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Beitrag
#81
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Im Übrigen geht es uns hier gerade deshalb so gut, WEIL Menschen in anderen Ländern kein Dach über dem Kopf haben und für Dumpinglöhne unseren Wohlstand erwirtschaften. Und ich kann beim Besten Willen nicht nachvollziehen, wie mich diese Ungerechtigkeit mit Stolz erfüllen sollte. |
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Beitrag
#82
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Leider wahr. Und ein skandal noch dazu. :zustimm:
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Beitrag
#83
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Ich glaube nicht, dass diese Frage abschließend geklärt werden kann. Die Tatsache, dass sich "Massenveranstaltungen" in den meisten Kulturen und zu fast allen Zeiten finden lassen, spricht in meinen Augen schon dafür, dass da ein sehr ursprüngliches Bedürfnis angesprochen wird. Die "Nation" als Indentifikationsgemeinschaft ist hingegen wirklich eine relativ "junge Erfindung" - und wie ich finde auch nicht gerade die geeigneteste. Aber vielleicht ist es auch gar nicht so wichtig, ob diese Dynamik nun angeboren oder antrainiert ist, sondern viel aussagekräftiger, ob Menschen "Herden" intuitiv von außen begreifen oder sich spontan in ihre Mitte genommen fühlen. Ein für mich immer wieder spannendes Beispiel sind die CSD-Paraden hier in Köln. Einerseits gibt es die Sheiß-ejal-toleranten-Party-Kölnerinnen, die ihrem Heteromacker eine Boa umhängen und sich mit ihm begeistert ins Getümmel stürzen, andererseits die katholischen Jecken, die im Karneval kein Halten kennen, zum CSD allerdings verklemmter und humorloser als Kardinal Meißner persönlich werden. Und auch unter "uns Bunten" gibt es solche, die es voller Begeisterung feiern, endlich einmal zur "tonangebenden Mehrheit" zu gehören und solche, die an ihrem "gewohnt individualistischen Outsider-Status" festhalten möchten und sich dementsprechend entschieden abgrenzen (neben unzähligen anderen Möglichkeiten, einen eigenen Standpunkt zu finden, natürlich ;) ). Diese beiden Perspektiven halte ich für sehr wichtig, um eine "Bewegung" einschätzen zu können. Und auch hier sind ja etliche Beobachtungen eingeflossen, die "von außen" gemacht wurden - und die zeigen, dass die Begeisterung vieler Einheimischer für die deutsche Fußballmannschaft auch aus der Außenperspektive positiv aufgenommen wird. Ich denke, dass das ein gutes Zeichen ist. Für besonders "feinfühlig" halte da übrigens wirklich MigrantInnen - denn wenn ich mich unter einer "Deutschlandfahne" wohl fühle, ist das in der Tat die "unserer" türkischstämmigen Schnell-Wok-Chefin :D |
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Beitrag
#84
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Mir ist es auch völlig schnuppe, ob das, was ich "sehnsucht nach masse" angeboren oder antrainiert ist. Wichtig für mich ist die tatsache, dass sie vorhanden und - wie alle bedürfnisse - manipulierbar ist.
(Im übrigen finde ich dieses bedürfnis sehr schön, es im grunde genommen hat etwas von hingabe und auch offenheit). Die deutsche "flaggen & hymne"-phase, die deutschland zur zeit ergreift, hat in meinen augen etwas pubertäres, als wäre sie ein erstes schrittchen richtung emanzipation. :) |
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Beitrag
#85
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
dazu fällt mir am ehesten ein, dass es offenbar nicht nur mein gefühl war, dass bei der grossen fussball-party frauen eine rolle wie noch nie gespielt haben. unterstützt wird mein gefühl durch artikel wie diesen oder hier. vielleicht kommt mein eindruck eines sympathischeren patriotismus auch daher, dass die fussballnationale glückseeligkeit nicht in erster linie kraftmeiernd männlich rüberkommt, sondern auch von weiblicher begeisterung getragen wird/wurde.
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Beitrag
#86
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Der Mensch, männlich wie weiblich, ist gern Teil von etwas, und möchte das auch ab und an ausleben. Dazu braucht er andere, die auch Teil von etwas sein wollen. Also wollen auch Frauen mit anderen zusammen sein, fachsimpeln, Bier trinken, mitreißende Spiele sehen, Tore bejubeln, gewinnen und im Gemeinschaftsgefühl versinken.
Es freut mich das zu lesen, ich fühle mich dadurch in meiner meinung bestätigt :) @bluemoon: Allerdings habe ich die so starke 'weibliche einmischung' bei dieser wm überhaupt nicht so aufgefasst wie du. Ich fand sie eher abstoßend. Es ist für mich der ultimative beweis dafür, wie hetero-terror funktioniert :wacko: |
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Beitrag
#87
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
hm... die frauen nur als 'anhängsel' ihrer fussballverrückten männer? meinst du das so? also, meine mutter hat wohl zum ersten mal in ihrem leben ein fussballspiel freiwillig gesehen. bei einem ausflug mit einer horde anderer frauen aus ihrem kegelclub. - bis dahin hat sie immer mitgeguckt, wenn mein vater wm-spiele sehen wollte... eher zwangsläufig und mit nicht halb soviel spass wie mit dieser frauentruppe. :)
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Beitrag
#88
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Ja, genau das meinte ich. Es mag ausnahmen gegeben haben (und über sie freue ich mich sehr, denn fußball ist einfach eine schöne sportart! :))
Alles, okay 99%, was ich hier in der stadt mitbekommen haben, entsprach haargenau die boulevard-kack-darstellung: mit den flaggenfarben aufgebrezelte frauen auf dem flirt- und party-trip! Oder als 'mitmachende', weil die männer eben auch ... Ich habe kolumnen gelesen, mit ratschlägen an die frauen: Was tun, um dem mann auch während der wm zu gefallen (Tipp: Machen sie sich mit schwarz-rot-gelb sexy für ihn!) Vom sport keine ahnung, aber immer brav mit der dämlichen frage 'Abseits?! Oh, schatz, erklärst du es mir nochmal?' berit zu kokettieren. Sorry, ich weiß, ich bin gerade heftig, aber ich fands schlimm! :ph34r: |
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Beitrag
#89
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 224 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 153 ![]() |
..hat doch was... Und ich hoffe nicht, dass das Wort 'Vaterland', hier jetzt zu OT-Diskussionen von wegen 'wir sind hier in einem Lesbenforum' führt ;) |
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#90
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 257 Userin seit: 31.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.546 ![]() |
Da muss ich allerdings sagen, dass mir das hier gänzlich anders erschienen ist. Wenn mans genau nimmt war ich gerade über die Frauenpräsenz und das Aufterten der Mädels hocherfreut. Wo auch immer ich mir die Spiele angesehen habe, war das Geschlechterverhältnis völlig ausgeglichen. Gröhlende Männershorden sind mir viel weniger über den Weg gelaufen als bei früheren Fußballveranstaltungen. Dafür nicht wenige Frauencliquen, deren Hauptinteresse ganz eindeutig dem jeweiligen Spiel und nicht den umsitzenden Jungs galt. Gut, sicherlich gab es auch Flirtereien, wie bei jeder großen Party, aber das finde ich jetzt auch eigentlich überhaupt nicht verwerflich. Ich muss zugeben, ich hab mit meiner Freundin auch von Zeit zu Zeit, vor, während und nach den Spielen, herumgeturtelt. :rolleyes: Die Frage nach dem Abseits habe ich im Übrigen in meinem ganzen Leben noch nie eine Frau ihren Mann/Freund fragen hören. Ich hab das auch immer nur für ein blödes Klischee gehalten. :gruebel: |
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#91
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
:zustimm: Selbst meine Oma hat geguckt und die hat keinen Mann zu Hause. Deutschland gegen Polen, so als polnische Deutsche wohl ein Muss. Und sie hat sich tragen lassen von der guten Stimmung. Und meine Mitstudentinnen haben auch kräftig in frauenrunde gefeiert. da habe ich es schon fast bereut dem Fußball so gar nichts abgewinnen zu können. |
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Beitrag
#92
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Auch wenn wir mittlerweile bei dem weit schöneren Thema fußballinteressierter Frauen gelandet sind, würde ich Euch gern noch ein bisschen mit meinen persönlichen Bauchschmerzen belästigen. Vielleicht auch gerade WEIL ich sie gern widerlegt bekommen würde, um mich wieder wohler hier zu fühlen.
Während "Deutschland" also im neu erwachten Wir-Gefühl badet, werden die Hartz-Gesetze "optimiert", das Gesundheitssystem "reformiert", das Erziehungsgeld durchs Elterngeld ersetzt. Und Bild, Focus und Co. vergessen neben dem "Wir-sind-Deutschland-Hype" nur selten den mittlerweile allseits bekannten "Sozial-Schmarotzer" mitzuerwähnen. Das Bild fügt sich prblemlos zusammen: Alles könnte so schnell bergauf gehen, wenn wir, die guten, starken, rechtschaffenden (also profitabel arbeitenden!) Bürger endlich befreit würden von der Solidargemeinschaft mit solchen, die uns auf der Tasche liegen ... Und dank gepfefferter Eintrittspreise beim "Public Viewing" auf dem Bonner Münsterplatz lässt sich ja auch (bestens abgeschirmt vor "Schwarzguckern") schon mal testen, wie sich "Volkssport in elitär" so anfühlen könnte. Da scheint es dann (und da sind wir wieder bei den Frauen der WM 2006) wirklich sehr viel gesitteter zuzugehen ... selbst die Geheimratsgattin gibt sich mit Prosecco und Schwarz-Rot-Gold-Lidschatten die Ehre. Bei Wikipedia lässt sich auch lesen: "Wird die Rolle des Sündenbockes einer Gruppe von Menschen zugewiesen, spricht man von einer Verschwörungstheorie [...] d.h. von einer durch Machteliten verbreiteten Ideologie, die das Ziel hat, bestimmte soziale, rassische oder politische Minderheiten im eigenen Land oder auch äußere Feinde zum Sündenbock für aktuelle Krisenerscheinungen zu machen oder von der eigenen mangelnden oder schwindenden Legitimation abzulenken. Eine solche Projektion auf einen Sündenbock kann für die Mehrheitsbevölkerung identitätsstiftende Funktionen bekommen." |
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#93
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Wo ist der Widerspruch? Aber das mit dem Elterngeld und der guten Frau von der Leyen ist ja einen eigenen Thread wert. Ich gehe so weit zu sagen, dass wirkliche Reformen nur dann möglich sind, wenn eine Nation sich als solches annehmen und würdigen kann. Denn Reformen heißen doch kurzfristig etwas zu opfern um langfristig etwas zu bekommen. Nur ist es auch derart langfristig, dass viele genau das was sie jetzt opfern sollen nie mehr zurück bekommen, es für spätere Generationen tun (sollen). Aber irgend etwas will der Mensch doch immer. Und wenn es nur Glaube ist... Vielleicht fällt das Opfern ja leichter, wenn man glaubt es sei für eine an sich gute Sache. Dazu muss Deutschland als solches, die deutsche Nation also erstmal als zukunftsträchtige Sache wahrgenimmen werden. Ohne Selbstwertgefühl (in dem Fall ein nationales), kann es maximal Pflichterfüllung aus Angst vor Strafe geben. Dienst nach Vorschrift. Steuern und GEZ zahlen und sonst Deutschland Deutschland sein lassen. Nur mit Selbstwertgefühl kann es auch positives Verantwortungsgefühl geben. Ansonsten muss man leider sagen, haben wir es ja auch mit demographischen und volkswirtschaftlichen Tatsachen zu tun. Leider, denken vielleicht auch Politiker. Geben ist seeliger denn nehmen, insbesondere im Kampf um Wählerstimmen. Aber greif mal einer nackten Frau Merkel in die Tasche. Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 08.Jul.2006 - 23:42 |
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
An den Tatsachen und dem resultierenden Handlungsbedarf rüttel ich ja gar nicht. Die werden mir eher zu wenig thematisiert. Statt dessen legen "Sofort-Jobangebote in Verbindung mit angedrohter Leistungskürzung" nahe, dass nicht die fehlenden Jobs das Problem wären, sondern mangelnder Arbeitswille der Leistungsempfänger. Das Problem der Arbeitslosigkeit wird zunehmend als Problem mit den Arbeitslosen aufbereitet ... und plötzlich scheint es gerechtfertigt, die Beweislast nichtehelicher Wohngemeinschaften auf die Leistungsempfänger zu verlagern, schützenswerte Daten behördlich abzugleichen, 1-Euro-Jobber nun im großen Stil als Erntehelfer einzusetzen ... Demografischer Wandel. Wir brauchen also mehr Kinder - aber bitte nur solche, die später genug Geld verdienen, um unsere Renten zu finanzieren, statt selbst auf finanzielle Unterstützung angewiesen zu sein. Dank Pisa wissen wir, dass es uns bislang nicht gelungen ist, Chancengleichheit für alle sozialen Schichten zu schaffen. Also macht es auch für die Zukunft keinen Sinn, in die allgemein zugänglichen Bildungseinrichtungen zu investieren? Also ist es angezeigt, den Unterpriviligierten das Kinderkriegen abzugewöhnen und gezielt in Wohlstandseltern zu investieren, die später selbst dafür zu sorgen wissen, dass ihre Sprösslinge unser Schul- und Bildungssystem erfolgreich zu meistern oder wahlweise zu umgehen wissen? Leere Gesundheitskassen. Wir brauchen also mehr gesunde Beitragszahler. Wie schade, dass sich gerade die alleinstehenden, leistungsbegeisterten Großverdiener so gern aus der Solidargemeinschaft verabschieden und sich solange privat versichern lassen, bis sie mit der Gesundheit und dem Glück auch der Job verlassen hat und ihnen der Weg zurück in die gesetzlichen Krankenkassen wieder offen steht. Leider ist unsere Regierung da trotz großer Koalition völlig machtlos. Welch hirnrissige Idee, von "gezwungenermaßen" privat versicherten Selbstständigen, Beamten und 47250-plus-Verdienern zu erwarten, zum gesundheitlichen Wohle Aller an dem Ast sägen, auf dem sie selbst sitzen! Es kann gut sein, dass das alles wirklich notwendig ist. Vielleicht ist es langfristig sogar von Vorteil, den Sozialstaat suksessive abzubauen. Mir fehlt wirklich der Überblick das beurteilen zu können. Bei mir entsteht einfach nur der Eindruck, dass alle diese Maßnahmen Deutschland als faktische "Gemeinschaft" Stück für Stück abbauen und reale Solidarität durch dieses medial gepushte Gemeinschaftsgefühl ersetzen, in dem bestimmte Bevölkerungsteile höchstens als Störfaktor oder "No-Go-Area" vorkommen. Natürlich ist Menschenwürde teuer. Global betrachtet ist sie sogar "unbezahlbar". Trotzdem bleibt sie für mich ein Grundrecht und ist durch nichts zu ersetzen - erst recht nicht durch ein kompensatorisches Hochgefühl, das aus der Identifikation mit dem Erfolg Anderer entsteht. |
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#95
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Vielleicht oute ich mich jetzt ja als unrettbar metaphysisch denkendes Naivchen ... aber mir macht allen Ernstes Dankbarkeit die Sozialabgaben schmackhaft, die ich zu leisten habe. Klar gehöre ich einerseits zu Generation, die heute für Sozialleistungen aufkommen soll, die sie später höchstwahrscheinlich selbst nicht in Anspruch nehmen wird. Aber ich gehöre eben auch zu der Generation, die in einem friedlichen Land von Wirtschaftswundereltern groß gezogen wurde und all die Vorteile genießen konnte, die mir heute das Glück bescheren, einem gut bezahlten Job nachzugehen zu können. Es ist ja nicht so, dass ich mehr/besser/höherwertiger arbeite als zu offiziell "unqualifizierten" Nebenjobzeiten - ich bekomme nur wesentlich mehr Geld dafür. Diesen "Mehrwert" zurückfließen zu lassen, tut mir nicht weh und fühlt sich "gerecht" an. Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 09.Jul.2006 - 09:06 |
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Immer noch gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.543 Userin seit: 31.05.2005 Userinnen-Nr.: 1.679 ![]() |
auch wenn es nicht direkt nationalismus ist, sondern einfach nur der beweis von intoleranz, dummheit und sassismus. hier die äußerungen eines italienischen ex-politiker netzzeitung
ich denke, dass hier der plumpe nationalismus am besten zu schau gestellt wird. @robin [quote]mit den flaggenfarben aufgebrezelte frauen auf dem flirt- und party-trip! Oder als 'mitmachende', weil die männer eben auch ... Ich habe kolumnen gelesen, mit ratschlägen an die frauen: Was tun, um dem mann auch während der wm zu gefallen [/quot] zum einen werden diese artikel immer noch von männern geschrieben und die haben in beiden hamburger blättern mit vier buchstaben ihre intelligenz (sofern sie eine haben) im gehirn, sondern an anderer stelle. zum anderen treffen sich auf den fanfesten nicht unbedingt die personen, die sich ihrer stellung in dieser gesellschaft äußerst bewusst sind. es sind auus meiner sicht dieseoben, dennen es nur um eins geht: party. die anderen gruppen findest du dann halt in irgendwelchen kneipen oder in kleinerer oder größerer privaten runde vor dem fernsehe im heimischen wohnzimmer |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Validating Beiträge: 1.332 Userin seit: 16.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.620 ![]() |
@der Tag am Meer
auch ich gerate manchmal in die situation mir selbst glauben machen zu wollen "das alles" - heißt also gesundheitsreform , hartz IV - verschärfung etc. sei notwendig - allein shon deshalb, weil es ja viele so darstellen, wenn ich mir dann allerdings überlege, dass die fifa für ihre 5,6 Milliarden Gewinn keine Steuern zahlen muß... bin ich dann doch wieder im Lot - es ist genug geld da, die verteilung ist "ungünstig" - und wenn nur noch 39 % der bevölkerung ein einkommen aus erwerbsarbeit haben, ist das halt nicht genug.... von denen wird dann allerdings auch verlangt, wenn´s geht, dankbar zu sein - bei uns gelten dienstreisen mittlerweile als "anerkennung" - so nach dem motto "du darfst mal raus" - ich hab gedacht, mir fällt die kinnlade runter.... nicht falsch verstehen, ich gehe gerne raus, aber ich wußte bisher nicht, dass ich dafür dankbar sein soll.... und das eine belohnung ist... wenn ich mir den abend in irgendeinem hotelzimmer allein um die ohren schlage... im moment warte ich jetzt darauf, das uns erklärt wird, wie wirtschlaftlich erfolgreich die wm war - und das wir schön weiter so zusammenstehen sollen... komme was wolle - Der Beitrag wurde von pfefferkorn bearbeitet: 11.Jul.2006 - 11:02 |
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Beitrag
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
"ungünstig" ist gut. Und Dankbarkeit lässt sich nicht verordnen. Wer sich jeden Morgen mit Magenschmerzen zur Arbeit quält, seine spezifischen Berufskrankheiten züchtet und das einzige Argument für diesen Job (die Kohle) zu einem Großteil im Staatsapperat verschwinden sieht, ist mit Sicherheit zu Recht frustriert. Gerade deshalb finde ich es ja so schwachsinnig, die Situation für Arbeitnehmer immer weiter zu verschärfen, statt die Arbeit, die es ja gibt, angenehmer zu gestalten, breiter zu verteilen und auf Rotation hin anzulegen. Denn für sooooo qualifiziert halte ich die Mehrzahl unserer Berufsbilder nun auch wieder nicht, dass ein überreizter 80-Stunden-Mitarbeiter produktiver wäre als eine ausgeruhte und ausgeglichene Teilzeitkraft. Um "den Deutschen" die arbeitsunabhängige Grundsicherung und ein breit angelegtes Job-Sharing allerdings schmackhaft machen zu können, bräuchte es in meinen Augen einen Gemeinschaftssinn, der ganz ganz anders tickt als diese "wir-sind-wer-Eitelkeit". Keine Ahnung, wie das gehen soll :was: edit: Kraut-und-Rüben-Satzbau Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 12.Jul.2006 - 11:39 |
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Beitrag
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Das habe ich heute gelesen. Ein 'frecher' artikel, aber :zustimm: !
klick hier edit: Ist das ganze inzwischen völlig OT geworden? :unsure: Der Beitrag wurde von robin bearbeitet: 12.Jul.2006 - 16:52 |
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Beitrag
#100
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
stimmt! ein guter artikel! :)
ist es eigentlich eine verunglimpfung der insignien des staates, wenn ein gewisses blatt heute nur noch 'schwarz-rot-geil' geifert? kann man gegen sowas nicht klagen? das ist eine auswirkung, die ich absolut und ausschliesslich widerlich finde! :wacko: |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 03:50 |