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Beitrag
#1
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Geschirrspülerin ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 12 Userin seit: 25.11.2016 Userinnen-Nr.: 9.700 ![]() |
Hallo alle (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Habe einen Vorstellungsthread gesucht, aber keinen gefunden, daher an dieser Stelle erstmal eine Kurzvorstellung. Ich bin 49 Jahre alt und bin seit 3 Jahren mit meiner Liebsten (mitte 50) zusammen. Sie ist die erste Frau in meinem Leben und ich die ihre. Kinder und männliche Kegel haben wir vorher erlebt - mehr fällt mir gerade nicht ein. Wer Fragen hat, der möge bitte fragen! Nachdem ich mich quer durchs Internet gesuchmaschient habe, bin ich auf dieses Forum gestossen, habe ein wenig quergelesen und dachte ich melde mich einfach mal an. Momentan stecken wir und ich in einer ziemlich verfahrenen Situation. Ich suche hier keine ultimative Lösung, manchmal liest man andere Sichtweisen, die einem auf die Sprünge helfen, weil man selber viel zu tief drinsteckt und nicht mehr den nötigen Abstand hat. Bin mir nicht sicher, ob dies die richtige Rubrik ist. Soweit erstmal, netten Gruss, Yggdra |
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Beitrag
#2
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 576 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 88 ![]() |
Hey,
mich berührt dein Thema auch. Ein paar Gedanken fallen mir spontan ein. Deine Frau hat mit Mitte 50 ja noch mal Vollgas im Beruf gegeben. Das kommt nicht so oft vor, oder? Die Kollegen in meinem Arbeitsumfeld in dieser Altersspanne lassen es eher ruhig angehen, manche sind geistig sogar schon fast im Ruhestand (finde ich schlimm). Wenn Frau das Gefühl hat, sie kommt bei ihrer Frau erst nach dem Job, kann das langfristig für eine Beziehung der Killer sein. Wie sieht es denn bei dir berufsmäßig aus? Spürst du da auch eine gewissen Erfüllung oder ist das eher notwendiges Übel? Bist du auch erst mal k.o. und erlegit, wenn du nach Hause kommst? Oder stürzt du dich gleich auf sie? Dann stelle ich mir vor, du würdest genau wie sie im Beruf aufgehen? Dann wäre die Beziehung gegen null, oder? Du musst die Fragen natürlich nicht beanworten. |
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Beitrag
#3
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Geschirrspülerin ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 12 Userin seit: 25.11.2016 Userinnen-Nr.: 9.700 ![]() |
Hallo alle,
... ja, sie gibt Vollgas, und das eigentlich ständig. Ihr Beruf ist ihre Berufung, da geht sie völlig drin auf. Sie ist auch wirklich gut darin und dementsprechend sehr gefragt. Bis sie dann zuhause (nachdem sie noch etliche Telefonate und Büroarbeiten erledigt hat) endlich mal wieder auf ein ruhigeres Tempo runterkommt, dauerts ne Weile. Natürlich ist sie dann ko und hat zu nichts mehr grosse Lust. Die Quittung kam dann ja auch - sie wurde krank. Erst sehr dünnhäutig/Burnout, dadurch gabs ne kurze Zwangspause, dann legte sie wieder los. Hatte ab und an Schmerzen, meinte das wäre nichts dramatisches, ich nehm ne Tablette, das wird schon wieder. Wurde aber nicht. Stattdessen hatte sie eines Tages sehr heftige Schmerzen, eine oranggelbe Gesichts und Augenfarbe und ich hab sie eiligst zum Notarzt gefahren. Von dort dann direkt mit dem Rettungswagen in die Klinik. Sie braucht ihren Beruf als Lebensinhalt, und nun macht sie wieder weiter wie zuvor. Gemeinsame Wochenenden gibts fast nie, oder mal zusammenhängend freie Tage. Deswegen bin ich ja auch so gefrustet, dass Silvester durch ihren Neujahrsdienst nun auch ins Wasser fällt. Als unsere Gesprächsthemen sich nur noch um ihren Job drehten, fragte ich sie irgendwann, ob wir nicht auch noch mal über etwas anderes reden könnten. Weil meine Aufnahmekapazität ist nicht unendlich... Wochen später sagte sie dann, ich wolle von ihrem Beruf ja nichts wissen und sie wüsste schon garnicht mehr, ob und was sie mir erzählen darf. Dabei wars so nie gemeint von mir, im Gegenteil, es war auch viel interessantes dazwischen, oder Probleme die sie hatte wurden gemeinsam reflektiert. Hätte ich eine Gefährtin, die mit Computern arbeit und ständig davon erzählt, würde ich auch irgendwann sagen: es langt mir nun, sorry. Was ich ihr auch genau so gesagt habe. Sie hat es dann zwar verstanden, aber so richtig gefallen hat es ihr nicht. Momentan bin ich nicht berufstätig - wäre ich es, würden wir uns vermutlich überhaupt nicht mehr sehen können. Einerseits sagt sie, ich nehme ihr den Freiraum und enge sie ein, andererseits freut sie sich, wenn ich da bin und ist gefrustet, wenn ich wieder wegfahre. Es ist so leer hier ohne Dich. Wir umarmen uns viel und gehen auch sonst recht liebevoll miteinander um - das fehlt uns dann nach kurzer Zeit deutlich. Ich bin jederzeit bei ihr willkommen, (egal ob sie zuhause ist oder nicht) mag aber nicht alles nach ihrem Dienstplan ausrichten. Bin ich dann mal ein paar Tage bei ihr, merke ich wie es mir irgendwann alles zuviel wird. Bin genervt von der Hektik oder vor dem (mit ihr) nur noch vor dem Fernseher oder PC rumhängen. Dann ziehts mich in meine eigenen vier Wände, raus aus der Hektik, rein in die Entspannung. Wenn in der Stadt mal was interessantes los ist, frage ich sie mittlerweile gar nicht mehr, ob wir da mal hingehen wollen. Ein Blick in den Dienstplan reicht (keine Zeit) oder auf sie selbst (will nur noch in Ruhe auf dem Sofa liegen). Ich kann also alleine losziehen oder es ganz lassen. Alleine habe ich meist keine Lust. Sie meint, das hätte ich doch vorher gewusst, dass sie Krankenschwester ist. Klar wusste ich das - nur wars am Anfang eben eine Fernbeziehung. Wir haben uns nur alle paar Wochen sehen können, dann meist führ 4 oder 5 Tage. Damals hat sie sich die Zeit genommen, beruflich grösstenteils frei gehalten und sich auf unsere gemeinsame Zeit gefreut. Wir sind essen gegangen, haben Leute besucht, auch mal ein Fest mitgefeiert. Heute fahren wir bestenfalls noch gemeinsam einkaufen. Mir fehlt dieses gemeinsame (er)leben mit ihr, von schönen wie auch vielleicht mal nicht so schönen Dingen. Es hat uns verbunden und wir hatten völlig andere Gesprächsthemen. Nun hat sie ihre Arbeitskolleginnen, mit denen sie auch mal nen Kaffee trinken geht oder sie nach Hause fährt. Da entwickeln sich Freundschaften und wenn ich Pech habe, noch mehr an Nähe. Ich habe sie gefragt, ob sie nicht besser dran wäre mit einer Partnerin, die in ihrem Beruf arbeitet und mit der sie auch Zuhause als Fachfrau sprechen könnte. Das war mein ernst, sie ist nicht mein Besitz und vielleicht wäre sie dann ja glücklicher. Davon wollte sie nichts wissen. Sie sagt: ist doch egal was ich mache, ich kanns Dir eh nicht recht machen. Als wollte ich sowas wie "recht" überhaupt haben. Nun ja, ich kanns drehen und wenden wie ich will, ich kanns nicht ändern und sie wird nichts ändern. Meine gemeinsamen Lebensträume mit ihr habe ich erst reduziert und nun ganz beerdigt. Hab gegrübelt, geheult, geflucht - letztendlich kann nur ich in meinem Leben etwas ändern. Deswegen bin ich nun auf Abstand gegangen. Habe sinniert: was habe ich eigentlich vorher gemacht, bevor ich sie kannte? Da war ich auch arbeitslos, hab meinen Sohn täglich aus dem Bett zur Schule gejagt und war dann auch alleine. Nur war das ein anderes alleinsein. Bin ich mit niemandem zusammen, komme ich alleine gut mit mir klar. Bin ich zu zweit dauerhaft alleine werde ich einsam. Kein gutes Gefühl. Ich werde zur Dauernörglerin. War ich früher nie. Sohn ist also aus dem Haus, arbeiten muss ich grade auch nicht, habe ein Auto und kann hinfahren, wohin ich will. Nur die Katze müsste versorgt werden, aber das lässt sich regeln. Hab viel gearbeitet in meinem Leben, ein Kind grossgezogen - jetzt hab ich mal Zeit für mich. Hurra, auf gehts. Nur - wohin? Freunde habe ich wenige, mir ist jetzt erst aufgefallen, wie sehr ich mich in den letzten Jahren nur noch auf das Wohlergehen meiner Liebsten fixiert habe. Also Zeitung her: ü30 Party (zu jung) Wandern ab 50 (och nee) Hausfrauentreff (ne.) Sportgruppe für alleinstehende Frauen (bloss nicht) Workshops: meditativer Abend für ältere Semester, gemeinsame Gespräche über Gott und die Welt (nein...) Single-Stammtisch (bin kein Single) Hilfe zur Selbsthilfe bei Depressionen (argh!) usw.... Egal was ich lese, ich denke nur: och neee... haut mich alles nicht vom Hocker. Irgendwie ist mir gerade die Lebensfreude abhanden gekommen. Entrümple nebenbei meine Wohnung und grüble vor mich hin. Hab manches mal gedacht: Wenn man Liebe so einfach abschalten könnte - kann ich aber nicht. also... koche ich mir jetzt erst mal nen Kaffee :] Yggdra |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 22:17 |