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> Lebens- und Liebeskrisen, Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs
Yggdrasil
Beitrag 25.Nov.2016 - 18:36
Beitrag #1


Geschirrspülerin
**

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Beiträge: 12
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Hallo alle (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Habe einen Vorstellungsthread gesucht, aber keinen gefunden, daher an dieser Stelle erstmal eine Kurzvorstellung.
Ich bin 49 Jahre alt und bin seit 3 Jahren mit meiner Liebsten (mitte 50) zusammen. Sie ist die erste Frau in meinem Leben und ich die ihre. Kinder und männliche Kegel haben wir vorher erlebt - mehr fällt mir gerade nicht ein. Wer Fragen hat, der möge bitte fragen!

Nachdem ich mich quer durchs Internet gesuchmaschient habe, bin ich auf dieses Forum gestossen, habe ein wenig quergelesen und dachte ich melde mich einfach mal an.

Momentan stecken wir und ich in einer ziemlich verfahrenen Situation. Ich suche hier keine ultimative Lösung, manchmal liest man andere Sichtweisen, die einem auf die Sprünge helfen, weil man selber viel zu tief drinsteckt und nicht mehr den nötigen Abstand hat.

Bin mir nicht sicher, ob dies die richtige Rubrik ist.

Soweit erstmal,
netten Gruss, Yggdra
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june
Beitrag 25.Nov.2016 - 19:37
Beitrag #2


Treue Seele
************

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Userinnen-Nr.: 147



Hallo und herzlich willkommen in unserem Forum!

Magst du ein bisschen erzählen, warum eure Situation so verfahren ist?

Viele Grüße
June
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Yggdrasil
Beitrag 25.Nov.2016 - 20:09
Beitrag #3


Geschirrspülerin
**

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Beiträge: 12
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.. ja mag ich – ist ne längere Geschichte

Vor 6 Jahren lernte ich meine Liebe in einem andereren Forum kennen. Damals war sie noch nicht (bewusst) lesbisch, und ich erst recht nicht (mit Frauen hab ich nix am Hut) Es gefiel mir, was sie schrieb, es gefiel mir, wie sie schrieb. Wir trafen uns dann auf einem Forentreffen, ich mochte sie auf Anhieb sehr gerne und fühlte mich sehr zu ihr hingezogen. Sie sich auch zu mir. Am Abend des Treffens hatte ich auf einmal die Erleuchtung: Die steht auf Frauen – aber sie weiss es noch nicht! Hätte ich es ihr gesagt, sie hätte es mir nicht geglaubt.

Etwa ein Jahr später – wir blieben weiterhin in Kontakt, besuchten uns ab und an (sie wohnte damals einige 100 Kilometer weit weg) rief sie mich an und sagte: ich muss Dir was mitteilen – ich bin lesbisch. Meine Antwort war: erzähl mir mal was neues. Sie fiel aus allen Wolken (wie, Du hast das gewusst? Und bist mit mir in Kontakt geblieben?) Ja, wieso denn nicht. Sie hörte sich an, als hätte sie bei sich eine ansteckende Krankheit entdeckt – zumal ihre damals beste Freundin sich wohl eher pikiert von ihr abwendete (und mit Dir hab ich in einem Bett geschlafen etc)

Zum Glück gabs auch noch andersdenkende Menschen in ihrem Umfeld. Erstmal war das ganze für sie rein platonisch – also körperlich mit einer Frau – ne, sowas will ich doch gar nicht. Ich dachte: Noch nicht – und schmunzelte.

Wir besuchten uns weiterhin ab und an und eines schönen Tages stellte ich an mir deutliche Symptome der Verliebtheit fest – zu ihr. Was mich erstmal heftig irritiert hat. Hey das ist ne Frau, aufwachen! Geht so gar nicht.

Dieser diffuse Zustand dauerte noch ein Jahr in dem ich mich schwer hinterfragte, was da gerade eigentlich passiert. Ging aber nicht wirklich weg, trotz mehrfacher Verdrängungsversuche. Mit anderen Frauen hatte ich auch weiterhin nichts am Hut – das war nur mit ihr so. In dem Jahr lernte ich einen Mann kenne, den ich ganz gerne hatte. Er wäre wohl nicht abgeneigt gewesen, aber ich wusste nicht so recht. Also bin ich zu ihr gefahren, ratsuchend. Sie hatte gerade von einem Freund ein neues Doppelbett bekommen. Falls sie doch mal mit ner Frau... (soweit war sie mittlerweise gedanklich gekommen)

An dem Abend tranken wir einiges an Rotwein und lachten uns schlapp. Sie wollte dann auf dem Sofa übernachten, ich sollte in ihr neues Bett. Ich sagte: geht gar nicht, ist dein neues Bett, ich geh aufs Sofa. Letztendlich landeten wir dann zusammen in ihrem Bett und das paradoxe war – keine von uns hatte sich bis in letzter Sekunde etwas dabei gedacht. Das Bett war ja gross genug, ich hab nix mit Frauen und wir kennen uns ja schon lange genug.

Am nächsten morgen kannten wir uns dann um einiges besser.

Es war total schön und da es für uns beide völliges Neuland war, erkundeten wir nach und nach die Liebe zwischen zwei Frauen. Zärtlich, liebevoll und manchmal auch wild. Sie konnte die Finger nicht mehr von mir lassen, ich nicht von ihr.

Uns beiden lag auf Dauer keine Fernbeziehung – nach einem weiteren Jahr zog sie in meine Stadt. Ich freute mich wie doof drauf, wollte ein gemeinsames Leben mit ihr beginnen – tya... am Anfang war es weiterhin schön, wir richteten ihre Wohnung ein, ein guter Job war schnell gefunden (sie ist Krankenschwester) und ich dachte: nun geht’s los. Ich liebte sie total. Dann wurde ihr Job zwischenzeitlich sehr kräftezehrend. Sie hatte keine Lust, irgendwo hinzugehen, gemeinsames zu erleben. Wollte nur noch ihre Ruhe und hing nach Feierabend oft am PC, um den Frust des Tages wegzuspielen. Sie freute sich nach wie vor, wenn wir zusammen waren, jedoch merkte ich: an Liebe machen steht ihr immer weniger der Sinn. Wir sprachen viel über ihre Arbeit und ihren Stress und keine Lust. Sie versuchte es tapfer weiterhin, jedoch kam es mir vor, als würde ich sie mit meinen Wünschen nur noch quälen. Also ließ ich das sein, wir kuschelten viel und waren uns nach wie vor sehr vertraut.

Irgendwann wurde es beruflich wieder leichter für sie. Trotzdem blieb sie weiterhin unberührbar. Ich trauerte alten Zeiten nach, sehnte mich nach ihr, einfach weil es so erfüllend ist, mit ihr zusammen zu sein. Sie sagte: gib mir Zeit, es liegt nicht an Dir.

Besser wurde es kaum, gemeinsames Erleben stand auch nicht mehr auf ihrem Plan. Ihr Beruf ist ihre Berufung, der steht bei ihr über allem. Sie erzählte mir viel davon und irgendwann immer mehr von jungen, hübschen Arbeitskolleginnen. Was für tolle Haare. So schöne Augen. Fand ich irgendwann nicht mehr so doll, ich spürte erste Anflüge von Eifersucht. Nach ein paar Monaten bat ich sie darum, ob sie derartige Äußerungen nicht etwas einschränken könnte. Das ich selbst nicht mehr ganz so jung, hübsch und knackig bin, weiß ich selbst. (Was mir bis dato völlig egal war – ich bin ich) Es wäre nur beruflich und nicht „so“ gemeint, sie mag es nicht, wenn ich eifersüchtig bin. Sie ist völlig frei davon. Und sie wolle mir ja nichts verschweigen. Ich wollte nicht unbedingt alles wissen. Es sei denn, wir sprachen darüber, sie möchte es mit einem der Mädchen versuchen. Das steht ihr frei, nur möchte ich bitte nicht die letzte sein, die davon erfährt und ehrlich gesagt: meins ist das so nicht. Da bin ich wohl altmodisch: ich mag nicht teilen. Sie sagt von sich, sie sei eine treue Tomate und kann sich nicht vorstellen, mit jemand anderem im Bett zu liegen als mit mir (in dem wir dummerweise meist nur noch nebeneinander liegen)

Sie liebte mich weiterhin und ich sie. Sie bekam einen verantwortungsvolleren Posten, ich war jederzeit willkommen – nur ging irgendwie alles nur noch nach ihrem Dienstplan. Eine Woche an der Nordsee hat uns beiden und unserer Verbindung zwischendurch sehr gut getan.

Das ging ein weiteres Jahr so, sie arbeitete viel und wurde krank. Zwei Gallenoperation, 4 Wochen krankgeschrieben. Ich versorgte sie mit allem Nötigen (Kleidung, Kochen, Kaffe und Kippen, und sehr viel Liebe) Es war eine sehr ruhige und intensive Zeit, unsere Vertrautheit wurde uns wieder bewusst.

Danach dachte ich, sie würde nun mal etwas kürzer treten. Weihnachten fällt flach, das war mir klar, wir hatten vereinbart Weihnachten macht sie Dienst, Silvester ist für uns. An Neujahr hat sie sich dann einfach so einen Hintergrunddienst angetan. Das bedeutet erstmal Telefondienst und wenns heftig kommt, muss sie los. Damit ist ein entspanntes Silvester dann auch hinüber . Ich war sauer.

Nun ist die Lage völlig verfahren. Wir haben uns heftig gestritten, seither Funkstille. Luftleerer Raum. Gefüllt mit Trennungsgedanken. Sie sagt, ich bin zu besitzergreifend. Enge sie ein. Sie wäre nicht meine Sklavin und entscheidet selbst, wann sie was macht. Sie will ihren Freiraum. Ich sage, ich hab keine Lust mehr, Dein Haustier zu sein, das je nach Deinem Bedarf gestreichelt oder beachtet wird. Dein Beruf ist nicht mein Leben.

Das ganze ohne Hass. Beide völlig gefrustet. Genervt voneinander ( da wird jeder Kleinkram zum Monster) und gleichzeitig völlig nah miteinander verbunden.

Nun merke ich, wie ich mich verändert habe. Ich bin unwirsch, mürrisch, oft mieser Laune. Manchmal fast depressiv. Eifersüchtig wegen jedem Scheiss (ich behalts für mich) und nicht mehr ich selbst. Sie fehlt mir. Ihre Nähe und Zuneigung, ihre Zärtlichkeit. Umarmungen mit ihr. Dummerweise fehle ich ihr ebenso. Trennen will sie sich auch nicht. Momentan suche ich gerade den Abstand, will kein böses Blut mit ihr, möchte diese blöde Eifersucht weg haben (ein bisschen ist ja oke, aber so nicht) Sie wollte eigentlich mal mit mir zusammen ziehen und mich erschreckte bei dem Gedanken, dass ich dann noch mehr nur noch ihr Leben lebe und nicht mehr ich selbst bin.

Ich sollte Vertrauen zu ihr haben. Sitze gerade an ihrem geliehenen Laptop und könnte jederzeit alle ihre Mails lesen. Ihr Handy ist nie verschlüsselt (meins auch nicht), Einmal hatte ich ihr Handy in der Hand und dachte: so. Du könntest jetzt nachlesen was sie so treibt. Der nächste Gedanke war: wenn du das machst, bist Du selbst Schuld. Der übernächste: wo stehst Du eigentlich, das Dir so ein Mist in den Sinn kommt.

Das paradoxe ist: ich misstraue ihr überhaupt nicht. Es geht auch nicht nur um Eifersüchteleien. Nur zieht sie ihr Ding durch und lebt ihr Leben und ich komm mir mittlerweile größtenteils völlig überflüssig dabei vor.

Steh da wie pik doof und weiß nicht mehr weiter. Entweder lebe ich ihr Leben oder gehe weg. Friss oder stirb. Beides kagge.

Glücklich sind wir so beide nicht. Sackgasse.

Vom Verstand her sollten wir sagen: wir passen nicht mehr zueinander. Vom Gefühl her sind wir bei dem Gedanken beide voller Verlust.

Mit anderen Frauen habe ich weiter nix am Hut. Steht nicht Liebste drauf, ist nicht Liebste drin. Und auf Männer hab ich irgendwie keine Lust mehr. Treue Tomate bin ich da wohl ebenso.

Viel Text, sorry
Yggdra

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Françoise
Beitrag 27.Nov.2016 - 11:51
Beitrag #4


Satansbraten
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Es kann natürlich sein, dass Yggdrasils Liebste ein Woroholic ist.

Ich lese aber vor allem, dass ihr Beruf ihr viel Freude macht und nirgends so richtig, dass sie mit der Tatsache, dass sie viel arbeitet an sich unzufrieden ist. Auch "Galle" kriegt man nicht von zu viel Stress und Arbeit.
Mancher, aber lange jeder, der viel und gerne arbeitet ist Workoholic.


Hat sie denn selbst auch ein Problem mit dem vielen Arbeiten? Ist sie deshalb unzufrieden? Oder eher sekundär, weil durch das viele Arbeiten die Beziehung belastet ist?
Vielleicht ist sie mit dem viel Arbeiten an sich auch glücklich?

Ich bin noch an einem weiteren Satz hängen geblieben:
ZITAT(Yggdrasil @ 25.Nov.2016 - 20:09) *
Ihr Beruf ist ihre Berufung, der steht bei ihr über allem.

geht es vielleicht auch darum, dass Du das Gefühl hast, dass der Job mehr Bedeutung als eure Beziehung hat?
Und wenn ja: ist das denn wirklich so?
Ich lese zwischen den Zeilen so viele Dinge, mit denen sie Dir zeigt, wie wichtig Du ihr bist.
Vielleicht ist das Thema ja auch komplexer als nur "sie arbeitet zu viel und alles richtet sich nach ihrem Dienstplan"

Ist dieses "da ist etwas anderes genauso wichtig oder sogar wichtiger als ich und das stört mich" etwas, was Du aus anderen Zusammenhängen auch kennst? Oder ist das jetzt neu in der Beziehung zu ihr aufgetreten?
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