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Beitrag
#41
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 615 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 599 ![]() |
Habe eben einen klienen Gedankengang gesponnen, den ich hier mitteilen möchte. Möchte ich abe nicht verallgemeinern:
Vor vielen tausenden von Jahren lebten die Menschen in Sippen (oder in kleinen Herden, denn eigentlich sind wir tierische Lebensformen und stellen uns nur selbst über andere Lebewesen, die aber ebenso viel Recht auf gesundes schönes Leben haben). Da hat sich auch die Rollenverteilung (Männer bildeteten zum Schutz vor Gefahr einen Ring um Frauen und Kinder und waren die Jäger) gebildet, sicher auch das Gruppenbewusstsein, denn grosse Staaten gab es noch nicht. Ist also Nationalbewusstsein eine überdimensionierte Form von Gruppenbewusstsein? @Robin, dann ist mir dein Satz aufgefallen, aus dem "Mauerfallthreat": man kann also nicht leugnen, dass aus vielen beiträgen eine 'deutsche identität' spricht... à propos 'nationalbewusstsein' Ich denke, da ist wahres dran, ein Nationalbewusstsein steckt sicher in vielen von uns. Wahrscheinlich wollen wir es nicht wahrhaben wegen: dem 2ten Weltkrieg? weil wenn wir uns mit jemanden anderer Herkunft wegen einer einfachen und alltäglichen Meinungsverschiedenheit streiten, als rassistisch beschimpft werden könnten? Aber ich habe so mein Problem mit Begriffen wie Nationalstolz, Gruppenzwang,... den ich finde, wie gut oder schlecht ein Mensch ist, bestimmt nicht seine Herkunft, sondern sein "Selbst", was er in seinem Leben vollbringt: (Z.B. halte ich den deutschen Grossunternehmer, der Firmen aufkauft und die Angestellten dieser auf die Strasse setzt und so viele Arbeitslose und Sozialfälle verursacht, für einen schlechten Menschen, weil er für das Unglück zu vieler verantwotlich ist) Ich denke auch, auf mich trifft vielleicht "Frauenbewusstsein" oder "Lesbenstolz" zu, weil ich theoretisch jede Frau auf der Erde lieben und theorethisch jeden Mann hassen könnte. Ich weiss, in meinem Kopf herrschen manchmal merkwürdige Gedankengänge. |
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Beitrag
#42
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
@akane: 'Ich denke auch, auf mich trifft vielleicht "Frauenbewusstsein" oder "Lesbenstolz" zu, weil ich theoretisch jede Frau auf der Erde lieben und theorethisch jeden Mann hassen könnte.
Ich weiss, in meinem Kopf herrschen manchmal merkwürdige Gedankengänge.' achduweia! in der tat! kannst du es bitte deutlicher erklären? :unsure: |
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Beitrag
#43
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
leider fehlt mir nun die psychologische fachkenntnis ... aber bisher bin ich davon ausgegangen, dass triebe zwar auf die befriedigung bestimmter bedürfnisse ausgerichtet sind (also bereits eine gewisse tendenz/richtung haben), dass die konkreten objekte allerdings erst durch erfahrung und assoziazion "erlernt" werden. - bitte um korrektur wenn das so nicht stimmt oder zu vereinfacht dargestellt ist! - dementsprechend läge in der triebnatur des menschen angelegt, gefühle der zugehörigkeit zu entwickeln. worin dieses bedürfnis allerdings seine befriedigung fände, wäre dem veränderlichen erfahrungshorizont des einzelnen zuzurechen. worauf ich damit hinaus wollte: menschen sind zwar gezwungen, ihre welt zu begrenzen, zu vereinfachen und zu polarisieren, um sich in ihr zurecht zu finden. nach welchem muster sie dies allerdings tun, ist veränderbar. nomadisch lebende gemeinschaften schaffen zugehörigkeit in völlig anderer weise als sesshafte völker. wenn wir davon ausgehen, dass das zugehörigkeitsgefühl der einzelnen sinnvoller weise auf die gemeinschaft ausgerichtet sein sollte, die das einzelne leben unmittelbar beeinflusst, halte ich es für angebracht, darüber nachzudenken, wie eigentlich die gemeinschaft begrenzt ist, in der wir leben. welche einflüsse tangieren heute überhaupt unsere emotionale sicherheit? wer ist uns deutschen z.B. eher ein begriff: g.w. bush oderl horst köhler? was weckt wohl öfter kindheitserinnerungen? juniortüten oder sauerbraten? meine antwort "ich hielte es für sinnvoll, steuern zu zahlen und bin froh, verstanden zu werden" bezog sich genau auf diese fragestellungen. deutschland ist für mich einerseits eine wirtschaftliche solidargemeinschaft und andererseits ein sprachraum. für alle anderen gefahren/sehnsüchte/einflüsse/identifikationsmöglichkeiten haben deutsche grenzen für mein gefühl kaum bedeutung. ich freu mich auf eure widerworte! lg dtam |
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Beitrag
#44
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
@akana
du hast wiederholt auf eine (?) situation bezug genommen, in der dir eine faschistische einstellung unterstellt wurde, obwohl du selbst dein verhalten auf deine lesbische veranlagung zurückführst. hab ich das richtig verstanden? für mich wäre es einfacher, wenn du diese situation entweder konkret ansprichst (dann könnten wir überlegen, wie solche missverständnisse in zukunft vermieden werden könnten) oder dir überlegst, was sich an dieser situation verallgemeinern lässt (dann könnte ich deine gedanken leichter auf die diskussion beziehen). abgesehen davon finde ich deine gedanken keineswegs merkwürdig. einige "schlagworte" (gruppenzwang, gruppenbewusstsein, nicht wahrhaben wollen ...) bereiten mir zwar etwas magendrücken ... aber von den grundgedanken meinen wir doch ähnliches, oder? ot: noch ne provokante frage: müssten lesben nicht frauen lieben UND hassen, während ihnen männer zumeist gleichgültig sein müssten? |
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Beitrag
#45
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
@dtam - das geht jetzt aber voll ins ot, in meinen Augen, aber sei's drum: das suggeriert, dass lesbische Frauen in Bezug auf Männer "gefühlsamputiert" sein müssten, davon gehe ich aber bei einem Großteil nicht aus - schlimm wär's. Lieben, hassen - starke Emotionen; irgendwo dazwischen, oder auch an den Extrempunkten haben doch auch die Herren der Schöpfung Platz; weitere provokante Äußerungen verkneif' ich mir mal um der Rückkehr zum Thema willen ;) |
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Beitrag
#46
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
auch auf die gefahr hin, ne spamverwarnung zu kassieren (morgen hab ich's doch schon wieder vergessen!) - eine letzte überlegung:
ließe sich bei neofaschisten in deutschland unter den oben aufgestellten behauptungen überhaupt noch von "nationalismus" sprechen - oder wären es nicht vielmehr separatistische gruppen, die ihr "deutschtum" so exklusiv auslegen, dass es zum elitären begriff wird? meint: identifiziert sich der politisch rechte skin überhaupt mit deutschland oder ausschließlich mit der rechten szene, ihren werten und ritualen? so - nu is aber schluss! Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 14.Nov.2004 - 00:25 |
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Beitrag
#47
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a.D. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.380 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 5 ![]() |
ich probier mal einen gar nicht eleganten Schlenker zurück zum Thema:
Sind Lesben besonders gefährdet, in ein Schmalspurdenken à la "Lesbennation" --> "(Lesben-)Nationalismus" --> Scheuklappen-Feminismus zu rutschen, weil sie keinen unmittelbaren Anreiz haben, sich positiv der Männerwelt zuzuwenden, sondern sie im Gegenteil als Bedrohung ihrer Lesbennation empfinden? das Zugehörigkeitsbedürfnis kann innerhalb der eigenen Gruppe voll befriedigt werden, alles darüber hinaus wird als "Feind" empfunden, und die eigene Gruppe wird verherrlicht? oder schiesst das zu sehr übers Ziel hinaus? weiss nicht, wenn das zu kompliziert ist, schubsen wir's lieber ins OT :rolleyes: |
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Beitrag
#48
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.590 Userin seit: 23.10.2004 Userinnen-Nr.: 643 ![]() |
Hallo regenbogen,
Deine Frage ist provokant und überdenkenswert. Ich möchte auf diese Weise weiterspinnen. Verstärken die Rahmenbedingungen dieses Forums ein solchen Lesbenantinaldenken möglicherweise? Die Hausordnung ist anders gedacht und ich fühle mich ausgesprochen wohl in diesem Schonraum der virtuellen Welt. Meine Antwort darauf ist "nein". Ich empfinde es als angenehm im Internt und im Alltag ab und an Orte aufzusuchen, an dem vorwiegend Frauen sind, die ähnlich denken und fühlen wie ich. Das gibt mir Kraft und Geborgenheit. Mich in eine Welt zurückzuziehen, die mir gut tut und andere Lebensformen als berechtigt daneben stehen zu lassen, würde ich in keinster Weise als irgendwie nationalistsich bezeichnen wollen. Zustimmen möchte ich Deiner Aussage, dass wir da Gefahr laufen in einen Scheuklappenfeminismus zu geraten, wo wir eine Männerwelt pauschalisiert als bedrohlichen Feind reduzieren. Pauschalisieren, dokmatisieren und indoktrinieren sind für mich immer Ausdruck diktatorischen, faschistischen Verhaltens. Das lehne ich grundsätzlich ab, egal wofür es sich einsetzt. Interessanter Weise scheinen Frauen dann dabei auch noch dieses von ihnen abgelehnte männliche denken und handeln selber zu übernehmen. Ein Widerspruch in sich. Oder liege ich falsch mit meinem Urteil, faschistisches Denken sei männlich? Rehauge |
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Beitrag
#49
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a.D. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.380 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 5 ![]() |
@dtam - ist das wirklich OT? Vielleicht lässt es sich - in diesem unserem Lande, wo Nationalismus zumindest in meiner Generation ein Reizwort ist - sachlicher und unaufgeregter über das Thema reden, wenn nicht das rechte Schreckgespenst um jede Ecke lauert, weil dieses Schreckgespenst gar nicht das unerfreuliche, ad absurdum geführte Endstadium derartiger Tendenzen sein muss, sondern eigentlich ein anderes Phänomen ist? (Weisste was, du steckst mich an mit deinen feinziselierten Formulierungsschleifen, mit dem Unterschied, dass ich mich drin verheddere... :rolleyes: :P) Und @Rehauge
Interessante Frage. Das ist eigentlich ein eigenes Thema. :gruebel: |
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#50
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
guten morgen rehauge, was deine these unterstützt ist die tatsache, dass es (soweit ich weiß) bislang keine faschistische bewegung gegeben hat, die sich um eine weibliche führungsperson gruppiert hätte. des weiteren ließe sich mussolini, franco und hitler möglicherweise auch ein gewisser "männlichkeitswahn" unterstellen. allerdings halte ich wenig davon, abstrakte begriffe immer mit geschlechtern zu belegen (in diesem fall: faschismus männlich, kommunismus weiblich?). dient das der klärung der begriffe und ihrer beziehung zueinander? irgendwie nicht, oder? aber du sprachst ja auch gar nicht vom faschismus selbst, sondern von "faschstischem denken". aber was ist das? ist es ein denken, dass an einer art autoritärem "einparteien"-herrschaftssystem orientiert ist? dann müsste doch eigentlich in jeder autoritär organisierten familie so gedacht werden, oder? und zwar von allen familienmitgliedern - ganz gleich welchen geschlechts. aber wahrscheinlich ist das auch so. und genau dieser umstand macht uns manchmal derart blind gegenüber autoritären strukturen, die die tendenz zu einer gewaltherrschaft in sich tragen. um also auf deine frage nach der geschlechtszugehörigkeit faschistischen denkens zurückzukommen: faschistisches denken ist in meinen augen ein denken, das durch persönliche unterordnung nach einfluss und macht trachtet und damit völlig geschlechtsneutral. somit können wir frauen uns ohne weiteres an die eigene nase fassen und fragen, wann wir uns in dieses muster einpassen. o.T. im feminismus-threat ist diese überlegung z.T. ja auch zur sprache gekommen. deine idee, die thematik auf das forum zu beziehen halte ich im übrigen für sehr sinnvoll - allerdings wäre es auch mir lieber, dies erstens in einem gesonderten threat zu tun und zweitens besonders auf eine unterscheidung der begriffe zu achten. schließlich ist ein i-net-forum einfach keine nation. Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 14.Nov.2004 - 11:54 |
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 356 Userin seit: 12.09.2004 Userinnen-Nr.: 325 ![]() |
was das faschistische denken betrifft: faschismus ist eine ideologie, deren entscheidender teil der maennlichkeitskult ist. trotzdem ist das an diese ideologie angelehntes denken nicht nur dem maennlichen geschlecht eigen, da es immer genug frauen gab und geben wird, die sich den maenner mehr oder weniger freiwillig unterordnen werden.
desweiteren moechte ich fragen, ob das nun wirklich so verkehrt ist, dass frau ihr gleichgesinnte sucht? solange es sich in grenzen haelt und frau immer noch dazu faehig ist, wenigstens im beruflichen leben mit maennern gut auszukommen und nicht jeden penisbesitzer abgrundtief hasst, nur aufgrund der tatsache, dass er ein mann ist, dann ist doch alles noch in ordnung, oder? ich meine, autofans, tierliebhaber oder postmarkensammler sind auch gerne mal unter sich. sicherlich ist das bei lesben mehr eine frage des lifestyles, des lieben und leben, und weniger ein hobby ( :D ), aber das ist doch bei allen subkulturen auch so. und trotzdem behauptet keiner, dass meinetwegen rastas irgendwie chauvinistisch/nationalistisch sind. anders bei den neonazis. da ist der hass offen, er ist sozusagen der grund, die essenz dieser gemeinschaft. ich hoffe, keine hier will behaupten, dass der grundgedanke bei lesben maennerhass ist. oder habe ich mich bis jetzt immer getauscht, da ich so naiv war, zu glauben, dass uns frauenliebe verbindet? :wub: lg cd |
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Beitrag
#52
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
ich denke schon! :)
da sich lesben nur ausgesprochen selten gänzlich aus "heterosexuellen" zusammenhängen heraushalten können, bleibt wohl meist doch ein gewisser anreiz, auch in "außerlesbischen lebensräumen" präsent zu sein und die dort auftretenden männer mitunter sogar als bereicherung zu erfahren ... :D abgesehen davon hatte ich persönlich auf lesbischen veranstaltungen eigentlich ausgesprochen selten das gefühl, ausgerechnet "unter gleichgesinnten" zu sein. mag sein, dass uns "die liebe zu frauen" in irgendeiner art und weise verbindet ... aber sonst liegen zwischen den lesbischen "gesinnungen" wohl doch eher welten (zumindest zwischen meinem musikgeschmack und dem der d-jane auf meiner letzten frauenparty). als drittes gegenargument würde ich gern geltend machen, dass sich kaum eine lesbe nach außen hin positiv über ihre "schwestern" äußert. die meisten sind eher darauf bedacht, bloss nicht in einer schublade mit dem lesbenflügel zu landen, der ihrem eigenen lifestyle kontrovers gegenüber steht. kollektiver lesbenstolz? kann ich nirgendwo finden. je stolzer die lesbe, desto weniger scheint sie bereit, sich im lesben-eintopf garen zu lassen ;) ... |
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Beitrag
#53
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 615 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 599 ![]() |
Das sollte nicht sein, da müssen wir uns gegenseitig offener gegenüberstehen. Wir sollen es lieber schön finden, dass wir was mit vielen verschiedenen Frauen das Lesbisch sein als Gemeinsamkeit haben. Froh sein, dass wir keine Schubladengemeinschaft sind, keine Uniform und nicht die gleiche Frisur. Schon dieses stolzieren in Uniform (Schützenfest, Bundeswehr) hat schon eine faschistoide Wirkung. Wirkt schon fast, als wären es Menschen, die fast wie ein Ameisenstaat ein kollektives Bewusstsein haben und nicht zu eigenem Denken fähig sind oder besser gesagt, es nicht dürfen. Ich denke nicht, dass es so ist, denn sie sind ja auch Privatmenschen mit ihren eigenen Ansichten, Hobbies, Leben. Aber es gibt Menschen die im "übertriebenem" Stolz (-> übertriebener Nationalstolz !!! ) nicht mehr selbst sind, innerlich und vor ALLEM äusserlich den Stärksten (Führern) einer Gruppe oder Masse nachäffen. |
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Ich bin immer wieder von den intellektuellen Saltos in diesem Forum beeindruckt. Vom Nationalbewusstsein zum lesbischen Seperatismus. Natürlich haben Lesben das Potential jede Frau auf dieser Erde zu lieben, aber haben sie deshalb das Potential jeden Mann zu hassen? Hä? Diese beiden Sachverhalte sind für mich überhaupt nicht äquivalent. Und sind Lesben in bezug auf Männer gefühlsamputiert? Sehr sehr seltsam.... Ich will mal unterstellen, das es die ein oder andere Lesbe gibt, die eine emotionale, positive Beziehung zu ihrem Vater, Bruder, Sohnemann, Cousin usw. hat. Ach was red ich? LG hat dazu schon alles gesagt.
Guter Gedanke, ja ich stimme dir zu. Wenn sich Neofaschisten mit Deutschland identifizieren würden, wie es wirklich ist, dann könnten sie keine Neofaschisten mehr sein. Aber das ist ja auch ihr Zeil. Eine Gesellschaft (rein deutsch, heterosexuell usw.) nach ihren Vorstellungen zu formen. Etwas geht mir schon die ganze Zeit im Kopf rum. Ich weiß nicht, ob es bisher so rausgekommen ist, deshalb will ich es nochmal ausführen. Nationalbewusstsein steht für mich in keinem Widerspruch zu einer multikulturellen Lebensweise. Im gegenteil, es ist Voraussetzung dafür. Es ist das was mir sagt, das ein melting pot nicht der richtige Weg wäre. Es ist aber auch das, was mir sagt, die multikulturelle Gesellschaft in Deutschland ist höchst unvollkommen. In der Aktuellen Debatte wird gar von Parallelgesellschaften gesprochen.
Für mich schon! (Abgesehen davon, das ich erstmal überlegen musste, was eine Juniortüte ist.) Identifizieren tue ich mich nicht nur mit Deutschland, oft auch mit europäischen Werten, wobei es da ja auch Überschneidungen gibt. Ohne sie jetzt zu Werten, würde ich doch schon sagen, das es bestimmte Deutsche Werte gibt, die von der Mehrheit der Deutschen akzeptiert werden: Föderalismus/Regionalismus, Ausgleich, pol. Konsens, Individualismus. Das heißt natürlich nicht, das diese Werte nicht auch von anderen Nationen geschätzt werden. Aber ich denke, es gibt da einen spezifisch Deutschen Mix. Und auch auf der Haushaltseben sehe ich viele Unterschiede, zwischen Deutschen in Deutschland, Türken in Deutschland, Vietnamesen in Deutschland, Irandern in Deutschland usw. |
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Beitrag
#55
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
hm ... nun ist das thema zerflettert ... das hab ich jetzt also davon <_< ... sorry. danke bilana, dass du dir trotzdem die mühe gemacht hast, die losen enden zu sammeln. gern würde ich dir antworten, dass ich nun besser verstanden hätte, was genau du beschreibst. aber wahrscheinlich kenne ich deinen blickwinkel auf deutschland wirklich nicht. ich verstehe den wortsinn - aber erkenne den unterschied nicht :( gestern abend in meiner geliebten bonner bahnhofsbuchhandlung lag ein beeindruckender schwarz-rot-goldener schinken aus: das buch der deutschen herausgegeben von johannes thiele. es lag gut in der hand - wirkte in seinem umfang und layout ein wenig einschüchternd ...
ich würde gern in ähnlicher weise mit euch zusammen texte zu dieser thematik sammeln, lesen und uns (wenn bedarf/interesse besteht) darüber austauschen. vielleicht ist es so leichter möglich, die vorstellungen zu bündeln und in verständlichen vergleichen nachvollziehbar zu machen. allerdings bin ich heute zu müde, einen anfang zu machen. also vorerst gute nacht, ihr lieben dtam Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 15.Nov.2004 - 23:09 |
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Beitrag
#56
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
mir scheint gerade in der samlung, die da ausschnittsweise zitiert ist, eine crux der ganzen nationalbewusstseinsangelegenheit zu liegen. wie soll ich mich mit einem bewusstsein für ein land ausstatten, deren wurzeln und werte offensichtlich sämtlich von männern wiedergegeben/getragen werden? ausser dem flugblatt, an dem sophie scholl beteiligt war, suche ich vergeblich frauen auf der liste. (das komplette personenregister des buches findet sich hier - aber auch dieses macht die sache nicht wesentlich besser).
wo also sind die identifikationsfiguren, die mich ansprechen? sicher sind ein paar genannt, die aber gehen im wust der männlichen genannten fast unter. und wenn ich mir die namen angucke, bemerke ich, dass ich die frauen fast durchweg kenne, was bei den männern durchaus nicht der fall ist. und natürlich kann ich z.b. mit heines wintermärchen was anfangen, aber es schleichen sich beim lesen der liste auch assoziationen zu einem götz von berlechingen ein... weiter: während u.a. rudi dutschke erwähnt wird und sogar herbert grönemeyer, suche ich namen wie alice schwarzer, clara zetkin oder helene lange auf der liste vergeblich. |
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Beitrag
#57
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
@ blue moon,
ich gebe dir uneingeschränkt recht. gleichzeitig ist dieses deutschland nun einmal lange zeit ein männlich dominiertets und definiertes stückchen erde gewesen - rückwirkend lässt sich dieser umstand kaum ändern. allerdings hindert uns das doch nicht daran, bachmann statt celan zu lesen, riefenstahl statt speer zu kritisieren - oder einfach ganz eigene akzente zu setzen!? mir ging es ja lediglich darum, "vom selben text" sprechen zu können. in diesem sinn habe ich auch solche "einbandkodizes" bislang eher als streitbaren diskussionsauftakt verstanden und bin gar nicht auf die idee gekommen, sie als repräsentativ ansehen zu sollen. |
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Beitrag
#58
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 775 Userin seit: 16.10.2004 Userinnen-Nr.: 609 ![]() |
ich tu mich auch schwer und es wird auch nicht leichter zu verstehen wieso nationales bewußtsein grundlage für multikulturelles zusammenleben in d oder anderswo sein soll. nicht dass wir das nicht hätten, daran zweifle ich eben nicht, jeder mensch hat aufgrund seiner soziokulturellen prägung ein nationales bewußtsein. in welcher tragweite ist mit sicherheit ganz unterschiedlich. so ist es für mich relativ unwichtig, eigentlich. wenn ich mit anderern menschen anderer nationen zusammenkomme, dann wird über die unterschiedlichkeit vielleicht manches deutlicher. aber es aktiviert nicht mein nationalbewußtsein sondern meine wahrnehmung in bezug auf unterschiedliche rituale des alltags, rituale der kommunikation usw.
ob wir uns mit küsschen begegnen oder die schuhe ausziehen, ob wir kopftücher tragen etc. mich interessierren andere strukturen und lebensweisen, der sinn oder unsinn der dahinter steht . und ich bin bereit zu offenheit. offenheit aber geschieht nur auf der basis der gegenseitigkeit. wie ich auch schon einmal versucht habe zu klären, dass eben aktueller stand der ist, das sich innerhalb von d parallelgesellschaften entwickelt haben und mehr entwickeln, die mit der nation in der sie leben eigentlich gar nichts mehr zu tun haben wollen. das habe ich mit erschrecken zur kenntnis genommen. das erscheint mir die sache sehr zu erschweren, wenn nicht sogar zu krassen diskrepanzen zu führen. dies ist möglich aufgrund des mangels an nationalbewußtsein???? oder ist es eher die frage nach der gegenseitigen offenheit, zu der die bereitschaft fehlt?? und die freizügigkeit und der verzicht auf die notwendigkeit der auseinandersetzung ??? die idee mit texten zu arbeiten finde ich wirklich gut. jedoch denke ich, dass wir nicht mit mehreren texten gleichzeitig umgehen können. |
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Beitrag
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Ich habe jetzt nur mal das Reflektiert, was ich als Ausländerin (außerhalb von Dland) erlebt habe und was iranische und kurdische Bekannte in Dland erleben und fühlen.
Und wenn man sich die Definition von Multikulturalismus ansieht, dann erfordert das nun einmal ein Bewusstsein jeder Gruppe über sich selbst. Alles andere wäre dann Leitkultur, melting pot, Parallelgesellschaft. Was du schreibst janis, ist richtig, aber ist es nicht das? Du weißt wie "unsere" Rituale aussehen und du kannst zwischen "unseren" und "anderen" unterscheiden, genauso, wie du innerhalb der Gruppe der "anderen" unterschiedliche Gruppen erkennst. Das ist doch nichts anderes. Zu dem Buch: Schwanitz hat wohl den Kanon wieder populär gemacht. <_< Es mag nett zum reinblättern sein, aber sonst? Soll ich mir von irgendeinem verknöcherten Historiker oder Literaturwissenschaftler sagen lassen was die Grundlage meiner Identifikation mit Deutschland ist? Wird uns Walther von der Vogelweide wirklich dabei helfen, die aktuellen Vorgänge um Parallelgesellschaft und Multikulturalismus zu verstehen? Soll es mir vorschreiben was mein Deutschland ist? Die Idee mit dem Text: finde ich nicht schlecht. Uns sollte aber klar sein, das es diesen Diskussionskreis nicht gerade erweitert.... Grüße Bilana |
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Beitrag
#60
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
@dtam:
ich hab's auch nicht so verstanden, dass du dies buch als massstab siehst. nur ist mir beim ansehen einfach aufgegangen, dass (auch) meine nicht allzugrosse bereitschaft, für dieses staatsgebilde ein (selbst-)bewusstsein zu entwickeln, vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass ich mich nicht wirklich identifizieren kann und will. oder anders, dass das nur für die teilbereiche klappen wird, für die ich einen kontext finde, der mir für kopf oder bauch was bietet - wie zum beispiel eine diskussion über leni riefenstahl. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 12.05.2025 - 02:32 |