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> Problem des Zurückweisens, Wie kann sich Neinsagen stimmig anfühlen?
Amber
Beitrag 27.Apr.2014 - 13:23
Beitrag #1


Fürstin Pückler
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Liebe alle,

nun möchte ich mich mal wieder mit einem eigenem Problem an euch wenden, welches mir wirklich Kopfzerbrechen bereitet. Es geht darum, dass ich es superschwierig finde, Personen, die über Freundschaft hinausgehend an mir interessiert sind, zurückzuweisen, wenn von meiner Seite aus kein solches Interesse besteht.

Ich bin an sich eine offene, kontaktfreudige Person, aber weder besonders touchy oder flirty mit Personen, von denen ich nichts will. Es passiert allerdings öfter, dass ich nach Dates gefragt werde oder angeflirtet werde und genau das macht mir einen unheimlichen Druck. Das ist dann oft einer der Gründe, wieso ich mich zurückziehe und nur noch distanziert-höflich bin, mich weniger melde, weil ich nicht in die Position einer Zurückweisenden geraten will. Aber so fühle ich mich völlig unauthentisch, weil ich so nicht wirklich bin, es ist ein bloßer Schutz, ein Schutz vor dem Zurückweisen-Müssen. Es gibt einige Fragen, die ich mir dahingehend stelle:

Habe ich Signale gesendet, die leicht fehlinterpretiert werden können? Inwiefern bin ich verantwortlich für das, was andere von mir erwarten? Ist es unverantwortlich, mich mit einer Person zu treffen, von der ich glaube, sie empfindet mehr, für die ich jedoch nur Freundschaft empfinde? Oder liegt die Erwartung allein in der Verantwortung der anderen Person? Kann ich mein Beziehungsangebot von vornherein deutlich machen, ohne dass von der anderen Seite Gefühle konkret angesprochen wurden, auf die ich also noch keinen Bezug nehmen könnte?

Insbesondere bei anderen Frauen habe ich damit Probleme. Ich fühle mich menschlich dann richtig schlecht, zum Teil gar schuldig, wenn ich eine zurückweisen muss - obwohl das ja nur fair und ehrlich ist und ich umgekehrt auch gerne so offen behandelt werden möchte. Ich vermute, dass ich damit Probleme habe, weil ich Zurückweisung (nicht in Bezug auf Beziehungen, sondern ganz allgemein bzgl. meiner Geschichte) schon stark gespürt habe. Rein rational ist mir schon bewusst, dass ich nicht schuldig bin, dass ich nicht schlecht bin, wenn ich zurückweise. Aber mein Gefühl hinkt da stark hinterher.

Kennt eine von euch Ähnliches? Wie kann ich dagegen vorgehen? Ich brauche unbedingt ein paar andere Sichtweisen!
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Riva
Beitrag 27.Apr.2014 - 18:11
Beitrag #2


Fürstin Pückler
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ZITAT(Amber @ 27.Apr.2014 - 14:23) *
Liebe alle,

nun möchte ich mich mal wieder mit einem eigenem Problem an euch wenden, welches mir wirklich Kopfzerbrechen bereitet. Es geht darum, dass ich es superschwierig finde, Personen, die über Freundschaft hinausgehend an mir interessiert sind, zurückzuweisen, wenn von meiner Seite aus kein solches Interesse besteht.

Ich bin an sich eine offene, kontaktfreudige Person, aber weder besonders touchy oder flirty mit Personen, von denen ich nichts will. Es passiert allerdings öfter, dass ich nach Dates gefragt werde oder angeflirtet werde und genau das macht mir einen unheimlichen Druck. Das ist dann oft einer der Gründe, wieso ich mich zurückziehe und nur noch distanziert-höflich bin, mich weniger melde, weil ich nicht in die Position einer Zurückweisenden geraten will. Aber so fühle ich mich völlig unauthentisch, weil ich so nicht wirklich bin, es ist ein bloßer Schutz, ein Schutz vor dem Zurückweisen-Müssen. Es gibt einige Fragen, die ich mir dahingehend stelle:

Habe ich Signale gesendet, die leicht fehlinterpretiert werden können? Inwiefern bin ich verantwortlich für das, was andere von mir erwarten? Ist es unverantwortlich, mich mit einer Person zu treffen, von der ich glaube, sie empfindet mehr, für die ich jedoch nur Freundschaft empfinde? Oder liegt die Erwartung allein in der Verantwortung der anderen Person? Kann ich mein Beziehungsangebot von vornherein deutlich machen, ohne dass von der anderen Seite Gefühle konkret angesprochen wurden, auf die ich also noch keinen Bezug nehmen könnte?

Insbesondere bei anderen Frauen habe ich damit Probleme. Ich fühle mich menschlich dann richtig schlecht, zum Teil gar schuldig, wenn ich eine zurückweisen muss - obwohl das ja nur fair und ehrlich ist und ich umgekehrt auch gerne so offen behandelt werden möchte. Ich vermute, dass ich damit Probleme habe, weil ich Zurückweisung (nicht in Bezug auf Beziehungen, sondern ganz allgemein bzgl. meiner Geschichte) schon stark gespürt habe. Rein rational ist mir schon bewusst, dass ich nicht schuldig bin, dass ich nicht schlecht bin, wenn ich zurückweise. Aber mein Gefühl hinkt da stark hinterher.

Kennt eine von euch Ähnliches? Wie kann ich dagegen vorgehen? Ich brauche unbedingt ein paar andere Sichtweisen!



Liebe Amber,
spannendes Thema, ja...ich kenne Ähnliches.
Früher habe ich gedacht, dass meine offene, herzliche Art mit Menschen umzugehen eben einfach manchmal missverstanden wurde.
Dem ist vielleicht auch so, aber inzwischen denke ich, dass da auch noch anderes, Tiefergehendes zwischen den Zeilen mitschwingt.

Zum einen Dinge, die ich vielleicht in manchen Situationen unbewusst ausstrahle
Zum anderen vielleicht auch irgendwelche beliebigen äußeren oder inneren Eigenschaften, die im ein oder anderen Gegenüber aufgrund dessen ganz individueller Geschichte etwas berühren, was nichts mit mir persönlich zu tun hat.


Ersteres dämmerte mir, als mir bewusst wurde, dass ich in Zeiten, in denen ich Single war, oder unzufrieden in meiner jeweiligen Beziehung, unglaublich viel öfter so eine von dir beschriebeneWirkung hatte, als wenn ich vollkommen selbstvergessen zufrieden in einer Beziehung gebunden bin.
Offenbar habe ich manchmal meine Antennen ausgefahren und strahle dann unbewusst etwas aus, das diese Wirkung hat. Das aber wie gesagt unbewusst und unbeabsichtigt (zumindets wenn es Menschen anzieht, an denen ich definitiv nicht interessiert bin (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )- ich könnte nichtmal sagen was es genau ist, aber es scheint da was zu geben. Vielleicht ist mein Blick ein Grad offener oder meine Stimme ein Gramm aufgekratzter oder wärmer? Keine Ahnung, ich glaube nur, es gibt da etwas an mir, was das bewirkt und dass das kein Zufall ist.

Zweiteres wurde mir so schon gesagt. Eine Frau nahm an meinem Verhalten und meiner Art etwas wahr, was ihrer Mutter glich, mit der sie ein schwieriges Verhältnis verband. In ihrer Therapie fand sie heraus, dass sie mit mir die lebenslange "Abfuhr", die sie immer wieder von ihrer Mutter erhielt, wiederholen "musste". Ein anderes mal glich ich einer unerreichbaren Liebe im Aussehen sehr stark. So Sachen halt, oft wahrscheinlich noch viel subtiler und weniger banal.

Und ja, ich bin stark davon überzeugt, dass wir sehr wohl mit dafür verantwortlich sind, was Menschen von uns Erwarten. Die Betonung liegt natürlich auf "mit"-verantwortlich.
Selbstverständlich sind Menschen auch selbst verantwortlich für sich und wie sie ihre Beziehungen gestalten.
Aber wenn ich merke, dass jemand mehr erwartet, als ich geben kann und will (sei es Freundschaft, wenn ich mir keine Freundschaft mit demjenigen vorstellen kann, oder auch Liebe) dann achte ich sehr darauf, keine Signale zu geben, die falsch verstanden werden können.
Dann wirke ich zwar hölzern und distanziert und fühle mich damit auch sehr unwohl, weil ich so eigentlich nicht bin und nicht sein will,- aber so what.
Ich will ja eh nichts Näheres von dem-/derjenigen und auf die Weise ist wenigstens eine Klarheit in der Beziehug.

Liebe Grüße

Der Beitrag wurde von Riva bearbeitet: 27.Apr.2014 - 18:16
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Deirdre
Beitrag 27.Apr.2014 - 18:36
Beitrag #3


Satansbraten
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Eigentlich finde ich es schade, wenn Du Dich naher Kontakte beraubst, weil Du Erwartungen zu spüren meinst oder fürchtest. Wäre es Dir möglich, zu lernen, in solchen Fällen frühzeitig subtile Signale zu setzen, die deutlich machen, dass Du an einer Verliebtheit nicht interessiert bist? Meiner Erfahrung nach ermöglichen solche Signale im Frühstadium, den Kontakt in eine Freundschaft umzuwidmen, die dann von beiden Seiten geschätzt und genossen werden kann.

Dieses lohnende Vorgehen mag aber von Dir mehr Risikobereitschaft und bessere Kommunikation erfordern. Leben ist Lernen, nicht wahr. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Der Beitrag wurde von Deirdre bearbeitet: 27.Apr.2014 - 18:37
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