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> Ab 2009 auch in Norwegen verboten: Prostitution
McLeod
Beitrag 24.Nov.2008 - 13:49
Beitrag #41


mensch.
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ZITAT(pantoffelheld @ 24.Nov.2008 - 13:08) *
genau ohne diesen gesamtgesellschaftlichen zusammenhang kann man das problem auch nicht lösen. das gesetz allein bewirkt nichts.


Hat das irgendjemand hier behauptet?

Irritierte Grüße
McLeod
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edelbratschi
Beitrag 24.Nov.2008 - 17:40
Beitrag #42


~ Fischkopp ~
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ZITAT(pantoffelheld @ 23.Nov.2008 - 16:54) *
aber, wenn man ladendiebstahl verbietet, müsste es doch verboten sein, die waren so zu plazieren oder anzubieten, dass sie geklaut werden.
so dass ich, wenn ich keine entsprechenden maßnahmen dagegen ergreife, mitschuldig bin, wenn ich beklaut werde.



ZITAT(pantoffelheld @ 24.Nov.2008 - 11:52) *
wenn ich waren offen auslege und bestohlen werde, wird nur der dieb bestraft.
natürlich ist das richtig so.


Ich finde es ziemlich widersprüchlich, was du so schreibst. Und deswegen klink ich mich mal aus dem [/OT] aus.

Der Beitrag wurde von edelbratschi bearbeitet: 24.Nov.2008 - 17:41
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shark
Beitrag 26.Nov.2008 - 13:38
Beitrag #43


Strösenschusselhai
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ZITAT(pantoffelheld @ 24.Nov.2008 - 13:08) *
der kauf und das anbieten von prostitution.


Nein, nur der Kauf, wenn man der TAZ, deren Artikel dazu Nico zu Anfang des Threads verlinkt hat, glauben darf, was ich annehme. denn in diesem Artikel heißt es "Ab 1. Januar ist in Norwegen der Kauf sexueller Dienste strafbar." Ebenso ist es in Schweden geregelt.
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Hortensie
Beitrag 26.Nov.2008 - 22:33
Beitrag #44


"Jeck op Sticker"
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ZITAT(shark @ 26.Nov.2008 - 13:38) *
ZITAT(pantoffelheld @ 24.Nov.2008 - 13:08) *
der kauf und das anbieten von prostitution.


Nein, nur der Kauf, wenn man der TAZ, deren Artikel dazu Nico zu Anfang des Threads verlinkt hat, glauben darf, was ich annehme. denn in diesem Artikel heißt es "Ab 1. Januar ist in Norwegen der Kauf sexueller Dienste strafbar." Ebenso ist es in Schweden geregelt.


das anbieten und das vorhalten von z.b. räumen in denen prostitution stattfindet wurden ebenfalls verboten und laut einer schwedischen studie, die in deutschland u.a. der spiegel veröffentlicht hat, wurden die schwedischen p. dadurch dazu verleitet das internet zu nutzen und gleichzeitig nahmen die gewaltsamen übergriffe auf p. in schweden zu. paralell dazu wurde recherchiert, dass der s** für die p. immer gefährlicher wurde (weil die freier auf den nichtgebrauch von kondomen und auf "härteren" praktiken bestanden) hinzu kam dass in den ersten jahren der gesetzlichen regelung die ärztliche versorgung der p. auf fast null absank so dass man sich in schweden mit 2 problemen konfrontiert sah:
1.) das infektionsrisiko bzw. die infektionsraten der p. stiegen signifigant
2.) die -unkontrollierbarere - gewaltbereitschaft der freier setze die p. einem
höherem risiko aus.

diese probleme haben schließlich dazu geführt dass man neue gesundheitsprogramme und andere ausstiegsprogramme in schweden eingeführt haben.

in norwegen hätte diese schwedische studie fast dazu geführt, dass man andere gesetzesänderungen vorgenommen hätte (sie wurde immerhin fast 1,5 jahre diskutiert), aber angesichts der kosten hat man sich erstmal damit begnügt, zu verbieten ohne angebote an die p. zu machen (einfacher einstig in methadonprogramme, entschuldung, sozialarbeiterische betreuung, psychotherapien, ausbildungen etc.? hat aber an das verbot eine studie geknüpft und will nach dem ergebnis der studie entsprechende maßnahmen , wie sie in schweden notwendig wurden, prüfen.

fazit: gut gestartet, aber ob es den p. wirklich nützt???

oder: jede medaille hat zwei seiten. drum prüfe, was du bejubelst, es konnte zu früh sein.

lg pantoffelheld

Der Beitrag wurde von pantoffelheld bearbeitet: 26.Nov.2008 - 22:37
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shark
Beitrag 27.Nov.2008 - 16:05
Beitrag #45


Strösenschusselhai
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Dann mag ich doch auch einmal Fakten nennen (die ich auf Deutschland beziehe, weil ich über Norwegen zu wenig weiß):

In Deutschland bieten etwa 400.000 Prostituierte sexuelle Dienstleistungen an.
Mehr als 90% der Prostituierten sind Frauen.
Konsumenten von Prostitution sind fast ausschließlich Männer.
Schätzungsweise ein Viertel bis die Hälfte dieser, im sexuellen Dienstleistungsbereich tätigen, Frauen sind durch Menschenhandel oder anderweitig erzwungen an diesen "Beruf" geraten und üben ihn illegal und/oder unter Zwang aus.
Es existiert kein "Bleiberecht" für illegal in Deutschland arbeitende Prostituierte. Dadurch sind nur vereinzelt Frauen bereit, in Prozessen gegen ihre oft sehr gewalttätigen, Zuhälter auszusagen oder auch nur Anzeige zu erstatten.
Auch ein großer Teil der restlichen Prostituierten geht dieser Tätigkeit aus irgendeiner Form von Notlage nach (Schulden, Drogen, Zwang durch Zuhälter etc.).
Seit Einführung des entkriminalisierenden Prostitutionsgesetzes hat keine einzige Hure einen Freier verklagt.
Seit Einführung dieses Gesetzes fehlt der Polizei die vorher bestehende Handhabe, Bordelle zu durchsuchen, wodurch das Aufdecken von Zwangsprostitution und Prostitution Minderjähriger sich erheblich erschwert hat.
Private Krankenversicherungen lehnen die Aufnahe Prostituierter wegen der hohen Gefährlichkeit ihres "Berufes" ab.
Über die Aufnahme Prostituierter in die gesetzlichen Krankenkassen sind keine Zahlen bekannt; es wird aber davon ausgegangen, dass nur wenige "SexarbeiterInnen" krankenversichert sind.
Die wenigen zwischen Huren und BordellbetreiberInnen zustande gekommenen Arbeitsverträge bewegen sich auf Niedriglohnniveau - und sind deshalb unattraktiv für die Prostituierten. Auch daher:
Prostitution findet nach wie vor - im Interesse von Huren (aus Scham, finanziellen Gründen und Angst) UND Freiern (zum Zwecke der Verheimlichung vor der Familie und Freunden) - meist im Geheimen (und damit unkontrollierbar) statt.
Nach wie vor empfindet der Großteil der Bevölkerung Prostitution als sittenwidrig.
Der Bund kümmert sich, entgegen der Zusagen vor Einführung des Gesetzes, aktiv tätig zu werden, nicht um Ausstiegsprogramme für "SexarbeiterInnen" - dies sei Ländersache.
Es gibt gemäß Angabe der zuständigen Landesministerien nur noch vereinzelt Ausstiegsprogramme.
Die Länder streichen den Fachberatungsstellen immer weiter die finanziellen Mittel, was deren Arbeit erheblich erschwert bzw. unmöglich macht.
Es gibt von Seiten der Agentur für Arbeit keine Ausführungsbestimmungen für die Umschulung Prostituierter.


Ergo:

Wirklich "freiwillig" arbeitende Huren sind selten. Das bedeutet, dass das deutsche Prostitutionsgesetz für den allergrößten Teil der Prostituierten keine Vorteile bringt.
Im Gegenteil: durch die Erschwerung von Kontrollen im Rotlichtmilieu durch die Entkriminalisierung der BetreiberInnen von Bordellen, kann Zwangsprostituierten nicht mehr wirklich geholfen werden, sich zu befreien.

Die Haltung der Gesellschaft zum Thema Prostitution hat sich nicht wesentlich verändert; eine solche Veränderung ist also weder Grundlage noch Folge des gesetzes.

Ausstiegsprogramme werden ganz gestrichen oder den entsprechenden Stellen die Mittel verweigert. Auch dadurch wird ein anderes Licht auf die scheinbare "Freiwilligkeit" geworfen, denn wo keine Alternative, da kein Ausstieg.

Wirklich profitieren (und zwar bei der Durchführung der Prostitution und in Bezug auf die Abschöpfung des durch die Huren erwirtschafteten Geldes) werden auch in Zukunft hauptsächlich kriminelle Personen.


Und ich wiederhole mich in diesem Falle gerne: Ein gesellschaftliches System, das das Nutzen von Prostitution (und damit das BEnutzen von Frauen) nicht ächtet, sondern legalisiert, gibt damit zu verstehen, dass es damit einverstanden ist, dass Frauen ausgebeutet werden.


Für mich ist völlig klar, dass das Abolitionsprinzip (die Kriminalisierung der Förderer und Nutzer von Prostitution) mit dem Ziel, Prostitution langfristig ganz abzuschaffen die weitaus bessere Lösung ist - allerdings nur in Verbindung mit finanziell angemessen geförderten, flächen- und bedarfdeckenden Ausstiegsprogrammen und klar definierten Opferschutzmaßnahmen.
Denn ohne diese stellen sich zwangsläufig die von Dir, pantoffelheld, dargestellten Folgen ein.


shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 27.Nov.2008 - 16:41
Bearbeitungsgrund: Einschub
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Hortensie
Beitrag 28.Nov.2008 - 02:41
Beitrag #46


"Jeck op Sticker"
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na dann:
gegen p. - aber mit alternativen und perspektiven für die p.
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sugar
Beitrag 28.Nov.2008 - 15:47
Beitrag #47


sendegi sibast!
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ZITAT(pantoffelheld @ 28.Nov.2008 - 02:41) *
na dann:
gegen p. - aber mit alternativen und perspektiven für die p.



Auf jedem Fall!
Aber ist das wirklich so? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
Ich fühle mich immer ratlos, wenn m.E. die Reihenfolge durcheinander gerät, oder wenn erst punkt Be eine Nachricht wert ist, und Punkt A in den Medien untergeht!
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Astra
Beitrag 27.Dec.2008 - 00:35
Beitrag #48


Salzstreuerin
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Und wann ist es auch in Deutschland endlich so weit?
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Hortensie
Beitrag 27.Dec.2008 - 01:31
Beitrag #49


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@astra: gute frage. wer kämpft denn dafür?

aber ich habe u.a. angestossen durch die diskussion hier mal ein bißchen recherchiert. es gibt in d´land mittlerweile prostituierte die sich in einer gewerkschft orgaisisert haben (ver.di hamburg ist hier vorreiter, so wie ich die homepage verstanden habe) und dann gibt es viele projekte u.a. women at work die sich auch mit feministinnen verbündet haben.
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