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> Staatshilfe, Schaeffler - Porsche - Opel - Karstadt
Grübler
Beitrag 26.Jun.2009 - 19:40
Beitrag #1


blau ist gesund
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Es wurde drum gebeten, ernstere Themen zu eröffnen. Also hier ist eins. Ich hoffe, dass wir uns konstruktiv darüber unterhalten können. Bitte kein Stammtischgeschwätz (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Die o.g. Personen / Firmen haben eins gemeinsam. Sie sind (fast) pleite und verlangen nach Staatsgelder. Sei es zur Überbrückung, zur Rettung, zur Restrukturierung oder einfach nur, weil es sich gerade anbietet.
Diese Firmen haben noch etwas anderes gemeinsam. Die Finanzkrise ist nicht Schuld an ihren Problemen. Es sind Unternehmer die sich verkalkuliert haben. Firmen in denen die Strategie nicht aufgegangen ist.
Ich für meine Person, bin dagegen, dass diese Firmen Staatshilfen bekommen. Ehrlich. Die Wirtschaft wird als Wirtschaftskreislauf bezeichnet. Unternehmen entstehen, Unternehmen wachsen und Unternehmen sterben. Das ist der Lauf der Dinge. Wenn der Staat hier eingreift, dann greift er in den Wirtschaftszyklus ein. Er verändert damit den Markt, verändert den Wettbewerb und als Spätfolge die Renten. Versteht mich bitte nicht falsch. Durch die Krise kommen Unternehmen in Schwierigkeiten und denen soll auch geholfen werden. So wie einem Kind wenn es Fahrrad fahren lernt. Die Mutter steht dabei und passt auf, dass das Kind nicht fällt. Es reicht schon eine nahe Hand am Rücken (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) .

Wie seht Ihr es? Was ist Eure Meinung?
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DerTagAmMeer
Beitrag 27.Jun.2009 - 09:01
Beitrag #2


Adiaphora
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Ich sehe ein paar Punkte anders.
Zum einen war der "Wirtschaftskreislauf" auch vor der Finanzkrise in keiner Weise unabhängig von öffentlichen Geldern. Seit Jahrzehnten werden Unternehmen oder ganze Branchen massiv subventioniert, steuerlich begünstigt und bisweilen schlicht vollfinanziert. Ein Blick auf die kürzlich in Teilen offengelegten EU-Agrarsubventionen an Chemiekonzerne (BASF/Bayer) und "Global Players" wie Nestlé oder den "Verteidigungs-"etat der Bunderregierung legt die Vermutung nahe, dass das Verteilen von öffentlichen Geldern ohne Sinn und Verstand wohl eher die Regel und nicht die Ausnahme ist. Im Gegensatz dazu empfände ich Staatshilfen für den Einzelhandel mit Bindung an den Erhalt von Arbeitsplätzen (juchu!) und der Einkommenssicherung berufstätiger Frauen/Geringverdiener (unfassbar!) schon fast als Geniestreich.

Zum anderen ist keine "Truhe mit Geld" geöffnet worden.
Geld wird vielmehr auf Pump gedruckt. Für das kommende Jahr kündigt Steinbrück eine Nettokreditaufnahme von 86 Milliarden Euro an.

Dass sich ausgerechnet der Finanzsektor so sehr ziert Staatshilfen anzunehmen, führe ich nicht auf moralische Prinzipien ihrer Entscheidungsträger sondern schlicht darauf zurück, dass Verluste durch die unweigerlich einbrechende Kurse sehr viel höher kalkuliert werden.
Wäre die Börse so verständnisvoll, nachsichtig, berechenbar, langmütig und konsumfixiert wie der deutsche Binnenmarkt, hätte sicher auch Herr A. keinerlei Skrupel, öffentliche Geld anzunehmen und eine Abwrackprämie für die Umschuldung privater Kleinkredite auszuloben.

Und ich empfinde den Wunsch, private Unternehmen mögen doch bitte ein "soziales Gewissen" entwickeln, als etwas weltfremd (unabhängig davon, dass ich mir das natürlich auch wünsche (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ).
Darum ist es ja auch Aufgabe der Politik (!!!) für die Wahrung der Gemeininteressen zu sorgen:
Regeln festzulegen, Ungerechtigkeiten auszugleichen und so den privaten Prinzipien kurzfristiger Gewinnmaximierung langfristige Interessen der Gemeinschaft gegenüberzustellen. Doch Politik kann nur tun, was der "Wählerwille" mitträgt.
Derzeit trägt er die Verstaatlichung privater Verluste und die Privatisierung staatlicher Gewinne.

Im Übrigen: Nicht das abgewickelte Unternehmen selbst käme für die Folgekosten der entlassenen Belegschaft auf, sondern ohnehin der Staat*: Mit weniger Steuereinnahmen und mehr Transferleistungen.

*(bzw. kommende Generationen und die Entwicklungsländer, wenn man ein bisschen mehr in den Blick nehmen möchte als die eigene Rente)

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 27.Jun.2009 - 09:10
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