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> nationalismus? ab wann?, nationalbewusstsein, nationalstolz...
janis
Beitrag 16.Nov.2004 - 20:11
Beitrag #61


Gut durch
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versuche mal einen link einzubringen. habe noch nicht alles gelesen, aber den eindruck, dass hier auf die fragen nach ethnischem bewußtsein und einem leben in multikultureller landschaft eingegangen wird. sehr interessant, wie ich finde!
sollte es auch auf eure interesse stoßen könnte dies ja eine diskussionsgrundlage sein.

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grüße janis

edit: schade, der link läßt sich nicht aufrufen!

Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 16.Nov.2004 - 20:13
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DerTagAmMeer
Beitrag 16.Nov.2004 - 21:05
Beitrag #62


Adiaphora
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Mit der Druckversion klappt das Verlinken (hoff ich):
Versuch 2
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janis
Beitrag 17.Nov.2004 - 10:39
Beitrag #63


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wenn ich dich nicht hätte!!! :blumen:
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robin
Beitrag 28.Nov.2004 - 22:18
Beitrag #64


I lof tarof!
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:) der text ist gut, obwohl ich natürlich nix vor ort nachprüfen kann, ich wüsste gerne wie die stimmung unter einwanderern in kanada so ist... allerdings schreibt der autor, dass man es nicht auf die lage in deutschland übertragen kann, weil d. eben kein 'traditionelles' einwanderungsland ist. Und damit hat er, finde ich, wohl recht. Was mich allerdings tagelang immer wieder beschäftigt hat, war der gedanke, dass ein einwanderer sich zuerst als kanadier, deutscher, usw empfinden sollte. Dh. er sollte sich erst mit dem land identifizieren, in dem er lebt, und dann mit seinem ursprungsland. Das fand ich äußerst faszinierend... wenn man davon ausgeht, dass es das A&O von 'integration' bzw sich-heimisch-fühlen darstellt...
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qualkappe
Beitrag 09.Dec.2004 - 22:48
Beitrag #65


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Ich habe in der Suchmaschine die Begriffe +patriotismus +definition, sowie +nationalismus +definition abgeklappert. Unter +patriotismus +definition habe ich überhaupt nichts Sinnvolles gefunden, unter +nationalismus +definition lediglich das hier:

http://evakreisky.at/onlinetexte/onlinerei...anzigstesjh.php
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qualkappe
Beitrag 15.Dec.2004 - 21:57
Beitrag #66


Gut durch
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OK, miese Reaktionszeit. :-(

Trotzdem eine Frage:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,329986,00.html

Ist das ein wirklicher Trend oder etwas, das der "Spiegel" herbeizuschreiben versucht ?
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LadyGodiva
Beitrag 15.Dec.2004 - 22:49
Beitrag #67


Strøse
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hm, jetzt kommt ein ganz dilettantischer Ansatz einer Erklärung -
jedenfalls habe ich diese Vorstellung der Begriffe:
Patriotismus - patria, Heimat, Region: (übersteigerteR) Stolz auf bzw. Orientierung hin zu einem geographisch, ethnisch enger gefassten Siedlungsraum
Nationalismus - (übersteigerteR) Stolz auf bzw. Orientierung hin zu einem größeren, administrativ strukturierten, historisch gewachsenen Territorium, das eine Gemeinschaft verschiedener "Ethnien" nicht ausschließt, aber einen kulturellen, ideologischen Kontext zur Basis hat.

Wer bietet mehr? ;)
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DerTagAmMeer
Beitrag 04.Jul.2006 - 22:31
Beitrag #68


Adiaphora
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Auf fast heimlichen Wunsch von Robin hier die ersten Erfolge der Fussball-WM auf den Tag am Meer:

Ich ertappe mich dabei "stolz" auf "unser" Flaschenpfand zu werden, wenn ich die Welt zu Gast bei Aldi mit Einkaufswagen voller PET-Flaschen durch die Innenstadt flanieren sehe.

Den Gemeinschaftstaumel finde ich allerdings (im Gegensatz zu meiner Leib-und-Magen-TAZ) alles andere als harmlos. Und das "Superdoitschland"-Gejohle halte ich auch nicht für "entspannte Begeisterung sportinteressierter Individuen" sondern nach wie vor für Omnipotenzphantasien komplexgeplagter Gruppentierchen.

Ich bin auch nicht geschmeichelt, dass WM-Gäste wie auf Knopfdruck die Schönheit deutscher Frauen zu loben wissen.
Und ich fühle auch keinen Ruck durch Deutschland gehen, weil es Frau Merkel jüngst vom Stadionstuhl gerissen hat.

Ich bin auch noch immer nicht frei genug, endlich mit einer schwarz-rot-goldenen Fahne vor dem Kopf hupend durch die Gegend fahren zu dürfen.

Alles in allem habe ich das durchaus beklemmende Gefühl, dass die nationale Ruhe im Nachkriegsdeutschland immer öfter als "Spielverderberei" hingestellt werden und unwidersprochen ins Lächerliche gezogen werden kann; und dass rechtradikale "Ausrutscher" unkommentiert ignoriert und im Jubel der "Gerechten" vereinnahmt werden.

Insofern tut's mir grad leid für die Spieler ... für das Land in dem ich lebe freut's mich, nun ein guter Verlierer sein zu können.

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blue_moon
Beitrag 05.Jul.2006 - 16:07
Beitrag #69


strösen macht blau!
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ein gaaaanz heimlicher wunsch... :D

ich kann nicht mal ganz genau sagen, woran es liegt. vielleicht kommt's auch daher, dass ich mich vom fussball-seeligkeits-hype ganz schön habe vereinnahmen lassen, aber mir geht's diesmal anders. bis auf ganz wenige momente in der geschichte, die ich bislang mitgelebt habe, hat mir die starke identifikation von mitbürgern mit deutschland immer quergelegen. gerade in zusammengerotteten mengen waren mir diese deutschen mit ihren fahnen im schrebergarten oder sonstwo immer suspekt. und ich hab sie erlebt, die hässlichen deutschen, die in frankreich am strand die 1. strophe gesungen haben, oder die zum erfolg bei der wm90 die reichskriegsflagge geschwenkt haben. vor zwei wochen noch hab ich sie vor meiner haustür hirnlos(en) alten schwachsinn singen hören...

und jetzt? da wurde - ziemlich unerwartet - grosser fussball geboten, die nation schwelgt in begeisterung und alle bedenken gegenüber den rechten sind hinfällig? ich kann nur sagen: ja! im grunde fühl ich mich wohl bei den fahnenschwenkern, ohne selbst zu schwenken. in meinem stadtteil haben viele doppelt geflaggt, auch für die italiener. das ausland (gerade auch england und israel) lobt nicht nur die friedliche athmosphäre um die wm, sondern beachtet auch den friedlichen, fröhlichen und leichtfüssigen (so hab ich ihn die letzten wochen wahrlich empfunden) patriotismus.
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shark
Beitrag 05.Jul.2006 - 16:17
Beitrag #70


Strösenschusselhai
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..."friedlich, fröhlich, leichtfüßig.." - genauso ist auch mein Empfinden in den vergangenen Wochen gewesen...und ich habe hier erlebt, dass Deutsche den Italienern zum Sieg im Halbfinale gratuliert haben...und dass jene, die noch nach der Niederlage mit beflaggten Autos herumfahren, es tun, weil sie froh und stolz darauf sind, dass Deutschland es weit gebracht hat, dass das Team fair und geeint wunderbaren Fußball gezeigt hat - und nicht aus nationalistischem Trotz...Klar, es gibt auch die Unverbesserlichen, die in ihrer Trauer um das verlorene Halbfinale Italiener als "Pizzabäcker" (wohl die neuere Form von "Spaghettifresser") anpöbeln...aber es ist die Ausnahme...zumindest da, wo ich wohne...Hier haben die Deutschen mit den Italienern gefeiert...natürlich nicht so, als hätte Deutschland Einzug ins Halbfinale gehalten, aber dennoch...

Und die vielen "ausländischen" Komplimente zu dieser wunderbar ausgerichteten und fröhlichen WM, die wirklich ein Fußballfest war und ist, tun uns Deutschen doch auch gut.
Weshalb also nicht mal die Fahne schwenken?

Endlich spüre auch ich als 37 Jahre alte Deutsche mal was von der "Gnade der späten Geburt"...WM sei Dank.... :)
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hedonistin
Beitrag 05.Jul.2006 - 17:49
Beitrag #71


Satansbraten
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Mir gehts genauso wie euch, überall fröhliches und freundliches Treiben.
Unsere ausländischen Gäste haben sich hier durchaus wohlgefühlt und sehr löblich über unsere Gastgeberqualitäten ausgelassen.

Das schönste bis jetzt, habe ich aber gestern Abend gesehen:

Ein kleines ca. 7jähriges Mädchen dass bitterlich anfing zu weinen als der Schlusspfiff ertönte und gleich darauf von ihrer gleichaltrigen italienischen Freundin getröstet wurde.

Der Beitrag wurde von hedonistin bearbeitet: 05.Jul.2006 - 17:55
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shark
Beitrag 05.Jul.2006 - 17:56
Beitrag #72


Strösenschusselhai
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:wub: wie rührend....*schluck*
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robin
Beitrag 05.Jul.2006 - 19:10
Beitrag #73


I lof tarof!
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In der tat, so heimlich war mein wunsch nicht. Im gegenteil hat es mir schon lange leid getan, dass dieser thread eingepennt war.
Lange vor der wm schon, und jetzt schien mir der zeitpunkt für eine weitere diskussion einfach sehr geeignet.
Bei mir hat sich - seit meinen letzten alten beiträgen - nichts verändert: Gestern bin ich im dreieck herum gehüpft, habe gekreischt, dass mein ganzes 'kaiserinnenreich ottensen' gezittert hat... und gerade heute abend, vor 2 stunden, hatte ich eine diskussion mit einer frau, die mich zutiefst 'aufgewühlt' hat. Denn ich konnte plötzlich nicht mehr argumentieren. Sie sagte, sie habe sich gestern riesig gefreut, dass deutschland verloren habe. Ich fragte sie verblüfft warum, und wir begannen eine unerfreuliche auseinandersetzung. Ich teilte ihre meinung, dass 'nation' ein willkürliches konstrukt ist, trotzdem behaupte ich, dass freude empfinden zu können, wenn man zb. an das land denkt, wo man geboren wurde, etwas gesundes sei.
Wir kamen uns überhaupt nicht näher, weil sie 'das gefühl & die leidenschaft' abtat, als seien sie per se krank. Und ich habe inzwischen für mich - ganz persönlich - gelernt, gefühle im allgemeinen erstmal zu respektieren. Zu schauen, was alles mitspielt, auch kritisieren, aber auch genießen. Ich halte mich für ausgesprochen menschenfreundlich, ich würde sagen für menschenliebend, und denke, dass ich einen ausgeprägten gerechtigkeitssinn besitze. Trotzdem will ich mich weiterhin - wenn es hart auf hart kommt, wie gestern beim fußballspiel - für eine italienerin halten.
Ach, es ist so schwer das alles in worte zu fassen! :(

edit: 2 fehler

Der Beitrag wurde von robin bearbeitet: 05.Jul.2006 - 19:24
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shark
Beitrag 05.Jul.2006 - 19:20
Beitrag #74


Strösenschusselhai
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Ich kann das schon verstehen, robin...Und es ist wirklich nicht einfach zu erläutern...

"Stolz" darauf, Deutsche zu sein, kann ich auch nicht empfinden, denn ich meine, stolz dürfe ich nur auf etwas sein, das ich mir selbst zurechnen kann...und ich bin ja nicht "freiwillig" oder "absichtlich" Deutsche...ich musste keinen Finger dafür rühren...ich bin als Deutsche geboren...
ABER: ich darf mich mit jenen, für die die Nationalmannschaft spielt, mitfreuen..und das gemeinsame Freuen und auch Leiden schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl..nicht nur zu den Eingeborenen, sondern zu allen, die dabei sind und solidarisch hinter "unserer" Mannschaft stehen.
Ich freue mich an der Fairness unserer Mannschaft, daran, dass das Ausland sein Bild von "den Deutschen" (zu welchen ich ja auch gehöre) revidieren kann und das auch gerne tut, daran, dass die deutschen Underdogs es allen gezeigt haben...auch wenn sie nun um den 3. Platz spielen..

Und weg vom Fußball finde ich es gut für das Volk, das Deutschland bewohnt, wenn es sich irgendwie an einem Punkt trifft...wenn es sich zusammengehörig fühlt.
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robin
Beitrag 05.Jul.2006 - 22:42
Beitrag #75


I lof tarof!
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:unsure: ich frage mich allerdings, wie ich fühlte, wenn ich keine emigrantin wäre.
Es kann sein, dass die psyche ganz andere töne spiele ... in der 'fremde'. Aber 'zu hause'?!? Vielleicht würde ich ein italienisches 'fahnenschwengen' nur noch abstoßend finden.

edit: 1 fehler -_-

Der Beitrag wurde von robin bearbeitet: 05.Jul.2006 - 22:42
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DerTagAmMeer
Beitrag 06.Jul.2006 - 07:36
Beitrag #76


Adiaphora
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QUOTE (robin @ 05.Jul.2006 - 19:10)
Wir kamen uns überhaupt nicht näher, weil sie 'das gefühl & die leidenschaft' abtat, als seien sie per se krank. Und ich habe inzwischen für mich - ganz persönlich - gelernt, gefühle im allgemeinen erstmal zu respektieren. Zu schauen, was alles mitspielt, auch kritisieren, aber auch genießen.

Da bin ich ganz Deiner Meinung. Mir steht ja nicht der Sinn danach Gefühle schlecht zu machen - auch nicht die Glückseeligkeit zu einer Gemeinschaft zu gehören. Schließlich verdankt das Tierchen "Mensch" sein Überleben diesem besonders augeprägten Sinn für die Zusammengehörigkeit seiner Gruppe.

Während des 11-Meterschießens am Freitag war ich beispielsweise grade auf dem Heimweg ... alle paar Minuten brandete der Jubel durch die abgesperrten Straßen ... klar hat es mir die Häärchen auf den Armen aufgestellt und die Augen unter Wasser gesetzt. Erweckungsgottesdienste haben mich früher ähnlich "bewegt" (würden es sicher heute noch, wenn ich an ihnen teilnehmen würde). Leni Riefenstahls "Olympia - Fest der Völker" und "Triumph des Willens" hatten allerdings dieselbe Wirkung auf mich. Mein Gefühl kennt da keinen Unterschied. Und darum denke ich nicht, dass es sinnvoll ist kollektive Emphase in "gute" (WM 2006) und "schlechte" (Reichsparteitag 1933) "Gefühle" zu trennen. Die Gefühle sind identisch. Der Unterschied liegt in der "Sache", der die Begeisterung dient und in der Einstellung der Menschen - ihrer Fähigkeit "zu schauen, was alles mitspielt, zu kritisieren, aber auch zu genießen". Die Sache unterscheidet sich grundlegend ... das macht mich zur WM-Sympathisantin. Die persönlichen Einstellungen hinter den Fahnen halte ich für genauso unterschiedlich wie eh und je. Und da finde ich das Liedgut der Superdeutschländer einfach genauso daneben wie "Ten German Bombers".

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 06.Jul.2006 - 07:40
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robin
Beitrag 06.Jul.2006 - 09:16
Beitrag #77


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@dtam: Du hast auf den punkt gebracht, was ich ausgelassen hatte :)
Die gefühle sind die gleichen bzw. sie entstehen aus einem einzigen bedürfnis: Dazu zu gehören. Die sehnsucht danach, sich 'einer masse' hinzugeben.
Genau dieses bedürfnis nehme ich ernst, es ist allzu menschlich (auch schimpansig vielleicht? ;)) und es lässt sich unheimlich gut manipulieren. Schon immer und überall.
Früher habe ich als 100% agnostikerin gänsehaut in kirchen bekommen, wenn die orgel spielte. Heute passiert es nicht mehr. Hab ich 'es' überwunden?
Nein, kein bisschen: In der süleymaniye-moschee in istanbul hat mich dasselbe gefühl angesprungen, weil moscheen für mich etwas neues sind, was ich früher nicht kannte.
Allerdings ging es mir beim 2. besuch der selben moschee völlig anders. Lerne ich inzwischen schneller? :D

Beim fußball klappt es noch wunderbar (mit der leidenschaft), WEIL ich 'nur' die em und wm kucke. Würde ich jede woche ein solches spiel sehen ... naja, ich bin sicher, es würde sich dann so verhalten wie mit der moschee.
Aber meine 'nationale' leidenschaft kennt ihre grenzen: Ich könnte nie sagen "unsere jungs" (= fußballspieler), und da wäre nicht mein kopf dabei aktiv, sondern mein bauch. Ich käme ganz einfach nicht auf die idee!
Ich bin wirklich der meinung, dass die sehnsucht nach der 'masse' (wie kann ich das schöner sagen? :unsure:) der ursprung des nationalismus in all seinen facetten ist. Das habe ich auch der frau gestern gesagt. Sie erwiderte, dass dieses bedürfnis nicht 'urmenschlich' sei, sondern die folgeerscheinung einer indoktrinierung. Da musste ich passen.
Lieb dtam, vielen dank, dass du den thread ausgegraben hast! :)
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Bilana
Beitrag 06.Jul.2006 - 16:40
Beitrag #78


Capparis spinosa
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Für Fußball kann ich mich noch immer nicht begeistern. Aber, ein bisschen Nationalstolz (?) oder zumindest Freude an dem was wir (Deutschen) hier so haben, das gefiel mir schon sehr an der WM.
Ja sicher es gibt noch viel zu verbessern, viel zu tun. Aber das heißt ja nicht, dass das was da ist schlecht ist.
Ich hatte zur WM auch Gäste von ganz ganz weit weg und war mal wieder baff aus welch anderer perspektive Deutschland doch gesehen werden kann.
Und warum ist es überhaupt verpönt Stolz auf etwas zu sein, was man selbst nicht geschaffen hat? Stolz hat doch auch was mit Hochachtung und Annerkennung zu tun, unabhängig davon wer es geschaffen hat.
Und irgendwie trägt ja auch jede etwas zum System Deutschland bei. Der Beitrag einer jeden einzelnen ist klein, aber ob es uns passt oder nicht, wir sind Deutschland.
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jackamo
Beitrag 06.Jul.2006 - 17:54
Beitrag #79


lokalpatriotin
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ich war schon immer stolz auf deutschland und bin noch längst kein nazi...finde diese assoziation auch sehr bescheuert..mir gehts hier besser als in vielen anderen ländern, wo ich nicht mal n dach überm kopf hätte..naja, bin auf jeden stolz auf das land...
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DerTagAmMeer
Beitrag 06.Jul.2006 - 19:23
Beitrag #80


Adiaphora
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QUOTE (jackamo @ 06.Jul.2006 - 17:54)
ich war schon immer stolz auf deutschland und bin noch längst kein nazi...finde diese assoziation auch sehr bescheuert..

Kannst Du das etwas erläutern? Ich verstehe nicht, was daran bescheuert ist, die historische Enwicklung deutschen Nationalstolzes zu assoziieren, wenn vom "Stolz der Deutschen auf ihr Land" die Rede ist.
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