-11/620762025...ie-keines-zuvor
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Lucia Brown
Beitrag 17.Dec.2020 - 18:35
Beitrag #74


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Update ...

Wie geht es Euch gerade mit dem LockDown?

Ab Montag habe ich drei Wochen eh frei. Hier ist es so still im Haus und ich genieße es. Heute war ich noch mal unter Menschen und morgen ist wieder Home-Office. Inzwischen habe ich so das Gefühl, dass jeder irgendwie in einer anderen "Blase" ist. Alte Themen tauchen auf, berufliche Veränderungen stehen an, oder es ist alles beim Alten. Bin ja auch bei Gesichtsbuch und stellte dort fest, dass der Umgangston gereizter geworden ist. Die Menschen sind dünnhäutig. Wie es wirklich im Januar weitergeht, weiß noch keiner. Wobei Vorankündigungen für div. Veranstaltungen ins Haus flattern und ich mir nicht vorstellen kann, dass im ersten Halbjahr 2021 Kultur im größeren Rahmen stattfinden kann.

Jetzt steht ja erstmal Weihnachten an. Wie geht ihr damit um und wie feiert ihr?
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Schräubchen
Beitrag 19.Dec.2020 - 14:55
Beitrag #75


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Ich bin ehrlich gesagt froh über den neuen Lockdown. Sicherlich verstehe ich, dass dies vielen aufstößt,
doch die Zahlen sprechen für mich eine eindeutige Sprache. Was ich nach wie vor nicht einordnen kann,
sind die Klagen, die nun auf die Gerichte einprasseln. Ist es wirklich so wichtig, an Silvester Geld in die
Luft zu schießen? Um nur ein Beispiel zu nennen.

Anfang der Woche war hier Ausnahmezustand beim Einzelhandel. Ein befreundeter Ladenbesitzer erzählte,
dass viele Leute aber nur gucken wollten und der Umsatz gar nicht so hoch war. Die Möglichkeit vor Ort den
Bestellservice der hiesigen Geschäfte zu nutzen, ist vielen gar nicht bewusst. Stattdessen stapeln sich die
Rücksendungen in den Annahmestellen der großen Zusteller, die hauptsächlich an den amerikanischen
Konzern gehen.

Weihnachten wird im kleineren Familienkreis gefeiert. Das heißt, es wird so wie jedes Jahr, nur mit
weniger Personen. Da muss ich leider durch (IMG:style_emoticons/default/dry.gif) Einzig die Krippenfeier wird mir fehlen, da ich die jedes
Jahr übernommen hab. Weihnachten ohne leuchtende Kinderaugen und ihrer riesigen Vorfreude ist
irgendwie auch doof. Positiv ist aber, dass man in diesem Jahr nicht komisch angesehen wird,
wenn man sagt, dass man Silvester zu Hause bleibt.
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Mondstern
Beitrag 27.Dec.2020 - 13:04
Beitrag #76


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Nun ist der neue Lockdown schon ein paar Tage alt, und ich habe ehrlich gesagt nicht so sehr das Gefühl, dass besonders viele Menschen zu Hause bleiben. Die Straßen, die ich gelegentlich frequentiere, sind zum Beispiel viel voller als im März beim ersten Lockdown, und man sieht auch viel mehr Menschen in der Gegend herumgeistern. Nur nicht so viele Radfahrer. was an der Jahreszeit liegen mag. ;-)

Ich persönlich bin sehr froh über die Ruhe, die mir der Lockdown schenkt. Um diese Zeit ist sie mir sonst, beruflich bedingt, nicht vergönnt, und ich genieße es sehr, dieses schreckliche, schöne Jahr auf diese Art und Weise zu beschließen und mir Gedanken über die mindestens eine schwierige Entscheidung zu machen, die ich in nächster Zeit zu treffen habe. An Weihnachten hat sich für mich, da in meiner Familie ohnehin immer im kleinen Kreis gefeiert wird, im Grunde genommen nichts geändert. Und Silvesterpartys mochte ich noch nie, sind also ebenfalls kein Verlust für mich. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, wie wenig mir all dies zusetzt, wenn ich an die Menschen denke, die wirklich damit zu kämpfen haben, beruflich wie privat.

Habt ihr durch Corona etwas in eurem Leben nachhaltig verändert?

Jahresendphilosophische Grüße,
Mondestern.

Der Beitrag wurde von Mondstern bearbeitet: 27.Dec.2020 - 13:05
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Lucia Brown
Beitrag 24.Feb.2021 - 18:39
Beitrag #77


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Ich muss mir mal hier meine Laus von der Leber schreiben.

Es wird immer deutlicher, dass Soloselbständige und Kulturschaffende, die Verlierer des LockDowns und den damit verbundenen Maßnahmen sind.

Jetzt habe ich im Bekanntenkreise zwei Ärzte, die im Januar im Impfzentrum gearbeitet und pro Stunden 130 Euro bekommen haben. Die Helfer bekommen 18 Euro und ich rede von Bayern. Am Ende des Monats war das Geld pünktlich auf dem Konto.

Ich kenne mehr als zwei Menschen, die noch heute auf die Novemberhilfe warten.

Da läuft doch was ganz arg schief. Wobei es ja solche finanziellen Unterschiede immer schon gab. Jetzt wird es deutlicher!

So, jetzt ist die Laus raus...
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Lucia Brown
Beitrag 03.May.2021 - 19:12
Beitrag #78


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Hallo ihr da Draußen, wie geht es Euch inzwischen?

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Pirola
Beitrag 05.May.2021 - 14:10
Beitrag #79


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Mir geht es -psychisch- besser, denn ich bin letzte Woche geimpft worden und werde mich bald freier bewegen können .
Allerdings bin ich körperlich total erschöpft , z.T. Nebenwirkungen von Comirnaty , aber auch die ganze nachträgliche Erleichterung und
Erschöpfung nach so vielen Monaten Bedrohung einer lebensgefährlichen Ansteckung .
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Mondstern
Beitrag 10.May.2021 - 07:09
Beitrag #80


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Mir geht es - immer noch, muss man ja sagen - gut. Ich habe gerade auch viel Angst und viele unsichere Gedanken, weil sich mein Leben im letzten Jahr radikal verändert hat und ich gerade die Schritte gehe, die es endgültig machen. Veränderungen sind aber grundsätzlich nicht so mein Ding. Zugleich bin ich aber glücklich über all das, was sich mir eröffnet hat und immernoch eröffnet. Ich kann es manchmal gar nicht fassen. Ohne Corona wäre das alles nie so gekommen, hätte ich diese Chancen nie so bekommen.

Wie geht es Dir, liebe Lucia, und natürlich auch allen anderen, die das noch lesen?
Was macht ihr so, und was macht ihr anders als früher?
Und glaubt ihr, euer Leben wird sich, sollte es sich verändert haben, jemals wieder ins Alte zurückverändern?
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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 29.03.2024 - 11:05