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> körperliche vs. seelische Attraktivität
shark
Beitrag 20.Mar.2010 - 16:34
Beitrag #41


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



Ich kann sowohl "ja" als auch "nein" zu beiden Thesen sagen - aus eigener Erfahrung.

Ich hatte schon eine Beziehung, in der sich der berüchtigte LBD eingestellt hatte und wir dennoch glücklich miteinander waren.
Ich hatte eine Beziehung, in der der Sex nicht mal phasenweise "eingeschlafen" ist - mit dieser Frau hatte ich die kürzeste Beziehung.
Jetzt lebe ich in einer Beziehung, in der Sex nicht die Haupt-, aber auch nicht die allerkleinste Nebenrolle spielt, in der es also immer wieder mal längere Phasen ohne und auch solche "voller" sexuelle® Aktivitäten gibt und das ist bisher meine längste Beziehung zu einer Frau (7 Jahre).

Ich glaube, dass man das so pauschal (wie fast immer, wenn es um Beziehungsgestaltung geht) einfach nicht sagen kann. Dafür aber kann man wohl eines sagen: "Es kommt drauf an..." oder anders: "Solange es für beide OK ist, ist alles in Ordnung" - mit und ohne Sex.

Gruss


shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 20.Mar.2010 - 16:35
Bearbeitungsgrund: Einschub
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wolke
Beitrag 20.Mar.2010 - 18:11
Beitrag #42


blinder Passagier
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Gruppe: Members
Beiträge: 1.957
Userin seit: 07.05.2006
Userinnen-Nr.: 2.905



Zum Ursprungsthema aus meiner Sicht:

Bei mir ist es in 90 % der Fälle so, dass ein näheres Kennenlernen oder ein öfteres Sehen einer Person, mein ursprüngliches Gefühl ins Gegenteil verkehrt. Eine, die ich beim ersten Blick interessant oder gar schön fand, verliert beim 2. Blick jeglichen Reiz- und meist sind es Frauen, die mir kaum auffielen, denen ich kaum explizit weitere Blicke schenken wollte, in denen ich später eine ganz solide und nicht zu vergleichende Schönheit entdecke. Schon mit dem ersten Wort fängt dieser Wandel an. Vor kurzem erst, sah ich eine (lesbische) Frau und fand sie sehr hübsch. Sie begann eine Unterhaltung mit mir und ich fand sie sofort beinahe schon abstoßend Unschön. Eine unbeachtete Frau lächelte plötzlich, und ich dachte mir, wie konnte ich übersehen wie hübsch sie ist...

Auch äußere Schönheit nehme ich also- diesen Schluss ziehe ich daraus- zu 90 % über Stimme, Wortwahl, Gespräch samt Inhalt, Ansichten, Lächeln, Lebenshintergründe etc. wahr. Somit kenne ich keine Mittel, hier einen (künstlichen) Dualismus zu entdecken. Ich sehe keinen Unterschied.
Und ich habe anscheinend ziemlich schlechte und fehlleitende Augen. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)
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neelia
Beitrag 20.Mar.2010 - 19:12
Beitrag #43


Gut durch
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Gruppe: Members
Beiträge: 1.122
Userin seit: 17.11.2007
Userinnen-Nr.: 5.256



Dann solltest du mit verbundenen Augen durch die Stadt laufen...vielleicht hilft das ja.
Ich würde das ziemlich spannend finden. Ich denke allein durch unser Gefühl usw. können wir das Wesen eines Menschen viel besser wahrnehmen (wir haben in der Uni mal so einen Versuch gemacht...das Ergebnis war erstaunlich).
Nur mal so nebenbei...(IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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LadyGodiva
Beitrag 20.Mar.2010 - 19:48
Beitrag #44


Strøse
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Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



Mich zieht zunächst wohl an, wenn ich erkennen darf, dass sich eine Frau in ihrem Körper zuhause fühlt. Genug Spannung in sich trägt, um mir nonchalant einen kleinen Funken zuzuwerfen. Eine andere Art von Körperfülle also, die per se dann auch keinen Grenzwert kennen muss und sicherlich wenig mit dem zu tun hat, was allgemein spiegelglatt als attraktiv zu gelten hat.
Dass im Weiteren aber auch Witz und Wonne eine gewichtige Synergie eigehen sollten, halte ich eher für eine konsequente Entwicklung, wenn aus einer Begegnung ein Kaffee+ werden soll.

Wozu also etwas Feines noch feiner trennen wollen, wenn so viel in diesen Momenten der Begegnung doch ineinanderfließen will?
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dandelion
Beitrag 20.Mar.2010 - 20:46
Beitrag #45


don't care
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Userin seit: 21.01.2005
Userinnen-Nr.: 1.108



ZITAT(LadyGodiva @ 20.Mar.2010 - 19:48) *
Wozu also etwas Feines noch feiner trennen wollen, wenn so viel in diesen Momenten der Begegnung doch ineinanderfließen will?


Vielleicht, um eine Art "Marktwertoptimierung" betreiben zu können? À la "was muß ich verbessern, um leichter bei anderen Frauen zu landen?"? (ratlose Vermutung einer möglichen praktischen Relevanz)

Wenn man eine Rose seziert, verliert sie den Zauber, den sie gehabt hätte, wäre sie beim Rendezvous überreicht worden. Aber man gewinnt einen faszinierenden Einblick in das Leben der Rose. Jeder das Ihre (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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LadyGodiva
Beitrag 20.Mar.2010 - 21:10
Beitrag #46


Strøse
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



Man kennt ja hinreichend diese kleinen Multiple-Choice-Persönlichkeits-Tests von einschlägigen Webportalen oder aus Frauenzeitschriften – und ist man der Versuchung erlegen und hat drei davon absolviert, weiß man eigentlich nur eins ganz sicher: dass dergleichen Fragestellungen in der Regel weder die Introspektionsfähigkeit beflügeln, noch äußere Umstände, aus denen sich der vermeidliche Klärungsbedarf an Grundsatzfragen ergibt, verändern können.
Ob ich mich für einen Kopf- oder Bauchmenschen halte?
Ob ich eher Genussmensch oder Asket bin?
Ob ich Äußerlichkeiten beim Anbandeln den Vorzug gebe oder mich gleich auf die inneren Werte konzentriere?
Selbst, wenn mir herzhaftes gemeinsames Lachen am wichtigsten ist – so nehme ich doch gleichzeitig die mimische Ausführung wahr. Worin besteht also die vermeindliche, weil offenbar notwendige Trennlinie?
Ich kann es für mich nicht bestimmen – und kann's auch bei anderen kaum glauben. Auch ein wenig hoffend auf ein wenig weniger laute und kategorisierende Selbstreflexion, der eigenen Vielfalt zuliebe. Und der der anderen, speziell der einen darunter. (IMG:style_emoticons/default/wink2.gif)
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DerTagAmMeer
Beitrag 21.Mar.2010 - 12:00
Beitrag #47


Adiaphora
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Beiträge: 1.987
Userin seit: 14.10.2004
Userinnen-Nr.: 596



ZITAT(LadyGodiva @ 20.Mar.2010 - 21:10) *
Selbst, wenn mir herzhaftes gemeinsames Lachen am wichtigsten ist – so nehme ich doch gleichzeitig die mimische Ausführung wahr. Worin besteht also die vermeindliche, weil offenbar notwendige Trennlinie?
Ich kann es für mich nicht bestimmen – und kann's auch bei anderen kaum glauben. Auch ein wenig hoffend auf ein wenig weniger laute und kategorisierende Selbstreflexion, der eigenen Vielfalt zuliebe. Und der der anderen, speziell der einen darunter. (IMG:style_emoticons/default/wink2.gif)


Vielleicht geht es eher um das Aufspüren von wiederkehrenden Fehlleistungen bei der heimlich unterstellten Analogie zwischen Körper und Geist, Leib und Seele.
Was lesen wir nicht alles aus der Physiognomie einer Frau - erst recht, wenn sie unsere Moleküle tanzen lässt?
Was denkst Du gerade? Bist Du sauer? Liebst Du mich? Liebst Du eine andere? Langweile ich Dich? Verstehst Du, was ich von Dir will? Willst Du es auch?
Wir ergründen im Flirt ihre Mimik, jede ihrer Bewegungen, die Anzahl der Wimpernschläge ... sind ihre Lippen voller geworden? Ihre Wange rosiger? Hat sie die Augen bei einer zufälligen Berühurung niedergeschlagen? Ist sie zusammengezuckt? Fühlt sie sich wohl? Bin ich Ihr zu nahe?

So gehen wir permanent davon aus, dass uns die äußere Erscheinung einer Frau Aufschluss über ihre Gefühle und ihre Persönlichkeit gibt. Wir tun einfach so als würden sich "innen" und "außen" irgendwie entsprechen (von mir aus auch umgekehrt proportional) - wir können ja gar nicht anders, weil wir nichts anderes haben als unsere Sinne: Ohren, Nase, Augen, Haut. Sie erfassen nun einmal Körper und keine Seelen.

Daran konnten auch das häßliche Entlein, die Schöne und das Biest, das Bildnis des Dorian Gray oder Narziss und Echo nur wenig ändern.
Das Thema ist schließlich schon mindestens so alt wie die Schrift - und noch immer nicht abschließend geklärt.

Was also tun, wenn der Körper anderes verkündet als die Seele will? Wenn in der imposanten, energisches Erscheinung ein verschrecktes Vögelchen nach Geborgenheit und Schutz sucht? Das zauberhafte Lockenköpfchen mit den Kulleraugen endlich ernst genommen werden will in seinem kalten Zorn auf eine Welt, die es stetig übersieht und unterschätzt?

Es gibt diese Dissonanzen. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. Selbst- und Fremdwahrnehmung gehen nicht immer zusammen.
Und ich glaube, dass (Selbst-)Reflexion dabei helfen kann, Frieden mit hartnäckig wiederkehrenden Missverständnissen zu finden.

Und dabei meine ich nicht, dass es uns irgendwann gelingt, des Körper der inneren Vorstellung anzupassen.
Bei mir selbst war die Entwicklung oft umgekehrt - offenbarte der Körper eine Seite, die ich an mir nicht wahrhaben, die ich mir nicht eingestehen wollte.

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 21.Mar.2010 - 12:02
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