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Beitrag
#1
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
In der Umfrage steht schon meine Frage: "Konsumiert" ihr Fanfiction? Falls ihr nicht gerade, die erste oder letzte Antwortmöglichkeit gewählt habt, wüsste ich gerne warum ihr Fanfic konsumiert (oder auch nicht).
In welchen Fandoms lest ihr? In wenigen ausgewählten oder querbeet? Lest ihr nur Fanfics lesbischen Inhalts oder auch anderes? In welchen Sprachen lest ihr? Und vor allem auf welchen Seiten. Und falls ihr auch schreibt: Ebenfalls: Fandom, Sprache, Art. :D Und falls ihr schreibt, schreibt ihr ausschließlich Fanfic oder auch Original Fiction. Ihr könnte natürlich auch anonym an der Umfrage teilnehmen, wenn ihr Antwort 2,3,4 gewählt habt. Ich will ja niemanden nötigen sich z.B. als....hm....z.B. Schwarzwaldklinik-Fanfic-Writerin zu outen. :P |
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Beitrag
#2
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Vorkosterin ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3 Userin seit: 02.07.2007 Userinnen-Nr.: 4.702 ![]() |
Da fühle ich mich doch fast bemüßigt, das Genre zu verteidigen - natürlich gibt es unsäglich schlechte Fan Fiction, aber auch viel Gedrucktes ist unsäglich schlecht.
Und auch wenn es viel Suchen und Surfen kosten mag, läßt sich doch immer Fan Fiction finden, die vieles an gedruckten Romanen oder Kurzgeschichten hinter sich läßt. Daß viele Leute nicht gern am Bildschirm lesen und die haptische Wahrnehmbarkeit eines Buches bevorzugen, ist ein gutes Gegenargument (viele formatieren sich die Texte nach Blieben und drucken sie sich einfach aus); ebenso die Tatsache, dass die überwältigende Mehrheit der Szene englischsprachig ist, einfach um der besseren internationale Verneztung willen: Da hat die Schweizerin, die auf Englisch schreibt, plötzlich Kontakt mit einer Leserin in Malaysia... aber das wiederum verbessert das eigene Englisch. Überhaupt ist Fan Fiction eine fabelhafte Methode, Fremdsprachen zu lernen. Französisch? Ab zur CSI-Fiction. Spanisch? Nichts wie hin zu den Lesben bei Hospital Central! Mal wieder Italienisch? Xena Fiction gibt es überall! Gerade beim oft kärglichen Angebot an verfügbaren lesbischen Roman im heimischen Buchladen bietet lesbische Fan Fiction eine überwältigend vielfältige Alternative. Da die Hürde der Veröffentlichung durch einen Verlag wegfällt, ist damit erlaubt, was gefällt - und über die Reaktion der Leserschaft regelt sich der Fan Fiction-Markt von selbst: Gute Geschichten werden weiterempfohlen (wobei "gut" natürlich auch eine Geschmacksfrage ist). Ich muß gestehen, daß mir persönlich dieses urlesbische Potluck-Prinzip immer sehr gefallen hat - die Autorinnen schreiben aus bloßer Liebe zum Genre, zum Fabulieren, zu ihren Figuren und die Leserinnen geben Zuspruch und Kritik direkt zurück, ohne die regulierende Zwischenstufe eines Verlages und die Einschränkung durch primär wirtschaftliche Interessen. Ich kann nur wiederholen, dass Fan Fiction gerade im Bereich lesbischer Fiktion ein wahrer Segen ist. Für diejenigen, die sich nicht für Fernsehserien interessieren, gibt es genug unabhängige "Über"-Geschichten oder auch Texte, die zwar im Kontext einer Serie spielen, für die aber die Kenntnis des Ausgangskontextes nicht von Bedeutung ist. Und da die Texte sich eben nicht verkaufen lassen müssen, findet sich von der Vanilla-Schnulze bis zum Psychothriller, von der Herzschmerzsaga über die experimentelle Kurzgeschichte bis zum Kriegsdrama einfach alles - man muß sich nur auf die Suche machen. Für mich persönlich kann ich nur konstatieren, daß die zehn Jahre, die ich jetzt schon Fan Fiction lese, nicht nur mein Englisch unendlich verbessert haben, sondern dass ich auch dank Fan Fiction Bekanntschaften und Freundschaften quer um den Globus geschlossen habe und viel mehr gereist bin, als ich mir das vorher hätte träumen lassen - "Teacher crushes" als Universalmodell debattieren in Sydney? Butch/femme-Muster vergleichen in Barcelona? Über religiöse Stereotypen und lesbische Subjektgenese nachdenken in Rhode Island? Alles ist möglich. Und all die Leute hätte ich ohne Fan Fiction wahrscheinlich niemals kennengelernt. Fan Fiction öffnet Horizonte, auch für die Wahrnehmung von Kulturdifferenzen - warum ist amerikanische Fan Fiction für europäische Leserinnen oft so kitschig? Welche Lebens(und Lesben)modelle und Glücksvorstellungen legen die Autorinnen aus unterschiedlichen Ländern ihre Texten zugrunde? Welche Gemeinsamkeiten gibt es und wie kann man kreativ mit ihnen umgehen? Meiner Meinung nach ist internationale Fan Fiction eines der besten Nebenprodukte des virtuellen Globaldorfes und eine Chance zum interkulturellen Austausch, die zu nutzen ich nur wärmstens empfehlen kann. Mit den besten Grüßen, Marfisa P.S. leloo - "First Lady" findest Du hier: http://www.academyofbards.org/fanfic/a/adv..._firstlady.html viel Spaß beim Lesen! Der Beitrag wurde von Marfisa bearbeitet: 16.Sep.2007 - 12:27 |
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