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Beitrag
#1
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"Jeck op Sticker" ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.613 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 ![]() |
Es wird, hoffentlich , ab morgen eine Frau an der Spitze der evangelischen Kirche in Deutschland stehen.
Die Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann, ist mit einer Mehrheit von 103 von 144 gültigen Stimmen (benötigt hätte sie 93 Stimmen) in den EKD-Rat gewählt worden. Damit gilt Sie als Favoritin für den Vorsitz und die rund 25 Millionen Protestanten in Deutschland würden von einer Frau repräsentiert werden. Einer Frau, die konsequent ihren eigenen Weg gegangen ist. Sie ist Mutter von 4 Töchtern, geschieden und hat sich häufig zu kritischen Themen geäußert. |
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Beitrag
#2
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giraffenhalsige Dancingqueen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.157 Userin seit: 08.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.476 ![]() |
Ob nun mutig oder feige- man mag es ja aus verschiedenen Perspektiven betrachten: ich respektiere ihre Entscheidung. Dennoch empfinde ich es als "ungerecht(fertigt)", dass sie zurückgetreten ist. Es hätte enorm viel Kraft und Mut gefordert, im Job zu bleiben. Aber in 2 Wochen wäre die Sache / das Medienspektakel "gegessen", aus dem Sinn.
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Beitrag
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Ob nun mutig oder feige- man mag es ja aus verschiedenen Perspektiven betrachten: ich respektiere ihre Entscheidung. Dennoch empfinde ich es als "ungerecht(fertigt)", dass sie zurückgetreten ist. Es hätte enorm viel Kraft und Mut gefordert, im Job zu bleiben. Aber in 2 Wochen wäre die Sache / das Medienspektakel "gegessen", aus dem Sinn. Es gibt im Leben eines Menschen Bereiche, die weit jenseits von Kategorien wie feige oder mutig liegen. Bereiche, die sich gegen jedes übermäßige Funktionierenmüssen wehren. Dass wir in diese Bereiche Einblick erhalten, nur weil eine Person öffentlich ist, können wir - zum Glück - nicht verlangen. Wenn wir wollen, können wir jedoch mit wachem Herzen hinspüren und erahnen: Da hatte der Mensch Margot Käßmann immer weniger Platz, wurde immer mehr der Position geopfert, die sie innehatte, und den hohen Erwartungen an sie (und an sich selbst), auch wenn ihre Reden weiterhin nicht nur aufrecht und klar, sondern v.a. auch so menschlich klangen. Meine Vermutung ist: Margot Käßmann ist (nicht zum ersten Mal) an die seelische und körperliche Grenze gestoßen, an die jeder (nicht nur politisch) engagierte Mensch früher oder später stößt. Ich schätze, sie war aufmerksam genug, ihre Grenze zu spüren. Aber sie hat sich ihren Idealen und den Menschen verpflichtet gefühlt, hat versucht, weiterzumachen, so, wie es viele tun. Ihr Inneres wird wieder und wieder aufgemuckt haben. Hat ihr vielleicht Symptome geschickt wie Migräne oder Schlafstörungen oder blanke Erschöpfung. Sie wird versucht haben, es auszugleichen, und auch auszutricksen. Auch zu betäuben, denn wozu sonst ist Alkohol da? Der Ausgleich war nicht herstellbar. Und dann hat ihre Seele für einen dicken Stolperstein gesorgt. Sie ist gestolpert. - Und zieht nun die Konsequenz nicht nur für ihr Amt und den Ruf der Institution, für die sie stand, sondern auch für sich: Wenn mir so etwas passiert, wenn ich dermaßen wachgerüttelt werden muss, dann ist es höchste Zeit, innezuhalten. Wirklich innezuhalten, nicht nur taktisch und medienwirksam zu pausieren. Schluss mit Aufopfern. Zeit, sich selbst wiederzufinden. Der Schluss, der sich - für mich nicht weiter überraschend - daraus ergibt, lautet: Wer Mensch bleiben will, wird nicht lange in der Politik, auch nicht lange in der Kirchenpolitik, bleiben können, ohne seelischen und körperlichen Schaden zu nehmen. Und das ist es, was ich richtig erschreckend, bitter und beklemmend finde, denn es zeigt, dass dieses System, in dem wir leben, letztlich nicht für Menschen gemacht ist. Jemanden am liebsten weitertreten zu wollen, indem man ihm vorhält, wie feige es sei, das Handtuch zu werfen, "hey, mach mal 2 Wochen Mallorca, dann geht´s schon wieder", "Mensch, reiss dich zusammen!", "Wir brauchen dich!", obwohl er oder sie schon längst nicht mehr von innen heraus leuchtet, passt in meinen Augen zu dieser Unmenschlichkeit. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 01.05.2025 - 19:49 |