![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Wenn dir nach Ablauf der Editierzeit noch gravierende inhaltliche Fehler auffallen, schreib entweder einen neuen Beitrag mit Hinweis auf den alten oder wende dich an die Strösen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
![]() |
![]()
Beitrag
#1
|
|
Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.063 Userin seit: 15.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.732 ![]() |
|
|
|
![]() |
![]()
Beitrag
#2
|
|
Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Dann mag ich doch auch einmal Fakten nennen (die ich auf Deutschland beziehe, weil ich über Norwegen zu wenig weiß):
In Deutschland bieten etwa 400.000 Prostituierte sexuelle Dienstleistungen an. Mehr als 90% der Prostituierten sind Frauen. Konsumenten von Prostitution sind fast ausschließlich Männer. Schätzungsweise ein Viertel bis die Hälfte dieser, im sexuellen Dienstleistungsbereich tätigen, Frauen sind durch Menschenhandel oder anderweitig erzwungen an diesen "Beruf" geraten und üben ihn illegal und/oder unter Zwang aus. Es existiert kein "Bleiberecht" für illegal in Deutschland arbeitende Prostituierte. Dadurch sind nur vereinzelt Frauen bereit, in Prozessen gegen ihre oft sehr gewalttätigen, Zuhälter auszusagen oder auch nur Anzeige zu erstatten. Auch ein großer Teil der restlichen Prostituierten geht dieser Tätigkeit aus irgendeiner Form von Notlage nach (Schulden, Drogen, Zwang durch Zuhälter etc.). Seit Einführung des entkriminalisierenden Prostitutionsgesetzes hat keine einzige Hure einen Freier verklagt. Seit Einführung dieses Gesetzes fehlt der Polizei die vorher bestehende Handhabe, Bordelle zu durchsuchen, wodurch das Aufdecken von Zwangsprostitution und Prostitution Minderjähriger sich erheblich erschwert hat. Private Krankenversicherungen lehnen die Aufnahe Prostituierter wegen der hohen Gefährlichkeit ihres "Berufes" ab. Über die Aufnahme Prostituierter in die gesetzlichen Krankenkassen sind keine Zahlen bekannt; es wird aber davon ausgegangen, dass nur wenige "SexarbeiterInnen" krankenversichert sind. Die wenigen zwischen Huren und BordellbetreiberInnen zustande gekommenen Arbeitsverträge bewegen sich auf Niedriglohnniveau - und sind deshalb unattraktiv für die Prostituierten. Auch daher: Prostitution findet nach wie vor - im Interesse von Huren (aus Scham, finanziellen Gründen und Angst) UND Freiern (zum Zwecke der Verheimlichung vor der Familie und Freunden) - meist im Geheimen (und damit unkontrollierbar) statt. Nach wie vor empfindet der Großteil der Bevölkerung Prostitution als sittenwidrig. Der Bund kümmert sich, entgegen der Zusagen vor Einführung des Gesetzes, aktiv tätig zu werden, nicht um Ausstiegsprogramme für "SexarbeiterInnen" - dies sei Ländersache. Es gibt gemäß Angabe der zuständigen Landesministerien nur noch vereinzelt Ausstiegsprogramme. Die Länder streichen den Fachberatungsstellen immer weiter die finanziellen Mittel, was deren Arbeit erheblich erschwert bzw. unmöglich macht. Es gibt von Seiten der Agentur für Arbeit keine Ausführungsbestimmungen für die Umschulung Prostituierter. Ergo: Wirklich "freiwillig" arbeitende Huren sind selten. Das bedeutet, dass das deutsche Prostitutionsgesetz für den allergrößten Teil der Prostituierten keine Vorteile bringt. Im Gegenteil: durch die Erschwerung von Kontrollen im Rotlichtmilieu durch die Entkriminalisierung der BetreiberInnen von Bordellen, kann Zwangsprostituierten nicht mehr wirklich geholfen werden, sich zu befreien. Die Haltung der Gesellschaft zum Thema Prostitution hat sich nicht wesentlich verändert; eine solche Veränderung ist also weder Grundlage noch Folge des gesetzes. Ausstiegsprogramme werden ganz gestrichen oder den entsprechenden Stellen die Mittel verweigert. Auch dadurch wird ein anderes Licht auf die scheinbare "Freiwilligkeit" geworfen, denn wo keine Alternative, da kein Ausstieg. Wirklich profitieren (und zwar bei der Durchführung der Prostitution und in Bezug auf die Abschöpfung des durch die Huren erwirtschafteten Geldes) werden auch in Zukunft hauptsächlich kriminelle Personen. Und ich wiederhole mich in diesem Falle gerne: Ein gesellschaftliches System, das das Nutzen von Prostitution (und damit das BEnutzen von Frauen) nicht ächtet, sondern legalisiert, gibt damit zu verstehen, dass es damit einverstanden ist, dass Frauen ausgebeutet werden. Für mich ist völlig klar, dass das Abolitionsprinzip (die Kriminalisierung der Förderer und Nutzer von Prostitution) mit dem Ziel, Prostitution langfristig ganz abzuschaffen die weitaus bessere Lösung ist - allerdings nur in Verbindung mit finanziell angemessen geförderten, flächen- und bedarfdeckenden Ausstiegsprogrammen und klar definierten Opferschutzmaßnahmen. Denn ohne diese stellen sich zwangsläufig die von Dir, pantoffelheld, dargestellten Folgen ein. shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 27.Nov.2008 - 16:41
Bearbeitungsgrund: Einschub
|
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 03:55 |